Tussinelda schrieb:Was DU zum Beispiel machen könntest, wenn Deine Kollegen verbal zu weit gehen.
Da isses ja. Natürlich, ich habe auch darauf gewartet, dass du damit rüberkommst. Ok, stimmt auch, die Zeugen dieser Vorkommnisse tragen auch Verantwortung. Ich hatte mir gestern dafür eine schlüssige Verteidigung zurecht gelegt und nun habe ich sie echt vergessen. Plöd. Tatsächlich finde ich wirklich man sollte einschreiten, tatsächlich aber tue ich es
nicht. Der Gedanke dazu ist etwa "geht mich nichts an, sollen die mal unter sich selbst ausmachen". Hm. Jemand hinhängen fällt mir wirklich schwer, das widerstrebt mir ganz grundsätzlich. Sogar ne Meldung in einem privaten Forum, in dem es letztlich nicht um Wohl und Wehe der Nation geht, widerstrebt mir. Gibts schon mal, aber ich komm mir dann immer wie der letzte Depp vor. Nein, mach ich in real einfach gar nicht.
Mit den Kollegen zu reden stufe ich sowieso als völlig sinnlos ein, die sind in der Beziehung eher unbelehrbar und das größte Problem ist, sie akzeptieren mich nicht als einen der ihren. Ich bin der Schlipsträger (obwohl ich schon lange keinen mehr trage) und als solcher sowieso eher Feind als Freund, ein nichtsnutziger Mitesser, sozusagen. Ich versuche, die jungen Frauen zu ermutigen, einfach mal verbal eine Grenze zu setzen, aber das ist auch nicht gewünscht. Man leidet, aber ändern will man auch nichts, dafür ist scheints der Leidensdruck noch zu gering.
Sexuelle Belästigung ist offensichtlich inzwischen derart an der Tagesordnung, dass sich auch die Opfer nicht mehr allzu sehr darüber aufregen. Das íst letztlich grob fahrlässig.
Ja, das ist mal schon ein "victim blaming", denn man muss sich als Opfer einfach wehren, im eigenen, aber auch im Interesse etwaiger nächster Opfer, zumal, wenn es ja um verbale und nicht um körperliche Auseinandersetzungen geht.