Pony2.4 schrieb:Streuselchen sorry, ich grabe mal was von dir aus
Kein Problem, dafür ist der Thread ja da. 🤗
Pony2.4 schrieb:Ich habe das leider auch. Agoraphobie mit Panikstörung. Das ist alles ganz frisch, bzw. hab ich es erst vor einer Woche nicht mehr ausgehalten, bin zum Arzt und hab mich krankschreiben lassen. Nächste Woche hab ich nen Termin in der psychosomatischen Ambulanz.
Puh. Das tut mir wahnsinnig leid für dich. Es muss erschlagend sein wenn man das vom einen auf den anderen Tag bekommt/bemerkt. Ich wünsche dir sehr dass der Termin in der Ambulanz dich auf den richtigen, besseren Genesungsweg bringt. 💐
Ich weiss ja auch um deinen Burnout (das schreibe ich auch nur weil du es in einem Thread thematisiert hattest, sonst würde ich das selbstredend privat belassen) und ich bin mir sicher, das hängt damit zusammen. Burnout ist ein fieser Mistkerl, der sich in alle Lebensbereiche häuslich schmarotzerisch einrichtet und dir sämtliche Energie abzieht. So wie jetzt bei dir beim Einkaufen. Was früher vielleicht nur ätzend war - aber dennoch normal- überfordert dich heute schon beim Gedanken daran. Ich kenne kaum wen der gerne einkaufen geht aber diese Panikattacken, die wir da unteranderem erleben, sind mit Unlust keinesfalls zu vergleichen. Falls IRGENDWER auf die beschissene Idee kommt dein Leid irgendwie abmildern zu wollen, lass dir da bitte nichts einreden.
Pony2.4 schrieb:Wie ist das bei dir aktuell, wenn ich fragen darf? Dein Beitrag ist ja nun schon ein Jahr alt. Hast du immer noch Probleme beim einkaufen? Schaffst du es dann, die Situationen auszuhalten?
Immernoch beschissen. Sag ich jetzt mal ganz frei und ganz unverblümt ehrlich.
Ich muss immernoch würgen, manchmal muss ich mich übergeben mitten im Laden. Mir wird oft schwindelig und Kopfschmerzen habe ich auch. Ich kriege das Zittern im Kassenbereich, mir fällt viel aus den Händen. An der Kasse ist es bei mir schon immer am schlimmsten gewesen. Im Laden selbst verläuft sich vieles und ich kann entscheiden wann ich ne Pause inner ruhigen Ecke mache. An der Kasse bin ich gezwungen das Tempo der Kassiererin mitzumachen, ich bin gezwungen zu funktionieren.
Einkaufen gehen kann ich eigentlich nur einigermaßen wenn mein Partner mit am Telefon ist. Er lenkt mich dann ab. Er labert mich regelrecht (von mir so gewünscht und dafür bin ich dankbar hoch 10) mit den banalsten Sachen von oben bis unten voll. Diese Ablenkung hilft dann zumindest das ich nicht aufs Kassenband kotze. Würgen muss ich dennoch - oftmals so laut das die Kassiererin das auch hört und die Nase rümpft. Das is natürlich peinlich hoch 100. Eingeleitet wird das Würgen übrigens durch einen widerlichen Hustenanfall, der mehr wie Kotzhusten klingt. In der Pandemie-Zeit natürlich ein Renner bei den Leuten die mich umgeben währenddessen 👌 weiss ja keiner das ich eben kein Corona habe sondern mit meiner Magensäure kämpfe wie mit nem Endboss. Die können nicht ahnen das ich einfach nur n Ei am wandern habe.
Aber Ohnmächtig bin ich schon ne Weile nicht mehr geworden. Ich sehe das als Fortschritt.
Öffentliche Verkehrsmittel... Das wird mit mir nie funktionieren. Ende letzten Jahres musste ich mit der Ubahn fahren weil mein Ausweis abgelaufen war und ich in Berlin Mitte n neuen beantragen musste. Berlin Mitte brauchste nicht mit dem Auto fahren also blieb nur Bahn oder Taxi. Da ich aber keine 8000 Euro für Taxi habe...
Auch da half nur das Beisein meines Partners. Ohne wäre ich keine 3 Stationen gekommen. Nasse Hände, Übelkeit, Flackern vor den Augen, Schwindel, Blasendrang, trockener Hals, tränende Augen - das alles war Teil der Bahnfahrt. Ich dachte das wäre mein Ende.
Mein Ausweis ist übrigens seit 3 Wochen fertig und kann abgeholt werden. Meinste ich war schon da? Nope.
Jeden Abend sag ich "morgen fährste aber wirklich" und ich machs dann doch nicht. Ich sehs kommen, mein Vorläufiger wird ablaufen noch bevor ich meinen richtigen abgeholt habe, weil ich einfach nicht in diese U-Bahn kann. Es geht nicht. Ich habs einmal jetzt letztens gemacht und das steckt mir noch so in den Knochen das es faktisch nicht möglich ist für mich überhaupt zur Ubahn Station zu laufen.
Ich hoffe sehr und wünsche dir das auch, dass es bei dir nur phasenweise bleibt. Das ansich ist schon schlimm genug und tut mir unheimlich leid für dich. Ich kann nur raten dass du vielleicht versuchst, dass das nicht chronisch wird. Mein Punkt ist bereits überschritten.
Irgendwann werde ich nochmal versuchen irgendwie Bahnfahren zu lernen, eine ruhige Regionalbahn im TakkaTukka Hinterland, was vielleicht dann aushaltbar wird aber die nächsten Jahre erstmal nicht. Da reicht mir echt diese eine U-Bahnfahrt letztes Jahr.