Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Depressionen

1.964 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Depression, Depressionen, Traurig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Depressionen

14.04.2021 um 23:49
@Scott78

Ne, ganz so einfach war es ja nicht. Meine erste Ausprägung der Depression waren tatsächlich Panikattacken. Ich selber hatte mich emotional so runtergefahren, das ich meine Depression nicht mal bemerkt habe und mein Unterbewusstsein durch diese Panikattacken darauf aufmerksam gemacht hat, das ich emotional etwas aufzuarbeiten habe (grob gesprochen). Ich wollte das natürlich nicht wahrhaben das bei mir Kopf-mässig etwas nicht stimmt und bin zwischen der Erst-Diagnose meines Hausarztes 2,5 Jahre zwischen allen möglichen anderen Ärzten gependelt. In der Zeit wurde es eigentlich nur schlimmer, bis ich irgendwann nicht mehr konnte und wieder zu einem ursprünglichen Hausarzt gegangen bin und der hat mich sofort in eine psychosomatische Klinik eingewiesen, obwohl ich es eigentlich nicht wollte - und das war das Beste was mir passieren kann.

Das Problem an diesen ganzen Psycho-Krankheiten, sei es jetzt Depression, Burn-Out, Alkoholismus und so weiter ist halt immer das soziale Stigma. Kaum einer, der nicht selber betroffen ist, kann diese Krankheiten nachvollziehen. Ein gebrochenes Bein ist ein gebrochenes Bein, aber eine gebrochene Seele ist nicht greifbar. Wenn Du im Leben stehst und dort immer stark sein musst - ich bin Führungskraft in meinem Unternehmen, dann ist eine seelisches Problem, und dadurch im eigenen Auge erstmal eine seelische Schwäche, nicht akzeptierbar.

Der Prozess, anzuerkennen, das ich kein rein körperliches Defizit habe, sondern eine gebrochene Seele dauerte bei mir, lieber litt ich weiter, als mich selbst als "schwach" anzusehen. Eine Depression nicht als Schwäche wahrzunehmen, habe ich ja erst auf der "Reise" gelernt, auch ich war vorher verblendet und habe eine Depression als traurigen Gemütszustand wahrgenommen, aus der man easy rauskommt wenn man sich einfach mal zusammen reisst. Das es alles ganz anders ist musste ich erst lernen und begreifen. Ich glaube das ist mir ganz gut gelungen.

Hast DU Dir mal den von mir geposteten schwarzen Hund angeschaut?


3x zitiertmelden

Depressionen

15.04.2021 um 07:35
Zitat von cejarcejar schrieb:Mal allgemein - kennt Ihr eigentlich den "schwarzen Hund"?
Nein, ich kannte es noch nicht aber mir liefen gerade ganz fürchterlich die Tränen. Weil es so so wahr ist, jedes einzelne Wort.

@Mrs.Rollins
Du hast Recht, danke für deine lieben Worte. 💕
Entscheidend ist das Jetzt und das was da kommt. Nicht was war. Aber im Erkennungsprozess ist es wichtig sich damit auseinander zu setzen.
Ich trage noch viel Ballast mit mir rum, viel Verantwortung für mich und auch andere. Aber ich setze mich gerade damit auseinander, das ich die Verantwortung für andere in den letzten Jahren einfach so übernommen habe, ohne zu überlegen ob ich das überhaupt gestämmt bekomme und für die Zukunft soll das anders laufen. Ich trage mit aber nicht mehr allein - das ist mein Ziel.

Auch, wie in dem Video erwähnt, die emotionale Ehrlichkeit - daran arbeite ich auch.
Statt "gut" zu antworten und "es ist nichts" antworte ich jetzt lieber ehrlich (bzw versuche es), auch wenns schwer fällt und unangenehm ist sein inneres zu zeigen. Aber das bedeutet jetzt zB auch das ich viel Resonanz auf meine Ehrlichkeit bekomme, es gibt Streits und Diskussionen - denen ich mich kaum stellen kann weil dafür die Kraft fehlt. Immer wieder rutsche ich in mein altes Muster um Diskussionen zu vermeiden. Ich ertrage es nicht die Vorwürfe zu hören wie man nur "sowas" nur denken kann, oder wie man um himmels Willen auf SOWAS kommt - während ich dastehe und innerlich schreie "man ich hab mir das nicht ausgesucht und ich bin die Letzte die all diese Gedanken toll findet, ich muss sie schließlich permanent ertragen und kämpfen in dem inneren dunklem Moor nicht zu ersaufen!!". Raus kommt das aber nur selten bis nie, dann sage ich lieber "sorry, wird nicht mehr vorkommen" und bei der nächsten Frage wie's geht antworte ich wieder "gut"
Ein gottverdammter Teufelskreis.

Es fehlt einem an mentaler Stabilität, es fehlt an realistischem Denken- was Emotionen, Gefühle etc. angeht. Man ist sich selbst absolut unzuverlässig. Alles wirs bis ins kleinste Durchdacht "was kommt von mir und was spricht der Hund"... "was fühle ich und welches Gefühl pflanzte der Hund".... "wer ist die Olle da im Spiegel - oder bin das ich?"
Zitat von cejarcejar schrieb:ich bin Führungskraft in meinem Unternehmen, dann ist eine seelisches Problem, und dadurch im eigenen Auge erstmal eine seelische Schwäche, nicht akzeptierbar
Du sprichst mir aus der Seele.
Ich bin zwar nur Führungskraft zu Hause - aber das ist mir schon zuviel derzeit. Ich wäre auch gern einfach nur FamilienMITGLIED. Ich würd auch gern unbedacht und wann und wie ich will mit Familienmitgliedern telefonieren, mich treffen oder was auch immer. Aber das ist mir nicht vergönnt - ich muss alles organisieren und "Familienevents" (einkaufen für alle, Schule, Ärzte, Garten, Fahrdiensten) planen und durchführen. Hab gar keinen Nerv mehr den Hörer in die Hand zu nehmen und lustig über die letzten Tomatenpflanzen zu sprechen und wie man sie am besten pflanzt/ ich bin mit dem tatsächlichen pflanzen beschäftigt. (ich hoffe das Sinnbild versteht man)
Zitat von cejarcejar schrieb:Meine erste Ausprägung der Depression waren tatsächlich Panikattacken. Ich selber hatte mich emotional so runtergefahren, das ich meine Depression nicht mal bemerkt habe und mein Unterbewusstsein durch diese Panikattacken darauf aufmerksam gemacht hat,
Auch das spricht mur aus der Seele.
Bei mir sind es Waschzwänge (Hände waschen, duschen, Zähne putzen und stets und ständig desinfizieren), Abneigungen gegen körperliche Berührungen - auch bei mir nahe stehenden Menschen (keine Umarmungen, kein Hand geben, immer weit genug weg sein etc) und Panikattacken in öffentlichen Verkehrsmitteln (die ich gar nicht benutze!) beim einkaufen, bei großen Menschenansammlungen - nur selten das ich das mal freiwillig ertrage.
Und wenn du mit den Auswirkungen jeeeeden Tag beschäftigt bist, dann machst du dir weniger Gedanken "hab ich eigentlich gerade schlimme Depression?" - du hast ja erstmal nur alles andere im Fokus und schaust das du durch die einschneidenden Situationen kommst ohne zwischen Bohnen und Mais zu kotzen wie eine Fontäne.
Zitat von cejarcejar schrieb:Ich wollte das natürlich nicht wahrhaben das bei mir Kopf-mässig etwas nicht stimmt und bin zwischen der Erst-Diagnose meines Hausarztes 2,5 Jahre zwischen allen möglichen anderen Ärzten gependelt.
Ich bin 2012 als chronische Depressive diagnostiziert worden, bis Rückwirkend 2005. Ich selbst würde es bis in meine Kindheit zurück datieren. Viele Jahre dazwischen war auch immer lange immer mal alles gut. Leben war toll. Aber der schwarze Hund war trotzdem immer dabei.
Ich habe einige Therapien gemacht, haben in den akuten Phasen auch geholfen - aber in Sachen Depression nicht.
2004 bis 2006, 2008 bis 2009/2010, 2012 bis 2015 und 2020 bis jetzt waren und sind meine schlimmsten Jahre - jeweils ein SO tiefer Fall, dass Teile von mir zertrümmert sind - nicht nur gebrochen. Da wächst nix mehr zusammen! Diese Teile sind unwiderruflich zertrümmert, gesplittert und ich "laufe" jetzt einfach "anders" um schmerzfrei zu laufen. Es ist ein humpeln an das man sich gewöhnt hat. Und es war deswegen nicht alles schlecht - haben mich eben nur zu dem gemacht was ich heute bin und Menschen haben es schwer mich so zu akzeptieren.

Meine beste Freundin zB jammert mir gern die Ohren voll das ich gar nicht mehr lustig bin und das man früher mit mir Lachen konnte bis man kotzt.
Auch andere Menschen hätten mich gern anders, weil sie ja das Beste für mich wollen - lassen aber außeracht das ich NICHT KANN. Es wird irgendwie immer unterstellt das ich nur nicht richtig genug wollen würde. Das typische "reiss dich mal zusammen jetzt"

Ich trage oft Wut in mir, die dann in "ist mir egal" umschlägt. Weil ich keinen Bock habe mich zu erklären. Weil ich denke, wenn ihr mich verstehen wollen würdet, dann würdet ihr euch mit dem Thema allein auseinander setzen, euch informieren statt zu ratschlagen aus (von mir jetzt unterstelltem) Eigennutz.

Das ist jetzt nochmal eine Textwand geworden, muss ich mich für entschuldigen.
Aber das Video hat wirklich nochmal viel hochgeholt und so ins schwarze getroffen, dass ich viel - in Bezug auf mich- erkannt habe und dazu wollte ich noch was sagen.
Auch wenn das jetzt hier viel Ich Ich Ich war - so danke ich jedem der es lesen wollte und tat.


1x zitiertmelden

Depressionen

15.04.2021 um 10:25
@cejar, vielen Dank für das Video, kannte ich nicht und ich find´s genial.
(Eigentlich geht´s mir gut - aber Wasser in den Augen hatte ich auch. Es trifft halt genau den Punkt.)
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Wenn man sich für etwas schämt oder meint, es sei etwas Schlechtes, sich Hilfe zu suchen, ist das eigene "Ich" ja scheinbar noch nicht gänzlich verloren gegangen. Irgendeine Art Kraft ist noch da, die das eigene "Ich" schützen möchte. Aber ist es bei einer Depression nicht so, dass dann diese Kraft fehlt?
Nee, @Scott78, das ist nicht "das Ich", das da noch da ist - das ist eher ne Folge davon, dass ein "Ich" nie sicher da war.

Eher die Instanz, die dir vorgaukelt, so sein zu müssen, wie andere, oder so, wie die sich vorstellen, dass du sein müsstest.
Da will nix geschützt werden, sondern versteckt; es wird der Eindruck gefüttert, so wie man ist, nicht in Ordnung zu sein.
Selbst ohne oder nur mit kleiner Depression.

Als ob es tatsächlich um etwas anderes gehen könnte, als heraus zu finden, was für ein Individuum man tatsächlich ist

Aus dem Film: "Ich würde nicht sagen, dass ich dankbar bin für den schwarzen Hund, aber er war ein unglaublicher Lehrer.
Er zwang mich dazu, mein Leben zu überdenken und zu vereinfachen."

"Dankbar" muss man dem vielleicht nicht unbedingt sein - und schön finden muss man das nu echt nicht,
aber zumindest anerkennen, dass es was mit Ehrlichkeit zu tun hat - und damit, Ballast loszuwerden, ist sehr, sehr nützlich.

(Natürlich ist es wichtig, mit anderen auszukommen oder Kontakte pflegen zu können. Aber wenn die "Prioritäten" nicht stimmen - es also sowieso nicht um ne echte "Begegnung" geht - geht es halt nicht mehr darum, von (oder mit) anderen zu lernen, sondern es los zu lassen.)


1x zitiertmelden

Depressionen

15.04.2021 um 19:41
@DalaiLotta
@Streuselchen


Das Video ist eigentlich ein Buch, auch die Bilder aus dem Video sind die Illustrationen des Buches. Ich kann es jedem Betroffenen ans Herz legen, sich dieses Buch zu besorgen (ist genauso schnell gelesen wie das Video) und den Menschen vorzusetzen, die Fragen zu der Krankheit haben, meiner Erfahrung nach verstehen diese es mit dem Buch oder dem Video viel besser und schneller als ich es durch Erklärungen hinbekommen könnte.


melden

Depressionen

16.04.2021 um 08:27
Aktueller Lagebericht:

Momentan gehts mir Vormittags bis zum Nachmittag eigentlich ganz gut. Ich kann mich aufraffen einiges im Haushalt abzuarbeiten (tägliche Standard-Arbeiten, eigentlich nichts was eine Erwähnung wert wäre, aber mir ist es das), ich höre viel Gute-Laune Musik um diesen Zustand so lang wie möglich nach hinten zu ziehen. Ich kann mich auch da gut mit mir selbst beschäftigen - resümiere mich, schaue was ich besser machen kann, überlege wo MEIN Zutun bei der Depression liegt.

Und ich führe Selbstgespräche, die meine Gefühle betreffen weil ich ja sowieso Probleme habe darüber zu sprechen. Also erzähle ich es mir laut selbst. Als Übung und um mich selbst zu hören.
Ich habe festgestellt das meine Depression mir viele Shit-Gedanken ins Hirn pflanzt aber wenn ich sie laut ausspreche, dann muss ICH manchmal sogar drüber schmunzeln. Es hat wirklich was von Spaltung der Persönlichkeit. Ich lache (wann immer ich kann) die Shit-Gedanken aus und dann werden sie leiser, weniger und schämen sich permanent hochzukommen.

Aber ab 15/16/17 Uhr flacht plötzlich alles ab und ich leide innerlich wie ein angeschossenes Schwein. Und ich bin mental völlig erschöpft. Es ist als würde ich Feierabend machen und den Shit-Gedanken die Möglichkeit geben sich zu zelebrieren. Ab diesem Moment bin ich bis zum Schlafen ein Wrack und ich würde mir am liebsten die Schädeldecke aufbohren damit die dunkle Gülle ablaufen kann.
Auch meine Ameisen unter der Haut sind dann voll da - und die sind alle mit Strom aufgeladen. Also kratze ich mich. Gott sei Dank nur kratzen und nichts schlimmeres. Aber es ist zum wahnsinnig werden.
Meine Duschen sind KOCHEND heiss, weil dass das einzige ist was gegen das Kribbeln hilft.... Auch abtrocknen ist kein abtrocknen im eigentlichen Sinne, ich rubbel mich schmerzhaft ab. Aber nur bei der Dusche Abends, die Morgens ist völlig normal und auch das abtrocknen morgens ist wie sonst immer.

Desinfektion habe ich weggestellt, ich zwinge mich jetzt zu Hause gar nicht mehr zu desinfizieren. Es gibt nur noch Seife beim Hände waschen. Meine Hände- waschzwänge schiebe ich. Wenn ich merke dass da was hochkommt dann fange ich an bewusst zu atmen und stelle mich vor den Spiegel um mit mir selbst zu sprechen.
Begrüßungen versuche ich humorvoll - alles bisschen schwarz/sarkastisch wie ich eben so bin.

Kribbelt es also stehe ich auf, gehe ins Bad und stütze mich aufs Waschbecken - schau in den Spiegel und begrüße mich mit "Na Psychomausi, wieder da? Könntest dich auch mal wieder schminken! Is das da ne Falte? Wenn ja müsste da n bisschen mehr auffüllen." Dann kurzes in mich spüren obs noch hochkommt oder weniger wird... Wenn noch akut dann geht's weiter "Stell dir mal vor dir würde hier jemand zuhören xD... Wäre schon hart unangenehm wa?"
Usw usf. Solang bis ich eben über mich selbst schmunzeln muss. Zu 80% funktioniert das und der Waschzwang ist erstmal aufgeschoben.

Ich erzähle mir jetzt auch öfter was ich gut an mir finde, was ich tagsüber schaffe oder geschafft habe. Suche optisches was ich an mir ansprechend finde. Und da ist es noch so das viele "ABERS..." mich unterbrechen.
Also: "ich hab schöne Augen - ABER dein Bauch is widerlich!... Ich mag meine Lippen - ABER guck ma deine Oberarme!.... Ich hab Glück mit dem Holzhüttengebirge - ABER du schwabbelst an den Hüften!"
Wird aber auch LANGSAM besser - vor Tagen noch konnte ich nichts gut an mir finden, wirklich nichts.


Es ist harte Arbeit, wirklich scheiss harte Arbeit aber von alleine wird nichts passieren was mich dahin führt, wo ich unbedingt hin will.
Die Tatsache das wir jetzt auch noch 14 Tage in Quarantäne sein müssen, hat mich gestern so richtig aus der Bahn geworfen. Wir waren unterwegs zum Psychologen und plötzlich rief die Schule an... "Kind ist Kontaktperson der Kategorie A - Quarantäne" und ich dachte mir bricht das Gehirn. Bilde mir ein das ich was in mir knacken hätte hören... Saß quasi regungslos am Steuer - dachte, ab hier gehts jetzt nicht mehr weiter. DAS war jetzt ein Ding zuviel! Und zum aller aller erstem Mal hatte ich den Gedanken das ich nicht mehr will! Dann schaute ich nach rechts, auf den Beifahrersitz, in das Gesicht meines Kindes und dachte "doch, doch ich will noch... DAS kriegen wir jetzt auch noch iiiirgendwie zusammen hin"

Ja - das ist Stand der Dinge.
Ich nehme meine Tabletten nun 1 Woche und 1 Tag.
Trotz Spiegel spüre ich auch Wirkung jeder einzelenen/ nicht das die instant alles sofort besser machen würden aber ich spüre ca. 30min nach Einnahme das mir einer hinten das Rädchen aufzieht wie beim Duracell Hasi - nur das ich nicht voll aufgezogen werde (noch nicht) sondern nur ein bisschen.

Heute ist Tagesziel das ich Gegenstände wegstelle die mich triggern und die dunkle Gedanken in mir auslösen ab einer bestimmten Tageszeit. Ich werde viel aussortieren, wegschmeissen, wegstellen. Dann möchte ich heute noch auf den Stepper, das Fahrrad und Hula Hoop weiter versuchen (Drecksreifen will einfach nicht oben bleiben - wenn man nicht weiss was wahrer, tiefsitzender Hass ist, sollte zwingend beim Hula Hoop versagen ^^ Gott, all die Schimpfwörter können aber auch befreiend wirken)

So, allen einen schönen und hoffentlich guten Tag.
Lasst die innere Sonne scheinen, solang wie es eben geht🌻


1x zitiertmelden

Depressionen

16.04.2021 um 11:07
Der Ersteller fragt anfangs was man dagegen tun kann:
Arzt aufsuchen, Therapie beginnen, Medikamente nehmen. Eine Depression ist eine Erkrankung die man vor allem bei schwerem Verlauf mit Antidepressiva unterstützend behandeln sollte da das Gehirn es nicht mehr schafft die Botenstoffe von selbst in Griff zu bekommen.


1x zitiertmelden

Depressionen

16.04.2021 um 12:54
Zitat von chococookiechococookie schrieb:unterstützend behandeln sollte da das Gehirn es nicht mehr schafft die Botenstoffe von selbst in Griff zu bekommen.
Da ist auf alle Fälle was dran.

Die Botschaften der Botenstoffe kann man aber auch mit seinem Verstand noch ein wenig mehr unterstützen,
wenn man denn weiss, worum es sich eigentlich handeln sollte: nicht nur "Leistung".

Oder, besser gesagt, die "Leistung" liegt halt auch bei Ehrlichkeit und Humor und dem Gefühl für sich selbst.
(Und nicht beim "Funktionieren", schon gar nicht, wenn man für andere funktionieren soll.)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und ich führe Selbstgespräche,
Oh ja, das kenn ich ja sowas von gut. @Streuselchen, ich dank dir, du hast mir da grad ein paar Augen geöffnet.
(Weia, mir ging´s ja schlimmer, als ich gemerkt habe...)

Aber: habe mehr Mut, ein kleines bisschen. Ich glaub, ich hab mich besser auslachen können, sozusagen.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich lache (wann immer ich kann) die Shit-Gedanken aus und dann werden sie leiser, weniger und schämen sich permanent hochzukommen.
Erinnerst du dich an:
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:"Ich würde nicht sagen, dass ich dankbar bin für den schwarzen Hund, aber er war ein unglaublicher Lehrer.
Er zwang mich dazu, mein Leben zu überdenken und zu vereinfachen."
Dein Leben brauch sich nicht "schämen", das braucht deine Aufmerksamkeit.
Du musst es nicht glauben, was da hoch kommt, aber du musst es betrachten können (wollen).
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber ab 15/16/17 Uhr flacht plötzlich alles ab und ich leide innerlich
Abends hat es andere Hormone als morgens - wenn das bleibt, sprich den Doc drauf an, wegen der Medis. Vielleicht geht da noch was.
(Mir hat traurige Musik helfen können ("Over the jordan" von Jack White), weiß aber nicht, wie´s dir damit ginge.
Vorsichtig, vielleicht nutzt bei dir ruhigere Musik (nur Abends), kann ich jetzt nicht wissen.)

Aber bei dem hier:
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:unter der Haut
Puh - ich hab genau das Selbe auf völlig andere Weise erlebt.
Ich hatte monatelang auch ein totales Ding mit "Haut als Grenze" - aber ich hab angefangen, Cremes zu rühren.
Obwohl ich gar nicht der "Eincreme Typ" bin - und auch nicht wurde:
Ich hab "Peeling Pralinen" "erfunden", so Dinger zum abrubbeln, mit Kaffeesatz und so.
(Oder Maisgries und Orangenduft. Die sind viiieel härter.)
Spoiler(Entweder Kaffeesatz pur nehmen, oder was mischen: Fett (Kokosfett oder Sheabutter (o.ä); Öl (Olive oder Mandel o.ä.) mit "Festem", also Maisgries, Kokosflocken (o.Kokosmehl), Zucker (u/o) Salz.
Feste Zutaten mischen, Fett schmelzen, alles verrühren, in Pralinenformen und nen Tag (oder zwei) hart werden lassen, fertig. Duft nach belieben.)

Und ich hab ja alles mit "Entwicklungspsychologie" gemacht - @Streuselchen, du hast doch Kinder, erinnerst du dich an den theoretischen Kram mit "oraler Phase"?
Das Babys anfangs alles über die "Sinne erkunden", womit nicht nur dieses permanente "alles in den Mund stecken" gemeint ist, sondern dass Babys enorm viel Berührung brauchen?
Hol dich da ab.

Es ist absolut in Ordnung, das, was du da alles lernst, ist ja nichts "Neues", sondern das "Uralte Leid", das dich schon immer begleitet.
Und endlich integriert werden will, in diesen "jungen" (neuen)Teil von dir.
(Ich bin jetzt grad so arrogant zu postulieren, dass das der Grund dafür ist, dass ich mich nicht verbrühen musste.)
(Und ich bin dir wirklich dankbar dafür, dass ich grad - von dir! - lerne, warum, also was da passiert ist.)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:"Na Psychomausi, wieder da? Könntest dich auch mal wieder schminken!
Kriegst nen Schmatz!
Brauchst dich, für mich, nicht anmalen - aber vielleicht, wenn du magst, ein wenig "Parfum auflegen" - ich hab geräuchert wie ne Wilde.

Ich bin zufällig da drauf gekommen, die erste freie Zeit, die ich hatte, viel auf Weihnachten, ich hab die Raunächte zelebrieren wollen und hatte noch alten Räucherkram da.
Das hat so gut geholfen, ich hab mittlerweile nen ganzen Schrank voller Räucherwerk.
(Eigentlich überzogen, aber alles mit Kräutern hat mich schon immer interessiert, das hat einfach an andere Interessen angedockt.)

Es ist einfach um Längen schwieriger, sich schlecht zu fühlen, wenn es gut riecht.
(Benzoe, echtes Sandelholz, Vanille, bei mir auch Patschouli; aber da gibt es unendlich viel.)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:und ich dachte mir bricht das Gehirn. Bilde mir ein das ich was in mir knacken hätte hören...
Uups, ne Schwelle, die nen Schritt nach vorne gemacht hat - da wär ich auch in Panik geraten.

Aber zum Glück hatte ich schon Jahre vorher fest gestellt, dass bei "akuten Problemen" unglaublich hilfreich ist,
erst den "Handlungsbedarf" fest zu stellen: sofort oder später?
Und darum konnten sich meine Schwellen nicht mehr bewegen....
(Oder jedenfalls nicht so, dass ich das auch noch geglaubt hätte.)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Tagesziel das ich Gegenstände wegstelle die mich triggern und die dunkle Gedanken in mir auslösen
Rubbel dich danach ab!
Du schaffst das (räumen) nur, indem du deine alten Strategien "weg zu fühlen" aktivierst und du löst grade die kognitive Dissonanz auf,
dass dich das "nicht bei dir sein" zu einem besseren, wertvollen Menschen machen würde.

Wenn du das bewusst machst, ist es o.k., (man muss ja auch nicht immer egoistisch sein können),
aber es wird sich beissen.
Wenn du "Trigger" erkennen kannst, weißt du wenigstens, dass du getriggert worden bist - das ist dann heute Abend ein wenig anders!
Rechne damit, geh damit um - und es wird auch anders sein (können).

An sich "ändert" sich ja nix an der Tatsache, dass wir Menschen uns tierisch einen vormachen können.
Es ändert sich nur deine Konditionierung: Ob mit oder ohne "kognitive Dissonanz".
Da braucht es neben der "Handlung" (aufräumen) noch die "Einsicht" ("yes, i can!")
Und die ist beim ersten Mal am schwersten (weil du ja auch dich verblöden konntest.)

So, mal wieder in der Hoffnung, da nicht unabsichtlich über deine Grenzen getrampelt zu sein: Möge es nutzen.
Und allerherzlichsten Dank dafür, dass zumindest ich jetzt ein wenig klarer sehe, was da passiert.


1x zitiertmelden

Depressionen

16.04.2021 um 13:16
@Streuselchen

Eine kurze Rückmeldung: Das wirkt auf mich alles ziemlich viel, was dir da durch den Kopf geht, die Dinge, die du hinterfrägst und tust und bewerkstelligen musst. Wie ein Rad einer Windmühle, dass sich gerade zu schnell dreht. Dieses Bild habe ich vor mir.

Mir hat das Anspannen und das Loslassen, kombiniert mit einer beruhigenden Stimme, bei der progressiven Muskelentspannung immer gut geholfen. Alles Gute für dich!


melden

Depressionen

16.04.2021 um 13:23
@Streuselchen

Ich kann dir nur empfehlen, mal sowas wie eine Ergotherapie zu machen.Ich mache es jetzt seit einer dauerhaften, resistenten Depression und Angststörung seit 5 Monaten.Schwerpunkt dieser Therapie ist das metakognitive Training.Das beinhaltet verschiedene Module, die sich unter anderem damit befasst, wie es zu Denkstörungen, störungen des Selbstbewusstseins, permanenten grübeleien, Selbstzweifeln undundund befasst und wie man diese überwinden kann.Grade auch was das Durchbrechen verkrusteter Denkmuster angeht, die dann depressiv asoziiert sind.

https://clinical-neuropsychology.de/metakognitives_training_bei_depression/

Mir hat das bis jetzt mehr gebracht, als jede Pille, auch wenn ich momentan ein Antidepressiva einnehme zur Unterstützung.

Dir alles Gute.


melden

Depressionen

16.04.2021 um 13:35
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Dein Leben brauch sich nicht "schämen", das braucht deine Aufmerksamkeit.
Du musst es nicht glauben, was da hoch kommt, aber du musst es betrachten können (wollen).
Ich schäme mich auch nicht wirklich für mein Leben. Eigentlich bin ich in dem Punkt relativ stolz auf mich, denn ich habe viele viele negative Sachen erleben müssen (auch viele schöne! Die will ich hier gar nicht unter den Tisch kehren) und dafür, dass ich das erleben musste, schlage ich mich ganz gut - meine ich.
Wofür ich mich schäme ist, dass nicht abhaken können und die Fehler die ich JETZT mache. Mit meinem Verhalten, mir und anderen gegenüber.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Abends hat es andere Hormone als morgens - wenn das bleibt, sprich den Doc drauf an, wegen der Medis. Vielleicht geht da noch was.
(Mir hat traurige Musik helfen können ("Over the jordan" von Jack White), weiß aber nicht, wie´s dir damit ginge.
Vorsichtig, vielleicht nutzt bei dir ruhigere Musik (nur Abends), kann ich jetzt nicht wissen.)
Habe ich im Blick, ja und wenn die Zeit gekommen ist werde ich das auch ansprechen. Aber für den Moment sage ich mir dass es ja erstmal den Pegel brauch.
Musik höre ich abwechslungsreich - je nach empfinden wie es mir gerade hilft.
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Ich hab "Peeling Pralinen" "erfunden", so Dinger zum abrubbeln, mit Kaffeesatz und so.
(Oder Maisgries und Orangenduft. Die sind viiieel härter.)
Das ist ein verdammt guter (!) Tipp. Vielen vielen Dank. Ich glaube das werde ich auch mal probieren. Bin ja sowieso eine totale Geruchsliebhaberin und gute Düfte lösen bei mir Glücksgefühle aus. Und auch der Duft mancher Menschen.



Auf den Rest (auch die weiteren Beiträge) werde ich später/Abends/vllt morgen früh erst eingehen können. Kopf sagt grad "Pause"

Bis dahin erstmal :)


1x zitiertmelden

Depressionen

16.04.2021 um 13:42
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Auf den Rest (auch die weiteren Beiträge) werde ich später/Abends/vllt morgen früh erst eingehen können. Kopf sagt grad "Pause"
Was mich betrifft, erwarte ich keinerlei Rückmeldung...


melden

Depressionen

16.04.2021 um 23:11
Ich möchte den hier Beteiligten mal ein großes Lob aussprechen und mich dafür bedanken, dass ihr so offen und ehrlich mit eurer Krankheit umgeht. Das sehe ich nämlich nicht als Selbstverständlichkeit an und dadurch gewährt ihr den nicht selbst Betroffenen einen Einblick in euer Gefühlsleben und macht manches einfacher zu verstehen.

In meinen Augen ist eine Depression auch kein Grund sich vor anderen zu schämen. Das kann ja schließlich jeden treffen und aussuchen kann sich das erst recht niemand.


melden

Depressionen

22.04.2021 um 07:05
Kurzer Zwischenstand:

Heute sind es dann genau 2 Wochen die ich auf "Happy-mach" bin. Zwischenzeitlich ging es mir 2 Tage mal sehr gut und ich stand schon wie die Königin von Höhenflughausen vor dem Spiegel und zeigte der Scheißehexe beide Mittelfinger in ihre Warzenvisage.
Aber ☝️ Scheißehexe wäre nicht Scheißehexe wenn sie keine Methoden kennen würde ihre Lieblinge daraufhin besonders vollzustinken. Will heißen... Gestern und Vorgestern war dann wieder so richtig Talfahrt angesagt - in einer selbstgebastelten Seifenkiste, mit nur 3 Rädern aus Holz und einer rostigen Schraube die alles zusammenhält. Gott sei Dank hatte der Weg runter schön viele Schlaglöcher, damit man auch ja merkt das man unterwegs ist - im Ziel wartete und schwenkte die Fahne bereits der Teufel - Bremse? Vergessen einzubauen! Lenkrad? Am ersten Schlagloch ausgebrochen - hängt jetzt als Souvenir bei irgendeinem Hirsch im Wohnzimmer. 👌

Alle Ablenkung konnte nicht darüber hinweg helfen das ich es doch noch nicht geschafft habe und mein Gott, was habe ich mich abgelenkt! Aber du merkst das was nicht mit dir in Ordnung ist wenn du dich selbst vom Ablenken ablenken musst. Körperliche Auswirkungen hat die Depression ja schon seit Jahren hinterlassen aber momentan quäle ich mich mit Übergeben, Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Kopfschmerzen - in hübschen Intervallphasen. Mein Körper schreit zusätzlich nach Zucker, wäre aber auch mit anderen betäubenden Drogen zufrieden (die ich konsequent ablehne) - ich wehre mich mit aller Gewalt gegen mich selbst. In meinen Träumen kämpfe ich neuerdings mit mir :'D ein schöner Anblick.... wie man da auf sich selbst sitzt und mit beiden Händen am Hals hängt und feste zudrückt. Bringst nur nix wenn man beim strangulieren selbst erstickt Óó und noch besser ist es wenn du als drittes Ich im Türrahmen angelehnt stehst, die Hände verschränkst, den anderen beiden Ichs beim strangulierungskampf zuschaust und dir denkst "Meine Fresse, wenn ich jemals so fertig sein sollte in der Murmel, dann kappe die Murmelbahn"

Ich hab dieses auf und ab ganz gewaltig satt und dieser Hexenzirkel, der eigentlich mal mir gehört hat- aber dann von soner schlecht riechenden Lebkuchenhausmuddi an sich gerissen wurde- möchte endlich wieder unter Kontrolle gebracht werden. Es muss nicht jeden Tag gut sein, aber es soll jetzt BITTE anfangen etwas gedankliche und gefühlte Struktur zu erhalten.

Laut Beipackzettel bin ich dann ab morgen Happy-mach-Überfällig. Laut Erfahrungsberichten von vielen tollen Menschen könnte sich dieser Zustand noch 2 weitere Wochen ziehen. Ich versuch mir das jeden Tag bewusst zu machen, dass ich völlig im Rahmen bin, geduldig sein muss, aufhören so extrem darauf zu achten - nicht ständig in Lauerstellung sein mich selbst betreffend.
Aktuell kämpfen sich aber viel die Tränen hoch - hab mich auch dabei erwischt mich hinein zusteigern in dem ich darüber geheult habe zu Heulen.

Aber... Foxy.Hexenknecht hatte schon immer die größte Fresse von allen und sobald der Depressionsknebel erstmal raus ist, kriegt die bucklige Schrumpelwarze was von mir zu hören und ich will nicht spoilern - aber der Alten von Hänsel und Gretel isses besser ergangen als es "meiner" ergehen wird.



Habt alle einen schönen Tag und lasst es euch gut gehen soweit wie es eben geht derzeit.
Eure Foxy :) 💐🌻


melden

Depressionen

22.04.2021 um 10:44
Ich leide seit November letzten Jahres unter Depressionen, was ich anfangs gar nicht wusste.
Das ganze fing an wie bei @Scott78 mit Panikattaken, wo ich auch erst dachte "huch" was ist das denn für ein Mist....
Also ab zum Arzt der hat mir dann Tabletten verschrieben die ich nehem sollte wenn es wieder los geht.
Leider haben die Pillen zu gut geholfen dem entsprechen hab ich zu viele davon genommen, was ich nicht wusste das die abhängig machen.
Dann kam anfang Dezember im privaten der tatsächliche "Auslöser" . Das hat mein Hirn dann auf Dauerschleife geschaltet, also wieder zum Arzt der mir dann Antidepressiva verschrieben hat. Die ich bis jetzt täglich nehme.
@Streuselchen bei mir hat es tatsächlich über 4 Wochen gedauert bis die Wirkung richtig eingesetzt hat. Mein Neurolge hat das mit
einem Frachtschiff verglichen, der auch sehr lange braucht um fahrt auf zu nehem. Aber es lohnt sich durch zu halten, es macht das leben
einfacher.
Zwar trage ich immer noch eine gewisse Schwehrmut mit mir rum aber es geht.
Natürlich habe ich viel darüber gelesen welche Dinge helfen könnten um den kleinen Dämon wieder in die Hölle zurück zu schicken.
Was ich für mich dann noch ergänzend zu den Antis nehme ist hoch dosiertes Vitamin D (K2) und B12.
Und jeden Tag wird abends meditiert. Da gibt es gute Apps die geführte Meditationen anbieten.
Jeden zweiten Tag wird ne rund mit dem Fahrrad gedreht , eine Stunde ca. 20km.
Ich glaube das gesammt Paket was man sich selber schnürt muss stimmen. Man muß lernen alte Gewohnheiten und Denkmuster
zu durchbrechen, ich weiss der innere Schweinehund ist blöd. Aber es geht.
Ich würde sagen das ich zu 80 % wieder normal ticke , natürlich mit ups and downs.
Rückblickend waren das die schlimmsten Wochen in meinem Leben.
Es gibt aber noch viele Baustellen bei mir die bearbeitet werden müssen , immer nach vorne schauen.
Letztens habe ich noch einen interssanten Bericht gelesen das die Darmflora ,wenn da etwas nicht stimmt, auch in zusammenhang mit
Depressien steht.

https://biomes.world/de/wissenswertes/darm/darm-und-psyche/mikrobiom-depression/


1x zitiertmelden

Depressionen

22.04.2021 um 12:00
@humanos

Danke für das schildern deiner Erfahrungen und auch der Vergleich mit dem Frachtschiff ist total logisch nachvollziehbar für mich. Das sind "Kleinigkeiten" die mir helfen zu verstehen und schlussendlich auch auszuhalten.
Panikattaken und schlimme Zwänge begleiten leider auch meinen Alltag, aber erst dieser Thread (bzw das lesen einiger Beiträge von unterschiedlichen Usern) hat mich auf den Gedanken gebracht, das überhaupt mit der Depression in Verbindung zu bringen. Wenn ich jetzt so zurück denke, dann ja - Waschzwang, Panik und Depression kamen so ziemlich zeitgleich in mein Leben/ wo ich anfing es bewusst wahr zu nehmen. Bemerkenswert gruselig wie eine ins andere greifen kann und sich evtl gegenseitig auch noch triggert.

Heute habe ich wieder meine Liste mit Psychiatern abtelefoniert, 2 konnte ich direkt wieder streichen - die anderen einfach nicht erreichbar obwohl man zu den angegebenen Zeiten anruft. Es ist zum Mäuse melken. Aber was solls, irgendwann werden die schon rangehen. Mitarbeiter im Baumarkt muss man auch nur lang genug suchen - sich können sich nicht ewig verstecken ^^
Zitat von humanoshumanos schrieb:Letztens habe ich noch einen interssanten Bericht gelesen das die Darmflora ,wenn da etwas nicht stimmt, auch in zusammenhang mit
Depressien steht.
Das ist mir schon bekannt gewesen (wurde auch bereits mehrere Mal ärztlich abgecheckt) aber für andere Leser unbedingt empfehlenswert das mal im Auge zu behalten. Danke fürs posten :)


melden

Depressionen

22.04.2021 um 13:07
Ei, dann möchte ich jetzt was darüber schreiben, was ich "von" (eigentlich: über) meine Meerschweinchen gelernt habe.
Wegen dem Darmbiom, das ist ja auch bei den Wutzen wichtig.
(Diese Sachen helfen übrigens auch gut während oder nachdem man Antibiotika nehmen muss)

Die unterschiedlichen Baktis ernähren sich von unterschiedlichen Dingen.
(Natürlich weiß ich auch nicht ganz genau, welche Bakterie welche Leibspeise hat, es geht aber auch erst mal darum, dass Prinzip zu verstehen.)
Und je nachdem, was ich esse, habe ich mehr von dem einen Bakterienstamm - und weniger von dem anderen.

Bei Meerschweinchen (und anderen Tieren natürlich auch) kann man es insofern recht gut "beobachten" weil sie darauf angewiesen sind, Sachen zu essen, die nicht direkt "nahrhaft" sind, sondern halt diese Baktis füttern, die dann z.B. Fette synthetisieren.
(Auf ähnliche Art macht eine Kuh aus Wiese Milch: im Pansen werden Bakterienkulturen "gezüchtet", die mit dem Gras ernährt werden;
die Verstoffwechslung dieser "eiweißhaltigen Tierchen" ergibt dann Milch und Sahne.)

Und wenn ich meinen Wutzen zu viel Gemüse (Stärkehaltiges) und zu wenig "Raufutter"
(so der "Fachbegriff" bei Tieren, bei uns heißt es "Ballaststoffe") gebe,
züchte ich damit die "falschen" Kulturen, solche, die besser mit kurzkettigen Kohlenhydraten (Zucker/Stärke) klar kommen.
Während die "guten" hungern und weniger werden.

Und dem kann man entgegenwirken, indem man mehr "Präbiotika", also Ballaststoffe ißt, die gerne von den "guten" Darmbakterien gegessen werden.
(Und wenn man nicht krank ist, hilft es, mehr sündigen zu können...)

Mich machen Leinsamen glücklich. Und Hafer.
Schwarzwurzeln, Chicoree (überhaupt die meisten bitteren Salate).
und und und.


melden

Depressionen

22.04.2021 um 19:02
@Streuselchen
Zwänge habe ich zum Glück nicht. Ausser vielleicht den Zwang meine Kopf gegen die Wand zu hämmern, damit das Gedanken Karussell aufhört sich zu drehen.
Aber das hab ich ganz gut im Griff 😏
Bei meinem Spycho Doc kommt man mit dem Telefon auch nicht weit, schreib die doch mal per Email an.
Ansonsten gibt es die 116117 die man anrufen kann. Nein die ist nicht nur für Corona.
Das habe ich auch gemacht und innerhalb von 14 Tagen einen Termin beim Spezialisten gehabt.
Natürlich brauchst du ne Überweisung.
Und Kopf hoch, am Ende wird eh alles gut, nur davor
Ist echt beschissen 😴


melden

Depressionen

22.04.2021 um 19:28
Ich habe lernen müssen dass man nicht jeden retten kann, einige sind so schwer verletzt, dass sie niemand mehr gut behandeln kann.
Meine beiden Onkel haben sich das Leben genommen, jetzt sinds schon 2 Jahre wo mein letzter ging und ich war bei ihm in seiner letzten Zeit und wir haben alles gesagt was in uns war, unsere Liebe und Anteilnahme dass er es schaffen wird aber derweil hat er sich nur noch mehr auf seinen Suizid vorbereitet, was wir erst später erfahren haben. Seine Wunden lagen in der Kindheit aber auch in unserer Familie, wir waren eine Großfamilie und 90% der Männer haben sich umgebracht nur 1 sind übrig. Ich weiß nicht ob es ein Fluch ist der auf unseren Familien lastet, eine Tat die vielleicht schon jahrhunderte zurrückliegt aber noch gesühnt werden muss oder ob die Anfälligkeit in unseren Hirnen zu finden ist, ich weiß es nicht und werde es nie erfahren. Meine 2 Suizidversuche habe ich knapp überlebt, noch heute muss ich viel Medizin nehmen um nicht wieder so auszurasten oder wahnsinnig zu werden, wortwörtlich leider wirklich. Selbst die abgehärteten Psychiater und Klinikleiter sind erstaunt wieviele Suizide es in unserer Familie gibt, besonders ebend von Mütterlicher Seits, einfach nur gruslig, wozu lebt man überhaupt, wenn es dann am Strick endet wie von 6 Groß und 2 Onkeln und noch in tieferer Geschichte noch mehr aber das lohnt nicht aufzuzählen. Bei meinen 2 Onkeln war das so, dass es sich mit der Zeit angekündigt hat, es waren schwere Zeiten, die für jeden schwer gewesen wären aber der Suizid kündigte sich zeitig an aber zu retten waren sie beide nicht, obwohl wir wochenlang miteinander gesprochen haben, der Gedanke des Suizids brannte sich förmlich in ihre Köpfe oder war er schon immer da und kam nur durch die schwere Zeit zum Ausbruch?
Das konnten uns selbst die Ärzte nicht sagen, nur dass es beides ein relativ schneller Tod gewesen ist nur für die Entdecker war es kein schöner Anblick...


melden

Depressionen

22.04.2021 um 19:58
Kurt Krömer und Torsten Sträter reden offen über's Thema Depressionen:

https://www.youtube.com/watch?v=ZxL1lJnHJNQ (Video: Chez Krömer - Zu Gast: Torsten Sträter (S04/E01))


melden

Depressionen

22.04.2021 um 20:17
Tja, der Suizid ist halt der letzte Ausweg den man gehen kann.
Ich kann das auch voll und ganz verstehen, wenn einer sich das Leben nimmt.
Es ist halt eine Erlösung wie nach einem langen Krebs leiden.
Aber nüchtern betrachtet für mich wäre das nichts.
Dafür bietet das Leben immer noch angenehme Überraschungen, die mich zuversichtlich werden lassen.
So zum Beispiel jetzt der Frühling, ich hab mir so ne Wander App runter geladen und habe damit schon einige routen durch die Eifel gemacht, alleine.
Was ich damit sagen will man muß der Depression trotzen. Klar gelingt das nicht jeden Tag.
Aber es geht.
Ich habe mich zb auf der Arbeit mit meiner Krankheit "geoutet".
Es kam mir sehr viel Verständnis entgegen.
Und man glaubt nicht wieviele schon mal unter Depressionen gelitten haben.
Und es tut gut sich auszutauschen.


1x zitiertmelden