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Depressionen

1.964 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Depression, Depressionen, Traurig ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Depressionen

23.04.2021 um 10:44
@humanos

Suizid wäre auch nichts für mich. Dafür bin ich a) zu feige und b) kämpfen sich immer Gedanken hoch wer mich findet etc.
Allerdings gebe ich zu, das ich in GANZ schweren Phasen (auch vor ein paar Wochen) mir schon das ein oder andere mal dachte "Ja, wenn der ICE jetzt halt durch dein Wohnzimmer fährt, dann kann er dich kurz und schmerzlos mitnehmen, wenigstens wäre dann Ruhe" oder beim Auto fahren "wenn dir jetzt einer reinfährt... Dann kannst du dafür nichts und trotzdem wären alle Probleme mit einem Schlag weg"
Solche Gedanken halten sich aber nicht lange, die blitzen nur hoch und dann meldet sich mein Verantwortungsbewusstsein gegenüber meinen Kindern, meiner Familie, meinen Freunden. Ich weiss das alle traurig wären wenn ich nicht mehr wäre und dann schäme ich mich dafür, gedanklich einen Unfall so akzeptierend hinzunehmen. Und wenn ich dann, in zurückkommenden klaren Momenten darüber nachdenke, dann will ich auch gar nicht sterben weil ich zu jung bin, zu lustig, zu lebenslustig (meistens) - ich hab viel zu gern Spaß, Freude und ich Liebe dafür auch zu gern. In meiner Grundnatur bin ich ein Geber-Mensch. Tot kann ich niemanden mehr was geben, außer maximal Tränen. Nä, das wäre einfach nicht ich.
Zitat von humanoshumanos schrieb:Tja, der Suizid ist halt der letzte Ausweg den man gehen kann.
Da muss ich kurz einhaken, denn Suizid ist, in meinen Augen, kein Ausweg sondern eine Kapitulation gegenüber sich selbst. (keine Bewertung, das soll jeder für sich entscheiden)
Aber ein Ausweg bringt dich irgendwo hin, in der Regel nach draußen. Der Tod ist, für mein Verständnis, kein draußen sondern - wenn Depressionen der Auslöser sind- der Gewinn der totalen Dunkelheit.

Ich persönlich habe Angst vor Dunkelheit - wenngleich ich sie, mich in einem geschütztem Rahmen befindend, wunderschön finden kann. Bin im Grunde sowieso mehr Nachtmensch als Tagmensch- muss mich nur meinen Verpflichtungen anpassen und daher findet mein Leben tagsüber statt. Ich gehe aber felsenfest davon aus, dass wenn meine Kids mal ausgezogen sind, ich eher wieder in der Nacht leben werde weil es mir da einfach besser geht. Es entspricht mehr meinem Rhythmus. Vielleicht geht es mir deshalb AUCH aktuell nicht so pralle, weil ich anders leben muss als ich es eigentlich wollte.
Meine innere Dunkelheit hingegen ist etwas ganz anderes - wenn die mich umhüllt, dann ist alles kalt, einsam, wie durch einen Schleier, jedes leises Geräusch zu laut, jeder Gedanke zu fremd, jeder Mut eher Lebensmüde.... Zusammengefasst: nicht selbstbestimmt! Nicht lenkbar, nicht kontrollierbar.
Und welcher Mensch lässt sich gern durch etwas lenken, ohne Kontrolle und ohne Bestimmungsrecht wohin die Reise geht.

------

Mir helfen momentan, wenn ich ganz unten bin, Fragen an mich selbst.
Das sind täglich unterschiedliche aber auch mal gleiche, wenn ich meine, dass sie ein inneres Ziel fokussieren.
Zb. möchte ich bewegen... Ich möchte niemand sein der in der Masse wertlos untergeht.
Also können Fragen sein:
- Was kann ich bewegen um nicht unsichtbar für mich selbst zu sein?
- Was kann ich bewegen damit andere mich sehen, so wie ich WIRKLICH bin?
- Was kann ich bewegen um meine Ziele zu erreichen?
- Was kann ich bewegen damit es anderen Menschen besser geht- auch im Umgang mit mir?
- Was kann ich bewegen damit es MIR besser geht?

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Oftmals ist es ein Tetris-Spiel.
Du musst Situationen stapeln, RICHTIG stapeln - nachdenken in welche Lücke welcher Stein passt. Prioritäten erkennen - wissen das der "lange 4rer" falsch gestapelt mirnichts dirnichts das Spiel (psychische Verfassung) ganz schnell beenden kann.
Und manchmal muss man eben von vorne anfangen. Aber die ersten Level sind noch ganz langsam und man hat mehr Zeit zu überlegen wo was hin kann um Punkte einzufahren.
Aber man ist auch stolz über jede abgebaute Reihe, die sich in deinen Punkten wiederfinden - und irgendwann knackt man auch seinen Highscore.


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Depressionen

23.04.2021 um 11:33
meinen eigenen Erfahrungen nach sind Depressionen ein Zeichen des Unterbewusstsein

das etwas im leben gar nicht stimmt das Unterbewusstsein nimmt wesentlich mehr wahr als das Bewusstsein

seien dies nun falsche freunde ein schlechtes Umfeld auf der Arbeit oder andere gründe

man sollte seine depressionen daher nicht unterdrücken sondern analysieren um sein leben zu verbessern

macht man dies hören die Depressionen von ganz alleine auf

dies ist meine persönliche Meinung die sich aufgrund meiner Erfahrungen gebildet hat

Beispiel : nach meiner Dienstzeit (Bundeswehr) als ich wieder nach hause gekommen bin

stand ich vor der Tür meines Vaters, er öffnete und sagte : was willst du denn noch hier verpiss dich

das hat sehr weh getan, und ich habe jahrelang versucht ein Verhältnis zu meinem Vater aufzubauen

bis ich realisiert habe das es eben dies ist was meine Depressionen erzeugt


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23.04.2021 um 12:08
Zitat von sarevoksarevok schrieb:macht man dies hören die Depressionen von ganz alleine auf
.... die depressiven Phasen.
Die Depression selbst, meine Meinung, schlummert dennoch im Untergrund. Man kann sie (bei den richtigen Maßnahmen, die du erwähntest) aber unter Kontrolle behalten und es tun sich weniger schwarze Löcher auf, die auch geringer im Umfang sind, sodass man sie im Idealfall umgehen kann - und wenn man ne ganz coole Socke ist, überspringen wie Regenpfützen.

Sich bewusst machen wer man ist und was man hat - positiv sowie negativ, ist wichtig.
Wenn ich über mich selbst behaupte, dass ich keine Depressionen habe nur weil es mir gerade gut geht, wäre ein verdrängen und nicht akzeptieren. Würde darauf hinaus laufen das ich irgendwann ganz von vorne anfangen müsste, in Sachen Selbsterkenntnis.

Ich sage lieber das ich immer Depressionen habe, aber kann (hoffentlich irgendwann) fröhlich, stolz auf mich selbst und selbstbewusst sagen: "ich hatte ewig keinen depressiven Schub mehr" und die Abstände immer größer und größer werden lassen. Bis irgendwann vielleicht (das wäre echt grandios) gar nichts mehr hoch kommt.

Das ist eins meiner Ziele.


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23.04.2021 um 12:10
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Sich bewusst machen wer man ist und was man hat - positiv sowie negativ, ist wichtig.
Wenn ich über mich selbst behaupte, dass ich keine Depressionen habe nur weil es mir gerade gut geht, wäre ein verdrängen und nicht akzeptieren. Würde darauf hinaus laufen das ich irgendwann ganz von vorne anfangen müsste, in Sachen Selbsterkenntnis.
die dinge einfach akzeptieren wie sie sind statt sich das ganze nur schön zu reden innerlich ganz genau so sehen ich das auch

mir hat das damals sehr geholfen :)


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23.04.2021 um 12:11
Zitat von sarevoksarevok schrieb:mir hat das damals sehr geholfen :)
Das macht Hoffnung und motiviert :)
Merci!


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23.04.2021 um 18:00
Es gibt keine Allheilslösung bei sehr schweren Depressionen, meine Familie hat damals auch auf mich eingeredet, also vor meinem zweiten Suizid aber in der Erinnerung hab ich das garnicht verstehen können, mir ging es so schlecht, dass alles nurnoch leere Worthülsen waren, die keinen Sinn ergaben. Ich dachte kurz vor meinem schweren "Unfall" nurnoch an das sterben, ich konnte nichtmal mehr klar reden, ich weiß bis heute nicht warum aber meine behandelnde Ärztin sagte mir, dass solange ich die Medizin nehme einen gewissen Schutz habe, ich hatte in dem Jahr darauf im Krankenhaus Psychoedukation und das hat mir sehr geholfen.
Ich weiß nicht, ob ihr das kennt aber Psychoedukation ist wie ein Unterricht, indem man beigebracht bekommt, wie z.b. die Krankheit "funktioniert", auf was man für Alarmzeichen zu achten hat, was Alarmzeichen für eine kommende Verschlechterung oder z.b. Psychose sind etc etc das war sehr aufschlussreich und ich konnte nach 6 jahren bei einer Krise sofort reagieren und war nur 3 Monate dann im Krankenhaus, wo ich neu mit Medikamenten eingestellt wurde, danach ging es so weiter und jetzt bin ich schon seit 6 jahren so gesund, dass ich nicht mehr im Krankenhaus war, ich muss nurnoch vierteljährig zur Ärztin und mehr nicht, da bin ich sehr froh drüber, dass ich wieder so stabil geworden bin. Arbeiten kann ich zwar immer noch nicht aber ich habe andere Ziele, die mir viel wichtiger sind:
1. psychische Stabilität, also einen klaren Verstand, der vor einem erneuten "Wahn" schützt
2. meine langen Schlafenszeiten, ich schlafe am Tag 14-16 Stunden und so geht es mir prima, meine Ärztin sagte, dass wenn der Körper es verlangt man nicht dagegen ankämpfen soll. In meiner Schulzeit habe ich in der Nacht nur 2-3 Stunden geschlafen, da es mir nicht gut ging wegen Missbrauch unter anderem, so habe ich ca 8 Jahre kaum geschlafen, meine Mitschüler und Lehrer sagten immer dass ich furchtbar aussehe aber ich konnte mich damals nicht öffnen, da ich auch gemobbt wurde und viele Beine gestellt bekam.
Erst mein starker Krankheitsausbruch hat dies beendet, ich habe heute aber keine hochgesteckten Ziele mehr, ich bin froh, dass es mir heute so stabil gut geht und ich für meine Eltern da sein kann und ich ihnen nicht weiter Sorgen bereite.


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23.04.2021 um 18:07
@Rainlove


Freut mich zu lesen. Toi toi


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23.04.2021 um 19:06
Dass so viele Menschen immer noch der Meinung sind, dass eine Depression immer durch äußere Faktoren beeinflusst werden kann. Es mag auch tatsächlich Depressionen geben, die rein körperliche Ursachen haben. Ihr solltet nicht immer nur von euch ausgehen. Das hilft nämlich Menschen, bei denen eine Depression rein körperlicher Natur ist, überhaupt nicht. Diese Menschen glauben dann, sie müssten äußere Faktoren ändern, da diese äußeren Faktoren ja dann angeblich der Grund für ihre Depressionen sind. Aber sie kommen nicht weiter, da diese äußeren Faktoren eben nicht der Grund der Depressionen sind.


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23.04.2021 um 19:15
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Es mag auch tatsächlich Depressionen geben, die rein körperliche Ursachen haben.
und wie soll man sich das vorstellen ? habe danach gegoogelt und nichts gefunden

höchsten das eine Depression dem Körper schaden kann
Die Depression (lateinisch depressio von lateinisch deprimere „niederdrücken“) ist eine psychische Störung bzw. Erkrankung. Typische Symptome einer Depression sind gedrückte Stimmung, häufiges Grübeln, das Gefühl von Hoffnungslosigkeit und ein verminderter Antrieb. Häufig gehen Freude und Lustempfinden, Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und das Interesse am Leben verloren. Lebensfreude und Lebensqualität sind dadurch oft beeinträchtigt.
Quelle: Wikipedia: Depression


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23.04.2021 um 19:24
@sarevok
Veranlagung: Die Veranlagung zur Depression kann angeboren (genetische Ursache) oder erworben sein. Bei genetischer Veranlagung neigen die Betroffenen vielfach dazu, bei belastenden Situationen oder auch ohne erkennbare Belastungen, eine Depression zu entwickeln.
Belastende psychosoziale Faktoren: Die Trennung, der Verlust oder Tod einer wichtigen Bezugsperson oder Partnerkonflikte können ebenso wie eine chronische Überlastungssituation oder problematische Erfahrungen in der Kindheit (Erziehung, familiäres Umfeld) eine Depression auslösen.
Belastende soziale Faktoren: Auch soziale Faktoren, die eine Anpassung an neue Umstände erfordern, treten häufig vor dem Beginn einer Depression auf (z. B. Heirat, Arbeitslosigkeit, Rentenbeginn).
Körperliche Erkrankungen: z. B. Funktionsstörungen der Schilddrüse oder Erkrankung im Gehirn (Hypophysenvorderlappenerkrankung)
Quelle: https://www.tad.de/de/gesundheit/neurologie-psychatrie/depression/ursachen/


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23.04.2021 um 19:26
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Veranlagung: Die Veranlagung zur Depression kann angeboren (genetische Ursache) oder erworben sein. Bei genetischer Veranlagung neigen die Betroffenen vielfach dazu, bei belastenden Situationen oder auch ohne erkennbare Belastungen, eine Depression zu entwickeln.
Belastende psychosoziale Faktoren: Die Trennung, der Verlust oder Tod einer wichtigen Bezugsperson oder Partnerkonflikte können ebenso wie eine chronische Überlastungssituation oder problematische Erfahrungen in der Kindheit (Erziehung, familiäres Umfeld) eine Depression auslösen.
Belastende soziale Faktoren: Auch soziale Faktoren, die eine Anpassung an neue Umstände erfordern, treten häufig vor dem Beginn einer Depression auf (z. B. Heirat, Arbeitslosigkeit, Rentenbeginn).
Körperliche Erkrankungen: z. B. Funktionsstörungen der Schilddrüse oder Erkrankung im Gehirn (Hypophysenvorderlappenerkrankung)
ja ok aber es ist auch dann noch eine psychische Erkrankung daran ändert sich ja nichts

die Ursachen können sehr vielfältig sein aber am ende läuft es doch immer auf eine psychische Erkrankung hinaus oder nicht ?
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Körperliche Erkrankungen: z. B. Funktionsstörungen der Schilddrüse oder Erkrankung im Gehirn (Hypophysenvorderlappenerkrankung)
das ist dann ja keine depression mehr sondern eine andere Erkrankung


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23.04.2021 um 19:29
Zitat von sarevoksarevok schrieb:ja ok aber es ist auch dann noch eine psychische Erkrankung daran ändert sich ja nichts
Ja auch noch - aber wenn sie körperlich ausgelöst wird, dann helfen meist die Methoden nicht, die man zB anwendet wenn man eine Depression aus Verlustzuständen bekommen hat.
Das muss unterschiedlich angegangen werden.

Was mir hilft muss dir nicht helfen und was uns unterschiedlich hilft muss @Scott78 nicht helfen.
Kann - aber muss nicht.

Daher ist Ursachenforschung so wichtig - damit man auch wirklich richtig therapiert werden kann.


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23.04.2021 um 19:29
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ja auch noch - aber wenn sie körperlich ausgelöst wird, dann helfen meist die Methoden nicht, die man zB anwendet wenn man eine Depression aus Verlustzuständen bekommen hat.
Das muss unterschiedlich angegangen werden.
hmm verstehe, mit dieser Form der Depression habe ich mich noch nicht auseinander gesetzt


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23.04.2021 um 19:30
@sarevok
Wie du dich fühlst, wird maßgeblich durch deine Hirnchemie und auch Körperchemie bestimmt. Und in diesen Systemen gibt es aufgrund der unzähligen chemischen Stoffe und Hormone auch unzählige mögliche Störungen. Wirklich schwerwiegende Fehler in diesen Systemen können durch äußere Faktoren gar nicht beeinflusst werden. Wird jetzt eine "Depression" durch irgendwelche äußeren Faktoren oder veränderten Denkweisen nach einer gewissen Zeit geheilt, kann man das meiner Meinung nach nicht wirklich als Depression bezeichnen. Das zeigt nur, dass diese Menschen nicht wirklich organisch depressiv waren, sondern durch sekundäre äußere Faktoren an einer langfristigen depressiven Verstimmung litten.


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23.04.2021 um 19:31
Zitat von sarevoksarevok schrieb:das ist dann ja keine depression mehr sondern eine andere Erkrankung
Du hast einen kleinen Denkfehler. Die Depression kann durch körperliches ausgelöst werden und hat somit da ihren Ursprung. Und wenn sich der Ursprung nicht behandeln lässt, dann vermutlich auch die Depression nicht.
Da kann man noch so oft um den Block laufen und Sonne tanken - etc. Das schadet dann zwar nicht, aber es wirkt auch nicht therapeutisch ein.


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23.04.2021 um 19:31
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Wie du dich fühlst, wird maßgeblich durch deine Hirnchemie und auch Körperchemie bestimmt. Und in diesen Systemen gibt es aufgrund der unzähligen chemischen Stoffe und Hormone auch unzählige mögliche Störungen. Wirklich schwerwiegende Fehler in diesen Systemen können durch äußere Faktoren gar nicht beeinflusst werden. Wird jetzt eine "Depression" durch irgendwelche äußeren Faktoren oder veränderten Denkweisen nach einer gewissen Zeit geheilt, kann man das meiner Meinung nach nicht wirklich als Depression bezeichnen. Das zeigt nur, dass diese Menschen nicht wirklich organisch depressiv waren, sondern durch sekundäre äußere Faktoren an einer langfristigen depressiven Verstimmung litten.
das leuchtet ein danke für die Erklärung


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23.04.2021 um 20:08
Ich habe so eine organische Depression, obwohl nicht alle meine Symptome zu einer Depression passen. Dass diese Problematik eine rein organische Ursache hat, mache ich an gewissen Dingen fest:

• Meine Grundstimmung zieht sich mehr oder weniger schon durch mein ganzes Leben bzw. seit dem ich ein Bewusstsein für mich und die Welt habe (im Alter von ca. 5 Jahren)

• Diese Art der Depression ist vollkommen unabhängig von irgendwelchen Gedanken. Es ist ein Gefühl von innerer Leere und einer unspezifischen inneren Anspannung. Erst DANACH werden die Gedanken in entsprechende Emotionen eingefärbt. Meist ist es Hoffnungslosigkeit und ein allgemeines tiefgreifendes Gefühl von Unglück. Die eigentlich typischen Emotionen einer Depression wie Wut, Angst oder Trauer fehlen bei mir praktisch gänzlich.

• Die Symptome korrelieren bei mir mit unspezifischen schubweisen körperlichen entzündlichen Schmerzen im unteren Rücken und Gelenken. Zudem verspüre ich auch unspezifische Symptome wie bei einer Grippe wie Hitzewallungen, Übelkeit, Nachtschweiß, Erschöpfung (nicht Motivationslosigkeit!)

All das lässt mich vermuten, dass diese Symptome eine körperliche Ursache bei mir haben. Meine Blutwerte sind aber bis auf die CRP-Werte immer gut. Irgendwas löst in meinem Körper eine chronische systemische Entzündung aus, die auch die psychischen Symptome verursacht. Aber ich weiß bisher leider nicht, was die wahre Ursache ist. Paradoxerweise verschlimmerten gerade serotonerge Antidepressiva die entzündlichen Symptome. Die einzigen Medikamente, die bei mir bisher am ehesten zufriedenstellend gewirkt haben waren Opiate und Dexamethason. Aber gerade diese Medikamentengruppen sind in der Psychiatrie absolut nicht gern gesehen. Somit falle ich leider in eine Nische, in der ich keine adäquate Behandlung für meine Symptome bekomme. Das löst bei mir eine starke Hoffnungslosigkeit aus.


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23.04.2021 um 20:23
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:All das lässt mich vermuten, dass diese Symptome eine körperliche Ursache bei mir haben. Meine Blutwerte sind aber bis auf die CRP-Werte immer gut. Irgendwas löst in meinem Körper eine chronische systemische Entzündung aus, die auch die psychischen Symptome verursacht. Aber ich weiß bisher leider nicht, was die wahre Ursache ist. Paradoxerweise verschlimmerten gerade serotonerge Antidepressiva die entzündlichen Symptome. Die einzigen Medikamente, die bei mir bisher am ehesten zufriedenstellend gewirkt haben waren Opiate und Dexamethason. Aber gerade diese Medikamentengruppen sind in der Psychiatrie absolut nicht gern gesehen. Somit falle ich leider in eine Nische, in der ich keine adäquate Behandlung für meine Symptome bekomme. Das löst bei mir eine starke Hoffnungslosigkeit aus.
hmm es könnte aber auch psychosomatisch sein oder ?
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Aber ich weiß bisher leider nicht, was die wahre Ursache ist. Paradoxerweise verschlimmerten gerade serotonerge Antidepressiva die entzündlichen Symptome.
interessant was sagen denn die Ärzte dazu ?

ich drücke dir die Daumen das du eine Lösung findest
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Opiate und Dexamethason.
ich kenne mich mit sowas kaum aus Opiate sind das nicht Schmerz und Betäubungs mittel ?

das andere habe ich noch nie gehört


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23.04.2021 um 20:29
Zitat von Scott78Scott78 schrieb:Irgendwas löst in meinem Körper eine chronische systemische Entzündung aus
also du hast durch diese Entzündung schmerzen die wiederum deine Stimmung drücken verstehe ich das richtig ?

nun evtl. liegt es doch an äußeren Faktoren könnte Ernährung sein zb. oder evtl. eine Nebenwirkung von deinen Medikamenten


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23.04.2021 um 20:40
@sarevok
Wenn es psychosomatisch wäre, dann müsste es doch irgendwie durch äußere Faktoren oder Gedanken beeinflusst werden können, oder? Aber irgendwie fühlt sich das vollkommen unabhängig davon an. Drastisch ausgedrückt könnte ich im Lotto gewinnen oder meine Mutter sterben, es würde meine Grundstimmung kaum beeinflussen, weder ins Positive noch ins Negative, da es sich so tiefgreifend leer anfühlt.

In psychiatrischer Hinsicht bin ich quasi austherapiert. Die Ärzte sagen immer das Gleiche und wollen es immer wieder mit irgendwelchen Antidepressiva versuchen. Nicht, dass ich irgendwas hätte gegen Antidepressiva, aber sie passen einfach nicht zu meiner Problematik bzw. verschlimmern gewisse Faktoren eher noch.

Ja, Opiate sind Schmerzmittel und Dexamethason ist ein starker Entzündungshemmer auf Cortisolbasis.

Ich nehme derzeit keinerlei Medikamente. Bei der Ernährung ist mir aufgefallen, dass Zucker meine Symptome zu verstärken scheint. Deswegen versuche ich weniger Zucker zu konsumieren, aber so richtig hilft das auch nicht. Ich habe das Gefühl, als komme ich nicht weiter.


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