@Tussinelda Dankeschön 🙂
@Scott78 Ich fand deine Frage keineswegs schlimm, abwertend o.ä.
Ich war als Kind und Jugendliche in meiner schlimmsten Zeit, das hat sich erst jetzt so mit Mitte Zwanzig gebessert, langsam Stück für Stück, begleitet mit Medikamenten und meiner Lebensumstellung. Nicht von heute auf morgen.
Als Kind hab ich beispielsweise meine damalige Freundin gefragt, ob sie mir vielleicht die Kehle durch schneiden könnte. Ich wollte nicht erwachsen werden. (Die Arme hat sich dann deutlich von mir distanziert, oh Wunder).
Mit 17 habe ich die Tage im Kalender durch gestrichen und jede Nacht gehofft, ich möge am nächsten Morgen nicht aufwachen. Ich hab eine Ausbildung abgebrochen, weil ich nachts nicht schlafen konnte, da ich stundenlang grundlos geweint habe. Meine Mitmenschen erschienen mir als feindselig, fremd und ich mir als das ekelhafteste, erbärmlichste Subjekt der Welt. Ich war phasenweise sicher, ich täte insbesondere meinen Eltern einen Gefallen, wenn ich mich umbringen würde.
Dann folgten Phasen voller Weltenhass und Verachtung gegen alles und jeden, danach plötzlich wieder lange Zeiten voll innerer Leere und Antriebslosigkeit, in denen ich manchmal nur auf dem Bett lag und apathisch die Decke anstarrte.
Ich war mir absolut sicher, keine 25 zu werden. Die Geschichten, die ich zwecks Psychohygiene schrieb, troffen nur vor Pessimismus, Selbsthass, Trübsal und Co.
Ich sitze auch heute noch oft abends lange wach, stell mir die große Frage nach dem universellen "Warum", und spätestens wenn urplötzlich die Tränen fließen oder ich mir unbewusst was zufüge (Fingernägel einreißen oder kneifen) suche ich mir bewusst und mit Ansage was zu tun, und wenn's nur duschen gehen zu absurden Zeiten ist.
Ich brauche unheimlich viel Ablenkung, damit ich nicht ins niedergeschlagene Grübeln --> Kluft (ver)falle. Nicht zu viel Raum zum Nachdenken. Deswegen sitze ich nicht gern still oder entspanne mich wie jetzt gerade, ich habe aktuell Urlaub. Das ist für mich eher eine Herausforderung und weniger zum Abschalten.
Freundschaften kann und möchte ich nur bedingt pflegen, selbst meine einzige sehr innige Freundin kann ich nur immer temporär um mich haben.
So anstrengend das Thema als Solches ist, ist es auf morbide Art auch faszinierend. Schade, dass es gesellschaftlich noch so ein Tabu darstellt.