Depressionen

@Yeiru
Bin nicht so empfindlich gegenüber diesen Dingen. Aber mein Schlaf ist trotzdem eher schlecht. Das Einschlafen klappt ganz gut, aber ich wache spätestens alle zwei Stunden verschwitzt und mit Übelkeit auf.

Bei der Ernährung ist mir aufgefallen, dass Zucker meine Beschwerden verschlimmert. Ursächlich scheint er aber nicht einzuwirken. Denn die Symptome verspüre ich auch bei einer zuckerarmen Ernährung, aber dann etwas schwächer.

Ja, bin sehr schnell erschöpft. Diese Erschöpfung würde ich nicht als Unsportlichkeit oder Motivationslosigkeit bezeichnen. Sie kommt auch in Schüben und fühlt sich eher so an wie die Erschöpfung, die man auch bei einem grippalen Infekt hat. Nur ist das bei mir kein grippaler Infekt, da diese Symptome und auch die Erschöpfung schon seit Jahren bei mir in Schüben kommen. Ich bin eigentlich recht sportlich, aber Sport wirkt bei mir auch irgendwie anders als bei anderen Menschen. Ich spüre nach dem Sport irgendwie keine "normale" Erschöpfung. Es fühlt sich wie gesagt immer eher an wie ein grippaler Infekt. Das ist der beste Vergleich, der mir dazu einfällt.

@Scott78
tut mir leid falls ich etwas überlesen habe. Hast du dich mal Neurologisch untersuchen lassen? Warst du auch mal bei einem Endokrinologen ?
Vieles was du beschreibst kenne ich so von mir auch.

Medikamententipps dürfen wir nicht geben. Aber du kannst das genauso mit deinem Psychiater oder Nervenarzt oder anderen Ärzten besprechen

@Yeiru
Ja, neurologisch war bisher alles in Ordnung. Bei einem Endokrinologen war ich noch nicht. Aber hatte mal darüber nachgedacht, weil ich gern mal meinen Cortisol und Testosteronspiegel messen lassen würde. Aber habe ich bisher noch nicht gemacht.

@frivol
Nein, weder Magen noch Darmspiegelung.

Pregabalin nahm ich bis vor paar Monate über mehrere Jahre. Das hat mir eigentlich auch ganz gut geholfen, besonders beim Schlaf und Appetit und seltsamerweise auch beim Antrieb. Ich fühlte mich weniger erschöpft und meine Gelenke fühlten sich "geschmeidiger" an. Leider verursachte es aber eine psychische Betäubung und verschlimmerte somit langfristig meine innere Leere, womit ich sowieso Probleme habe. Aber von den Psychopharmaka war das auch eines der wenigen, das ganz gut und angenehm gewirkt hatte.

An Neuroleptika hatte ich auch schon paar Medikamente ausprobiert. Aber davon bekam ich immer unruhige Beine nachts.

Scott78 schrieb:@frivol
Nein, weder Magen noch Darmspiegelung.

Das solltest du vielleicht in Erwägung ziehen. Wenn was auf den Magen schlägt und sich da was entzündet, dann bekommst du totale Erschöpfung. Magen-Darm ist mit vielen Nerven verbunden unter anderem auch mit der Seele. Wenn du was schlechtes erlebst, dann kann das auf den Magen gehen. Und wenn sich im Magen was entzündet, dann geht es der Seele schlecht.

Scott78 schrieb:Ich spüre nach dem Sport irgendwie keine "normale" Erschöpfung. Es fühlt sich wie gesagt immer eher an wie ein grippaler Infekt. Das ist der beste Vergleich, der mir dazu einfällt.

Tritt die Erschöpfung oder "grippaler Infekt" direkt nach dem Sport oder mit einigen Stunden Verzögerung auf? Und sind dann auch Kopfschmerzen dabei?

@frivol
Unmittelbar danach und hält dann paar Stunden an. Nein, Kopfschmerzen eigentlich nicht. Eher Erschöpfung, Übelkeit und kalter Schweiß.

Mir scheint du hast 4 verschiedene Probleme, die du auch nur mit 4 verschiedenen Mitteln lösen kannst.

1) Innere Leere, das passt zum Forumsthema
2) Durchschlafstörungen, das ist etwas anderes
3) "grippaler Infekt" nach Sport, wieder etwas anderes
4) Entzündungsreaktionen im Körper

Gibt es noch mehr?

Ich kenne jemanden, der diese Symptome hat.

Klar wirken die Probleme auch wechselseitig, aber es wird nicht ein einziges Heilmittel geben.

@frivol
Ich weiß jetzt nicht, ob das hier in den Thread passt, aber auch das belastet mich psychisch und zwar ist das eine stark erhöhte Libido in Verbindung mit starker Empfindlichkeit gegenüber sozialer Ablehnung. Schon sehr früh im Kindesalter entdeckte ich als Kompensation gegen das Gefühl der sozialen Ablehnung die Selbstbefriedigung. Und das hält bis heute mehr oder weniger an. Ich sehne mich oftmals nach einer erfüllenden Beziehung mit Geborgenheit, aber aufgrund meiner starken Empfindlichkeit gegenüber sozialer Ablehnung verschlimmere ich quasi bei jedem Gespräch mit einer Frau diese inneren Schmerzen, da man ja gewisse leichte Ablehnungen niemals ganz vermeiden kann. Und das führt dann aber wieder zu einer exzessiven Selbstbefriedigung.

Ja passt zum Thema, das ist wieder ein psychologisches Symptom.

Ich vermute, es gibt für deine psychologischen Probleme gar kein Medikament.

Du musst mit einem Psychotherapeuten in den Zweikampf gehen.

Scott78 schrieb:Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Symptome durch zu viel Serotonin verursacht werden. Ich habe einfach keinen Serotoninmangel und jedes Medikament, welches das Serotonin weiter erhöht, verschlimmert meine Symptome. Denn Mirtazapin war das einzige Antidepressivum, welches diese Symptome nicht verschlimmerte. Und gerade Mirtazapin ist eines der wenigen Antidepressiva, welches das Serotonin nicht erhöht. Aber außer eine angenehme Müdigkeit am Anfang half auch das nicht langfristig.

Sorr, aber das zeigt mir das Du keine Ahnung hast von was Du redest. Das klassische Antidepressivum, Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, sorgt nicht dafür das Du mehr Serotonin hast, sondern das das Serotonin länger am Rezeptor hängen bleibt. Alleine schon das Du MDMA dazu nennst, ist kompletter Irrsinn. Die Wirkung von MDMA - Exctasy - ist ja gerade die, das die Bereiche die Serotonin ausschütten quasi für ein paar Stunden in den Dauerfeuermodus schalten, aber danach dann auch dementsprechend nicht mehr funktionieren, so dass Du nach dem Hoch ein krasses Tief bekommst.

Ich habe hier eher das Gefühl das Du von Drogen insuierten Tiefs sprichst statt von der Krankheit Depression.

@cejar
Die Nettowirkung ist trotzdem die, dass Serotonin-Rezeptoren aktiviert werden. Bei MDMA geschieht dies aufgrund der Serotoninausschüttung direkt und bei SSRIs nach einer gewissen Zeit nachdem die Autorezeptoren desensibilisiert wurden. Akut können SSRIs aufgrund der Aktivierung der Autorezeptoren tatsächlich die Serotoninsignalisierung dämpfen.

@Scott78, das klingt jetzt vielleicht ein bissl seltsam, es ist auch keine Empfehlung sondern eher eine Frage:
Wie reagierst du auf Weihrauch?
Hast du es vielleicht sogar mal als Mittel gegen die Schmerzen bekommen?
(Wird ja öfter mal gegen rheumatische Beschwerden eingesetzt, da allerdings innerlich.)

Ich meine aber jetzt eher, wie du den Geruch empfindest - angenehm, unangenehm, neutral?

Würde mich darum interessieren, weil es vom "Wirkspektrum" ziemlich viel von dem abdeckt, was du schilderst.
(Wobei dieses "Spektrum" nur zum Teil belegt ist und ein großer Teil eher "traditionelle Anwendungsgebiete" sind.
Aber ich hatte auch gelesen, dass Myrrhe bei Depris nix sei - und ich fand den Geruch als es mir schlechter ging völlig anders als später, wo ich mich berappelt hatte. Ich hatte allerdings auch mehr "reaktive Depression", also Trauer nach Suizid und Missbrauch.)

(Mit "Weihrauch" meine ich jetzt "richtigen", Boswellien. Das meiste Incensol ist wohl in dem aus Äthiopien)

Und ja, einen Endokrinologen aufzusuchen halte ich auch für eine gute Idee.

@DalaiLotta
Kenne ich nur vom Namen her. Ist das so ein ähnlicher Geruch wie von Räucherstäbchen? Wenn ja, dann finde ich ihn ziemlich abstoßend und eigentümlich und auf eine eigenartige Art und Weise irgendwie "dreckig", schwer zu beschreiben. Von den pflanzlichen Gerüchen mag ich am liebsten Lavendel und Vanille. Der Geruch von Lavendel ist für mich der Inbegriff von beruhigender Vertrautheit.

Scott78 schrieb:Räucherstäbchen?

Igitt...
Nee, ich weiß ja nicht, was für Stäbchen du kennst, die meisten sind Mist, find ich jedenfalls.

Es riecht bissl so wie in der Kirche, obwohl die da auch meist Mischungen verwenden.
(Also stand das nie als Entzündungshemmer bei dir auf der Liste?)


(Von Lavendel gibt´s verschiedene Sorten, medizinisch wirksame und stark duftende.
Wobei der stärker duftende nicht so stark beruhigend wirkt.)

Scott78 schrieb:Der Geruch von Lavendel ist für mich der Inbegriff von beruhigender Vertrautheit.

Jep, kann ich nachvollziehen, obwohl ich ihn eher als "total sauber/rein" empfinde.
Und selber den erdigen Geruch von Patschouli (oder frischem Kompost, bzw. Walderde) als beruhigend empfinde.

Status Update - 2 Wochen und 3 Tage auf Happy-mach...


Mir geht es gut soweit. Habe zwar noch meine Tiefs zwischendurch aber schaffe es meistens ganz allein auch wieder raus.
Es sind Kleinigkeiten, die noch ausreichen um mich emotional am Musikantenknochen zu erwischen. Aber, wie auch beim Stoßen des Ellenbogens, ist der Schmerz kurz- heftig-intensiv/verfliegt aber genauso schnell wieder! wenn man ihn richtig wegatmet.

Ich bringe derzeit meine Wohnung auf Zack, nicht das sie vorher schmutzig gewesen wäre, das rumräumen, aussortieren, schick machen wirkt bei mir irgendwie meditativ. Also mach ich, was ich eigentlich nicht machen müsste, weil es mir gut tut.


Ich spüre auch langsam leichte körperliche Veränderungen. Die elektrischen Ameisen, die ich vorher NonStop unter der Haut hatte, scheinen weniger zu werden. Meine Nacken und Kopfschmerzen werden besser. Mein Waschzwang nimmt wieder (für mich) normalere Züge an statt völlig zu eskalieren. Das war auch wichtig denn mittlerweile waren meine Hände schon rau - alles cremen hat nicht mehr geholfen. Jetzt ist wieder etwas mehr Babyhaut zu spüren :)

Wenn die Scheißehexe mal wieder anklopft verfalle ich nicht gleich in Panik - ich überlege WARUM sie klopft und frage (mich) was sie will. (lote also Situationen aus, checke ab was mich da gerade so aus der Bahn geworfen hat, dass ich die so überspitzt übersensibel wahrnehme)

Ich weine auch nicht mehr permanent. Kann mich auf die ein oder andere Sache schon viel besser konzentrieren und ich versuche Dinge, die eigentlich unwichtig, FÜR MICH, sind mal liegen zu lassen - Probleme die nicht mir gehören bei den Menschen zu lassen, denen sie gehören.

Meine Träume hingegen sind ein wahrer Pool aus sämtlichen Horrorfilmen, die die Filmeindustrie je abgedreht hat. Wenn ein Regisseur noch Material brauch, darf er sich gern bei mir melden 🥴
ABER auch das ist aushaltbarer geworden weil tagsüber nicht mehr alles soooooo kräftezehrend ist.

Ich will nicht wieder so euphorisch wie das letzte Mal reagieren, als es mir 2 Tage am Stück besser ging, daher bin ich innerlich darauf vorbereitet, dass es vielleicht doch nochmal bergab gehen könnte. Ich warte zwar nicht, aber ich hab mein Hilfsköfferchen sinnbildlich im Schrank stehen, falls die "Wehen" einsetzen.
Das Antidepressiva zu nehmen war definitiv die richtige Entscheidung, dass weiss ich mittlerweile. Ich glaube ich werde immer mehr zur "alten" Foxy - die sich so schnell nicht unterkriegen lässt. Auch meine Meinung wird mir wieder wichtig und ob andere sie teilen wird mir wieder mehr egal.

4/12 Vorhaben habe ich heute schon erledigt - guter Schnitt wenn man bedenkt wie früh es noch ist 💪👏

@DalaiLotta
Ich kenne diese Gerüche nur, weil meine Mutter früher damit quasi die Wohnung "ausgeräuchert" hat. Generell stehe ich eher nicht so auf Gerüche, die durch Räucherungen entstehen.

Ich mag lieber klare und reine Düfte und Lavendel riecht für mich auch so. Als würde ich in einem hellen Zimmer in "kühler" reiner Leinenbettwäsche in einem Bett eingekuschelt liegen. Im Gegensatz dazu erzeugen die eigentlich als warm und gemütlich eingestuften Gerüche eher das Gegenteil bei mir.

@Streuselchen, hey, klingt gut, das freut mich jetzt enorm für dich!


@Scott78, ui, echt, mit Kindern in der Wohnung so viel geräuchert?
Find ich komisch und verstehe, warum du da nicht drauf stehst.

Scott78 schrieb:Als würde ich in einem hellen Zimmer in "kühler" reiner Leinenbettwäsche in einem Bett eingekuschelt liegen.

Jep, genau so.

Aber, (abgesehen davon, dass es langsam echt voll o.t. ist),
was ist Vanille für dich, wenn du "warm und gemütlich" nicht magst?
(Ich rate: ein "Pudding aus Sonne"?)

DalaiLotta schrieb:hey, klingt gut, das freut mich jetzt enorm für dich!

Dankeschön :)


@Scott78
Hast du es mal mit Duftkerzen (zB Yankee Candle) probiert - da gibt es unterschiedlichste "frische" Düfte (ich mag besonders Babypuder oder frisch gewaschene Wäsche) und die "erhellen" durch den natürlichen Frischeduft auch manchmal meine Stimmung weil ich mich animiert fühle, mich selbst aufgeräumter wahrzunehmen.
Also eigentlich genau das gegenteil von dem, was Weihrauch etc auslöst (ich finde das nämlich ziemlich schwer, irgendwie erdrückend und bekomme das Gefühl mich erstmal durch den Raum kämpfen zu müssen)