EinElch schrieb:Dazu kommt, dass ich versuchte, das Rauchen aufzugeben. Jetzt kommt das Tief, und es wird durch all das noch viel schwerer.
Nun rauche ich einfach wieder.
Wollte ein Laster aufgeben. Sauschwer, wegen physischer Abhängigkeiten.
Dann denke ich mir aber: Mein Gott, was man da alles in letzter Konsequenz von kriegen kann. Gerade weil ich nur ein Leben habe, ergo: Genug ist genug.
Viele Laster sind auch nur ein "langsam beschleunigter Tod". Ich glaube bei mir ist da eher so ein "von jetzt auf gleich-Moment" wo auch mental ein kategorisches Nein einsetzt.
Auch hier würde ich sagen: Wenn man alleine nicht weiter weiß oder es zu schwer ist, Hilfe und Rat suchen. Davor darf man sich nicht scheuen gerade wenn man selbst an seine Grenzen kommt. Ich entsinne mich an jemanden aus der Ausbildung, hat selbst offen davon erzählt, dass sich die Person Hilfe gesucht hat und dass es geholfen hat. Die hatte meines Erachtens gewisse destruktive Züge was die Interaktionen mit anderen anging, aber da so etwas eigentlich immer eine Besserung unterschiedlicher Art anstößt und lostritt, will ich quasi gar nicht wissen, wie die Person ohne gewesen wäre
:DSoll heißen, es kann nur besser werden, wenn nicht "perfekt". Was ist schon perfekt, seine Ecken und Kanten darf, muss vielleicht jeder haben. Naja, was das Rauchen angeht: Vielleicht langsam runtergewöhnen, wenn man nicht ganz verzichten kann? Weniger Glimmstengel oder alternativ irgendein Ersatz dafür, wie E-Zigarette?
Ich weiß, das ist alles jetzt weitaus einfacher zu schreiben und zu lesen als umzusetzen, aber:
Weniger Laster, mehr innehalten. Mental mal innehalten, eine ruhige Minute nutzen und mental wie physisch durchatmen. Und dann Strategien entwickeln, seine Probleme in kleinen Schritten anzugehen und Besserung anzupeilen.
Ich kann hier keine wertige psychologische Hilfe geben und das sind nur meine Ansichten, wo ich subjektiv meine, dass es helfen kann, weil es mir vielleicht etwas geholfen hat. Es gibt aber bestimmt gute "Techniken" und "Hacks" seine eigene Perspektive zu wenden.
Ich habe so viel Scheiße im Leben erlebt und gewisse "Handicaps" wo man sich manchmal denken kann: Welchen Sinn hat eigentlich alles, wenn man sich quasi so benachteiligt oder unter Druck gesetzt fühlt. Und doch gehts immer mal bergab und bergauf. Ich will nicht anmaßend klingen, aber ich glaube wenn ich irgendwie gut durchgekommen bin und mich schrittweise in kleinen Schritten über Jahre gebessert habe (und das ohne bezahlte Hilfe auf der klassischen Couch, dank besserem Umfeld und Kollegen), dann schaffen das andere auch auf ihre Art und Weise. Ich würde sogar sagen, ich hätte mir einiges an Zeit ersparen können - vielleicht Jahre - wenn ich eher zur klassischen Couch beim Psychologen (o.Ä.) gegangen wäre.
Da darf man sich wie gesagt nicht scheuen oder denken "Oh Gott, bei mir? Nein, das ist doch Stigma ... und ... ich brauche so was nicht." Aber wenn man selbst nicht klarkommt, wie soll dann Besserung eintreten? Manchmal braucht es einfach externe Hilfe. Bei mir waren es halt Umfeld wie Kollegen, mehr oder minder, die Dinge angestoßen haben die ich nicht so auf dem Schirm hatte, und die mich im freundlichen Sinne anspornten, gen Besserung hinzuarbeiten. War nicht immer leicht, aber notwendig.
Wie man es also am Ende macht, ob einen Familie, Freunde, sogar Kollegen mit denen man gut auskommt ... oder eben Profis die dafür bezahlt werden, unterstützen. Hauptsache, man lässt sich quasi selbst nicht damit allein und tut was dafür. Ich glaube, wenn man selbst den Stein erst mal ins Rollen gebracht hat, dann wird man meistens auch hinterher merken, wie gut das einem tut oder welche Erleichterung es förmlich bringt, endlich mehr aufatmen zu können.
Es mag abgedroschen klingen, aber: Kopf hoch, es gibt ein Licht bzw. Auswege. Ich weiß es, ich war im sinngemäßen dunklen Loch und fand mehr oder weniger hinaus. Man darf sich da vielleicht keiner Illusion hingeben, man ist dann während des Prozesses wie auch hinterher kein mentaler Superrambo der alles abkann.
Aber man kann mehr ab.Eintagsfliegin schrieb:Ja ich hab mir etz auch vorgenommen mir Ende des Jahres professionelle Hilfe zu nehmen. Ich komm mit meinen bisherigen Strategien und Tools an meine Grenzen in dem Sinne, dass mir meine Welt dann doch eine Spur zu klein und sicher geworden ist. Ich hänge mich immernoch an die Vergangenheit und schütze mich zu stark. So langsam möcht ich weiter kommen, wie auch immer dieses "weiterkommen" aussehen mag.
Ich glaube das ist ein wichtiger erster Schritt. Oder überhaupt ein relevanter Schritt. Dass man selbst mental eine "Marschrichtung" vorgibt, so wie sinngemäß ja Einsicht der erste Weg der Besserung ist. Ist der Wille da, fällt es auch generell leicht(er), Schritte zur Besserung zu suchen und umzusetzen.
Bei mir weiß ich nicht ob es langsam das Alter ist, aber für mich ist das z.B. eine langsame Anpassung des Lebensstils hin zu mehr Sport, gewissen Ehrenämtern, ein Überdenken bisheriger Vorgehensweisen sowie neue Tätigkeiten, quasi einfach was neues probieren. Und schädliches Verhalten abstellen.
Nicht immer leicht, aber zugleich wichtig und vor allem auch neugierig bzw. spannend. Ist manchmal wie... einen neue Welt zu erleben.