Depressionen
26.02.2020 um 10:53Wenn ich hier so eure Leidensgeschichten lese, traue ich mich gar nicht von mir zu erzählen. Es wirkt dann doch irgendwie alles nur halb so schlimm. Aber irgendwie habe ich den Drang, es doch niederzuschreiben.
Bei mir wurde vor ca. 5 Jahren eine Depression diagnostiziert. Seitdem bin ich auch durchgängig in Therapie, mal mehr mal weniger intensiv. Durch die Therapie würde ich sogar sagen, dass ich seit meiner frühen Jugend depressive Phasen habe. Angefangen habe ich mit einer tiefenpsychologischen Gesprächstherapie in 2015. Recht schnell habe ich dann auch einen Termin bei einer Psychiaterin gehabt und Psychopharmaka genommen. Ich habe mich dann relativ schnell von meinem Partner getrennt, weil ich merkte, dass das zumindest ein Grund für mein Unglücklich sein war. Das war erstmal sehr erleichternd und ich bin etwas aufgeblüht.
Anfang 2017 habe ich mich dann in eine Klinik begeben, in der ich dann auch 14 Wochen verbracht habe. Es war sehr hart, aber ich habe auch viel über mich gelernt. Seitdem versuche ich mich irgendwie selbst zu finden. Nach dem Klinikaufenthalt habe ich meine Gesprächstherapie fortgeführt und zusätzlich anfangs noch eine Gruppenkunsttherapie gemacht, die sich aus dem Klinikaufenthalt ergeben hat. Ab und zu habe ich noch privat eine Kreativtherapie bei einer der Therapeuten aus der Klinik fortgeführt auf eigene Kosten. Ich habe einfach festgestellt, dass ich in kreativen Therapien leichter Zugang zu mir finden kann. Meine Gesprächstherapie bei meiner „Kassentherapeutin“ ist derzeit pausiert, da sie schwer erkrankt ist. Ich halte mich mit Einzeltherapiestunden bei der Kreativtherapeutin über Wasser. Was heißt, über Wasser. Ich denke, sie hilft mir. Die Psychopharmaka habe ich nach dem Klinikaufenthalt irgendwann eigenmächtig abgesetzt. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie mir helfen. Das war zu einem Zeitpunkt, an dem ich sehr viel Zeit für mich hatte. Ende 2017 hat mir mein damaliger Arbeitgeber nahegelegt, den Arbeitsvertrag aufzuheben. Mir fehlte die Kraft mich zu wehren und ich habe gegen eine Abfindung und eine Lohnfortzahlung für 9 Monate eingewilligt. Das war ein super Sommer Ich habe viel für mich gemacht, habe mit Sport angefangen, neue Freunde gefunden. Nach den 9 Monaten habe ich eine neue Stelle angetreten. Jetzt bin ich seit 1,5 Jahren in dieser Firma.
Ich habe in der ganzen therapeutischen Zeit meine Probleme recht gut ausmachen können. Zum einem weiß ich überhaupt nicht, wer ich bin und was ich will. Bzw. ich arbeite ständig daran, das heraus zu finden. Beispielsweise gefällt mir mein Job eigentlich nicht so gut. Ich bin Bauingenieur und bin keine Koryphäe in der Projektkoordination. Vor allem auf andere zugehen, hinter etwas herrennen, meine Arbeit zu strukturieren, fällt mir schwer. Ich denke nun schon seit einiger Zeit über einen Jobwechsel nach. In den Job bin ich irgendwie „reingerutscht“. Eigentlich hätte ich früher viel lieber etwas handwerkliches oder soziales gemacht. Aber ich habe mich dann doch den Wünschen meiner Eltern gebeugt (bzw. habe meine eigenen Wünsche nicht durchsetzen können) und bin studieren gegangen.
Mein anderes großes Problem ist die Sehnsucht nach einer erfüllten Beziehung. Das setzt mir irgendwie richtig zu. Als Kind/Jugendlicher fühlte ich mich immer sehr alleine und konnte mich mit meiner größten Sorge/meinem größten Problem an niemanden wenden. Aufgrund meiner Homosexualität habe ich mir als Jugendlicher oft gewünscht zu sterben. Ich konnte mit niemanden darüber reden. Ich komme aus einem kleinen Dorf in Niedersachsen, meine Eltern hatten ihre eigenen Probleme (schwere psychische Erkrankung des Vaters) und ich saß in meinem Zimmer alleine mit meinen Gedanken und Sorgen. Mit Freunden konnte ich darüber auch nicht reden. Geoutet habe ich mich dann mit Anfang 20, als ich zum Studieren weggezogen bin. Das ist nun schon gute 15 Jahre her.
Ich würde sagen, dass meine guten Phasen heute länger anhalten. Aber die traurigen, schwierigen Phasen sind immer noch da, und meiner Meinung nach zu lang. Ich hatte mich vor dem Klinikaufenthalt schwer in jemanden verliebt, das war in 2017. Ich habe ihn bis heute nicht ganz vergessen können. Und die Jobfrage macht mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, was ich will, was ich kann. Und mir Fehlt der Mut mich beruflich zu verändern.
Bei mir wurde vor ca. 5 Jahren eine Depression diagnostiziert. Seitdem bin ich auch durchgängig in Therapie, mal mehr mal weniger intensiv. Durch die Therapie würde ich sogar sagen, dass ich seit meiner frühen Jugend depressive Phasen habe. Angefangen habe ich mit einer tiefenpsychologischen Gesprächstherapie in 2015. Recht schnell habe ich dann auch einen Termin bei einer Psychiaterin gehabt und Psychopharmaka genommen. Ich habe mich dann relativ schnell von meinem Partner getrennt, weil ich merkte, dass das zumindest ein Grund für mein Unglücklich sein war. Das war erstmal sehr erleichternd und ich bin etwas aufgeblüht.
Anfang 2017 habe ich mich dann in eine Klinik begeben, in der ich dann auch 14 Wochen verbracht habe. Es war sehr hart, aber ich habe auch viel über mich gelernt. Seitdem versuche ich mich irgendwie selbst zu finden. Nach dem Klinikaufenthalt habe ich meine Gesprächstherapie fortgeführt und zusätzlich anfangs noch eine Gruppenkunsttherapie gemacht, die sich aus dem Klinikaufenthalt ergeben hat. Ab und zu habe ich noch privat eine Kreativtherapie bei einer der Therapeuten aus der Klinik fortgeführt auf eigene Kosten. Ich habe einfach festgestellt, dass ich in kreativen Therapien leichter Zugang zu mir finden kann. Meine Gesprächstherapie bei meiner „Kassentherapeutin“ ist derzeit pausiert, da sie schwer erkrankt ist. Ich halte mich mit Einzeltherapiestunden bei der Kreativtherapeutin über Wasser. Was heißt, über Wasser. Ich denke, sie hilft mir. Die Psychopharmaka habe ich nach dem Klinikaufenthalt irgendwann eigenmächtig abgesetzt. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie mir helfen. Das war zu einem Zeitpunkt, an dem ich sehr viel Zeit für mich hatte. Ende 2017 hat mir mein damaliger Arbeitgeber nahegelegt, den Arbeitsvertrag aufzuheben. Mir fehlte die Kraft mich zu wehren und ich habe gegen eine Abfindung und eine Lohnfortzahlung für 9 Monate eingewilligt. Das war ein super Sommer Ich habe viel für mich gemacht, habe mit Sport angefangen, neue Freunde gefunden. Nach den 9 Monaten habe ich eine neue Stelle angetreten. Jetzt bin ich seit 1,5 Jahren in dieser Firma.
Ich habe in der ganzen therapeutischen Zeit meine Probleme recht gut ausmachen können. Zum einem weiß ich überhaupt nicht, wer ich bin und was ich will. Bzw. ich arbeite ständig daran, das heraus zu finden. Beispielsweise gefällt mir mein Job eigentlich nicht so gut. Ich bin Bauingenieur und bin keine Koryphäe in der Projektkoordination. Vor allem auf andere zugehen, hinter etwas herrennen, meine Arbeit zu strukturieren, fällt mir schwer. Ich denke nun schon seit einiger Zeit über einen Jobwechsel nach. In den Job bin ich irgendwie „reingerutscht“. Eigentlich hätte ich früher viel lieber etwas handwerkliches oder soziales gemacht. Aber ich habe mich dann doch den Wünschen meiner Eltern gebeugt (bzw. habe meine eigenen Wünsche nicht durchsetzen können) und bin studieren gegangen.
Mein anderes großes Problem ist die Sehnsucht nach einer erfüllten Beziehung. Das setzt mir irgendwie richtig zu. Als Kind/Jugendlicher fühlte ich mich immer sehr alleine und konnte mich mit meiner größten Sorge/meinem größten Problem an niemanden wenden. Aufgrund meiner Homosexualität habe ich mir als Jugendlicher oft gewünscht zu sterben. Ich konnte mit niemanden darüber reden. Ich komme aus einem kleinen Dorf in Niedersachsen, meine Eltern hatten ihre eigenen Probleme (schwere psychische Erkrankung des Vaters) und ich saß in meinem Zimmer alleine mit meinen Gedanken und Sorgen. Mit Freunden konnte ich darüber auch nicht reden. Geoutet habe ich mich dann mit Anfang 20, als ich zum Studieren weggezogen bin. Das ist nun schon gute 15 Jahre her.
Ich würde sagen, dass meine guten Phasen heute länger anhalten. Aber die traurigen, schwierigen Phasen sind immer noch da, und meiner Meinung nach zu lang. Ich hatte mich vor dem Klinikaufenthalt schwer in jemanden verliebt, das war in 2017. Ich habe ihn bis heute nicht ganz vergessen können. Und die Jobfrage macht mich wahnsinnig. Ich weiß nicht, was ich will, was ich kann. Und mir Fehlt der Mut mich beruflich zu verändern.