Depressionen

Macht jemand von euch Imaginationsübungen?

Als Kind und auch als Jugendliche habe ich das oft unbewusst gemacht, mir einen Ort/eine Situation/Umgebung in meinen Gedanken geschaffen, wo ich mich wohl und sicher fühlen konnte oder aber mich irgendwelchen Konflikten und Schwierigkeiten gestellt habe.

Seit kurzem versuche ich mich da wieder mehr rein zu finden... und naja... ich hab bemerkt, meine Fantasie ist ziemlich eingerostet. :D
Das braucht noch etwas Übung, aber ich merke auch, dass es in schwierigen Phasen zumindest für den kurzen Moment etwas hilft mir gedanklich meine eigene Welt zu gestalten. Das muss nicht mal immer eine heile Welt sein, auch herausforderne, schwierige Vorstellungen können lehrreich sein.

Ich teile das einfach mal hier mit, denn möglicherweise wären solche Übungen auch für andere hilfreich.

@Idiosynkrasia
Und wie verändern bei dir die Gedanken die Gefühle? Ich kann mir das irgendwie nicht so recht vorstellen. Kannst du das mal versuchen, zu erklären?

Idiosynkrasia schrieb:Macht jemand von euch Imaginationsübungen?

Wie sieht das aus? Welchem Zweck dient es?

@Idiosynkrasia
Hmmm, ich schwelge oft in Fantasien, ist dann vergleichbar mit Filme gucken oder spielen.
Als Kind hatte ich oft Kontakt zu Außerirdischen mit denen ich gespielt habe. :D

Das hilft mir vor allem Langeweile zu überbrücken. :D (autofahren usw :troll: )

@Idiosynkrasia

Ne irgendwie nicht - ich bin mehr so die "in den leeren Raum Starr" Person und das sind die Momente wo ich bewusst versuche an gar nichts zu denken. Fantasiewelten sind nichts für mich weil ich dafür zu "realisitisch" veranlagt/oder erzogen bin. (damit meine ich nicht, dass andere nicht realisitisch wären - ich meine damit, dass ich mich für sowas nicht öffnen kann)
Aber ich freu mich für jeden, der das kann und dem das vorallem auch hilft. Ich hatte davon schonmal gehört und das auch aktiv versucht - am Ende war ich noch gefrusteter als vorher.
Aber Meditations-Yoga hilft mir gelegentlich - da denkt man aber bewusst an gar nichts und nimmt Schwingungen verwandelnd mit, um an einen Erholungspunkt zu gelangen.



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Aktuell habe ich wieder ziemlich intensive Träume. Ich wurde aber vorgewarnt, dass das vom Antidepressiva kommen kann. Das geht von völlig wirr/verrückt bishin zum totalen Horror. Und es ist anstrengend!
Dazu, weiss der Geier wodurch das nun ausgelöst wird, hab ich wieder tagsüber Gefühlsschwankungen noch und nöcher - fange an innerlich kalt zu werden, will am liebsten jeden wegschieben und nur noch für mich sein. Von meinem Umkreis fühle ich mich auch nicht verstanden, weil uA. Sätze kommen wie "jetzt scheint die Sonne, es muss doch jetzt langsam mal besser werden". Ja Licht hilft eigentlich immer, vielleicht wärs ohne noch schlimmer aber gefühlstechnisch komm ich gar nicht hoch, zur Zeit. (Gehts hier wem genau so? Auch der erste Sommer wo ihr denkt, dass selbst der nichts bringt?)
Von sowas fühl ich mich natürlich auch unter Druck gesetzt und was ich denke/fühle - Situationsbezogen- äußere ich wieder gar nicht mehr, weils eh nur Streit und Diskussionen auslöst.
Also halt ich lieber die Schnauze und machs mit mir selbst aus.

Naja am Wochenende ist Garten und höchstwahrscheinlich Badesee angesagt, vllt bewirkt das was. Dazu gibts jetzt viel Salat mit Nüssen, Hähnchen etc.

@Streuselchen
Ich würde so gern mal träumen, aber ich kann meine Träume in einem Jahr an einer Hand abzählen. Das sind dann die Nächte, in denen ich mal was getrunken habe. Ansonsten träume ich wirklich nie. Ist irgendwie schade, da die Träume, wenn ich denn mal träume, aufgrund meiner eigentlich schon recht stark ausgeprägten Fantasie, ziemlich spannend und auf eine gute Art und Weise verstörend sein können. So muss ich mir dann entsprechende Filme anschauen, obwohl alle Zutaten für gute Fantasien und Gedanken schon in meinem Gehirn wären.

@Scott78

Wir können gerne tauschen. ^^
Also ich hab schon noch Nächte wo ich mich im Anschluss an nichts mehr erinnern kann aber die werden immer weniger. Generell gar nicht mehr zu träumen fänd ich ähnlich ätzend wie du, aber nur noch wirres und horrormäßiges zu träumen strengt wirklich an. Früher (noch vor einen halben Jahr ca) hatte ich auch schöne Träume, aufregende.
Is aber alles weg.

Scott78 schrieb:Ist irgendwie schade, da die Träume, wenn ich denn mal träume, aufgrund meiner eigentlich schon recht stark ausgeprägten Fantasie, ziemlich spannend und auf eine gute Art und Weise verstörend sein können.

Kann ich total verstehen.
Hoffentlich kannst du irgendwie einen Weg finden, wieder zu träumen.
Würdest du die Imaginationsübungen denn mal probieren, um zu schauen, ob das was für dich wäre?

@Streuselchen
Alles, was mich emotional irgendwie "berührt", ob jetzt Trauer, Wut, Angst, Glück, Zufriedenheit etc., kommt mir zugute, zwar meist nur kurzfristig, aber immerhin.

Ich mache das glaube ich unbewusst sehr oft, oder ich begebe mich real in Situationen, welche bei mir irgendwelche Emotionen auslösen könnten. Das Problem ist nur, dass meine Gedanken eigentlich immer vollkommen abgeschnitten von meinen Emotionen sind und das somit dann natürlich auch meist nicht funktioniert. Deswegen auch meine Frage, wie bei Idiosynkrasia die Gedanken so sehr die Emotionen beeinflussen können.

Scott78 schrieb:. Das Problem ist nur, dass meine Gedanken eigentlich immer vollkommen abgeschnitten von meinen Emotionen sind und das somit dann natürlich auch meist nicht funktioniert. Deswegen auch meine Frage, wie bei Idiosynkrasia die Gedanken so sehr die Emotionen beeinflussen können.

Dann wäre das in deinem speziellen Fall vielleicht auch nichts, wenn Gefühle mit Gedanken nicht vereinbar sind. Oder aber, und das wäre die schönere Variante, du könntest es durch dieses Training evtl erlernen. Anfangs nur wärend der Übungen spürbar, später vielleicht auch im Alltag.

Scott78 schrieb:Ich mache das glaube ich unbewusst sehr oft, oder ich begebe mich real in Situationen, welche bei mir irgendwelche Emotionen auslösen könnten

Das heisst du bringst dich auch in Gefahrensituationen um was zu spüren? Angst evtl?

Streuselchen schrieb:ziemlich intensive Träume

Das steht im Beipackzettel gerne als „lebhaftes Träumen“. Hat mich zu Beginn der Einnahme etwas erschrocken, so etwas kannte ich vorher nicht. Wie die meisten unerwünschten Nebenwirkungen sind aber auch diese Träume irgendwann verschwunden. Ich drück dir weiterhin die Daumen, dass du das richtige Medikament findest. Das dauert manchmal leider auch etwas ❤️

@Mrs.Rollins

Danke dir 💕
Ja lebhaft sind die Träume wirklich - oder eben verstörend durch und durch. Aber wenn du sagst das diese Nebenwirkung auch irgendwann verschwindet, dann beruhigt mich das sehr. Erfahrungswerte, wie deine, sind mir total wichtig! Daher danke :kiss:
Ich schlafe jetzt schon viel mehr als vorher und dennoch bin ich chronisch müde - weil ich Nachts nicht das Gefühl habe irgendwie entspannen zu können oder zur Ruhe zu kommen.
Es ist Nachts fast so anstrengend wie Tagsüber. :/

@Streuselchen
Ja, wäre auf jeden Fall schön, aber wenn ich das bewusst intensivieren wollen würde, habe ich da so meine Zweifel und auch die Bedenken, dass das eine Abwärtsspirale zu immer krasseren Vorstellungen werden könnte. Die Erfahrung machte ich schon bei den Pornos über die Jahre. Könnte mir vorstellen, dass auch die Imaginationen bei mir irgendwann zu einer suchtähnlichen Problematik führen könnten.

Nein, mittlerweile sind diese Situationen eher mit einem langweiligen Alltag im Einklang. Das hilft meiner Leere zwar nicht, aber dafür habe ich andere Probleme nicht.

Mrs.Rollins schrieb:Ich drück dir weiterhin die Daumen, dass du das richtige Medikament findest. Das dauert manchmal leider auch etwas

Manchmal dauert es "etwas", manchmal findet oder bekommt man es aber auch gar nicht.

Scott78 schrieb:manchmal findet oder bekommt man es aber auch gar nicht.

Ich gehe erstmal davon aus, dass @Streuselchen
noch das passende Medikament findet.

@Mrs.Rollins
Kann ja auch für Foxy.Vapiano so zutreffen. Ich würde es ihr ja ebenfalls wünschen.

Scott78 schrieb:Nein, mittlerweile sind diese Situationen eher mit einem langweiligen Alltag im Einklang. Das hilft meiner Leere zwar nicht, aber dafür habe ich andere Probleme nicht

Okay, das ist zumindest so teils positiv schonmal, wenn du dich nicht absichtlich in Gefahrensituationen bringst. Gibt ja genug Menschen, die das tun müssen, um sich irgendwie zu fühlen.

Scott78 schrieb:Könnte mir vorstellen, dass auch die Imaginationen bei mir irgendwann zu einer suchtähnlichen Problematik führen könnten.

Mein Sohn zeigt übrigens ähnliche Anzeichen. Wenn er Dinge findet, die ihm gut tun, macht er sie exzessiv. Sei es Fußball spielen, 6 Stunden am Stück, bei über 30 Grad oder Sammelkarten im Kinderzimmer "sortieren" bis die Finger bluten (meine ich wörtlich)
Es ist schwer ihm ein gesundes Mittelmaß beizubringen, weil da irgendwie eine Mauer zu sein scheint, die niemand brechen kann.
Und ich verzweifel daran auch ein stückweit - von Psychologen, Psychiatern wird man diesbezüglich nicht ernst genommen obwohl es definitiv gesundheitsschädlich ist.

Mrs.Rollins schrieb:Ich gehe erstmal davon aus, dass @Streuselchen
noch das passende Medikament findet.

Aber klar.. Aufgeben is was für Loosis :P:
Ich hoffe nur das es schnell geht, ich krauche auf dem Zahnfleisch.

Manchmal fühlt man sich allein

SEHR allein

Allein in einer seltsamen unwirklichen Welt

Manchmal ergibt nichts Sinn - und man denkt das grosse Ganze hat sich gegen einen verschworen gg

Da ist Deppression gar nicht so unnormal als Reaktion

Man muss einfach zum Punkt kommen , wo einem der ganze Dösel egal wird - und sich an Blumen und Bächen erfreuen. Klingt komisch - ist aber so.

@Streuselchen
Um mich wirklich gut zu fühlen, müsste ich das eigentlich auch, aber meine Vernunft ist da stark genug, dass ich "akzeptieren" kann, ein langweiliges Leben zu führen und mich damit zwar mehr oder weniger immer gleich und leer zu fühlen, aber dafür auch weniger andere Probleme zu haben. Ein langweiliges Leben + eine mehr oder weniger gleichbleibende Ausgeglichenheit und Zufriedenheit, wird wohl für immer nur ein Wunsch bleiben. Bei mir geht wohl nur Entweder-oder.

Ja, genau, so geht es mir auch. Finde ich irgendwas, was gegen die quälende Leere hilft, mache ich das exzessiv, um zumindest in diesem Zeitraum die Leere nicht spüren zu müssen. Und das zu durchbrechen ist denke ich deswegen so schwierig, weil gerade ja das Exzessive das ist, was einem dann in diesem Moment hilft. Ich habe mich über die Jahre von vielen exzessiven Verhaltens- und Denkweisen entfernt. Aber geht es mir besser? Eher nicht, ich fülle die Leere einfach nur nicht mehr aus, aber das führt dann eben auch zu einem langweiligen Leben. Die Leere ist einfach immer da. Es gibt nur die Möglichkeit, sie auszufüllen oder sie nicht auszufüllen, was aber dann auch bedeutet, sie immer empfinden zu müssen.

@Scott78
@Streuselchen

Ich habe das exzessive Verhalten schlicht kultiviert, ihm Raum geschaffen und einen Platz gegeben. Allerdings fülle ich damit auch keine gefühlte Leere in mir. Exzessives Verhalten kann aber in produktive und sinnvolle Bahnen gelenkt werden es ist nicht grundsätzlich gesundheitsschädlich.
Alles Gute auf deinem Weg übrigens @Streuselchen