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Mordfall Claudia Wilbert

1.198 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

16.09.2024 um 14:34
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Die Ermittler sagen ja durchaus, dass sie aus dem Geschriebenen schließen, dass der Schreiber einen Bezug zu dem Fall, vielleicht ja auch nur zu der Gegend oder der Zeit in der Gegend hatte.
Hab ich auch, mein Brief liegt aber noch hier. Kommt dann zur nächsten XY-Sendung raus! 🤣🤣🤣

Aber im Ernst: ich hatte schon mal nachgedacht ob es den Brief überhaupt gibt oder ob die Polizei den einfach nur erfunden hat mit dem Ziel, den Täter in maximale Unruhe zu versetzen. Falls man jemanden im Visier aber keine Beweise hat, könnte man ihn ja mit dieser Finte in helle Aufregung versetzen und ihn zu Fehlern provozieren.


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16.09.2024 um 14:42
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wenn der Schreiber also ein gewisses Maß an Fantasie und "Kreativität" hatte, dann hätte er im Rahmen der über den Fall bekannten Fakten und "Eckdaten" alles Mögliche erdenken und niederschreiben können
Was war denn vor XY über den Fall bekannt? So gut wie nichts. Der Artikel über die leidende Mutter enthüllt so gut wie nichts Konkretes zur eigentlichen Tat.

Wenn der Schreiber also Dinge mitteilt, die die Ermittler für authentisch halten, muss er etwas wissen. Die öffentlich bekannten Fakten waren nur knapp über 0.


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16.09.2024 um 14:46
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Aber im Ernst: ich hatte schon mal nachgedacht ob es den Brief überhaupt gibt oder ob die Polizei den einfach nur erfunden hat mit dem Ziel, den Täter in maximale Unruhe zu versetzen. Falls man jemanden im Visier aber keine Beweise hat, könnte man ihn ja mit dieser Finte in helle Aufregung versetzen und ihn zu Fehlern provozieren.
Ich glaube auf jeden Fall das es diesen Brief tatsächlich gibt. Du glaubst doch nicht im ernst, das sich deswegen der Täter in Unruhe versetzen lässt, obwohl nicht mal was Relevantes in dem Brief steht, um darüber den Täter ermitteln zu können. Und was soll der denn bitte nach 45 Jahren noch für einen Fehler machen?


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16.09.2024 um 15:00
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Was war denn vor XY über den Fall bekannt? So gut wie nichts.
Das "Thema" hatten wir schon mal weiter oben und ich halte es wie gesagt für eine Falschbehauptung von dir, dass quasi erst vor 10 Monaten erstmals öffentlich über den Mord an CW berichtet worden wäre.
Ich hatte deine doch "etwas sehr steile These" im Übrigen auch bereits widerlegt mit einem Link zu einem älteren Zeitungsbericht aus dem Internet.

Wie kommst du eigentlich dazu, eine öffentliche Berichterstattung in früheren Jahren über diesen Mordfall wiederholt anzuzweifeln? Rheinbach lag nicht in der DDR!
Das Verbrechen geschah 1979 und selbstverständlich wurde in Print, Funk und Fernsehen darüber berichtet.
Wenn du beim Googeln nichts findest, heißt das noch lange nicht, dass das Verbrechen an CW 44 Jahre lang totgeschwiegen worden wäre.
Ist doch völlig absurd, das zu glauben...


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16.09.2024 um 15:01
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ich glaube auf jeden Fall das es diesen Brief tatsächlich gibt. Du glaubst doch nicht im ernst, das sich deswegen der Täter in Unruhe versetzen lässt, obwohl nicht mal was Relevantes in dem Brief steht, um darüber den Täter ermitteln zu können. Und was soll der denn bitte nach 45 Jahren noch für einen Fehler machen?
Ich glaube auch, dass es den Brief gibt, es war nur ein Gedanke, dass man ihn theoretisch auch fingiert haben könnte.

Dass der Täter jetzt unruhig wird vermute ich aber sehr stark. Allein weil jahrelang gar nix mehr passierte - und jetzt wird wieder ermittelt. Die „Sicherheit“ der vergangenen Jahre - da kommt nix mehr - ist vorbei. Und er muss damit rechnen, dass der Schreiber, der ja bisher noch gehadert hat einen Namen zu nennen, womöglich doch Vertrauen zur Polizei aufbaut und den Namen nennt.

Wenn ich der Täter wäre würde ich nicht mehr ruhig schlafen und wäre pausenlos in Panik, dass die Polizei in jedem Moment vor der Tür stehen könnte.


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16.09.2024 um 15:09
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Hab ich auch, mein Brief liegt aber noch hier. Kommt dann zur nächsten XY-Sendung raus! 🤣
Wenn Du jemanden brauchst, der Dir hilft, aus den 2 Seiten 5 zu machen, wende Dich vertrauensvoll an mich, ich helfe Dir dann beim ausschmücken und aufblähen!
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ich glaube auf jeden Fall das es diesen Brief tatsächlich gibt. Du glaubst doch nicht im ernst, das sich deswegen der Täter in Unruhe versetzen lässt, obwohl nicht mal was Relevantes in dem Brief steht, um darüber den Täter ermitteln zu können. Und was soll der denn bitte nach 45 Jahren noch für einen Fehler machen?
Das hängt davon ab, wie nah man ihm auf den Fersen ist. Wenn dei Polizei z.B. mit verdeckten Ermittlern an ihm dran ist, dann könnte es schon sein, dass so eine Berichterstattung ihn dazu bringt, sich seinen angeblichen Freunden zu offenbaren.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das "Thema" hatten wir schon mal weiter oben und ich halte es wie gesagt für eine Falschbehauptung von dir, dass erst vor 10 Monaten erstmals öffentlich über den Mord an CW berichtet worden wäre.
Ich hatte das im Übrigen auch bereits mit einem Link zu einem älteren Zeitungsbericht aus dem Internet belegt.
Man darf halt nicht immer nur an Google denken. Eigentlich gibt es in jeder größeren Bibliothek ein Archiv der Zeitungen aus der Region, wenn auch nur über Microfiches. Ein Nachmittag vor so ein Lesegerät gehockt und man hat alle Infos, die zur Zeit des Falles in der Lokalpresse und wahrscheinlich auch der überregionalen Presse im Raum Köln, Bonn, Eifel veröffentlicht wurden. Ich denke mir schon, dass man sich da mit wenig Aufwand einiges an Infos zusammenholen könnten. Kriegt nicht mal einer mit, weil man sich die Jahrgänge selber raussuchen kann und nicht von einem Bibliothekar aus dem Archiv hochschleppen lassen muss.


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16.09.2024 um 15:25
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das "Thema" hatten wir schon mal weiter oben und ich halte es wie gesagt für eine Falschbehauptung von dir, dass erst vor 10 Monaten erstmals öffentlich über den Mord an CW berichtet worden wäre.
Ich habe nirgendwo behauptet, dass „erst vor 10 Monaten“ über den Fall berichtet wurde. Ich habe sinngemäß gesagt, dass es vor XY letzte Woche nahezu nichts gab, was man im Internet finden konnte.

Selbst den Zeitungsartikel fand man nur wenn man konkrete Suchstichworte hatte. Wer nur dunkel in Erinnerung hatte, dass es vor vielen Jahren mal eine Entführung mit Mord in Rheinbach gab, konnte mit diesen Angaben nichts finden.

Selber wenn man doch auf den Zeitungsartikel gestoßen wäre, hätte man darin kaum wirkliche Fakten zu dem Verbrechen gefunden weil es da primär um das schwere Schicksal der Mutter geht. Konkrete Fakten zur Tat gibt der Artikel nicht her, das ist somit keine Informationsquelle, aus der ein Wichtigtuer einen mehrseitigen Brief speisen kann. Auch nicht mit viel Phantasie.

Dass es 1979 Berichte in den Zeitungen gab - ja. Aber das ist ewig her. Dass jemand Details aus Zeitungen der damaligen Zeit im Gedächtnis behalten hat um daraus nach 45 Jahren einen Brief zu machen, der auffallend detailreich ist und mit dem er sich jetzt interessant machen will, erscheint doch arg weit hergeholt. Nicht unmöglich, aber eher lebensfremd.

Da ist es doch sehr viel wahrscheinlicher, dass der Schreiber wirklich etwas weiß weil er den Täter kennt.

Es ist einfach unnötige Prinzipienreiterei und erweckt einen falschen Eindruck wenn du es so hinstellst als hätte man sich einfach so mit vielen Infos zu diesem Verbrechen versorgen können.

Ja, in Zeitungsarchiven gibt es die damaligen Texte natürlich, aber ein Internetuser mit nur rudimentärem Wissen konnte in Netz so gut wie nichts finden - und wenn dann nur einen Artikel über die Mutter mit kaum Details zum Verbrechen.

Selbst jetzt ist die im Netz verfügbare Datenlage nicht viele mehr als das, was in XY berichtet wurde.


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16.09.2024 um 16:54
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Ja, in Zeitungsarchiven gibt es die damaligen Texte natürlich, aber ein Internetuser mit nur rudimentärem Wissen konnte in Netz so gut wie nichts finden - und wenn dann nur einen Artikel über die Mutter mit kaum Details zum Verbrechen.
Zumal er ja erst mal einen Anstoß gebraucht hätte, um danach gezielt suchen zu können. Schlagworte "Cold Case" und "Region Bonn" oder so hätten den Fall sicher nicht aufploppen lassen. Und für die Suche in Archiven braucht man eben auch konkrete Daten, um den Fall aufspüren zu können, am besten das Datum der Tat, mindestens aber das Jahr und den Ort, in dem das passiert ist, sonst wird man auch da nicht einfach auf genau diesen Fall stoßen.

Ich halte die Ermittler auch für so sorgfältig, dass sie recht genau geprüft haben, ob der
Schreiber wirklich Details hatte, die er nur als Täter oder Mitwisser haben konnte. Ich weiß, es gab diesen einen Fall, bei dem die Kripo auch einem Briefe schreibenden Troll aufgesessen ist, weil der seine Angaben so geschickt ausgeschmückt hatte und sich praktisch ein Privatarchiv zu den Fällen angelegt hatte. Aber ich denke, dass bei der Polizei in Deutschland täglich zig Bekennerbriefe, Briefe in denen andere personen bestimmter Taten bezichtigt werden, Briefe mit falschen Geständnissen etc. eingehen und dass es da gewisse Routinen gibt, diese zu überprüfen.

Das ist eben nicht so, dass die Poststelle das einfach an die zwei zuständigen Komissare weiterleitet und die sich dann im stillen Kämmerlein austauschen, ob sie das persönlich glauben, was da drin steht oder nicht. Bevor sowas an Aktenzeichen XY oder an die Öffentlichkeit geht bin ich sicher, dass jemand von der OFA und ein Spezialist für Sprache sich das genau anguckt und man versucht, die Authentizität und den Inhalt zunächst mal möglichst gründlich zu analysieren.


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16.09.2024 um 16:55
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Das hängt davon ab, wie nah man ihm auf den Fersen ist. Wenn dei Polizei z.B. mit verdeckten Ermittlern an ihm dran ist, dann könnte es schon sein, dass so eine Berichterstattung ihn dazu bringt, sich seinen angeblichen Freunden zu offenbaren.
Oder dass der Täter in anderer Weise aus seiner Deckung kommt. Wenn sowohl der Briefeschreiber, als auch der Täter, wissen sollten, wo sich ein tatrelevanter Gegenstand heute befindet (etwa die Brille, oder eine "Trophäe", evtl. sogar noch das damalige Auto), so würde der Täter angesichts der aktuellen Fahndung vielleicht versuchen, dieses Gegenstandes habhaft zu werden. Würde man ihn dabei stellen, hätte er sicher große Schwierigkeiten, sein Verhalten zu begründen.

Vor allem aber wüsste man dann, wer er ist.

Ich würde solche Spekulationen für reichlich abwegig halten, wenn nicht in anderen Fällen, etwa im Fall Georgine K., oder in dem Fall mit der Jagdhütte, die Polizei tatsächlich die genannten verdeckten Ermittler sehr nahe an die Verdächtigen herangebracht hat. Teils in monatelanger vertrauensbildender Arbeit; der Filmfall wäre dann die Kirsche auf der Torte der Ermittlungen.


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16.09.2024 um 17:07
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Aber im Ernst: ich hatte schon mal nachgedacht ob es den Brief überhaupt gibt oder ob die Polizei den einfach nur erfunden hat mit dem Ziel, den Täter in maximale Unruhe zu versetzen.
Ich bin mir ganz sicher, dass es den Brief gibt. Warum? Weil, wenn die Ermittler einen Brief erfinden wollen würde um den Täter nervös zu machen, sie keinen 5-Seiten-Epos erfinden müssten. Es würde ja völlig genügen zu sagen "..da erreichte die Behörden ein ausführlicher Brief mit vielen Informationen, die sich mit dem Ermittlungsstand deckten!"

Die Genauigkeit, mit der das Stück beschrieben wurde (und der Appell, der Verfasser möge sich unbedingt melden) sprechen ganz für die Existenz.

Die Frage ist: Würde bzw. wird sich wohl der Verfasser melden? Welche Gründe könnte es aus seiner Sicht geben das zu tun? Welche nicht?


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16.09.2024 um 17:17
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Genauigkeit, mit der das Stück beschrieben wurde (und der Appell, der Verfasser möge sich unbedingt melden) sprechen ganz für die Existenz.

Die Frage ist: Würde bzw. wird sich wohl der Verfasser melden? Welche Gründe könnte es aus seiner Sicht geben das zu tun? Welche nicht?
Ich meinte ja, dass der Kommissar sich im Studio verplappert hatte, dass nämlich doch ein Name genannt wurde, aber da müsste ich mir die Sendung nochmals anschauen. Insofern zweifle ich persönlich nicht die Existenz des Schreibens an, sondern eher die Tatsache, dass kein TV benannt wurde.

Was bringt es denn, sich als Mitwisser bzw. Zeuge die Arbeit zu machen und fünf Seiten Text zur Tat zu produzieren, wenn man dann am Schluss praktisch sagt: So, jetzt wisst ihr alles, was ich weiß, aber den Namen des Täters müsst ihr schon selbst rausfinden?

Entweder ich hülle mich in Schweigen, warum auch immer, oder ich nenne anonym den Namen. Anonym zu schreiben, und den Namen des Täters dennoch nicht zu nennen, ergibt für mich keinen Sinn. Es sei denn, beim Verfasser handelt es sich um den Täter selbst, aber dann wäre es keine Zeugenaussage, sondern ein Bekennerschreiben.

Davon war aber nicht die Rede.


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16.09.2024 um 17:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich würde solche Spekulationen für reichlich abwegig halten, wenn nicht in anderen Fällen, etwa im Fall Georgine K., oder in dem Fall mit der Jagdhütte, die Polizei tatsächlich die genannten verdeckten Ermittler sehr nahe an die Verdächtigen herangebracht hat. Teils in monatelanger vertrauensbildender Arbeit; der Filmfall wäre dann die Kirsche auf der Torte der Ermittlungen.
Es gab doch erst kürzlich einen Cold Case, der durch einen eigentlich gefakten XY-Film gelöst wurde. Die Polizei wusste längst durch eine DNA-Analyse, wer der Täter ist. Der saß längst wegen einer anderen Straftat in einer geschlossenen Psychiatrie und hat sich, wenn ich mich richtig erinnere, dann mit dem Undercover-Polizisten die XY-Sendung angeschaut, damit der sehen konnte, wie er reagiert.

Könnte hier ja durchaus der Fall sein. Gerade weil die Ermittler ja die These in den Raum stellten, dass es noch mehr Opfer geben könnte. So etwas könnte dem wahren Täter schon ein empörtes Statement entlocken, das ihn verrät.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Die Frage ist: Würde bzw. wird sich wohl der Verfasser melden? Welche Gründe könnte es aus seiner Sicht geben das zu tun? Welche nicht?
Wenn man davon ausgeht, dass er den Brief geschrieben hat, um der Polizei zu helfen und so etwas wie späte Gerechtigkeit zu unterstützen, dann wäre das sicher ein Grund sich zu melden, wenn die Polizei darum bittet und erklärt, dass sie so mit den Infos, die er/sie schon geliefert hat, nicht weiter kommen.
Wenn es nur ein Troll war, lacht er sich vielleicht kaputt, weil er mitd er XY-Sendung ja genau das erreicht hat, was er wollte, sonst hätte er den Brief ja nicht parallel an die XY-Redaktion geschickt. Dann könnte er sich ebenfalls noch mal melden, sozusagen um das Spiel noch weiter zu spielen. Aber dann würde er wohl kaum im nächsten Brief seine Identität preisgeben.


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16.09.2024 um 17:24
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es gab doch erst kürzlich einen Cold Case, der durch einen eigentlich gefakten XY-Film gelöst wurde. Die Polizei wusste längst durch eine DNA-Analyse, wer der Täter ist. Der saß längst wegen einer anderen Straftat in einer geschlossenen Psychiatrie und hat sich, wenn ich mich richtig erinnere, dann mit dem Undercover-Polizisten die XY-Sendung angeschaut, damit der sehen konnte, wie er reagiert.
Das war dieser Fall:

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels") (Beitrag von XYungelöst)

Ich denke aber, dass diese Methode "verbrannt" ist, wenn sie zu oft angewendet wird, weil sie sich dann herumspricht. Trotzdem, für möglich halte ich auch das.


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Mordfall Claudia Wilbert

16.09.2024 um 17:30
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:ch meinte ja, dass der Kommissar sich im Studio verplappert hatte, dass nämlich doch ein Name genannt wurde, aber da müsste ich mir die Sendung nochmals anschauen. Insofern zweifle ich persönlich nicht die Existenz des Schreibens an, sondern eher die Tatsache, dass kein TV benannt wurde.
Sehr krass, ich habe es jetzt extra noch mal angeschaut und Du hast recht.
Im Filmfall wird explizit gesagt, dass der Name des Täters im Brief nicht genannt wird. Der Komissar Wirges sagt aber gleich zu Beginn des Gesprächs im Studio:

"Wenn uns ein Zeuge einen Hinweis gibt, dass er möglicherweise den Täter kennt und uns auch noch seine Personalien und die Wohnanschrift nennt, dann müssen wir das ernst nehmen. Und auch die Angaben, dieser Inhalt dieses Briefes deckt sich doch ziemlich mit unseren Ermittlungsergebis bisher. "

(ab ca. Minute 23:36)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das verplappert ist, das wäre zu krass, sondern denke fast, dass das volle Absicht war.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Das war dieser Fall:

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels") (Beitrag von XYungelöst)
Ah, danke, ja genau der Fall war das. Da hat der Polizist im Studio am Ende gesagt, sie hätten einen Hinweis auf einen gewissen Peter aus Norddeutschland, er könne aber nichts genaues sagen.


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16.09.2024 um 17:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Anonym zu schreiben, und den Namen des Täters dennoch nicht zu nennen, ergibt für mich keinen Sinn.
Jein.

Das kann Sinn machen, wenn ich mich emotional in einer ambivalenten Schwebe befinde. Beispiel: Ich weiß von der Tat, habe aber ein emotional inniges Verhätlnis zum Täter. Dann kann ich nicht schweigen, aber ich kann ihn auch nicht verraten. Also gehe ich den Mittelweg: Ich schreibe einen Brief, der anonym und ohne Namensnennung auskommt, aber dafür so detailliert ist, dass ich hoffen kann, dass die Ermittler eben selber darauf kommen, wer es ist.

Dann kann ich mich vor meinem Gewissen rechtfertigen, einmal, weil ich eben nicht geschwiegen habe und einmal, weil ich auch niemanden verraten habe.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:So etwas könnte dem wahren Täter schon ein empörtes Statement entlocken, das ihn verrät.
Damals brauchte man, wenn ich mich recht erinnere, jedoch einen Zeugen, da die DNA alleine nicht reichte. Da ging es eher darum, durch Hinweise das Erinnerungsvermögen möglicher Zeugen zu "massieren".
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wenn uns ein Zeuge einen Hinweis gibt, dass er möglicherweise den Täter kennt und uns auch noch seine Personalien und die Wohnanschrift nennt
Spannender Gedanke! Was könnte die Polizei überhaupt mit dem Namen und der Adresse machen? Schließlich ist so viel Zeit vergangen, dass es schwierig wird, dem Benannten etwas nachzuweisen. Und nachweisen muss man es ihm!

Da es kein Sexualdelikt gab, wird 1979 wohl kaum etwas gesichert worden sein, das Vergleichs-DNA aufweist (Darf man überhaupt um DNA eines Verdächtigen bitten, nur, weil sein Name in einem Brief auftaucht? Das sind hier ja nicht die USA, wo man nur einen Trinkbecher des Verdächtigen abgreifen muss...)

Wohnungsdurchsuchung nach einer Brille fällt auch flach und wenn der Täter halbwegs schlau ist, liegt die auch nicht auf seinem Nachtkästchen...

Alles andere wie den Fesseldraht düfte der Täter heute wohl auch nicht mehr im Besitz haben und ein Alibi von 79 kann auch niemand erwarten.

Das heißt: Nur mit dem Namen, bzw. einer Beschuldigung alleine steht man nach so langer Zeit doch ziemlich schlecht aufgestellt da, oder?


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16.09.2024 um 18:03
Zitat von GrillageGrillage schrieb:"Wenn uns ein Zeuge einen Hinweis gibt, dass er möglicherweise den Täter kennt und uns auch noch seine Personalien und die Wohnanschrift nennt, dann müssen wir das ernst nehmen. Und auch die Angaben, dieser Inhalt dieses Briefes deckt sich doch ziemlich mit unseren Ermittlungsergebis bisher. "

(ab ca. Minute 23:36)
@Grillage
@sallomaeander

Die Aussage

...."und uns noch seine Personalien und die Wohnanschrift nennt" und explizit das darin enthaltene Wort "seine" könnte sich beziehen

entweder

- auf den Briefschreiber, aber dann wäre der Brief nicht anonym. Der Grund, warum die EB den Inhalt des Briefes sehr ernst nehmen

oder

- auf den Täter, dann sind die EB mit dessen genannten Personalien oder der genannten Wohnanschrift evtl. nicht weitergekommen


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16.09.2024 um 18:13
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Wenn es nur ein Troll war, lacht er sich vielleicht kaputt, weil er mitd er XY-Sendung ja genau das erreicht hat, was er wollte, sonst hätte er den Brief ja nicht parallel an die XY-Redaktion geschickt. Dann könnte er sich ebenfalls noch mal melden, sozusagen um das Spiel noch weiter zu spielen. Aber dann würde er wohl kaum im nächsten Brief seine Identität preisgeben.
Das gab es im Mordfall Lydia Schürmann auch schon, die 1962 ermordet wurde:

Die Suche der Polizei nach dem Täter blieb ergebnislos. 2006 kommt dann ein Brief, in dem der Verfasser gestand, das Mädchen mit seinem Wagen mitgenommen und später getötet zu haben. Er gab an, Angst vor dem Gefängnis gehabt zu haben, aber dass er wegen seines hohen Alters sein Gewissen beruhigen wolle. Es kommen noch mehr Briefe und die Polizei geht aufgrund der Details, die der Verfasser weiss, davon aus dass die Briefe echt sind.

Mit großem Aufwand wird nach einem über 65 Jährigen Mann gesucht und 5000 alte Männern zu DNA Massentests geladen, da an den Briefen die DNA eines Mannes gefunden wurde.

Irgendwann erkennt ein Postbote die Schrift des Gesuchten auf einer Postkarte und der Schwindel fliegt auf: es war ein gestörter 34 jähriger True-Crime Nerd mit riesigem Archiv, der sich auch im Fall Lydia Schürmann akribisch Erkenntnisse zusammengetragen hatte und dann die Briefe schrieb.

Also muss man mit solchen Briefen vorsichtig sein und darf nicht glauben, der Fall ist so gut wie gelöst.


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Mordfall Claudia Wilbert

16.09.2024 um 18:29
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:es war ein gestörter 34 jähriger True-Crime Nerd mit riesigem Archiv,
Wie gut, dass wir niemanden kennen, der in dieses Raster passt.

Aber ernsthaft, auch und gerade die Polizei lernt dazu; vermutlich wird man heute ohne fundiertes Insiderwissen zu einem Fall, das gesichert niemals an die Öffentlichkeit gelangt ist, nicht mehr mit einem Fake reüssieren können.

Auch Profis unterlaufen Fehler; weil es aber Profis sind, wird ihnen kaum ein zweites Mal der gleiche Fehler passieren.


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16.09.2024 um 18:31
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Auch Profis unterlaufen Fehler; weil es aber Profis sind, wird ihnen kaum ein zweites Mal der gleiche Fehler passieren.
Es war mMn. kein Fehler, sie haben das getan, was gemacht werden musste.


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Mordfall Claudia Wilbert

16.09.2024 um 18:37
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Es war mMn. kein Fehler, sie haben das getan, was gemacht werden musste.
Im Rückblick, oder in der Aufarbeitung, war es schon ein Fehler. Vielleicht lag aber kein schuldhaftes Versäumnis vor.

Wie auch immer, es wird vermutlich kein weiteres Mal in dieser Weise möglich sein, obwohl die Möglichkeiten der Fälschung (KI !) eher zugenommen haben. Man ist gewarnt, und wird entsprechend genauer prüfen.


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