Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@Putztuch

Putztuch schrieb:Und ja, ich gehe davon aus, dass ein so erfahrener Beamter wie L. keine juristischen Fehler bei der Vernehmung gemacht hat. Aber wissen kann es trotzdem niemand.

Ich glaube aber, wir können davon ausgehen, hätte L. bei der Vernehmung einen Fehler gemacht, RA Sch. hätte so einen Aufstand gemacht, dass das alle im Zuschauerraum mitbekommen hätten. So blieb ihm nur zu bemängeln, dass L. nicht mehr auf der Beiziehung eines RA bei der Vernehmung bestanden hat.

emz schrieb:Ich glaube aber, wir können davon ausgehen, hätte L. bei der Vernehmung einen Fehler gemacht, RA Sch. hätte so einen Aufstand gemacht, dass das alle im Zuschauerraum mitbekommen hätten. So blieb ihm nur zu bemängeln, dass L. nicht mehr auf der Beiziehung eines RA bei der Vernehmung bestanden hat.

Ja, da bin ich vollkommen deiner Meinung! Habe mich schon mehr als einmal darüber gewundert, dass die Prozessbeobachter nichts über "Ausraster" dieses Anwalts geschrieben haben. Zwar soll er ja leise sprechen, aber trotzdem "Gift und Galle" spucken können. Im Fall Kachelm. hat er seine "Qualitäten" offensichtlich besser zum Ausdruck bringen können, oder?

Liegt vielleicht daran, dass jetzt kaum "geeignete" Medien vor Ort sind, vor denen er sich "präsentieren" könnte oder am fehlenden Promi-Status der Angeklagten???

Wir wissen es nicht. Auffallend finde ich seine Zurückhaltung aber schon.

@Putztuch
oder er verfolgt eine andere Taktik. Soll sich doch erst mal die Staatsanwaltschaft abstrampeln und eine Indizienkette aufbauen. Vielleicht hält er die bisherigen Fakten für nicht sonderlich überzeugend und widerlegt sie erst in seinem Plädoyer?

@emz

Ich glaube aber, wir können davon ausgehen, hätte L. bei der Vernehmung einen Fehler gemacht, RA Sch. hätte so einen Aufstand gemacht, dass das alle im Zuschauerraum mitbekommen hätten. So blieb ihm nur zu bemängeln, dass L. nicht mehr auf der Beiziehung eines RA bei der Vernehmung bestanden hat.
Text

Genau dies hat RA Sch.doch gemacht .Er hat die vllt nach seiner Meinung zu lange Vernehmungszeit gerügt und des weiteren hat er Richter Bock klar gemacht ,das es eben nicht ausreicht ein Telefonbuch über den Tisch zu schieben und hat ihm einige BGH Grundsatzurteile genannt.

@Putztuch

Ein bißchen mehr Wahrheitsgehalt wäre angebracht !
Hier der Bericht von DD vom 24.1.2013 20:12 Uhr

Die aus Schwenn´s Sicht gegebene „fehlende Verwertungsmöglichkeit der Videovernehmung“ begründete dieser im Wesentlichen mit der „Verletzung der Abgeklagten auf Verteidigerkonsultierung“ und auf die „Müdigkeit der Angeklagten während der Vernehmung“

Er machte hierzu umfangreiche Ausführungen, vor allem zum Komplex der fehlenden Verteidigerkosultierung, die ich jetzt nicht in Gänze wiedergeben kann/will.

Hier monierte er sinngemäß hauptsächlich, daß es nicht ausreichend sei, daß einem in Strafverfahren nicht geübtem Angeklagten nur ein Telefonbuch zur Auswahl eines Anwalts hingelegt werde. Vielmehr müsse hie-sinngemäß!-wesentlich mehr dafür getan werden, um dem Beschuldigten zu einem RA während er Beschuldigtenver-nehmung zu verhelfen. Diese Ausführungen untermauerte er mit Rechtsprechung-szitaten des BGH.Text

Nur zur Information:

Auch heute gab es keine nachträgliche Grußanzeige in der Zeitung.

janborn schrieb:Nur zur Information:

Auch heute gab es keine nachträgliche Grußanzeige in der Zeitung.

Oh, damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Hm...

Bin wirklich überrascht...

Ein bißchen mehr Wahrheitsgehalt wäre angebracht !
Hier der Bericht von DD vom 24.1.2013 20:12 Uhr

Die aus Schwenn´s Sicht gegebene „fehlende Verwertungsmöglichkeit der Videovernehmung“ begründete dieser im Wesentlichen mit der „Verletzung der Abgeklagten auf Verteidigerkonsultierung“ und auf die „Müdigkeit der Angeklagten während der Vernehmung“

Er machte hierzu umfangreiche Ausführungen, vor allem zum Komplex der fehlenden Verteidigerkosultierung, die ich jetzt nicht in Gänze wiedergeben kann/will.

Hier monierte er sinngemäß hauptsächlich, daß es nicht ausreichend sei, daß einem in Strafverfahren nicht geübtem Angeklagten nur ein Telefonbuch zur Auswahl eines Anwalts hingelegt werde. Vielmehr müsse hie-sinngemäß!-wesentlich mehr dafür getan werden, um dem Beschuldigten zu einem RA während er Beschuldigtenver-nehmung zu verhelfen. Diese Ausführungen untermauerte er mit Rechtsprechung-szitaten des BGH.Text

Ok, die Müdigkeit können wir auf Grund der beiden Gutachten bei Seite schieben. Bleibt das Telefonbuch.
Und alles wird sowieso hinfällig, falls der Freispruch erfolgen sollte.

@emz
in dem videoverhör war klar und deutlich zu hören das H. auf das hinzuziehen eines weiteren Anwaltes verzichtete als sie ihren nicht erreichen konte

@camper99

Im Gericht war deutlich und klar zu verstehen das Ra.Sch.einen Antrag gestellt hat das die Videovernehmung unrechtens ist wegen mangelnder Verteidigerkonsultierung inkl gültiger Rechtssprechung des BGH.
Hast Du denn gehört das ihr ein 2. Ra. oder der Notdienst genannt wurde ?

@Putztuch

Wenn die nicht erfolgte Verteidigerkonsultierung nicht rechtens war braucht man auch keine Gutachten mehr ,weil es auch dann keine Videovernehmung mehr gibt.
Erstmal muss der Richter den Antrag vom 9.1 2013 prüfen und seine Sichtweise erläutern erst dann gibt es überhaupt ein Plädoyer und ein Urteil.
Es ist schon bezeichnend das nach nun mehr als 4 Monaten noch immer kein Beschluß der Kammer vorliegt.

@ Willy:

Es kommt mir so vor, als ob du mehr als nur Interesse (wie ich) an dem Fall hast.

Warum lässt du den Prozess so nahe an dich ran?

Und warum ziehst du eigentlich keinen Freispruch in deine Gedanken ein?

Ist es justiz- und prozeßmäßig normal das so ein Antrag wie der von Schwenn zur Vernehmung nicht zeitnah beantwortet wird? Oder hat es das Gericht vielleicht vergessen?

@Tom_Ripley
Vielleicht ist es ja auch hinter verschlossenen Türen von den Parteien geregelt worden?

@ Jamborn

Denkbar, aber wäre das nicht ein Verstoß gegen die Öffentlichkeit des Prozesses ?

@Tom_Ripley
Keine Ahnung, aber man hört ja immer wieder von solchen Absprachen und daher dachte ich an diese Möglichkeit. Außerdem bekommt die Öffentlichkeit ja auch nicht alles mitgeteilt, was so in den Akten steht.

@ Jamborn

Na vielleicht kommt ja noch ein Beschluß von Richter Bock.

@Tom_Ripley
@janborn

Solche Sachen werden doch nicht im stillen Kämmerlein ausgehandelt !
Es gibt einen Antrag der auch von der STA und dem Gericht protokolliert wurde.Wenn Bock ablehnt entscheidet in nächster Instanz das Oberlandesgericht über den Antrag.
Hier geht es um einen Indizienprozess .War die Vernehmung rechtens ja oder nein ?.Da gibt es nichts mit wir treffen uns auf der" Hälfte ".

Juristische Frage: Sagen wir mal Bock lehnt den Antrag ab. Schwenn geht zum OLG.
Würde dies solange den Prozess / das Urteil verzögern?

@Willy
ja H. hat auf einen weiteren Anwalt verzichtet, ihr stand es frei...

@Tom_Ripley

Juristische Frage: Sagen wir mal Bock lehnt den Antrag ab. Schwenn geht zum OLG.

Würde dies solange den Prozess / das Urteil verzögern?Text

Natürlich .

Erst wenn das OLG seinen Antrag ablehnt geht es dann weiter.
Dann hat Schw.die Möglichkeit bei Verurteilung dieses als Revisionsgrund über BGH auszufechten.

Stimmt es zu ,war es das wohl für die STA.

@camper99

Auch wenn Du das stündlich wiederholst ändert es nichts an der Rechtsauffassung .

@Putztuch

Es kommt mir so vor, als ob du mehr als nur Interesse (wie ich) an dem Fall hast.
Warum lässt du den Prozess so nahe an dich ran?
Und warum ziehst du eigentlich keinen Freispruch in deine Gedanken ein?Text

Wer sich hier anmeldet sollte doch eigentlich ein ernsthaftes Interesse an den Fällen haben und sich doch ein bißchen im Strafrecht auskennen .
Warum sollte ich keinen Freispruch in Betracht ziehen ?
Ich verstehe deine Frage nicht.Entweder es gibt eindeutige Beweise und Indizien dann gibt es schuldig ,hat man keine ,gibt es Freispruch.
Wenn einige meinen sie müssen den Bogen überspannen und sich auf dem Grad der Legalität bewegen, muß dann auch akzeptieren das ab und zu auch mal ein Rohrkrepierer dabei ist.