Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@Tom_Ripley

Tom_Ripley schrieb:Ich denke zuerst einmal hat er die Anklage ja zugelassen und das ist geht nur wenn er
irgendwie davon ausgeht das dei Angeklagte schuldig wäre.

Wäre das aber nicht gegen die Unschuldsvermutung? mal ganz laienhaft gefragt.

@ Rentina

Die Zulassung zum Prozess ist immer , ich würde sagen , eine "Voreingenommenheit"
des Richters gegen den Angeklagten .

@Tom_Ripley

Tom_Ripley schrieb:@ Rentina

Die Zulassung zum Prozess ist immer , ich würde sagen , eine "Voreingenommenheit"
des Richters gegen den Angeklagten .

Uups. Hier bräuchten wir mal einen Juristen. Ihr Auftitt, JonasSchmidt, oder besser vielleicht weiter Spekulatius an der Stelle oder was weiß ich. *I´m only joking*

Aber mal im Ernst: Ist es nicht so, dass, wenn die Staatsanwaltschaft Anklage erhebt, die Hauptverhandlung eröffnet werden muß? Wenn es nur am Richter liegen würde, was hätten diese Menschen eine Macht...

Das Gericht entscheidet, ob die Hauptverhandlung eröffnet wird oder nicht, daher heißt es Eröffnungsbeschluss. Ist die Aklageschrift mangelhaft und wird auf Hinweis des Gerichts diese nicht korrigiert, wird die Hauptverhandlung nicht eröffnet. Liegt kein hinreichender Tatverdacht vor, wird die Hauptverhandlung ebenfalls nicht eröffnet.

Ob hinreichender Tatverdacht besteht, wird nach den Angaben der Anklageschrift (und der Stellungnahme des Angeklagten) festgestellt, wobei es hier im Wesentlichen auf die Schlüssigkeit der Darstellung in der Anklageschrift ankommt.

Deswegen ist der Richter nicht voreingenommen. Die StA kann viel in ihrer Anklageschrift schreiben, Papier ist geduldig. Die Beweisaufnahme folgt erst im Hauptverfahren, in der die Behauptungen aus der Anklageschrift unvoreingenommen überprüft werden. Da stellt sich dann heraus, ob die Zeugen tatsächlich Belastendes aussagen, wie glaubhaft die Zeugen sind, was Gutachter feststellen usw.

@DerGreif

Danke für deine ausführliche, aber auch verständliche Erklärung zum Thema

@DerGreif danke dir wie immer auch Blondinen-tauglich. :)

@DerGreif

ja, danke!

Dennoch zwei Fragen:

Du schreibst "Das Gericht". Wer ist "das Gericht"? Sind das mehrere Richter, die gemeinsam entscheiden ob die Hauptverhandlung eröffnet wird oder nur ein Richter?

Könnte es praktisch sein, dass Richter X über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet und in der Verhandlung den Vorsitz führt oder wäre es nicht gerade umgekehrt sinnvoll, Richter X entscheidet im Mehrheitsentschluß zusammen mit seinen Kollegen, ein Nicht-Beteiligter Dritter (Richter Y) führt dann aber die Verhandlung?

@ Jürgen57

Es entscheidet der gleiche Richter.

@DerGreif danke auch von mir. Hab's verstanden.

allen berichterstattern schon jetzt ein dickes danke schön.
ihr seit die besten. denke an euch.

erdbeertörtche schrieb:allen berichterstattern schon jetzt ein dickes danke schön.
ihr seit die besten. denke an euch.

Schön geschrieben!
Da schließe ich mich doch gleich an! :-)

scheint heute wohl lange zu gehen die verhandlung. bin mal gespannt.

@erdbeertörtche sie fängt erst in einer halben Stunde an :D

ups das is aber spät.wusste ich garnicht. danke für die info.

Dann mache ich mal den Anfang. Beginn ca 15 Uhr.
H.S. heute mit weiblicher Frisur, sommerlich gekleidet, ohne Brille.
Ein Band wurde abgespielt, von dem sicher auch dieses mal kein Berichterstatter Genaues wieder-
geben kann. H.S. mit ihrer Tochter St. auf dem Weg zur Psychologischen Beratung.
Musikuntermalung. Die Tochter wehrt sich lautstark, will da nicht hin. Mehrfach wiederholt, sehr deutlich. Mutter nicht minder laut, erklärt ihr, wieso ein solcher Besuch so wichtig ist. Erwähnt dann nach einiger Zeitwie in früheren Telefonaten, dass sie, H.S. immer die Stellung halten, für alle
den Kopf herhalten muss. Für die Kinder, für den Mann, das ginge ihr auch an die Substanz und sie
hätte es gründlich satt, die Lauben der Tochter zu ertragen. Alles drehte sich so im Kreis, für mich
ist da nichts Gravierendes durchgedrungen, wie gesagt, denkbar schwer verständlich.

Verlesung des Vorsitzenden aus den Akten, welche die Schöffen, RA., Staw. und ich glaube auch,
derzeit H.S. im Selbstleseverfahren ausgehändigt wurde bezgl. Bankauskünfte, Umschreibungen
u.s.w. Die wurden numerisch und datenmäßig erwähnt, wo aber meines Erachtens die Öffentlich-
keit nichts mit anfangen konnte.

Dann noch eine Einlassung von Herrn Schwenn, dass er durch das Gericht oder die StAw.
über weitere Eingänge von Informationen von Personen, die sich ans Gericht persönlich, oder die
Polizei, oder die StAw. gewandt haben, informiert werden will. Er führte BGH Entscheidungen
o.ä. an. Leider hat er auch da wieder so leise gesprochen, dass ich mich über Berichtigungen
oder weitere Ausführungen anderer Berichterstatter freuen würde.

Natürlich meinte ich die Launen der Tochter, mit Lauben war da nichts.

@salbei
Vielen Dank für die guten Ausführungen.

ergänzend noch:
Schwenn forderte eine Kopie der zweiten XY - Sendung, er verlas den Dialog zwischen Cerne und Lauxen wortwörtlich und gab an, dass Zeugen und deren Hinweise von dieser Sendung beeinflusst waren, sofern sie sich erst nach dem Sendetermin meldeten.

Schwenn ersuchte um Akteneinsicht bezgl. der Ermittlungen die sich im Laufe der Hauptverhandlung ergeben haben, obwohl lt. BGH die Verteidigung kein Anrecht darauf habe, aber man dies, sofern die StA zustimmt dennoch erwirken kann ( so mein Verständnis), die StA , heute ohne Frau M. wurde vom Vorsitzenden ersucht, sich darum zu bemühen.

@jungler
Auch dir ganz lieben Dank!