Der Fall Sonja Engelbrecht

Interessant wäre auch zu wissen, ob der Aufenthalt in der Slowakei schon von langer Hand geplant war oder ob er spontan war. Wäre nach Sonjas verschwinden irgendwie ein komischer Spontan-Ausflug...

Sonja kannte ja die Telefonnummer von Silvia nicht auswendig, konnte also nicht anrufen - weder aus der Wohnung, noch aus der Telefonzelle.

@Schneewi77chen
in der schule haben sich die beiden vermutlich nicht ständig gesehen - sie 19, er 17; die dürften kaum in einer Klasse gewesen sein, vermute ich.

@MonacoFranze
Es geht um das Telefonat, von dem Die Krähe mal geschrieben hat. Laut Krähe wurde aus der Wohnung in der Schellingstrasse telefoniert, nachdem Markbert und Sonja die Wohnung verlassen hatten.

Sonja war doch aber trotz ihrer 19 Jahre noch in der 11.Klasse, dann wären Markbert und sie doch zumindest in derselben Jahrgangsstufe gewesen, oder stimmt diese Info nicht?

@Schneewi77chen

Sonja war glaub ich sitzen geblieben und daher mit Markbert in derselben Klasse.

@dennis0911

allerdings! wäre schon verdächtig, wenn er ausgerechnet am Tag danach spontan in die Slowakei abdüst. Nehme aber an, der Urlaub war geplant, es waren doch ohnehin Ferien und da fahren viele Leute weg. Damals hat man sowas glaub ich auch schon früher geplant als heutzutage mit den ganzen Billigfliegern/bussen/angeboten.

Ja natürlich. Sollte auch keine Unterstellung sein. Ich denke/hoffe das die Polizei das auch überprüft hat.
Was mich am meisten beschäftigt: So gut wie jeder hier zweifelt an Markberts Geschichte, warum scheint aber die Polizei ihm zu Glauben? Immerhin war er zweifelsohne der letzte, der Sonja sah.

@dennis0911

Dass die Polizei ihm glaubt, ist auch der einzige Grund für mich, alle anderen Versionen, die vor dem Stiglmaierplatz ihren Platz haben, erst einmal nicht anzunehmen. Als irgendwann klar war, dass Sonja nicht von alleine fernbleibt sondern eher mit einem Verbrechen gerechnet werden musste, rückte Robert S. automatisch in den Fokus. Und was das bedeutet, kann sich wahrscheinlich jeder denken. Wären auch nur die geringsten Zweifel an seinen Aussagen aufgekommen, hätte man ihn sofort als Verdächtigen in den Ermittlungen geführt und eventuell Untersuchungshaft angeordnet. Da hat sich die Justiz schon bei weitaus weniger schwerem Hintergrund auf Personen gestürzt.

Nein, dass Robert S. und die zwei anderen Jungs der Polizei etwas hätten vormachen können, kann man wohl getrost bezweifeln. Und wie gesagt, wäre etwas in der Wohnung vorgefallen, hätte man mit großer Sicherheit eine andere Geschichte erfunden, dass Sonja einfach nicht in der Wohnung gewesen wäre oder sie in unbekannter Richtung alleine verlassen hätte.

Es ist auch anzumerken, dass diese drei Jungs wohl auch heute ein eher unauffälliges Leben führen, also weder irgendwelche Kontakte zur Menschenmafia halten noch in der Drogen- bzw. Gewaltszene auffällig geworden sind.
Man muss auch bedenken, dass eine vermeintlich erfundene Aussage, wie der gemeinsame Weg zum Stiglmaierplatz, ein ziemlich hohes Risiko der Aufdeckung in sich bergen würde. Denn woher wollte jemand wissen, dass nicht in der besagten Zeit jemand eine Viertelstunde auf die Bahn wartete oder auf der Straße dorthin irgendwo im Auto auf den Kumpel gewartet hat. Nur eine einzige Person, die in der besagten Zeit definitiv den Weg hätte überblickt haben können, wäre der totale Zusammenbruch dieses Alibis gewesen.

Gerade weil diese Geschichte so abstrus klingt, kann man sie eher glauben, weil erfundene Geschichten meistens keinerlei Makel in sich tragen. Und schließlich verleitet einen die subjektive Wahrnehmung dazu, irgendwelche außergewöhnlichen Dinge erkennen zu müssen, wo gar keine vorhanden sind.

Da hast du natürlich recht.
In dem Blickwinkel wäre es natürlich ein hohes Risiko gewesen solch eine Geschichte zu erfinden.

Du schreibst das die 3 heute ein normales Leben führen? Kennst du sie persönlich?

Es will einfach nicht in meinen Kopf, das ich eine junge Frau die sich beobachtet fühlt, so mir nichts dir nichts alleine mitten in der Nacht stehen lasse. Mir wäre es sowas von egal, ob ich durch das warten halt später nach Hause kommen würde.

Spinne ich mir mal was zusammen: Es war wirklich geplant, Markbert und die anderen 2 waren Laufburschen. Markbert und Sonja verlassen die Wohnung. Sofort wird aus der Wohnung heraustelefoniert, das sie nun unterwegs seien. Jemand haftet sich dann an ihre Fersen.
Sonja fühlt sich beobachtet und möchte ihre Schwester anrufen. Markbert weiß das seine Bahn kommt. Er gibt Sonja eine leere Telefonkarte -> Sie wäre der Dunkelheit und somit dem Täter ausgeliefert...

@dennis0911

Wir hatten ein paar Posts vorher schon darüber diskutiert, wie viele Möglichkeiten es gäbe, warum Sonja alleine zurückgeblieben sein konnte. Vielleicht wollte sie ihn loswerden, vielleicht war es Robert S. auch einfach egal, vielleicht war er gekränkt und hat sie aus Wut stehen lassen etc. etc.

Ich kenne die Jungs nicht persönlich, aber falls es derart zwielichtige Personen wären, hätte sich jeder Verdacht aufs Neue auf sie gerichtet. Und das hätte man in der Zeitung lesen können. Man bedenke nur mal, wie oft der letzte Begleiter von Frau Hartung von der Polizei drangsaliert worden ist, obwohl er sogar selber Geld für Hinweise zur Aufdeckung ausgelobt hatte und von selbst bei ihr angerufen hatte, obwohl das der einzige Hinweis auf ihn sein würde.

Was deine Spinnerei angeht: => subjektive Wahrnehmung! Wie würdest du ein Mädchen wie Sonja denn wegschnappen, wenn du es wolltest? Würdest du sie erst den ganzen Abend in der Wohnung von drei halbstarken Handlangern verbringen lassen, um sie dann auf dem Heimweg - ohne zu wissen, ob es Zeugen geben könnte etc. - zu kidnappen? Würdest du dich anrufen lassen? Würdest du diese drei Jungs als Zeugen am Leben lassen? Denk noch mal drüber nach!

Ich glaube auch das die Telefonkarte leer war, er das allerdings nicht wusste. Nachdem der Täter dies aus der Ferne bemerkte schlug er zu um sie zu entführen, zu ermorden oder was auch immer. Sie war ein Zufallsopfer wie andere auch an diesem Ort.
Was ich nicht verstehe ist warum er sie alleine gelassen hat, dass finde ich auch in anderen Vermissten Fällen immer wieder eigenartig, was sind das nur für seltsame Typen, die die jungen Frauen mitten in der Nacht alleine stehen lassen.

@Alphatron: Hast recht. 3 Jugendliche Mitwisser wären wohl zuviel des guten. Dennoch ist der Abend, ja sogar der ganze Tag sehr merkwürdig Verlaufen. Angefangen bei Sonjas Unlust und der Überredung Markberts (wenn es denn so war), dann die Tatsache das sie für den hinweg die Bahn nutzte und eine Fahrkarte für den Rückweg hatte, diese aber nicht mehr benutzen wollte. Dann der angebliche Orangensaft, danach wird sie allein stehen gelassen...alles in allem eine merkwürdige Geschichte irgendwie.

@jlewandowski: Verstehe ich auch nicht!

Ich bin wie gesagt schon etwas älter und stehe da auch vor einem großen Rätsel, warum es in solchen Fällen scheinbar keine Kavaliere mehr zu geben scheint. Schon alleine die Aussicht, dass ein Junge in diese Rolle des Kavaliers schlüpfen durfte, ließ ihn meist heldenhaft nicht mehr von mir weichen. Ganz zu schweigen von der Aussicht auf Erfolg, was das Abschiedsküsschen betrifft.

Aber genau an dieser Stelle, als Robert S. Sonja alleine am Stiglmaier Platz zurückließ - aus welchem Grund auch immer - hört bei mir die Fantasie auf, weil es einfach die irrationalste Reaktion darstellt, die die zwei dort an den Tag legen konnten. Sonja kannte die Nummer ihrer Schwester angeblich nicht, wollte sie aber anrufen. Er gibt ihr eine Telefonkarte, sie ruft aber nicht an. Sonja hatte kein Geld mehr, hatte aber eine Fahrkarte, um zumindest schon mal zum HBF mitfahren zu können. Das alles passt einfach nicht zusammen.

Wenn man nur wüsste, in welcher Weise die beiden auseinander gegangen sind, ob Sonja versuchte, ihn abzuwimmeln oder ob sie abwinkte, als er ihr anbot, sie nach Hause zu begleiten. Wirkte sie abgeschlagen und ermüdet oder doch eher noch wach und unternehmungslustig? Wollte sie aus Faulheit einfach einen bequemeren Weg wählen und mit einem Taxi oder per Anhalter nach Hause kommen? Oder gab es gar den Entschluss, an irgendeiner anderen Stelle noch etwas abfeiern zu gehen? Solange wir hier keine Hinweise haben, stochern wir alle im Dunkeln!

@dennis0911

Halte dich nicht zu sehr an den Gegebenheiten des Abends auf, denn genau das verleitet dazu, Dinge als außergewöhnlich anzusehen, die im angenommen Fall, dass Sonja am nächsten Tag nach Hause gekommen wäre, rückblickend vollkommen normal ausgesehen hätten. Was meinst du, wie oft dir etwas Sonderbares über den Weg läuft und nur Beachtung findet, wenn daraus auch etwas Schwerwiegendes und Tiefgreifendes hervorgeht. Ansonsten verschwindet es nämlich in der Belanglosigkeit des Alltags.

Der gesamte Ablauf des Abends vor ihrem Verschwinden kommt mir vollkommen normal vor und erinnert mich auch an eigene ähnliche Augenblicke in meiner Jugend. Manchmal ergibt sich eben etwas, was noch eine halbe Stunde zuvor vollkommen absurd erschien. Manchmal können innerhalb von Minuten festgemachte Meinungen wechseln, aus Müdigkeit Tatkraft werden und aus Langeweile Unternehmungslust. Vor allem gibt es kaum ein Alter, in dem das deutlicher in Erscheinung tritt als in diesem, in dem sich Sonja und Robert befanden.

dennis0911 schrieb:Was mich am meisten beschäftigt: So gut wie jeder hier zweifelt an Markberts Geschichte, warum scheint aber die Polizei ihm zu Glauben? Immerhin war er zweifelsohne der letzte, der Sonja sah.

was mich beschäftigt: wieso bezweifelst du die immerhin auch von der polizei nicht falsifizierte geschichte marberts, aber du scheinst gleichzeitig der geschicht derkrähe - für die es nichtr einen beleg oder irgndeine quelle gibt - großes gewicht beizumessen.

Auch nicht unbedingt logisch oder ^^?

Ab dem Besuch in der Kneipe steht alles offen.
Wer weiß, ob sie überhaupt aufgebrochen sind und sich auf dem Weg zum Stiglmaierplatz gemacht haben?

@armleuchter
So wenig Akteure an diesem Abend und so ein unlösbarrer Fall,schon sehr ungewöhnlich.
Livius Marw:ist offiziel rehabilietiert durch die Polizei,Eltern glauben das so nicht,Krähe auch nicht,beide haben Indizien die Livius Geschichte anzweifelbar machen,auch wir in der Disskusion haben Indizien das da was nicht stimmen könnte.
Wer nun was für wahrscheinlicher hält.

Ist es nicht seltsam, dass man auch nach so langer Zeit in Seiten der Polizei zur Verfügung stellt? Oder macht man das in Vermisstenfällen immer so, auch wenn sich nach all den Jahren nichts neues ergibt?


@Zfaktor
Wer ist Livius? Hab ich da was überlesen?

Ach OK, Markbert wahrscheinlich ;-)

@Zfaktor

wir kennen eben wohl nicht alle akteure - Zb den taxifahrer, den autofahrer, das unbekannte date etc. . Von daher halten sich eben viele an die 3 bekannten akteure - insbesondere markbert - und das wird dann noch befeuert durch behauptungen (nächtliches telefonat, u-haft markbert, verschwiegenes weiterfeiern in der wohnung etc) die ohne quellenangabe eben nichts weiter sind als (böse) gerüchte.

@armleuchter
Tja mein Umfeld sieht es genau wie Du,die drei Begleiter sind als SAUBER zu betrachten.
Die unbekanten Akteure werden wohl nach diesen Zeiträumen nicht mehr zu entlarven sein und nun?

Ende der Geschichte?

So endlich Zuhause^^

@armleuchter: Nee, ich will hier nicht den Eindruck machen als würde ich total an die Aussagen der Krähe glauben! Sorry falls das so wirkte. Mich machte lediglich die Behauptung des Telefonats stutzig. Das wäre mehr als ein komischer Zufall, dabei bleibe ich.

Fakt ist doch aber: Markbert hinterließ eine Frau in der Nacht, die sich verfolgt fühlte noch dazu in einer recht ruhigen Gegend um die Uhrzeit. Noch dazu mit dem Hintergrund das vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls in München, ja sogar von der gleichen Schule, ein Mädchen ermordet wurde. Ziemlich harter Tobak. Auch ein 17-Jähriger würde da wohl kaum einfach abhauen.
Als einzig plausiblen Grund würde mir da nur ein Streit zwischen den beiden einfallen.