Der Fall Sonja Engelbrecht
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Mord, Wald, Verschwunden ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:36Entweder stimmt das mit der Telefonnummer nicht oder es stimmt die Geschichte von Markbert nicht.
Ich sag doch nicht: "Ich ruf meine Schwester an" und weiss die Nummer nicht (ok - sie hätte ja evtl. noch die Auskunft anrufen können)
Ich sag doch nicht: "Ich ruf meine Schwester an" und weiss die Nummer nicht (ok - sie hätte ja evtl. noch die Auskunft anrufen können)
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:39Vielleicht hatte sie die auf nen Zettel notiert und in der Jackentasche? Oder eben die Auskunft... Oder die Story stimmt einfach nicht!
Es wäre wirklich interessant zu erfahren ob sie die Nummer wirklich nicht im Kopf hatte, die Familie wird es sicher wissen. Vielleicht noch ein Grund warum Herr Engelbrecht so stark an der Geschichte zweifelt...
Es wäre wirklich interessant zu erfahren ob sie die Nummer wirklich nicht im Kopf hatte, die Familie wird es sicher wissen. Vielleicht noch ein Grund warum Herr Engelbrecht so stark an der Geschichte zweifelt...
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:42@Okapiswee
Sie kannte die Nummer nicht und hatte sie auch nicht notiert,SZ.August.1995.
Auskunft anrufen wäre die einzige Möglichkeit gewesen.
Sie kannte die Nummer nicht und hatte sie auch nicht notiert,SZ.August.1995.
Auskunft anrufen wäre die einzige Möglichkeit gewesen.
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:46Nein also ich glaube es wurde von den Eltern oder der Polizei bei xy nichts erwähnt das sie die Telefonnummer nicht kannte. Wie kommt man dann auf solche Märchen. ... es wurde vom Vater angezweifelt dass sie am STP war....ok somit wäre die tele Story automatisch auch angezweifelt. Aber das sollten sich die Eltern oder Silvia nicht verbieten lassen zu bezweifeln dass Sonja die tele Nummer weiss... aber vielleicht hat sie sich zuvor zuhause die Nummer aufgeschrieben? ?
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:47@armleuchter schrieb:
armleuchter schrieb:ok - insofern also völlig nachvollziehbar warum markbert und sonja sich dort getrennt haben - sie hatten schlicht und ergreifend schon AB DEM STIGLMAIERPLATZ unterschiedliche heimwege.Nicht ganz, denn Sonja hätte auf alle Fälle mit derselben Nachttram wir Robert vom Stiglmaierplatz erst noch 2 Stationen zum Hauptbahnhof fahren müssen, um von dort aus mit der Nachttram N19 nach Laim zu fahren.
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:5025.07.2000
Süddeutsche Zeitung
Warten auf die Rückkehr der verlorenen Tochter
Vor fünf Jahren ist Sonja Engelbrecht auf mysteriöse Weise verschwunden – und noch immer hoffen ihre Eltern, sie lebend wieder zu sehen
Von Eva-Maria Graw
und Sylvie Menning
Seit dem 10. April hat Harry Engelbrecht nicht mehr aufgehört, Briefe zu schreiben. Dicke, dunkelgraue Aktenordner stapeln sich in der engen Wohnung. Fünf Jahre seines Lebens hat der Münchner Rentner sorgsam abgeheftet – Korrespondenz mit Polizei, Justiz, Ministerien, durch Klarsichthüllen geschützt, mit Eingangsdatum versehen. Fünf Jahre ist es her, dass seine 19-jährige Tochter Sonja auf mysteriöse Weise verschwand.
Harry Engelbrecht ist ein schmächtiger Mann. Bis zu seinem 65. Lebensjahr arbeitete der Diplomingenieur in der öffentlichen Verwaltung für das Verteidigungsministerium. Vielleicht, so hoffen der 67-Jährige und seine Frau Ingrid, landet eines seiner Schriftstücke auf dem richtigen Schreibtisch, und sie erhalten einen Hinweis. Einen winzigen Hinweis, der zu Sonja führt.
Sonja – hübsch, schlank, mit langen blonden Haaren – hinterließ nichts, kein Lebenszeichen, keine Spur eines gewaltsamen Todes. Sie ging abends mit einem Freund aus und kehrte nie wieder heim. Sie wollte, so der Bekannte, sich nachts von ihrer Schwester Silvia am Stiglmaierplatz abholen lassen. Aber bei der hat das Telefon nie geläutet.
Schleppend langsam, frustrierend verliefen die Ermittlungen der Polizei für die Eltern. Harry und Ingrid Engelbrecht sind sich sicher, dass ihr Kind lebt. „Das weiß ich gefühlsmäßig”, sagt die Mutter. „Sie haben ja keine Leiche gefunden”, argumentiert der Vater.
Eigene Recherchen
Irgendwann haben sie sich E-Mail zugelegt, ein Fax gekauft – für eigene Recherchen. Das hat seinen Platz im Wohnzimmer, gegenüber dem Klavier. Der Raum in dem Wohnblock an einer vierspurigen Straße ist nicht mal 15 Quadratmeter groß. Über dem Instrument hängt eine kleine Marienstatue neben einer selbst gemalten Landschaft ohne Rahmen und einem Kalender. Platz für Gäste gibt es kaum: ein Zweiersofa, ein Sessel, der Klavierhocker, in der Ecke noch ein Stuhl. Ausgefüllt wird die Wohnung von der Person, die nicht da ist, von der verschwundenen Tochter.
Die Privatsphäre der Engelbrechts wurde aufgefressen von der zähen Suche. Von „Bitte melde dich” über „Hans Meiser” bis hin zu „Fliege” haben sie keine Talk-Show ausgelassen. Die Zeitungsartikel über den „Fall Sonja E. ” füllen einen Extra-Ordner. Gleichzeitig versuchten sie, alle Hebel im Staatsapparat in Bewegung zu setzen. „An den Stoiber haben wir als Erstes geschrieben”, erklärt der Vater, „weil ich mir dachte, der ist der Chef vom Ganzen hier. ” Die Antwort enttäuschte ihn: „Es sind immer nur dieselben warmen Worte: Wir tun unser Möglichstes, es ist noch kein Täter auszumachen. ” An den ehemaligen Innenminister Manfred Kanther wandte er sich ebenfalls. Der habe nicht mal geantwortet. „Das macht nichts, man sieht ja, was aus dem geworden ist”, fügt der Vater hinzu und lacht.
Mindestens 16 000 Mark haben die Eltern an zwei Betrüger verloren. Einer gab sich als Jugendpsychologe aus, ein anderer wollte Sonja in Ungarn gesichtet haben. Beide brauchten dringend Geld für geheimnisvolle Informanten. Besonders Frau Engelbrecht glaubte an die Hinweise. „So spontan wie meine Frau wäre ich nicht gewesen”, meint der Vater. Nimmt sie dann sofort in Schutz: „Aber es war ja eine Verzweiflungstat. Das ist auch die Schuld der Polizei, weil das Vertrauen erschüttert war. ”
Und zwar gründlich. „Wir haben in den ersten zwei Wochen oft gehört: ,Lassen Sie uns mit der Ausreißerin in Ruhe, wir haben Wichtigeres zu tun‘!”, empört sich die Mutter. Auch habe die Polizei ihnen zu verstehen gegeben, wenn jemand, so wie Sonja , nachts in dieser Art Lederkleidung herumstehe, müsse man sich über ihr Verschwinden nicht wundern. Verständnislosigkeit bei den Eltern: „Dabei war das eine ganz normale, moderne Lederjacke, wie sie alle jungen Leute heute tragen. ” Sie fühlen sich von der Polizei verraten.
Sonja könne gar nicht ausgerissen sein, sagt das Ehepaar. Sie hatte nur etwas Kleingeld dabei, ihre Ersparnisse aber in der Schreibtischschublade zurück gelassen. „ Sonja hat immer wissen wollen, wo wir sind. Wenn wir wegfuhren, mussten wir einen Zettel hinlegen”, erinnert sich die Mutter. „Umgekehrt hat sie auch immer gesagt, wo sie hingeht und wann sie wiederkommt. ”
Zweifel an Zeugenaussagen
Sie tragen bis heute unermüdlich Beweise zusammen. Und so sind dann eigene Theorien entstanden. Darüber, was wirklich passiert sein könnte. „ Sonja ist nie an der Telefonzelle aufgetaucht”, sagt Vater Engelhard. Das passe schon von den Uhrzeiten her nicht zusammen. Robert, dem einzigen Zeugen, der den Verlauf des Abends geschildert hat, misstrauen sie sowieso. Mehrmals habe er seine Aussagen korrigiert, sich in Widersprüche verstrickt. Nach Meinung der Eltern hat er die Tochter ihren Kidnappern ausgeliefert: „Ein Judas ist der, er hat sein Geld bekommen, und das war’s”, sagt die sonst so ruhige Ingrid Engelbrecht erregt. Das Ehepaar glaubt, Sonja sei auf Bestellung in arabische Länder entführt worden. Und dass wichtige Leute damit zu tun haben, eine deutsche Variante des Falls Dutroux.
Die Mutter mutmaßt, Satanisten könnten ihre Hände im Spiel haben. Freunde ihrer Tochter hatten, so Ingrid Engelbrecht , Kontakt zu dunklen, spiritistischen Kreisen. Beweisbar ist das nicht, aber in diesem komplizierten Fall kann sowieso niemand irgend etwas mit absoluter Sicherheit behaupten. Nicht die Polizei, nicht die Staatsanwaltschaft.
Für die Ermittler ist Robert glaubwürdig und Sonja sehr wahrscheinlich tot. Vielleicht Entführung, vielleicht ein Sexualverbrechen. „Beweisen kann ich es nicht”, sagt Udo Nagel, Leiter des Münchner Morddezernats, fünf Jahre nach Sonjas Verschwinden. „Weil der Fall auch für uns so mysteriös ist”, meint der Beamte, „konnten wir die Eltern nie zufrieden stellen. ” Jährlich verschwinden in München etwa 1600 Menschen. Statistisch gesehen sind nach drei Tagen zwei Drittel wieder da, nach einem halben Jahr mehr als 99 Prozent. Nur jeder Tausendste bleibt länger als ein Jahr spurlos verschwunden.
„Es ist schon fast schön, mit der Ungewissheit zu leben”, sagt die Mutter. Und fügt schnell hinzu: „Schlimm ist es dann, wenn man weiß, das Kind wurde brutal umgebracht. ” Die schmale Frau mit den dunklen, stark ausgeprägten Augenbrauen war immer für die Kinder zuständig. Etwas anderes als Hausfrau und Mutter wollte sie nie sein. Natürlich ist sie oft verzweifelt. Aber ihren Glauben daran, dass Sonja lebt, kann nichts erschüttern: „Immer wenn ich ein Foto von ihr angeschaut habe, spürte ich eine Botschaft darin. ” Wie ein Blitz habe es sie durchzuckt, es war, als rede die Tochter mit ihr: „Ich komme ja wieder. ” Und auf Gottes Hilfe hofft sie. Vielleicht ist es eine Art Bestimmung. Eine Prüfung, an der sie nicht zerbrechen darf. „Es kamen schließlich immer irgendwoher Zeichen – neue Hinweise oder Informanten – wenn ich mal wirklich mutlos war. ”
Ingrid Engelbrecht redet darüber, wie es sein wird, wenn Sonja wieder da ist. Ihr Mann mag dagegen nicht „über ungelegte Eier” sprechen. Und tut es dann, viel später und in anderem Zusammenhang, doch. Er sucht nach rettenden, unverbindlich klingenden Worten, die ihm sonst leicht von den Lippen gehen. Und findet sie nicht. Verheddert sich. Spricht davon, was Sonja widerfahren sein könnte. Dass sie sich möglicherweise ganz erheblich verändert hat. Äußert Zweifel, ob sie wieder zurück ins normale Leben finden kann. Sieht sich in seinem Wohnzimmer um und sagt: „Ich meine, falls sie in einer pompösen, kriminellen Umgebung gelebt hat. ” Zwischendrin sein gequältes Lachen und gleich dreimal der Tabu-Nebensatz: „Falls sie noch lebt. ”
Bis auf die großen Posten und ein paar Kleinigkeiten ist Sonjas Zimmer so, wie sie es zurück gelassen hat. Der kleine Blechkalender, vor -zig Jahren in einem Souvenirgeschäft in Berchtesgaden gekauft, ist beim 10. April stehen geblieben. Auf einem Regal steht ein Sonja -Porträt zwischen Bildern von Maria und Jesus. Die mystischen Darstellungen mit den verschwommenen Konturen haben für die Engelbrechts große Bedeutung: „Sie sind eine gute, weiße Macht, die Sonja schützt, wenn ihr Foto dazwischen steht. ” Der Schrank ist voll mit ihren Kleidungsstücken: „Ich wollte die Sachen in einen Koffer packen”, sagt die Mutter. Geschafft hat sie es nicht. Wenn Sonja wieder kommt, soll sie sich in ihrem alten Zimmer wohl fühlen.
Denise, das Kind der älteren Schwester Silvia, hat es zu „ihrem Studierzimmer” gemacht. Die Engelbrechts nennen die Achtjährige manchmal „unsere kleine Sonja ”. Sie ist der verlorenen Tochter nicht nur äußerlich sehr ähnlich. „Sie stellt auch so viele Fragen, ist auf dieselbe Art bockig”, sagt die Oma. „Sie identifiziert sich stark mit ihrer Tante und weiß alles von ihr. ” Vor kurzem hat Denise ihren Großeltern ein Saftgebräu vorgesetzt. „Süß, sauer, da war alles drin”, erinnern sie sich. Und habe gedroht: „Wenn ihr das nicht austrinkt, kommt Sonja nie zurück. ”
Süddeutsche Zeitung
Warten auf die Rückkehr der verlorenen Tochter
Vor fünf Jahren ist Sonja Engelbrecht auf mysteriöse Weise verschwunden – und noch immer hoffen ihre Eltern, sie lebend wieder zu sehen
Von Eva-Maria Graw
und Sylvie Menning
Seit dem 10. April hat Harry Engelbrecht nicht mehr aufgehört, Briefe zu schreiben. Dicke, dunkelgraue Aktenordner stapeln sich in der engen Wohnung. Fünf Jahre seines Lebens hat der Münchner Rentner sorgsam abgeheftet – Korrespondenz mit Polizei, Justiz, Ministerien, durch Klarsichthüllen geschützt, mit Eingangsdatum versehen. Fünf Jahre ist es her, dass seine 19-jährige Tochter Sonja auf mysteriöse Weise verschwand.
Harry Engelbrecht ist ein schmächtiger Mann. Bis zu seinem 65. Lebensjahr arbeitete der Diplomingenieur in der öffentlichen Verwaltung für das Verteidigungsministerium. Vielleicht, so hoffen der 67-Jährige und seine Frau Ingrid, landet eines seiner Schriftstücke auf dem richtigen Schreibtisch, und sie erhalten einen Hinweis. Einen winzigen Hinweis, der zu Sonja führt.
Sonja – hübsch, schlank, mit langen blonden Haaren – hinterließ nichts, kein Lebenszeichen, keine Spur eines gewaltsamen Todes. Sie ging abends mit einem Freund aus und kehrte nie wieder heim. Sie wollte, so der Bekannte, sich nachts von ihrer Schwester Silvia am Stiglmaierplatz abholen lassen. Aber bei der hat das Telefon nie geläutet.
Schleppend langsam, frustrierend verliefen die Ermittlungen der Polizei für die Eltern. Harry und Ingrid Engelbrecht sind sich sicher, dass ihr Kind lebt. „Das weiß ich gefühlsmäßig”, sagt die Mutter. „Sie haben ja keine Leiche gefunden”, argumentiert der Vater.
Eigene Recherchen
Irgendwann haben sie sich E-Mail zugelegt, ein Fax gekauft – für eigene Recherchen. Das hat seinen Platz im Wohnzimmer, gegenüber dem Klavier. Der Raum in dem Wohnblock an einer vierspurigen Straße ist nicht mal 15 Quadratmeter groß. Über dem Instrument hängt eine kleine Marienstatue neben einer selbst gemalten Landschaft ohne Rahmen und einem Kalender. Platz für Gäste gibt es kaum: ein Zweiersofa, ein Sessel, der Klavierhocker, in der Ecke noch ein Stuhl. Ausgefüllt wird die Wohnung von der Person, die nicht da ist, von der verschwundenen Tochter.
Die Privatsphäre der Engelbrechts wurde aufgefressen von der zähen Suche. Von „Bitte melde dich” über „Hans Meiser” bis hin zu „Fliege” haben sie keine Talk-Show ausgelassen. Die Zeitungsartikel über den „Fall Sonja E. ” füllen einen Extra-Ordner. Gleichzeitig versuchten sie, alle Hebel im Staatsapparat in Bewegung zu setzen. „An den Stoiber haben wir als Erstes geschrieben”, erklärt der Vater, „weil ich mir dachte, der ist der Chef vom Ganzen hier. ” Die Antwort enttäuschte ihn: „Es sind immer nur dieselben warmen Worte: Wir tun unser Möglichstes, es ist noch kein Täter auszumachen. ” An den ehemaligen Innenminister Manfred Kanther wandte er sich ebenfalls. Der habe nicht mal geantwortet. „Das macht nichts, man sieht ja, was aus dem geworden ist”, fügt der Vater hinzu und lacht.
Mindestens 16 000 Mark haben die Eltern an zwei Betrüger verloren. Einer gab sich als Jugendpsychologe aus, ein anderer wollte Sonja in Ungarn gesichtet haben. Beide brauchten dringend Geld für geheimnisvolle Informanten. Besonders Frau Engelbrecht glaubte an die Hinweise. „So spontan wie meine Frau wäre ich nicht gewesen”, meint der Vater. Nimmt sie dann sofort in Schutz: „Aber es war ja eine Verzweiflungstat. Das ist auch die Schuld der Polizei, weil das Vertrauen erschüttert war. ”
Und zwar gründlich. „Wir haben in den ersten zwei Wochen oft gehört: ,Lassen Sie uns mit der Ausreißerin in Ruhe, wir haben Wichtigeres zu tun‘!”, empört sich die Mutter. Auch habe die Polizei ihnen zu verstehen gegeben, wenn jemand, so wie Sonja , nachts in dieser Art Lederkleidung herumstehe, müsse man sich über ihr Verschwinden nicht wundern. Verständnislosigkeit bei den Eltern: „Dabei war das eine ganz normale, moderne Lederjacke, wie sie alle jungen Leute heute tragen. ” Sie fühlen sich von der Polizei verraten.
Sonja könne gar nicht ausgerissen sein, sagt das Ehepaar. Sie hatte nur etwas Kleingeld dabei, ihre Ersparnisse aber in der Schreibtischschublade zurück gelassen. „ Sonja hat immer wissen wollen, wo wir sind. Wenn wir wegfuhren, mussten wir einen Zettel hinlegen”, erinnert sich die Mutter. „Umgekehrt hat sie auch immer gesagt, wo sie hingeht und wann sie wiederkommt. ”
Zweifel an Zeugenaussagen
Sie tragen bis heute unermüdlich Beweise zusammen. Und so sind dann eigene Theorien entstanden. Darüber, was wirklich passiert sein könnte. „ Sonja ist nie an der Telefonzelle aufgetaucht”, sagt Vater Engelhard. Das passe schon von den Uhrzeiten her nicht zusammen. Robert, dem einzigen Zeugen, der den Verlauf des Abends geschildert hat, misstrauen sie sowieso. Mehrmals habe er seine Aussagen korrigiert, sich in Widersprüche verstrickt. Nach Meinung der Eltern hat er die Tochter ihren Kidnappern ausgeliefert: „Ein Judas ist der, er hat sein Geld bekommen, und das war’s”, sagt die sonst so ruhige Ingrid Engelbrecht erregt. Das Ehepaar glaubt, Sonja sei auf Bestellung in arabische Länder entführt worden. Und dass wichtige Leute damit zu tun haben, eine deutsche Variante des Falls Dutroux.
Die Mutter mutmaßt, Satanisten könnten ihre Hände im Spiel haben. Freunde ihrer Tochter hatten, so Ingrid Engelbrecht , Kontakt zu dunklen, spiritistischen Kreisen. Beweisbar ist das nicht, aber in diesem komplizierten Fall kann sowieso niemand irgend etwas mit absoluter Sicherheit behaupten. Nicht die Polizei, nicht die Staatsanwaltschaft.
Für die Ermittler ist Robert glaubwürdig und Sonja sehr wahrscheinlich tot. Vielleicht Entführung, vielleicht ein Sexualverbrechen. „Beweisen kann ich es nicht”, sagt Udo Nagel, Leiter des Münchner Morddezernats, fünf Jahre nach Sonjas Verschwinden. „Weil der Fall auch für uns so mysteriös ist”, meint der Beamte, „konnten wir die Eltern nie zufrieden stellen. ” Jährlich verschwinden in München etwa 1600 Menschen. Statistisch gesehen sind nach drei Tagen zwei Drittel wieder da, nach einem halben Jahr mehr als 99 Prozent. Nur jeder Tausendste bleibt länger als ein Jahr spurlos verschwunden.
„Es ist schon fast schön, mit der Ungewissheit zu leben”, sagt die Mutter. Und fügt schnell hinzu: „Schlimm ist es dann, wenn man weiß, das Kind wurde brutal umgebracht. ” Die schmale Frau mit den dunklen, stark ausgeprägten Augenbrauen war immer für die Kinder zuständig. Etwas anderes als Hausfrau und Mutter wollte sie nie sein. Natürlich ist sie oft verzweifelt. Aber ihren Glauben daran, dass Sonja lebt, kann nichts erschüttern: „Immer wenn ich ein Foto von ihr angeschaut habe, spürte ich eine Botschaft darin. ” Wie ein Blitz habe es sie durchzuckt, es war, als rede die Tochter mit ihr: „Ich komme ja wieder. ” Und auf Gottes Hilfe hofft sie. Vielleicht ist es eine Art Bestimmung. Eine Prüfung, an der sie nicht zerbrechen darf. „Es kamen schließlich immer irgendwoher Zeichen – neue Hinweise oder Informanten – wenn ich mal wirklich mutlos war. ”
Ingrid Engelbrecht redet darüber, wie es sein wird, wenn Sonja wieder da ist. Ihr Mann mag dagegen nicht „über ungelegte Eier” sprechen. Und tut es dann, viel später und in anderem Zusammenhang, doch. Er sucht nach rettenden, unverbindlich klingenden Worten, die ihm sonst leicht von den Lippen gehen. Und findet sie nicht. Verheddert sich. Spricht davon, was Sonja widerfahren sein könnte. Dass sie sich möglicherweise ganz erheblich verändert hat. Äußert Zweifel, ob sie wieder zurück ins normale Leben finden kann. Sieht sich in seinem Wohnzimmer um und sagt: „Ich meine, falls sie in einer pompösen, kriminellen Umgebung gelebt hat. ” Zwischendrin sein gequältes Lachen und gleich dreimal der Tabu-Nebensatz: „Falls sie noch lebt. ”
Bis auf die großen Posten und ein paar Kleinigkeiten ist Sonjas Zimmer so, wie sie es zurück gelassen hat. Der kleine Blechkalender, vor -zig Jahren in einem Souvenirgeschäft in Berchtesgaden gekauft, ist beim 10. April stehen geblieben. Auf einem Regal steht ein Sonja -Porträt zwischen Bildern von Maria und Jesus. Die mystischen Darstellungen mit den verschwommenen Konturen haben für die Engelbrechts große Bedeutung: „Sie sind eine gute, weiße Macht, die Sonja schützt, wenn ihr Foto dazwischen steht. ” Der Schrank ist voll mit ihren Kleidungsstücken: „Ich wollte die Sachen in einen Koffer packen”, sagt die Mutter. Geschafft hat sie es nicht. Wenn Sonja wieder kommt, soll sie sich in ihrem alten Zimmer wohl fühlen.
Denise, das Kind der älteren Schwester Silvia, hat es zu „ihrem Studierzimmer” gemacht. Die Engelbrechts nennen die Achtjährige manchmal „unsere kleine Sonja ”. Sie ist der verlorenen Tochter nicht nur äußerlich sehr ähnlich. „Sie stellt auch so viele Fragen, ist auf dieselbe Art bockig”, sagt die Oma. „Sie identifiziert sich stark mit ihrer Tante und weiß alles von ihr. ” Vor kurzem hat Denise ihren Großeltern ein Saftgebräu vorgesetzt. „Süß, sauer, da war alles drin”, erinnern sie sich. Und habe gedroht: „Wenn ihr das nicht austrinkt, kommt Sonja nie zurück. ”
Der Fall Sonja Engelbrecht
24.05.2013 um 23:54Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 00:10Fazit NIEMAND weiß etwas nicht die Eltern nicht die Polizei und auch nicht wir.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 00:21Nach dem Lesen des Artikels der SZ vom 25.07.2000 kann ich nur folgendes sagen:
Es tut mir so unendlich leid für die Eltern.
Sie haben nichts – außer Vermutungen, die von den zuständigen Stellen scheinbar nie weiter verfolgt wurden und die Hoffnung, dass ihre Tochter irgendwann wieder kommt.
Und sie wissen, selbst wenn die Tochter wieder kommen sollte, ist es nicht mehr die, die sie vor so vielen Jahren verloren haben. Sie sehen jeden Tag das Zimmer ihrer Tochter – mehr oder weniger unverändert – es muss ihnen doch das Herz zerreißen, dieses Zimmer Tag für Tag zu sehen, das Zimmer, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Wie hält man so etwas aus.
Den Menschen, die diese Notsituation der Eltern für ihren eigenen Vorteil ausgenutzt haben wünsche ich, dass sie irgendwann irgendwie dafür büßen müssen.
Es tut mir so unendlich leid für die Eltern.
Sie haben nichts – außer Vermutungen, die von den zuständigen Stellen scheinbar nie weiter verfolgt wurden und die Hoffnung, dass ihre Tochter irgendwann wieder kommt.
Und sie wissen, selbst wenn die Tochter wieder kommen sollte, ist es nicht mehr die, die sie vor so vielen Jahren verloren haben. Sie sehen jeden Tag das Zimmer ihrer Tochter – mehr oder weniger unverändert – es muss ihnen doch das Herz zerreißen, dieses Zimmer Tag für Tag zu sehen, das Zimmer, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Wie hält man so etwas aus.
Den Menschen, die diese Notsituation der Eltern für ihren eigenen Vorteil ausgenutzt haben wünsche ich, dass sie irgendwann irgendwie dafür büßen müssen.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 00:36@Zeiler21
Schrieb Sie haben nichts außer Vermutungen,die von den zuständigen Stellen nie weiter vervolgt wurden und die Hoffnung dass ihre Tochter irgendwann wiederkommt.
Sollten die zuständigen Stellen den Fall begraben haben,besteht nur noch minimalste Chance das Sonjas Eltern jemals erfahren was passiert ist,das ist leider bittere Realität ,der enorm lange Zeitraum der vergangen ist kommt hinzu,aber die HOFFNUNG stirbt wirklich zuletzt!
Schrieb Sie haben nichts außer Vermutungen,die von den zuständigen Stellen nie weiter vervolgt wurden und die Hoffnung dass ihre Tochter irgendwann wiederkommt.
Sollten die zuständigen Stellen den Fall begraben haben,besteht nur noch minimalste Chance das Sonjas Eltern jemals erfahren was passiert ist,das ist leider bittere Realität ,der enorm lange Zeitraum der vergangen ist kommt hinzu,aber die HOFFNUNG stirbt wirklich zuletzt!
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 00:37Wieviel geld soll denn markbert erhalten haben für Sonja, wenn etwas an der theorie dran ist? Das muss doch dann mal auffallen nach Jahrzehnten?? Oder ist er untergetaucht vor langer zeit, spurlos weil ihm ja schließlich nichts nachzuweisen war??
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 00:53@latte3
Das ist eine Metapher...
Du kennst weder "Markbert", noch sein damaliges Umfeld. Es gibt auch noch Dinge die man öffentlich lieber nicht sagt .... vielleicht doch... irgendwann... aber nicht in absehbarer Zeit....
Es geht nicht darum irgendjemandem die Schuld zu geben.... Schuldgefühle hat der zur Genüge, das kannst du mir glauben....
Solange er lebt, wird er Sonja Engelbrecht NIE WIEDER loswerden.
Das ist eine Metapher...
Du kennst weder "Markbert", noch sein damaliges Umfeld. Es gibt auch noch Dinge die man öffentlich lieber nicht sagt .... vielleicht doch... irgendwann... aber nicht in absehbarer Zeit....
Es geht nicht darum irgendjemandem die Schuld zu geben.... Schuldgefühle hat der zur Genüge, das kannst du mir glauben....
Solange er lebt, wird er Sonja Engelbrecht NIE WIEDER loswerden.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 01:07Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 01:12@DieKrähe schrieb:
Du kennst weder "Markbert", noch sein damaliges Umfeld
Demzufolge kennst Du „Markbert“ und sein damaliges Umfeld
Wenn ja, warum hast Du „damals“ Dein Wissen verschwiegen oder bist Du erst seit kurzem auf seiner Spur?
Du kennst weder "Markbert", noch sein damaliges Umfeld
Demzufolge kennst Du „Markbert“ und sein damaliges Umfeld
Wenn ja, warum hast Du „damals“ Dein Wissen verschwiegen oder bist Du erst seit kurzem auf seiner Spur?
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 01:30vielleicht ist mit 'der hat sein Geld erhalten' ja gemeint, dass Markbert einen guten Grund hat(te), über irgendetwas zu schweigen, von dem er wusste, ohne direkt beteiligt gewesen zu sein.
Und dass die Stiglmaierplatzgeschichte nur als Ablenkung dienen sollte, gerade wegen der ganzen Ungereimtheiten, denn solange man sich darauf konzentriert, wer wo wann genau welche Uhr nicht gesehen hat, werden andere Dinge evtl. vernachlässigt. Dann wäre es auch okay gegangen, dass sich Markbert etwas verdächtigt macht, da er aktiv vielleicht wirklich nichts getan hat.
Und dass die Stiglmaierplatzgeschichte nur als Ablenkung dienen sollte, gerade wegen der ganzen Ungereimtheiten, denn solange man sich darauf konzentriert, wer wo wann genau welche Uhr nicht gesehen hat, werden andere Dinge evtl. vernachlässigt. Dann wäre es auch okay gegangen, dass sich Markbert etwas verdächtigt macht, da er aktiv vielleicht wirklich nichts getan hat.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 02:38@Aggie
Nur zur Info:
15.04.1992
Süddeutsche Zeitung
Erfolglose Suchaktion im Bahnhofswald Neubiberg
Neubiberg - Umfangreiche Suchaktionen mit Hunden führte die Polizei im Bahnhofswald Neubiberg durch, nachdem dort am Samstag ein in einer Plastiktüte verstecktes Frauenbein gefunden worden war. Die Aktion endete jedoch, ohne daß weitere Leichenteile in dem Waldstück entdeckt wurden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei war die Unbekannte, deren Bein gefunden wurde, etwa 1,65 Meter groß und hatte Schuhnummer 36. Derzeit werden Schuhe der seit Dezember vermißten 28jährigen Sprachstudentin Kirstin Harder auf Übereinstimmungen mit dem Fuß untersucht. Außerdem wird die Blutgruppe der Studentin aus Haarresten an ihrer Bürste und Schweißspuren ermittelt und mit jener des aufgefundenen Frauenbeines verglichen.
Nur zur Info:
15.04.1992
Süddeutsche Zeitung
Erfolglose Suchaktion im Bahnhofswald Neubiberg
Neubiberg - Umfangreiche Suchaktionen mit Hunden führte die Polizei im Bahnhofswald Neubiberg durch, nachdem dort am Samstag ein in einer Plastiktüte verstecktes Frauenbein gefunden worden war. Die Aktion endete jedoch, ohne daß weitere Leichenteile in dem Waldstück entdeckt wurden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei war die Unbekannte, deren Bein gefunden wurde, etwa 1,65 Meter groß und hatte Schuhnummer 36. Derzeit werden Schuhe der seit Dezember vermißten 28jährigen Sprachstudentin Kirstin Harder auf Übereinstimmungen mit dem Fuß untersucht. Außerdem wird die Blutgruppe der Studentin aus Haarresten an ihrer Bürste und Schweißspuren ermittelt und mit jener des aufgefundenen Frauenbeines verglichen.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 02:39@Aggie
Nur zur Info:
29.03.2003
Süddeutsche Zeitung
Mordfall wird neu aufgerollt
Elf Jahre nach dem Delikt:
Kripo sucht alte Zeugin
Neubiberg - Der Mordfall Kristin Harder liegt zwar schon gut elf Jahre zurück. Doch aufgrund neuer Erkenntnisse glaubt die Kriminalpolizei München, dass eine damals als Zeugin aufgetretene Frau einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung dieses Verbrechens leisten kann. Nach dem Auffinden von Leichenteilen in einem Waldstück bei Neubiberg habe sich die Frau am 13. Mai 1992 gegen 2 Uhr anonym bei der Polizeiinspektion 24 (Neuperlach) gemeldet und Angaben über ein bestimmtes Haus gemacht, heißt es in einem Pressebericht des Polizeipräsidiums München. Die Mordkommission bittet dieses Zeugin nunmehr, mit der Kripo München Kontakt aufzunehmen (Telefon: 089/2910-2010) und weist ausdrücklich darauf hin, dass ihre Angaben auch vertraulich behandelt werden können. Die Belohnung für die Aufklärung des Verbrechens beträgt 5000 Euro.
Nur zur Info:
29.03.2003
Süddeutsche Zeitung
Mordfall wird neu aufgerollt
Elf Jahre nach dem Delikt:
Kripo sucht alte Zeugin
Neubiberg - Der Mordfall Kristin Harder liegt zwar schon gut elf Jahre zurück. Doch aufgrund neuer Erkenntnisse glaubt die Kriminalpolizei München, dass eine damals als Zeugin aufgetretene Frau einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung dieses Verbrechens leisten kann. Nach dem Auffinden von Leichenteilen in einem Waldstück bei Neubiberg habe sich die Frau am 13. Mai 1992 gegen 2 Uhr anonym bei der Polizeiinspektion 24 (Neuperlach) gemeldet und Angaben über ein bestimmtes Haus gemacht, heißt es in einem Pressebericht des Polizeipräsidiums München. Die Mordkommission bittet dieses Zeugin nunmehr, mit der Kripo München Kontakt aufzunehmen (Telefon: 089/2910-2010) und weist ausdrücklich darauf hin, dass ihre Angaben auch vertraulich behandelt werden können. Die Belohnung für die Aufklärung des Verbrechens beträgt 5000 Euro.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 02:40@Aggie
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02.04.2003
Süddeutsche Zeitung
Zeugin meldet sich im Mordfall Harder
Im Mordfall Kristin Harder hat sich möglicherweise eine wichtige Zeugin gemeldet. Der Anwalt des Verdächtigen Wolfgang S., der Harder in der Tatnacht zuletzt gesehen hatte, teilte gestern mit, eine Frau habe ihn angerufen, die das „Mordhaus” kennen will. Ehe sie Details nannte, wurde das Gespräch unterbrochen, so der Jurist. Sein Mandant Wolfgang S., der jede Tatbeteiligung abstreitet, lobt nun 1000 Euro Belohnung aus mit der Bitte: Die Zeugin möge sich nochmals melden. Die spanische Sprachenschülerin Kristin Harder verschwand in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1991. Vier Monate später tauchte beim Ramadama in Neubiberg das abgesägte linke Bein der Leiche auf – verpackt in einem Müllbeutel. Nach Neubiberg könnte auch der Hinweis führen, den die unbekannte Zeugin schon damals in einem Anruf bei der Polizei gab. Sie vertraute einem Beamten Details über ein Haus an, das im Münchner Südosten liegen und an ein Waldstück angrenzen soll. Über ihre Identität gab die Frau nichts preis. Sie sagte, sie habe sehr große Angst.
Nur zur Info:
02.04.2003
Süddeutsche Zeitung
Zeugin meldet sich im Mordfall Harder
Im Mordfall Kristin Harder hat sich möglicherweise eine wichtige Zeugin gemeldet. Der Anwalt des Verdächtigen Wolfgang S., der Harder in der Tatnacht zuletzt gesehen hatte, teilte gestern mit, eine Frau habe ihn angerufen, die das „Mordhaus” kennen will. Ehe sie Details nannte, wurde das Gespräch unterbrochen, so der Jurist. Sein Mandant Wolfgang S., der jede Tatbeteiligung abstreitet, lobt nun 1000 Euro Belohnung aus mit der Bitte: Die Zeugin möge sich nochmals melden. Die spanische Sprachenschülerin Kristin Harder verschwand in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1991. Vier Monate später tauchte beim Ramadama in Neubiberg das abgesägte linke Bein der Leiche auf – verpackt in einem Müllbeutel. Nach Neubiberg könnte auch der Hinweis führen, den die unbekannte Zeugin schon damals in einem Anruf bei der Polizei gab. Sie vertraute einem Beamten Details über ein Haus an, das im Münchner Südosten liegen und an ein Waldstück angrenzen soll. Über ihre Identität gab die Frau nichts preis. Sie sagte, sie habe sehr große Angst.
Der Fall Sonja Engelbrecht
25.05.2013 um 02:42@Aggie
Nur zur Info:
29.03.2003
Süddeutsche Zeitung
Geheimnisvoller Anruf
Mordfall Kristin Harder : Polizei sucht nach einer Zeugin
Von Monika Maier-Albang
Im Mordfall Kristin Harder sucht die Polizei eine mögliche Zeugin. Die Frau hatte sich vor elf Jahren telefonisch bei der Polizeiinspektion Neuperlach gemeldet und angegeben, sie kenne das Haus, in dem Kristin Harder ermordet worden sei. Die spanische Sprachenschülerin verschwand in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1991. Vier Monate später tauchte beim Ramadama in Neubiberg das linke Bein der Leiche auf – verpackt in einem Müllbeutel.
Nach Neubiberg könnte auch der Hinweis führen, den die unbekannte Zeugin damals gab. Sie vertraute am Telefon einem Beamten Details über ein Haus an, das im Münchner Südosten liegen und an ein Waldstück angrenzen soll. Über ihre Identität gab die Frau nichts preis. „Sie sagte, sie habe sehr große Angst”, erklärt der stellvertretende Leiter der Mordkommission, Richard Thiess. Die Ermittler der zehnköpfigen Arbeitsgruppe „ Kristin ” gehen aufgrund weiter Angaben der Frau davon aus, dass die Zeugin glaubwürdig ist. Und sie besorgten sich Kartenmaterial und Luftaufnahmen aus dem Münchner Südosten von 1992. Bislang allerdings ohne Erfolg. Schon vor elf Jahren kam man mit den wenig konkreten Angaben zu dem ominösen Haus nicht weiter. „In diesem Gebiet gibt es viele kleine Waldstücke. Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen”, sagt Thiess.
Die Mordkommission rollte den Fall Harder im Januar wieder auf, nachdem an einem Leichenteil ein Haar gefunden worden war, das dem Täter gehört haben könnte. Erneut wurde daraufhin der Mathematiker Wolfgang S. verhört, der die Studentin in der Mordnacht kennen gelernt hatte. S. war 1992 als Verdächtiger ausgeschlossen worden, weil die Leichenteile tiefgekühlt wurden und er über keine Lagermöglichkeit verfügte. Auf das Ergebnis einer Speichelprobe von S. warten die Ermittler nun.
Nur zur Info:
29.03.2003
Süddeutsche Zeitung
Geheimnisvoller Anruf
Mordfall Kristin Harder : Polizei sucht nach einer Zeugin
Von Monika Maier-Albang
Im Mordfall Kristin Harder sucht die Polizei eine mögliche Zeugin. Die Frau hatte sich vor elf Jahren telefonisch bei der Polizeiinspektion Neuperlach gemeldet und angegeben, sie kenne das Haus, in dem Kristin Harder ermordet worden sei. Die spanische Sprachenschülerin verschwand in der Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1991. Vier Monate später tauchte beim Ramadama in Neubiberg das linke Bein der Leiche auf – verpackt in einem Müllbeutel.
Nach Neubiberg könnte auch der Hinweis führen, den die unbekannte Zeugin damals gab. Sie vertraute am Telefon einem Beamten Details über ein Haus an, das im Münchner Südosten liegen und an ein Waldstück angrenzen soll. Über ihre Identität gab die Frau nichts preis. „Sie sagte, sie habe sehr große Angst”, erklärt der stellvertretende Leiter der Mordkommission, Richard Thiess. Die Ermittler der zehnköpfigen Arbeitsgruppe „ Kristin ” gehen aufgrund weiter Angaben der Frau davon aus, dass die Zeugin glaubwürdig ist. Und sie besorgten sich Kartenmaterial und Luftaufnahmen aus dem Münchner Südosten von 1992. Bislang allerdings ohne Erfolg. Schon vor elf Jahren kam man mit den wenig konkreten Angaben zu dem ominösen Haus nicht weiter. „In diesem Gebiet gibt es viele kleine Waldstücke. Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen”, sagt Thiess.
Die Mordkommission rollte den Fall Harder im Januar wieder auf, nachdem an einem Leichenteil ein Haar gefunden worden war, das dem Täter gehört haben könnte. Erneut wurde daraufhin der Mathematiker Wolfgang S. verhört, der die Studentin in der Mordnacht kennen gelernt hatte. S. war 1992 als Verdächtiger ausgeschlossen worden, weil die Leichenteile tiefgekühlt wurden und er über keine Lagermöglichkeit verfügte. Auf das Ergebnis einer Speichelprobe von S. warten die Ermittler nun.