Coldcases schrieb:Ich vermute aus vielen geführten Gesprächen aus Sonjas damaligen Umfeld wie Familie oder Freunde. Irgendwann wird man sich dann ein Bild von Sonja gemacht haben und Wilfing nahm das dann so an damals. Ist jedenfalls naheliegend.
@ColdcasesEine ihrer Freundinnen hat etwas anderes erzählt. Aber dazu muss ich sagen, dass wir diese Freundin nicht kennen. Vielleicht müsste man "Freundin" in ".." setzen?
Es kommt oft vor, dass sehr schöne Mädchen mit "grauen Mäusen" zusammen sind. Das unscheinbare Mädchen profitiert vom Glanz, der auf es fällt und das schöne Mädchen freut sich an der Bewunderung, die ihm entgegengebracht wird. Das unscheinbare Mädchen ist aber meistens neidisch auf die Schönheit der anderen. Und so könnte es zu dieser Aussage gekommen sein, dass Sonja im Urlaub doch per Anhalter gefahren ist.
Und es könnte sein, dass diese Aussage gemacht wurde, als noch die Hoffnung bestand, Sonja kommt bald wieder nach Hause, ist nur für ein paar Tage abgetaucht.
Ich möchte diese Freundinnenaussage darum mit einem Fragezeichen versehen.
Aber bin bisher noch nicht überzeugt worden, dass der Täter nicht aus der Nachbarschaft stammt. Denn dann hätte Sonja ganz automatisch Vertrauen haben können.
Wäre nicht der erste Fall, in dem nach einem fernen Unbekannten gesucht wurde und dann stellt sich heraus, der Täter wohnt um die Ecke.
Ganz klar: für wahrscheinlicher halte ich den seriös und ordentlich wirkenden Mann mittleren Alters.
Aber ich möchte andere Varianten nicht ausschließen.
Coldcases schrieb:Ja, mag vielleicht sein. Ich unterstelle aber, dass sie weniger Struktur haben, um ihr Leben auf die Reihe zu bekommen. Personenbezogen kann das sein, aber der Ablageort spricht nicht wirklich für so jemanden. Den der Mörder ging doch sehr strukturiert und planvoll vor. Vielleicht hatte er sogar die Untensilien für die spätere Leichenverbringung bereits im Auto und musste nicht einmal improvisieren? Man weiß es nicht. Aber für undenkbar halte ich das nicht.
Ich denke nicht, an den abgerissenen, ungewaschenen Typ, Spieler, hochverschuldet, der die Worte im Blick hat "Ich brauche Geld!"
Ich denke ganz speziell an einen jung wirkenden Mann, dem man noch viel durchgehen lässt, weil er so jung ist. Weil er sich später "fangen wird".
Dass das alles nicht funktioniert hat, stellt sich erst später heraus, mit 40 aufwärts. Wenn der Lack ab ist.
Und dass so jemand zu doof ist, eine Leiche zu verbergen, glaube ich nicht.
Das war ja eine einmalige Aktion. Und wenn er diese Felsen kannte?
Es ist eben etwas anderes, einen "einmaligen Job" zu erledigen,- oder Jahre in einer Firma auf einer Position zu arbeiten.
Und so strukturiert finde ich das nun auch nicht.
Der Täter ist ein hohes Risiko eingegangen. Davon bin ich überzeugt. Er hätte ja bei dem Transport der Leiche entdeckt werden können.
Und diese Risikobereitschaft könnte für einen Täter sprechen, der auf gar keinen Fall vor Gericht gestellt werden wollte-
oder für einen Mann, der vom Wesen her risikobereit ist.
Und da sind wir denn beim Spieler, bei einem Mann, der nicht auf Nummer sicher geht, der unzuverlässig ist, nicht beständig. Der eigentlich nichts auf die Reihe kriegt.