Doverex schrieb:Dies würde dann eher bedeuten, dass man einen Münchner suchen muss, der ne Verbindung etwa zur Gegend Kipfenberg hatte/hat und nicht nach einen Kipfenberger, der ne Verbindung zu München hat. Also mal so umgekehrt angenommen, er war dort in der Gegend nie von einem Meldeamt registriert worden.
Die Frage würde also lauten, wer kennt einen Münchner, der eine Verbindung als Kind oder Jugendlicher zu der Gegend Kipfenberg hatte? In den 80iger Jahren bis Anfang der 90iger Jahren? Dazu die Frage, ob so eine Person Pfuschtätigkeiten wie etwa Malerarbeiten in München in den 90iger Jahren erledigt hat?
aliM. schrieb:aus meiner sicht gibt es für beides argumente und ich hoffe, dass es zumindest so ist , dass der täter zu münchen und zu kipfenberg einen bezug hat. Schwieriger wäre ein münchen nur besuchender täter mit lediglich bezug zu eichstätt/kipfenberg.
Aus dem grund muss der ansatzpunkt für die ermittlungen die ortskenntnis in kipfenberg sein, denn die ist "sicher". Der bezug zu münchen ist wahrscheinlich, aber eben keinesfalls sicher.
Genau, und ich bin mir sicher, die erfahrenen Ermittler schauen ebenfalls in beide Richtungen. Fakt ist, dass sie von einem Ortsbezug bzw. einer Ortskenntnis des Ablageortes ausgehen. Logischerweise ist da ein Wohnort in der Nähe denkbar.
Sonja wurde aber in München entführt. Da ist wiederum logisch, einen Ortsbezug des Täters in München zu vermuten. Nun muss man nach einer Gemeinsamkeit bei der Person suchen. Das kann ein im Altmühltal lebender Täter sein, der in München arbeitet, oder oft geschäftlich dort ist genauso sein, wie ein zum Tatzeitpunkt in München gemeldeter und lebender Täter sein, der eben starke Ortskenntnis im Altmühltal hat.
Beispiel: Ich selbst komme aus der Grosstadt. Meine damalige Freundin aber stammt aus einem kleinen Dorf gar nicht so weit weg vom Altmühltal. Wir verbrachten sehr viele Wochenenden usw. dort, sind dort in der Gegend herumgewandert und so weiter und so habe ich durchaus gute Kenntnis der Gegend - aber ich war niemals an diesem Ort gemeldet oder habe dort "gewohnt." Würde man nur nach Personen, die dort offiziell mal gelebt haben suchen, würde man mich nie finden. Aber man kann sicher sein, dass die Polizei das ebenfalls weiss und nicht ausschliesslich nach "gemeldeten" oder "wohnenden" Personen sucht.
Eifel86 schrieb:Ich habe mich gewundert, wieso der Täter überhaupt eine "Verpackung" benutzt hat. Denn meine Annahme ist da ähnlich wie deine: die Verwesung dürfte ohne Müllsäcke deutlich schneller voran schreiten. Zudem würde es ohne Müllsäcke auch noch weniger Anhaltspunkte geben, denn DNA und andere Spuren könnten nirgendwo dran gefunden werden.
Ich hätte daher eine Ablage ohne Verpackung logischer gefunden.
Na ja, wenn man mal "verpacken" im Sinne von "nicht so leicht zu finden im Gegensatz zur einfachen Leichenablage ohne jede Verpackung" interpretiert, wird man feststellen, dass es zwei Arten von Tätern gibt: es gibt relativ viele, die sich offenbar keine weiteren Gedanken machten und die Leiche einfach und relativ schnell irgendwo ablegten. Es gibt aber ebenso Täter, die sich die Mühe machten, die Leiche ihres Opfers zu vergraben - sozusagen auch ein "verpacken." Und dann gibt es tatsächlich noch Täter die beides tun, die Leiche erst in Verpackungsmaterial einpacken und dann noch vergraben. In weitestem Sinne ist das unser Täter hier. Ich glaube bei keinem dieser drei Täter-Typen stehen tief fundierte Recherchen hinsichtlich des Verwesungsgeruchs etc. im Vordergrund. Ich denke sie werden alle drei motiviert vom Gedanken: möglichst weit Weg vom Tatzusammenhang zu geraten. Der eine findet dann eben ein 2m tiefes Grab sinnvoll, der andere einen Fluss, dem dritten reicht ein Wald irgendwo und dem nächsten wieder etwas anderes.
Was unseren Täter hier auszeichnet ist, dass er offensichtlich diese Felsspalte kannte. Das ist ein interessantes Indiz. Und er gehört eben zur "Verpackungsfraktion." Hätte er diese Felsspalte nicht gekannt, kann ich mir gut vorstellen, dass er ein Grab geschaufelt hätte.
Nightrider64 schrieb:Du hats das immer noch nicht verstanden:
Eine Serie muss nachgewiesen werden und nicht widerlegt.
Zumindest muß es Indizien dafür (nicht dagegen!!) geben
Und um dementsprechende Indizien zu haben reicht es eben nicht, das beide blond waren oder in der gleichen Millionenstadt lebten.
(Schon gar nicht, wenn alle anderen Indizien dagegen sprechen)
Also ich sehe auch keinen Zusammenhang von Sonjas traurigem Tod mit dem der anderen beiden diskutierten Opfer. Solange nicht bestimmte Indizien auf einen Zusammenhang hindeuten, wäre es m.E. auch fatal, sich auf einen "Serienmörder" zu konzentrieren. Dass in einer Stadt wie München innerhalb einiger Jahre sich mehr als ein Täter an einer schönen blonden Frau vergreift ist leider nicht unerwartet.
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, München immer als MC abzukürzen? Normalerweise sieht man eigentlich immer ein M. Ich finde das manchmal verwirrend. Nur so am Rande bemerkt...
@Rotmilan