Coldcases schrieb:Ist es eben nicht. Du scheinst die damaligen Örtlichkeiten nicht zu kennen. In der Nähe des Stiglmaierplatzes war damals ein Nuttenstrich, wo sich auch Nachts Damen aus dem horizontalen Gewerbe aufhielten. Das schrieb ich aber schon einmal. Dann sprach damals ein bis heute Unbekannter mehrere Frauen in der Nacht an als Sonja verschwand. Was ist, wenn genau dieser Mann ihr späterer Mörder war?
@ColdcasesIch kenne die Örtlichkeiten tatsächlich nicht persönlich, aber ich weiss, dass in der Nähe ein Strich war und auch dass damals am Stiglmaierplatz Drogen verdickt worden sind.
Es spricht auch nichts dagegen, dass ein Freier vorher mehrere der professionell arbeitenden Frauen angesprochen hat. Warum aus den Begegnungen nichts geworden ist, wissen wir nicht. Haben sie ihn abgewiesen? Haben ihm die Frauen nicht zugesagt?
Aber den Schritt zu deiner Idee, ein Freier auf der Suche nach einer Prostituierten könnte Sonja für eine solche gehalten haben, gehe ich nicht mit.
Wie wäre das Gespräch denn verlaufen?
Na, immer noch alleine? Magst einsteigen?Ich glaube nicht, dass sich Sonja auf so etwas eingelassen hätte. Eine Frau hört sofort, auf was das hinauslaufen soll.
Viel plausibler erscheint mir der Gedanke:
Der Täter sah Sonja. Er war auf Sex aus. Er spielte dem Mädchen den Hilfsbereiten vor und dachte sich: Super. Ich krieg "es" umsonst.
Und dafür muss ein Mann eine Frau nicht für eine Prostituierte halten.
Und noch etwas. Ich kenne West Berlin sehr gut. Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen.
In München wird es nicht anders sein:
Die Rotlichtgebiete sind in bestimmten Straßen. Eine Parallelstraße weiter bekommt man davon überhaupt nichts mit.
Das ist tatsächlich eine Trennung, wie mit dem Lineal.
Etwas anderes habe ich erlebt, als ich abends im Prenzlauer Berg unterwegs war. Da waren Clubs und Szenelokale. Da ging es durcheinander. Die Partygäste waren unterwegs und Frauen in weissen Lederstiefeln und neonfarbenen Bodys (das war die Arbeitskluft) mischten sich unters Volk, was trinken, sich aufwärmen.
Die Besucher der Partymeile waren durchschnittlich 25 und hielte sich nicht für spießig. Die Prostituierten wurden nie blöd angequatscht. Sie gehörten zum Ambiente.
Sonja hat ja noch nicht mal Bein gezeigt.
Nein, ich glaube nicht an so eine Verwechslung.