Maria Baumer

Katinka1971 schrieb:Ich frage mich nur, wie blöd man sein kann, bei dem ganzen "Mist", den er gebaut hat, sich so in Szene zu setzen.
Die Gefahr aufzufliegen, ist da doch um ein Vielfaches größer.

Er hatte keine andere Wahl - er musste den verzweifelten Verlobten zumindest mimen.

Ist aber auch nicht ungewöhnlich, dass sich ungeübte Verbrecher nicht durch die Tat selbst verraten, sondern eher durch die Versuche sie zu vertuschen. Allem Anschein nach, scheint das auch hier der Fall zu sein. Es ist ja nicht nur die überzogene, kitschig-religiöse Selbstinszenierung. Noch problematischer sind die erfundenen Anrufe, die dieser Inszenierung komplett widersprechen. Denn wenn man wirklich seine Verlobte vermisst, behindert man nicht die Ermittlungen indem man falsche Spuren erfindet.

Ich halte es allerdings auch nicht für ausgeschlossen, dass er tatsächlich traurig oder verzweifelt war. Wichtige Entscheidungen gehen meistens mit einer gewissen emotionalen Ambivalenz einher - und die Verlobte umzubringen, ist eine wichtige Entscheidung.

Delphi10 schrieb:Bin gespannt was sein Verteidiger zu seinen Haaren im Branntkalk sagt.
Es ist doch verwunderlich, dass bei Maria noch mehrere Haare von ihm zu finden waren, obwohl sie die lange Reise nach Hamburg hinter sich hatte ;-)

Nürnberg, Hamburg, Jakobsweg gepilgert..... und dann ausgerechnet in der Nähe des letzten Aufenthaltes im Wald vergraben, mit Kalk und Estrich bedeckt.


so was aber auch....und dann liegen de 4 Haare des Angeklagten im Kalk....

Freital schrieb:Das gefundene Haar beweist doch auch nichts. Die haben doch zusammengelebt, da ist es doch zu erwarten, dass man Haare finden wird. Das Gegenteil wäre ungewöhnlich gewesen.

4 Haare des Angeklagten.
nach wochenlanger Abwesenheit durch Auszeit und Pilgern hat sie immer noch 4 Haare von ihrem Verlobten bei sich, die auf dem Kalk zu liegen kamen und Maria unter dem Kalk....

für solche Wunder kann man in der katholischen Kirche bestimmt seelig gesprochen werden :)

TatsachenTreue schrieb:Zudem verstehe zumindest ich die Angabe "Haare im Kalk" so, dass davon auszugehen ist, dass der Angeklagte als Spurenleger mindestens mit dem Kalk hantiert und wahrscheinlich wohl auch am Auffindeort der Leiche anwesend war.

so verstehe ich es auch

Freital schrieb:Vielleicht hat die Käuferin des Autos ihr Haus renoviert oder auf dem Bau gearbeitet und ebenfalls Kalk transportiert. Etwaige Spurenfunde wären damit hinfällig

genau. Der Kalk und Estrich, der auf Marias Leichnam gefunden wurde, könnte von der Käuferin des Wagens stammen.
Schade dass die Ermittler so blöd sind, und darauf nicht von allein gekommen sind.

Freital schrieb:Etwaige Kalkfunde bedeuten auch nur, dass damit Kalk transportiert wurde, mehr aber auch nicht

jeder zweite Bundesbürger (mindestens) fährt für alle Fälle oder aus Hobby Kalk und Estrich spazieren.....

Fraukie schrieb:Wie ich bereits schrieb:
Nein tut man nicht.
Weder an einer Krankenpflegeschule noch in einem Medizinstudium kann man den Auszubildenden/Studenten sämtliche Wirkmechanismen, Neben- Wechselwirkungen, sämtlicher Medikamente "in den Kopf gießen".
Das läuft nicht mal bei den Pharmakologen so, die im Zeitalter der Fertigarzneien in Sachen Pharmakokinetik weit bessere Ansprechpartner sind als Mediziner.

Fraukie schrieb:Im digitalem Zeitalter würde es außerdem an Fahrlässigkeit grenzen, wenn man sich nur auf Ausbildungs- oder Studienstoff verlässt, statt digitale Medien und Datenbanken zu nutzen um aktuelle (Zusatz)informationen abrufen und anwenden zu können, lange bevor sie in der nächsten Auflage gedruckter Fach- und Lehrbücher auftauchen.

Ja, ich habe dich schon verstanden...

Fraukie schrieb:Bitte nicht vergessen, dass Google einem nicht nur Blogs irgendwelcher Privatmenschen auflistet, sondern (vor allem mit den Berufsbezogenen Zugangsdaten) auch zahlreiche offizielle, seriöse Quellen listet und "Google Books" das Ganze nochmal um "altbewärtere Lehrmittel" ergänzt.
Bitte "Googlesuche" nicht gleichsetzen mit "nächst Bester Wikipediaartikel/Drogenforum".
Ich nutze auch oft Google um ohne großen Aufwand einen schnellen Zugriff auf vetpharm, gelbe Liste und andere Datenbanken zu erhalten und kenne ehrlich gesagt keinen Krankenpfleger, (Tier)mediziner oder Pharmazeuten der das nicht ebenfalls tut.

Deine angegeben Seiten wie vetpharm oder gelbe Liste etc...kenne ich Danke!

Fraukie schrieb:Wäre auch traurig, was nutzen uns bzw unseren Patienten, die dort gebotenen Vorteile, wenn wir sie nicht nutzen, nur weil Laien bei dem Begriff "Google Suche" dazu neigen zu vergessen, dass auch offizielle Quellen im digitalem Zeitalter angekommen sind?

Laien, jetzt muss ich lachen, möchtest Du das nicht mal Ärzten erklären...Wenn sie nur „Google Suche“ hören, schütteln sie angewidert den Kopf..Ohne zu wissen auf welchen Seiten oder in welchen Datenbanken man unterwegs war...
Mich brauchst Du davon nicht zu überzeugen...
Das Internet ist natürlich für uns alle kein Neuland mehr, auch wen unsere BK das so vermutet...

PurePu schrieb:Oder entwirf doch mal ein alternatives Tatgeschehen.

sorry, aber das ist hier nicht so einfach möglich, ohne gefahr zu laufen, gegen die forumsregeln zu verstossen.
auch wenn freital hier etwas polemisiert und für cf partei ergreift, muss man doch objektiv einiges, bisher in das verfahren eingeführtes und sonstiges aus den medien bekanntes, hinterfragen (dürfen).

zuerst stört mich die behauptung mb könne das medikament nicht selbst eingenommen haben. die sta kann nicht einmal sicher behaupten, dass nicht doch ein arzt*in in hinterdödelhausen ihr das medikament verschrieben hat. sie wissen es schlicht nicht.
mb könnte sich auch an den medikamenten ihres freundes bedient haben.
eine kausalität des todes ist überhaupt nicht ersichtlich.
theoretisch könnte der angeklagte auch versucht haben mb für sexspiele zu betäuben und mb hat auf dem grillfest zu viel getrunken, auf dem nachhauseweg erlitt sie einen tödlichen kollaps. dann sprechen wir von einer körperverletzung mit todesfolge. würde zb auch erklären, warum cf die leiche beseitigt und die geschichte mit dem jacobsweg erzählt hat.
so purepu, hier haben sie ihr alternatives tatgeschehen...

pannettone schrieb:theoretisch könnte der angeklagte auch versucht haben mb für sexspiele zu betäuben und mb hat auf dem grillfest zu viel getrunken, auf dem nachhauseweg erlitt sie einen tödlichen kollaps. dann sprechen wir von einer körperverletzung mit todesfolge.

Ein Unschuldiger würde hier den Notarzt rufen, ein Unschuldiger hätte aber vermutlich auch keinen Spaten samt Branntkalk im Kofferraum.

pannettone schrieb:so purepu, hier haben sie ihr alternatives tatgeschehen...

Haben wir eben nicht. Maria Baumer war vor ihrem Verschwinden bei mehreren Ärzten, weil sie irgendwelche seltsamen Aussetzer hatte. Da wurde sie von Kopf bis Fuß durchgecheckt und da wäre eine vorherige Einnahme wohl rausgekommen. Warum hätte sie es zu diesem Zeitpunkt nehmen sollen? Warum wusste niemand etwas davon, auch keine Leute, die ihr nahe standen? Und wofür seine Googlerecherche und der Spatenkauf? Das ist schon erstaunlich gehäuft alles rund um den Zeitpunkt des Verschwinden. Sehr seltsam aber auch.

pannettone schrieb:theoretisch könnte der angeklagte auch versucht haben mb für sexspiele zu betäuben und mb hat auf dem grillfest zu viel getrunken, auf dem nachhauseweg erlitt sie einen tödlichen kollaps. dann sprechen wir von einer körperverletzung mit todesfolge.

Dann wäre er aber trotzdem Täter und hätte es in der Hand durch eine Aussage das Verfahren in seinem Sinne zu beeinflussen. Es mag ein Justizfehler sein, wenn einer wegen eines schlimmeres Verbrechens verurteilt wird, als er begangen hat. Wenn er das aber durch sein Verhalten im Prozess selbst verschuldet, hält sich mein Mitleid in Grenzen.

Gerade auf Kabel 1"Die spektakulärsten Mordfälle"Wilfing auch mit am Start.

pannettone schrieb (Beitrag gelöscht):cf kommt von einem pferdehof, da hat es öfters freilaufende spaten...

Dann hätte er ja gar nicht extra einen kaufen müssen. So ein Dummerle. Aber wäre natürlich auch doof gewesen, wenn dann da so ein Spaten neben der Leiche liegt und da noch Pferdemist oder die Fingerabdrücke der Family dran sind.

Was kommt als nächstes? Maria Baumer hat den Spaten beim Grillfest geklaut und das Loch selbst gebuddelt? Es wird langsam wirklich lächerlich hier. Das Verdrehen von Tatsachen hat nichts mit Hinterfragen zu tun.

Soweit ich gelesen habe ist doch der Spaten beim TV gefunden worden. Also ist doch der Spaten am Fundort ein anderer als derjenige, welcher im Baumarkt gekauft worden ist. Baugleich sind die Spaten anscheinend schon aber unterschiedlich. Also muss man doch nur herausfinden, wer im Baumarkt den anderen Spaten erworben hat.

regenbogen1 schrieb:Gerade auf Kabel 1"Die spektakulärsten Mordfälle"Wilfing auch mit am Start.

Ich hätte es mir ja denken können. Wie sagte Harald Schmidt so treffend? Unterschichtenfernsehen ;-)

@PurePu
Woher weiss man denn dass ein zweiter Spaten in bar gekauft worden ist. Wo steht das?

Hier steht dass der Spaten ihm Angst macht (vorletzter Absatz) ? Warum das denn?

https://www.mittelbayerische.de/bayern/oberpfalz/fall-baumer-nachrichten/durchsuchungsaktion-im-fall-baumer-23451-art1208121.html (Archiv-Version vom 15.06.2019)

Freital schrieb:Hier steht dass der Spaten ihm Angst macht (vorletzter Absatz) ? Warum das denn?

https://www.mittelbayerische.de/bayern/oberpfalz/fall-baumer-nachrichten/durchsuchungsaktion-im-fall-baumer-23451-art120...

Ja, warum wohl?? Wenn es der Spaten war, den der Angeklagte gekauft und an der Vergrabungsstelle deponiert hatte, dann ist doch klar, dass die Auffindung selbigen Spatens ihm Angst machte ... !

Hercule-Poirot schrieb:War nicht mal die Rede davon, dass auf dem Reiterhof auch grössere Mengen von Branntkalk lagerten?

Es war die Rede davon, dass Ställe früher mit Branntkalk desinfiziert wurden. Aber wenn du da mehr hast ...

pannettone schrieb:zuerst stört mich die behauptung mb könne das medikament nicht selbst eingenommen haben. die sta kann nicht einmal sicher behaupten, dass nicht doch ein arzt*in in hinterdödelhausen ihr das medikament verschrieben hat. sie wissen es schlicht nicht.

Du meinst, die Ermittler hätten da nicht gründlich genug gearbeitet?

pannettone schrieb:theoretisch könnte der angeklagte auch versucht haben mb für sexspiele zu betäuben und mb hat auf dem grillfest zu viel getrunken, auf dem nachhauseweg erlitt sie einen tödlichen kollaps.

und wie der Zufall so spielt, hatte der Beschuldigte drei Tage zuvor einen Spaten gekauft ...

pannettone schrieb (Beitrag gelöscht):warten sie es ab. eine strafverteidigung ist ein schachspiel

Als jemand, der ein klitzekleines bisschen Ahnung vom Turnierschach hat, kann ich hier nicht mitgehen.

pannettone schrieb (Beitrag gelöscht):würde haizmann jetzt derartiges einführen wäre die wirkung sofort verpufft..

Mit Verlaub, aber das stimmt so nicht. Das Gericht muss alle Argumente würdigen, egal wann sie in den Prozess eingeführt worden sind. Insbesondere eine alternative Erklärung für die Spurenlage (Körperverletzung mit Todesfolge), die ein wesentlich geringeres Strafmaß erforderlich machte, würde eine intensive Beschäftigung sowohl im Prozess als auch im Urteil verdienen.

Eine frühzeitige Erklärung hätte hier den Vorteil, dass man noch Zeugen und Gutachter laden könnte. Wem erst beim Schlußplädoyer sein alternatives Tatgeschehen einfällt, der vergibt diese Möglichkeit.

Da aber die Verdeckungshandlung anscheinend vorbereitet worden ist (Spatenkauf, Löschkalk), sind ein Unfall und eine Körperverletzung mit Todesfolge für mich denklogisch vom Tisch.