Hercule-Poirot schrieb:MMn hat sich CF in zu vielen Situationen nicht so benommen wie sich ein Unschuldiger nach allgemeiner Lebenserfahrung in einer bestimmten Situation verhalten würde.
Ich habe auch nicht bestritten, dass das Verhalten des Verlobten verdächtig war, aber mit der Formulierung:
Hercule-Poirot schrieb:Er hat die Ermittler mehrfach belogen, ein Unschuldiger der seine Verlobte vermisst und möchte, dass man sie wieder findet tut dies nicht. Folglich ist er kein Unschuldiger.
Suggerierst Du, dass aus "Abweichendem Verhalten" wie z.B. das Belügen der Ermittler zu folgern sei, dass eine Person die sich so verhält grundsätzlich nicht unschuldig sei und das ist eben eine falsche und gefährliche Verallgemeinerung, die regelmäßig zu falschen Verdächtigungen oder gar der Verurteilung.
Aggie schrieb:Deshalb bin ich sehr gespannt, womit die die StA den 'Tatort Wohnung' begründet.
Wie ich bereits schrieb bin ich mittlerweile eher davon überzeugt, dass es sich bei der Benennung der Wohnung als Tatort um eine Formsache handelt und diese Angabe gemacht wurde um die, für eine solche Anklage, erforderliche Form einzuhalten und es dahingehend keine Indizien geben wird.
julia15 schrieb:sollte sich herausstellen, dass in Marias Wagen die Chemikalien befördert wurden, die auf Maria verteilt wurden, so ist das meiner Meinung nach ein sehr belastendes Indiz, denn wer hat in seinem Wagen schon so Chemikalien....
In diesem
https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=messenger&utm_medium=Push&utm_campaign=messengerNewsletter&utm_content= "Prozess live Blog" ist die Rede davon, dass es bei dem Auto um den Estrichbinder.
Es geht um die Frage, ob sie die Spuren von E-Strichbinder, die gefunden wurden, im Auto verursacht hat.
Ich komm über den "E-Strichbinder" nicht hinweg...
Estrichbinder im Auto transportiert zu haben ist etwa so verdächtig wie einen Spaten zu kaufen.
Der
andere Artikel spricht von Kalk.
"Dann soll die Frau, die Maria Baumers Wagen gekauft hatte, gehört werden - und es wird wieder um Kalkspuren gehen."
Die Frage ist was stimmt, denn anders als Estrichbinder wären Spuren von Branntkalk durchaus einen Blick wert.
Kreuzbergerin schrieb:Das wird sich im Prozess sicherlich klären, ob der TV einen Garten besaß, für den er den Spaten gebraucht hätte.
Er hat doch damals auch Jugendgruppen betreut, oder?
Wir haben da jedes Jahr gemeinsam Bäume gepflanzt und da ist ein Spaten sehr praktisch.
Freital schrieb:Das gefundene Haar beweist doch auch nichts.
Deswegen ist es ein "Indiz".
Freital schrieb:Ausserdem könnte es auch ein Verwandter gewesen sein.
Da sein Wahrscheinlichkeitswert gering war ist anzunehmen, das die Liste an Verwandten, die das gleiche mDNA-Profil haben vermutlich aufgelistet undalle Anderen ausgeschlossen werden können)
falstaff schrieb:Natürlich kann man sich fragen, warum der TV den Spaten im Wald zurückgelassen haben sollte. Das relativiert aber die oben genannten Indizien nicht.
Ich hätte ihn wohl "mitvergraben" aber ihn mitzunehmen damit die Aushubreste daran mich mit dem Leichenfundort in verbindung bringen, das hätte ich auch nicht gemacht.
Waffen und Werkzeug, das nicht beweiskräftig zum zurückverfolgt werden kann am Tatort zurücklassen ist nicht die dümmste Idee.
Freital schrieb:Warum ist Maria Baumer auf dem Jakobsweg gesehen worden?
Aus dem gleichen Grund warum es immer noch Augenzeugen gibt, die angeben Elvis gesehen haben.
Freital schrieb:Ich lese mich gerade in den Fall ein.
Es ist ratsam das zu tun bevorman an einer Diskussion teilnimmt.
Hercule-Poirot schrieb:emz schrieb:
Wissen wir denn, wie sich ein Unschuldiger so verhält?
@emz (auh wenn ich mal strk annehme, dass Deine Frage an
@Hercule-Poirot rhetorisch war)
Nein, wir haben nur einen großen Kasten von Vorstellungen welches Verhalten "angebracht" ist und viele Menschen sind bereit bei jeder Abweichung schon mal Holz für den Scheiterhaufen zu sammeln, wenn jemand davon abweicht und dabei zu vergessen, dass nicht alle Menschen gleich sind und reagieren.
Hercule-Poirot schrieb:In Widersprüche dieser Art verwickeln sich Unschuldige nicht, sie bleiben bei der ersten Version, auch dann wenn sie ggf. unbequem oder sogar belastend wird.
Das ist einfach nicht wahr.
Sich zu verzetteln kommt auch bei völlig Unschuldigen vor und zwar aus zahllosen Gründen.
Hercule-Poirot schrieb:Ein gutes Beispiel wie sich ein Unschuldiger verhält ist der Ehemann von Carolin Gruber.
Warum lässt du wie nahezu jeder, der mit "Der hat falsch reagiert, falsch getrauert usw" praktisch als Schuldnachweis vorzubringen versucht die zahllosen Fälle unter den Tisch fallen bei denen ein Unschuldiger fast oder tatsächlich verurteilt wurde, weil irgendwer meinte, dass derjenige sich "nicht unschuldig verhält"?
"Abweichendes verhalten" begründet einen Anfangsverdacht, der begründet, dass diese Person etwas genauer unter die Lupe genommen werden sollte, nicht mehr und nicht weniger.
Freital schrieb:Sind die Spuren denn nach so vielen Jahren überhaupt noch zuverlässig untersuchbar?
Das einige Ergebnisse vorliegen gab es ganz offenkundig noch nachweisbare Spuren.
Freital schrieb:Die zersetzen sich doch mit der Zeit.
Deswegen hatte man hier auch keine "Beweismittelgoldgrube" mehr, sondern musste sichdie noch auswertbaren Spuren mühsam zusammensammeln und sogar ein paar Jahre technischen Fortschritt abwarten.
Freital schrieb (Beitrag gelöscht):Es kann auch ein Unfall gewesen sein. Beim Chillen kam es zu einer versehentlichen Überdosierung. Aus Panik hat man dann den Leichnam vergraben, weil es sonst Nachfragen zur Bezugsquelle des Medikaments gegeben hätte.
Ein Unfall ist hier mit mathematischer Sicherheit ausgeschlossen.
statistisch betrachtet ist es mehr als unwahrscheinlich, dass einer von beiden durch einen Unfall verstirbt und der andere findet dann durch Zufall ein passendes "Grab" im Wald, dass jemand genau dort netterweise über mehrere Stunden und Tage hinweg da mal ausgehoben hat, falls jemand vorbeikommt, der eine Leiche loswerden muss.
Und Branntkalk und Estrichbinder hat derjenige zuvorkommender Weise gut sichtbar nahe der Grube aufgestellt, damit jemand der grad zufällig eine Leiche loswerden muss das Risiko Ärger zu bekommen damit zusätzlich reduzieren kann.
Einigen wir uns darauf, dass die statistische Wahrscheinlichkeit für solch ein Unfallszenario etwa in dem Bereich von Lottogewinnen und "vom Blitz getroffen werden" liegt.