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Maria Baumer
01.07.2020 um 11:30Seidenraupe schrieb:Wenn er Maria Baumer wirklich geliebt hat, von Herzen also, dann ist er es ihr schuldig, die Wahrheit vor Gericht zu sagen. Die ganze Wahrheit.Wäre es nicht sehr viel wahrscheinlicher, dass man eine Person die man ernsthaft liebt, naja, sagen wir mal:
nicht ermordet?
Seidenraupe schrieb:Falls er mit dem Tod Marias zu tun hat (Unfall, Totschlag, Mord) , plagt ihn das schlechte Gewissen deswegen ohnehin.Das halte ich für eher unwahrscheinlich.
Es ist korrekt, das ein erheblicher Anteil unserer Spezies von dem, was wir "Gewissen" nennen beeinflusst wird.
Aber dieses "Gewissen" ist nicht bei jedem Menschen gleich aktiv oder auch nur ansatzweise vorhanden.
Vieles was über den TV bekannt ist lässt mich eher darauf schließen, dass hier kein Mensch vor Gericht steht bei dem so etwas wie ein Gewissen überhaupt verhanden ist, geschweige denn Einfluss darauf hat "das Richtige" zu tun, zumindest nicht, wenn "das Richtige" ihm nicht anderweitig einen erheblichen Vorteil verschafft.
Es mag nicht angenehm sein das zu akzeptieren, aber es gibt Menschen bei deren Handeln und Denken das "Gewissen" entweder gar keine Rolle spielt, oder anderen Eigenschaften (Narzissmus, Trotz und Co) untergeordnet wird.
Es gab in diesem Fall zahllose Situationen in denen (wenn er der Täter ist) ein "schlechtes Gewissen" ihn zu anderem Handeln hätte lenken müssen.
Aber in allen mir bekannten Fällen hat er ohne jede Ausnahme den Weg gewählt der nur begehbar ist, wenn so etwas wie ein "Gewissen" in seiner Gefühlswelt eher keine Rolle spielt.
Die Beispiele dafür sind hier doch endlos.
Seidenraupe schrieb:es gilt weiterhin die UnschuldsvermutungDeswegen schreiben wir auch brav "Tatverdächtiger" und vermeiden den Klarnamen statt andere Begrifflichkeiten zu wählen.
falstaff schrieb:Vor Gericht geht es für einen Angeklagten hauptsächlich darum, das Beste für sich herauszuholen. Und das erreicht er am Besten indem er schweigt oder lügt.Das ist ja aber auch nicht immer so.
Es kommt ja tatsächlich gar nicht so selten vor, das Fälle sogar erst überhaupt aufgeklärt werden können weil irgendein Beteiligter, Mitwisser oder gar Täter merkt, dass er mit der Tat so doch nicht leben kann und sich entschließt auszupacken, selbst in Fällen in denen das den Unterschied zwischen "Die hätten mich nie gekriegt." und Jahrelanger, ggf Lebenslanger Haft macht.
Aber daraus kann man eben nicht schließen, dass solch ein "Gewissen" bei jedem Menschen "anwesend und intakt" sind.
Es gibt auch zahlreiche Beispiele für Täter bei denen es keine Rolle spielt, obgleich sie nicht einmal etwas zu verlieren hätten, außer dem Gefühl auch hinter Gittern noch ein bisschen Kontrolle über das Opfer zu haben.