Jamegumb schrieb:Falls ja, ist dir damals etwas an dem heute Angeklagten F. aufgefallen?
PurePu schrieb:Der Beitrag war ziemlich kitschig.
"Kitschig" beschreibt es ganz gut.
Ich erinnere mich noch dran, dass der jetzt TV mir direkt unsympathisch war und das bei mir selten ist, weil der Teil meiner Erziehung "Vorsicht mit Vorurteilen" eigentlich erfolgreich war und ich nie stolz auf solche Eindrücke bin.
Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass er mehr Betroffenheit spielt als er tatsächlich empfindet, aber ich mir auch dachte: "Das macht noch keinen Mörder aus ihm."
Immerhin ist das Ganze mit dem Fernsehen und so eh ungewohnt, manche Menschen sind einfach nicht so emotional und meinen das dann "dazuspielen" zu müssen.
Auch hätte es sein können, dass es zwischen den Beiden vor Marias Verschwinden Zoff gab, den man aber nicht nach außen tragen wollte und er mehr darüber wusste warum sie eine "Auszeit" nehmen möchte als er der Kamera auf die Nase binden wollte.
Die komische Körpersprache fiel auch mir auf, aber nicht als"verdächtig".
Das kommt wohl daher, das ich mehrere Leute kenne die so wirken.
U.A. mein Apotheker. Ganz lieber Mann, super kompetent und freundlich, aber beim Reden mit ihm macht man am Besten die Augen zu
:)Seine Körpersprache, Mimik, sein ständiges Kopfschütteln.. das verunsichert bei der Kommunikation erheblich und der hat weder was zu verbergen noch ist er m geringsten manipulativ.
Deswegen habe ich mir da bei C.F. auch nicht wirklich was gedacht.
Komisch fand ich, dass wenig bis gar nicht zur Sprache kam, warum er scheinbar (jetzt wissen wir ja, das dem gar nicht so war) nicht verdächtigt wurde.
Das eine "freiwillige Auszeit" eher nicht so wahrscheinlich ist wurde ja offenkundig angenommen, immerhin war Maria volljährig.
In andere Fällen wird eigentlich fast immer zumindest kurz darauf eingegangen warum die Ermittlung bei solchen Fällen "von Innen nach Außen" verläuft.
Beim Fall Frauke Liebs wurde z.B. recht früh deutlich gemacht, dass ihr Mitbewohner als Verdächtiger ausgeschlossen wurde.
Im Fall Maria wurde dieses Thema im Bezug auf ihren Verlobten irgendwie komisch "umgangen", so dass ich mich gefragt habe, wie gründlich z.B. ermittelt wurde, wann sie das letzte Mal von anderen Personen gesehen wurde.
Die Sache mit den angeblichen Anrufen und so, war ja schon fast zu sehr nach "Lehrbuch Kriminologie".
Der Vorgang in dem eine der Vermissten nahestehende Person eine Geschichte aufbaut, oft auffallend detailreich. Diese Geschichte erklärt die Freiwilligkeit der Abwesenheit dann oft schon "zu gut" zu umfangreich.
Aber sobald die zuständigen Ermittler anfangen Dritte zu befragen wird ganz schnell sehr deutlich, dass jedes Detail wie das Verschwinden angeblich ablief und was so deutlich für freiwilliges Fernbleiben von genau einer Person in Umlauf gebracht wurde.
Das es auch im engsten Umfeld des Vermissten keine weitere Person gibt, die auch nur eines dieser Details selbst bestätigen können und nicht am Ende jede Einzelheit auf genau eine "Ausgangserzähler" zurück führt.
Diesen Aufbau sieht man immer wieder bei "Vermisstenfällen" die sich dann als Tötungsdelikte, mit dem "Geschichtenurheber" als Täter herausstellen.
Das darauf weder in der XY Sendung noch in frühen anderen Berichten eingegangen wurde fand ich auffällig.
War Rudi Cerne eigentlich eingeweiht, dass C.F. da bereits verdächtigt wurde?
Muss ja eigentlich, da würde man so einen Moderator ja doch hoffentlich entsprechend einweisen, wie er seine Fragestellung gestalten muss um die Ermittlungen nicht zu gefährden?
Seidenraupe schrieb:mir wäre lieber, dass er das auf der KRankenpflegeschule gelernt hätte, statt sich elementares Berufswissen per google zu erschließen
Da sämtliche Dosierungsempfehlungen, letale Dosen, Neben- und Wechselwirkungen zu lernen ist nicht einmal im Medizinstudium üblich oder auch nur sinnvoll.
Zu letalen Dosierungen gibt auch der Beipackzettel üblicher Weise keine Informationen.
Grade in Sachen Medikation findet man online sogar häufig die aktuellsten Informationen, sei es über Neuerungen und Zusatzinformationen seitens des Herstellers, Fallberichte anderer Fachkollegen, Berichte von Patienten selbst oder Datenbanken, die nicht nur extrem umfangreiche Daten zusammentragen, sondern diese auch aktuell halten.
Bei Tiermedizinern schaut eigentlich jeder den ich kenne grade bei Unsicherheiten in die Datenbank "Vetpharm" der Vet-Uni in Zürich.
So umfangreich und aktuell wie dort sind die Daten in keinem Buch oder Beipackzettel, wenn etwas darüber bekannt ist finden sich dort auch Infos zu Letaldosen.
Dazu kriegt man die pharmakokinetische Wirkweise, Halbwertszeiten, Fallberichte von Auffälligkeiten die so aktuell sind, dass sie noch nicht weiter untersucht sind usw..
Das die Möglichkeit mehr, aktuellere und umfangreichere Infos zu Arzneimitteln über das Internet zu erhalten auch in der Humanmedizin an der Tagesordnung ist und so manche Recherche außerhalb der Dienstzeiten vom heimischen Computer aus geführt wird erscheint mir also absolut nicht seltsam oder auch nur unseriös.
Jamegumb schrieb:Jamegumb schrieb:
Jamegumb schrieb:Hält man sich an Isolde Stöcker-Gietl von der "Mittelbayerischen" ist man besser informiert. Sie kennt den Fall wie kein anderer Medienmensch.
TatsachenTreue schrieb:Der Text mit den beiden Kalkarten stammt just von dort und der genannten, siehe Eintrag 3.7.20 18.17 Uhr:
Quelle (Archiv-Version vom 27.02.2021)Obwohl ich solche Fehler nicht unbedenklich finde, möchte ich auch fair bleiben.
Einem Prozess zu folgen und dann "nebenher" praktisch in Echtzeit diese Form der Berichterstattung abzuliefern ist sicher sehr anspruchsvoll.
Fragwürdig finde ich es da nicht, dass dabei Fehler passieren, sondern das scheinbar auch im Nachhinein keine Korrektur stattfindet.
Dieser verwirrende Beitrag:
"Als Tötungszeitpunkt gilt die Nacht auf 26. Dezember 2012." z.B. ist ja schon vom 01.07.2020 13:14 Uhr
Fehlerhaft Nachrichten mit einer kurzen Anmerkung im Rahmen der Qualitätssicherung zu korrgieren sollte doch eigentlich kein großes Ding sein?
Aufgefallen ist mir noch diese Äußerung des Mineralogen:
14:18 Uhr
03.07.2020
Der Sachverständige hat neben der Probe vom Fundort auch Proben von Stoffen analysiert, die im Umfeld des Angeklagten gefunden wurden. Ob die Stoffe am Fundort mit der stofflichen Zusammensetzung der anderen Proben übereinstimmten, kann der Gutachter nicht eindeutig sagen. Qualitativ gebe es Übereinstimmungen, in quantitativer Hinsicht könne dies nicht ermittelt werden.
Für mich liest sich das so, als habe sich im Umfeld des Angeklagten doch Branntkalk und Gipsbinder nachweisen lassen, deren chemischer Aufbau der vom Tatort entsprach.
Nur ob diese Spuren das Vorhandensein der entsprechenden Menge beider Stoffe belege sei nicht nachvollziehbar.
Oder wie interpretiert ihr das?
Der Gipsbinder dürfte hier nicht so spannend sein, aber wenn es im Umfeld des Angeklagten wirklich nachweisbar Branntkalk gab, dann dürfte doch zu erwarten sein, dass die Anklage die Verteidigung bittet zu erläutern, wie dieser nicht alltägliche Stoff in C.F.s Umfeld (was immer das auch meint) gelangt sei bzw was er damit gemacht habe,
Seidenraupe schrieb:hm, was haben 3 verschiedene DNA Spuren, keine davon vom Angeklagten, an ihrem Slip verloren?https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=mes...
wurde sie vergewaltigt, bevor sie getötet wurde? gibt es eine andere Erkläring für die Fremd DNA?
Soweit ich weiß ist es gar nicht so selten der Fall, dass solche Spuren z.B. bei der Herstellung an das Objekt kommen.
Heut zu Tage braucht man so wenig Material für ein DNA-Profil, dass es eben auch zu Ergebnissen kommt die mehr Fragen stellen als welche zu beantworten.
Du kannst Dir das z.B. so vorstellen:
Wenn an einer Arbeitsstation an der vermutlich auch nicht immer der gleiche Näher arbeitet bei der Fertigung ein paar Hautzellen auf den Stoff aber unter die Naht geraten, dann sind diese Quellen für Fremd-DNA vor der Entfernung durch Wäsche oder einem Zersetzungsprozess wie hier geschehen einfach mal besser geschützt als die DNA des Opfers, die nur auf dem Stoff selbst und eben eher nicht unter die Naht, das Bündchen oder Ähnliches gelangt.
Natürlich ist auch eine Verunreinigung durch Ermittler oder irgendwo in der Beweiskette bzw durch Laborpersonal möglich...
Wie gesagt, je geringer die Spuren werden, die man für den Nachweis einer DNA benötigt, desto mehr kriegt man es auch mit DNA Profilen zu tun, die für den Fall gar nicht relevant sind bzw gar für Verwirrung stiften können.