Steppel schrieb:Der Prozess geht weiter, hier live zu verfolgen
https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=mes...
Auch von mir danke für die Info.
falstaff schrieb:Und prompt findet sich auch schon das erste interessante Detail:
Die Leiche sei in der Nähe eines befestigten Bewirtschaftungsweges gelegen, dieser sei auch mit einem normalen Pkw befahrbar. Die Entfernung zur Straße schätzte er auf 100 bis 150 Meter.
Zumindest der Transport an die Ablagestelle, dürfte damit einfacher gewesen sein als bisher angenommen und für einen geübten Krankenpfleger durchaus machbar. Bleibt noch der Abtransport aus der Wohnung, zumindest wenn man die Tathypothese der Staatsanwaltschaft zugrunde legt. Der dürfte etwas schwieriger gewesen sein, da Maria nicht gerade ein Fliegengewicht war.
Aus meiner Sicht deutet das nicht wirklich auf den Verlobten hin, zumindest nicht mehr oder weniger als auf jeden Anderen.
Grade, wenn man so nah mit dem Auto dran kam.
Nach 16 Monaten wäre vermutlich selbst von Schleifspuren nichts mehr übrig oder den Abdrücken z.B. von einer Sackkarre.
Kreuzbergerin schrieb:Aber noch einfacher wäre es gewesen, wenn die Medikamentenzufuhr auf der Rückfahrt vom Grillfest zur Wohnung stattgefunden hätte.
Der TV hätte dann direkt mit seinem Opfer zur Ablagestelle fahren können.
falstaff schrieb:Zuhause wäre die Tötung wesentlich einfacher gewesen, dafür der Leichentransport schwieriger und riskanter. Unterwegs, wäre es genau andersherum denn er hätte ja erstmal einen Weg finden müssen ihr das Zeugs im Auto unbemerkt zu verabreichen und dann auch noch warten müssen, bis es wirkt.
Grade im dunklen ist so ein Auto meiner Ansicht nach der bessere Tatort, eine Tötung in der Wohnung hätte es ja notwendig gemacht, dass er das Opfer tot oder betäubt wieder aus der Wohnung heraus bringen musste und das stelle ich mir unbeobachtet sehr viel schwieriger vor als ihr einfach im Auto eine entsprechend "vorbereitete" Trinkflasche zu reichen.
falstaff schrieb:Warum sich die Staatsanwaltschaft so auf eine Tötung zuhause festlegt, verstehe ich daher nicht ganz.
Ich auch nicht-
falstaff schrieb:m Prinzip ist das eine offene Flanke gegenüber der Verteidigung, die dieses Szenario wegen der fehlenden Spuren und dem schwierigen Leichentransport angreifen kann.
Ich hoffe auf das Gegenteil.
Bei dem Aktenzeichen xy Beitrag fand ich es ein bisschen "ärgerlich", dass zwar mit dem Verlobten zusammen in der Wohnung geschaut hatte was sie an Kleidung mitgenommen hätte und so, aber ich fand es komisch, das (obwohl die Ermittler den Verlobten doch wohl schon früh auf dem Radar hatten) nicht erwähnt wurde ob nach der Kleidung gesucht wurde, die Maria trug, als sie das letzte Mal von Menschen außer ihrem Verlobten gesehen wurden.
Reiterhof, Grillen...
das müssten doch Spuren sein, die ein Labor feststellen kann.
Ich hoffe ein bisschen, dass diese Annahme der Wohnung als primärer Tatort vielleicht doch bedeutet, dass diese Kleidung dort sichergestellt wurde, das wäre meiner Ansicht nach einer der wenigen Wege noch halbwegs eine Aussage dazu machen zu können ob Maria nach diesem Grillen noch einmal heimkam.
Kreuzbergerin schrieb:Das Verhalten des Polizeihauptkommissars finde ich seltsam.
„Deshalb sind wir näher herangetreten, weil klar war, dass es sich hier um einen Tatort handeln könnte.“
Wäre es nicht besser gewesen, erstmal das Eintreffen der Spurensicherung abzuwarten?
Er sagt ja nicht wie nah, nur dass bereits aus einiger Entfernung erkennbar war, dass dies ein Tatort sein könnte.
Ggf heißt das auch nur, dass sich soweit genähert wurde, dass notwendige Absperrungen angebracht werden konnten oder so.
falstaff schrieb:An dem Spaten und der Trinkflasche, die am Leichenfundort lagen, wurde DNA gesichert. Diese konnte einer Person zugeordnet werden können. Diese Person ist allerdings nicht Christian F.
Erst einmal ist es natürlich beruhigend zu sehen, dass auch professionellen Schreibern massive Leichtsinnsfehler unterlaufen können.
Ich sehe darin keinen Fehler. Es ist nun einmal ein Indizienprozess und das keine Spuren vom TV an Spaten und Trinkflasche feststellbar waren, jedoch die irgendeiner anderen Person, ist nun mal eine Tatsache.
Was mir seltsam aufgefallen ist, in dem "Post" von 13:14h ist die Rede von:
"
Als Tötungszeitpunkt gilt die Nacht auf 26. Dezember 2012." (habe einen Screenshot gemacht, aber das Einstellen hier scheint mir übertrieben).
Das ist doch ein ganz banaler Fehler und müsste "Mai" heißen, oder steh ich aufm Schlauch?
falstaff schrieb:Inhaltlich halte ich das allerdings für einen Punkt, der an die Verteidigung geht. es ist doch eher unwahrscheinlich, dass der Angeklagte bereits beim Spatenkauf Handschuhe trug. Das Fehlen von DNA-Spuren des Angeklagten deutet daher darauf hin, dass er diesen Spaten nie in der Hand hatte.
Zumindest wird die Verteidigung das so darstellen.
Für die Anklage wäre es anders sicher besser, aber so ist es nun einmal und eine Entfernung solcher Spuren sowohl bewusst als auch durch Witterung ist nicht unmöglich.
Steppel schrieb:Wie verhält es sich denn mit Fingerabdrücken auf Gegenständen, die monatelang der Witterung ausgesetzt sind?
Steht und fällt u.A. auch mit der Oberfläche.
Ja nach Beschaffenheit nehmen Oberflächen z.B. Fingerabdrücke besser oder schlechter an, halten sie aber auch unterschiedlich gut.
Auf einer Plastikflasche würde ich nach 16 Monaten Witterung keine Abdrücke mehr erwarten, die ist aber auch einfach abzuwischen.
Das auf dem Spatengriff keine DNA des TV zu finden war kann eigentlich nur bedeuten, dass er das Grab damit nicht geschaufelt hat oder dabei Handschuhe trug.
Je nach Beschaffenheit würde man bei dem Spaten sowieso weniger mit gut erkennbaren Fingerabdrücken rechnen, ein Grab auszuheben ohne unzählige Hautzellen daran zu hinterlassen, die weder so einfach abwischbar sind, noch zuverlässig der Witterung zum Opfer fallen dürfte hingegen kaum möglich sein.
Da der Täter (ganz gleich ob der TV oder ein Anderer) aber in der Folgezeit sicher auch nicht so gern hätte erklären wollen warum seine Hände voller Blasen sind ist die Annahme, dass beim Ausheben des "Grabes" Handschuhe getragen wurden mehr als wahrscheinlich.