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Maria Baumer

9.924 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Vermisst, 2012 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Maria Baumer

Maria Baumer

03.07.2020 um 12:35
aus dem Live-Blog, 03.07.2020, 12:02: Aussage der Gutachterin vom rechtsmedizinischen Institut in Erlangen: An einem Slip, den Maria Baumer trug, konnte keine DNA von ihr mehr nachgewiesen werden, dagegen allerdings kleine Mengen von Fremd-DNA in Form einer Mischspur von drei verschiedenen Personen. Die Gutachterin erklärt die fehlende DNA der Getöteten durch äußere Einflüsse wie Regen. Die drei Fremdspuren konnten letztlich keinen Personen zugeordnet werden.

https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=messenger&utm_medium=Push&utm_campaign=messengerNewsletter&utm_content=


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Maria Baumer

03.07.2020 um 12:41
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Inhaltlich halte ich das allerdings für einen Punkt, der an die Verteidigung geht. es ist doch eher unwahrscheinlich, dass der Angeklagte bereits beim Spatenkauf Handschuhe trug. Das Fehlen von DNA-Spuren des Angeklagten deutet daher darauf hin, dass er diesen Spaten nie in der Hand hatte.
Das ist nicht so. DNA-Spuren haben nicht das ewige Leben. Feuchtigkeit und Hitze zerstören sie.
Ich hatte da mal einen aussagekräftigen Artikel, werde mich auf die Suche begeben und ihn nachreichen.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 12:50
Keine DNA an Spaten und Flasche, außer von einem Polizeibeamten, klingt für mich nach ordentlicher Reinigung der Gegenstände.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 12:56
Er hatte im Vorfeld soviel recherchiert bzw. gegoogelt. Dass sie an Spaten und Flasche keine DNA gefunden haben, wundert mich jetzt nicht. Wenn er nicht gewusst hätte, dass daran nix zu finden ist, hätte er die Sachen auch garantiert mitgenommen oder irgendwie später noch geholt. Die Sachen mit seiner DNA dort liegen zu lassen wäre ja noch riskanter gewesen, als noch einmal am Tatort aufzutauchen. Gerade als noch alle an die Auszeit geglaubt haben und noch keine Polizei involviert war.

Er wurde deshalb wahrscheinlich nicht durch etwas gestört und ist dann überstürzt abgehauen. Ich denke eher, das war von vornherein geplant, die Sachen dort liegen zu lassen.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 13:13
Die Leiche lag über ein Jahr im Wald! Da ist doch klar, dass man nichts mehr an DNA findet!
Die Leiche von Frauke Liebs wurde schon nach wenigen Wochen gefunden und war in so einem schlechten Zustand, dass man nichts mehr finden konnte.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 13:39
@Delphi10
Da reicht eigentlich eine aktuelle Folge Medical Detectives, um sich schlau zu machen. Allerdings hat der auch Dinge gegoogelt, die man als angehender Mediziner wissen könnte.
Zu dem Zeitpunkt gab es übrigens schon Mörder, die wegen ihrer Suchbegriffe bei Google verknackt worden sind. Schön blöd, es trotzdem über den normalen Browser zu tun. Vermutlich wird der Verteidiger auch das Argument vorbringen. Mit der Doofheit des Angeklagten punkten wollen, sozusagen.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 13:59
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Der Prozess geht weiter, hier live zu verfolgen
https://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/der-prozess-um-maria-baumers-tod-21705-art1917691.html?utm_source=mes...
Auch von mir danke für die Info.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Und prompt findet sich auch schon das erste interessante Detail:
Die Leiche sei in der Nähe eines befestigten Bewirtschaftungsweges gelegen, dieser sei auch mit einem normalen Pkw befahrbar. Die Entfernung zur Straße schätzte er auf 100 bis 150 Meter.

Zumindest der Transport an die Ablagestelle, dürfte damit einfacher gewesen sein als bisher angenommen und für einen geübten Krankenpfleger durchaus machbar. Bleibt noch der Abtransport aus der Wohnung, zumindest wenn man die Tathypothese der Staatsanwaltschaft zugrunde legt. Der dürfte etwas schwieriger gewesen sein, da Maria nicht gerade ein Fliegengewicht war.
Aus meiner Sicht deutet das nicht wirklich auf den Verlobten hin, zumindest nicht mehr oder weniger als auf jeden Anderen.
Grade, wenn man so nah mit dem Auto dran kam.
Nach 16 Monaten wäre vermutlich selbst von Schleifspuren nichts mehr übrig oder den Abdrücken z.B. von einer Sackkarre.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Aber noch einfacher wäre es gewesen, wenn die Medikamentenzufuhr auf der Rückfahrt vom Grillfest zur Wohnung stattgefunden hätte.
Der TV hätte dann direkt mit seinem Opfer zur Ablagestelle fahren können.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Zuhause wäre die Tötung wesentlich einfacher gewesen, dafür der Leichentransport schwieriger und riskanter. Unterwegs, wäre es genau andersherum denn er hätte ja erstmal einen Weg finden müssen ihr das Zeugs im Auto unbemerkt zu verabreichen und dann auch noch warten müssen, bis es wirkt.
Grade im dunklen ist so ein Auto meiner Ansicht nach der bessere Tatort, eine Tötung in der Wohnung hätte es ja notwendig gemacht, dass er das Opfer tot oder betäubt wieder aus der Wohnung heraus bringen musste und das stelle ich mir unbeobachtet sehr viel schwieriger vor als ihr einfach im Auto eine entsprechend "vorbereitete" Trinkflasche zu reichen.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Warum sich die Staatsanwaltschaft so auf eine Tötung zuhause festlegt, verstehe ich daher nicht ganz.
Ich auch nicht-
Zitat von falstafffalstaff schrieb:m Prinzip ist das eine offene Flanke gegenüber der Verteidigung, die dieses Szenario wegen der fehlenden Spuren und dem schwierigen Leichentransport angreifen kann.
Ich hoffe auf das Gegenteil.
Bei dem Aktenzeichen xy Beitrag fand ich es ein bisschen "ärgerlich", dass zwar mit dem Verlobten zusammen in der Wohnung geschaut hatte was sie an Kleidung mitgenommen hätte und so, aber ich fand es komisch, das (obwohl die Ermittler den Verlobten doch wohl schon früh auf dem Radar hatten) nicht erwähnt wurde ob nach der Kleidung gesucht wurde, die Maria trug, als sie das letzte Mal von Menschen außer ihrem Verlobten gesehen wurden.

Reiterhof, Grillen... das müssten doch Spuren sein, die ein Labor feststellen kann.

Ich hoffe ein bisschen, dass diese Annahme der Wohnung als primärer Tatort vielleicht doch bedeutet, dass diese Kleidung dort sichergestellt wurde, das wäre meiner Ansicht nach einer der wenigen Wege noch halbwegs eine Aussage dazu machen zu können ob Maria nach diesem Grillen noch einmal heimkam.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Das Verhalten des Polizeihauptkommissars finde ich seltsam.

„Deshalb sind wir näher herangetreten, weil klar war, dass es sich hier um einen Tatort handeln könnte.“

Wäre es nicht besser gewesen, erstmal das Eintreffen der Spurensicherung abzuwarten?
Er sagt ja nicht wie nah, nur dass bereits aus einiger Entfernung erkennbar war, dass dies ein Tatort sein könnte.
Ggf heißt das auch nur, dass sich soweit genähert wurde, dass notwendige Absperrungen angebracht werden konnten oder so.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:An dem Spaten und der Trinkflasche, die am Leichenfundort lagen, wurde DNA gesichert. Diese konnte einer Person zugeordnet werden können. Diese Person ist allerdings nicht Christian F.

Erst einmal ist es natürlich beruhigend zu sehen, dass auch professionellen Schreibern massive Leichtsinnsfehler unterlaufen können.
Ich sehe darin keinen Fehler. Es ist nun einmal ein Indizienprozess und das keine Spuren vom TV an Spaten und Trinkflasche feststellbar waren, jedoch die irgendeiner anderen Person, ist nun mal eine Tatsache.

Was mir seltsam aufgefallen ist, in dem "Post" von 13:14h ist die Rede von:
"Als Tötungszeitpunkt gilt die Nacht auf 26. Dezember 2012." (habe einen Screenshot gemacht, aber das Einstellen hier scheint mir übertrieben).
Das ist doch ein ganz banaler Fehler und müsste "Mai" heißen, oder steh ich aufm Schlauch?
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Inhaltlich halte ich das allerdings für einen Punkt, der an die Verteidigung geht. es ist doch eher unwahrscheinlich, dass der Angeklagte bereits beim Spatenkauf Handschuhe trug. Das Fehlen von DNA-Spuren des Angeklagten deutet daher darauf hin, dass er diesen Spaten nie in der Hand hatte.
Zumindest wird die Verteidigung das so darstellen.
Für die Anklage wäre es anders sicher besser, aber so ist es nun einmal und eine Entfernung solcher Spuren sowohl bewusst als auch durch Witterung ist nicht unmöglich.
Zitat von SteppelSteppel schrieb:Wie verhält es sich denn mit Fingerabdrücken auf Gegenständen, die monatelang der Witterung ausgesetzt sind?
Steht und fällt u.A. auch mit der Oberfläche.
Ja nach Beschaffenheit nehmen Oberflächen z.B. Fingerabdrücke besser oder schlechter an, halten sie aber auch unterschiedlich gut.
Auf einer Plastikflasche würde ich nach 16 Monaten Witterung keine Abdrücke mehr erwarten, die ist aber auch einfach abzuwischen.
Das auf dem Spatengriff keine DNA des TV zu finden war kann eigentlich nur bedeuten, dass er das Grab damit nicht geschaufelt hat oder dabei Handschuhe trug.
Je nach Beschaffenheit würde man bei dem Spaten sowieso weniger mit gut erkennbaren Fingerabdrücken rechnen, ein Grab auszuheben ohne unzählige Hautzellen daran zu hinterlassen, die weder so einfach abwischbar sind, noch zuverlässig der Witterung zum Opfer fallen dürfte hingegen kaum möglich sein.
Da der Täter (ganz gleich ob der TV oder ein Anderer) aber in der Folgezeit sicher auch nicht so gern hätte erklären wollen warum seine Hände voller Blasen sind ist die Annahme, dass beim Ausheben des "Grabes" Handschuhe getragen wurden mehr als wahrscheinlich.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 14:17
Zitat von FraukieFraukie schrieb:Warum irgendwo Daten gelöscht wurden kann da deutlich mehr Fragen aufwerfen.
Unsinn! Wenn man gleich den richtigen Browser nutzt, gibt es keine Daten, die gelöscht werden müssen. Ich schrieb, dass der Verlobte hätte wissen können, dass solche Suchanfragen über den Standardbrowser nachvollziehbar sind. Es hat auch Andreas D. in Schwulitäten gebracht und viele andere auch. Die beiden in Schnaittach zB


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Maria Baumer

03.07.2020 um 14:46
Eine weitere Erkenntniss mit dem Wissen, dass der TV Medizinstudent war können wir hinzufügen lt. der heutigen Befragung des Sachverständigen Mineralogie (lt. MZ Blog): "Auf Nachfrage der Nebenklägevertreterin, Ricarda Lang, bestätigt der Sachverständige, dass das Wissen, wie ein solches Gemisch aus Branntkalk und Anhydrid auf einen Körper reagiert, im Studium der Chemie, der Pharmakologie und der Medizin gelehrt werde. Er wisse das, weil seine Frau Ärztin sei. Sie habe das im Physikum gelernt. Auch der Angeklagte hatte Medizin studiert."


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Maria Baumer

03.07.2020 um 16:55
Der schon verlinkte Spiegel-Artikel von Wiebke Ramm
Auf eine Haftbeschwerde hätten sie dieses Mal verzichtet, sagt sein Verteidiger Michael Haizmann außerhalb des Saals, weil auch sein Mandant einen Prozess wolle. "Damit endlich klar ist, was war und auch nicht war." Für Christian F. seien die vergangenen Jahre "eine Achterbahnfahrt" gewesen. Nach Ansicht der Verteidigung reichen die Indizien nicht für eine Verurteilung. Ihr Ziel ist ein Freispruch.
Komische Logik m.E. - bestünde Überzeugung, die Indizien reichen sicher nicht aus, wäre doch auch Haftbeschwerde eine Option - um danach durch Stellungnahmen die Sachlage für die StA so darzustellen, dass diese gar nicht anklagen, sondern das Verfahren nur noch einstellen kann.


Aulle folgenden Zitate aus dem Liveticker
Weitere vier Haare, die im auf der Leiche ausgebrachten Löschkalk sichergestellt wurden, wurden mit Haaren vom Angeklagten Christian F. verglichen und zeigten Übereinstimmungen. Der Molekularbiologe nannte einen Häufigkeitswert, der mittels einer Datenbank ermittelt wird, von über 15.000, dass diese vier Haare dem Angeklagten oder in direkter mütterlichen Linie verwandten Personen zuzurechnen seien.
Fund _im_ Löschkalk ist m.E. ein starkes Indiz für hantieren mit dem Kalk bzw. gar Anwesenheit an der Stelle der Leichenbeseitigung.

Für die, die ggf. als Zuschauer hin wollen - vom morgen des zweiten Prozesstages:
Die Reihen im Zuschauerraum haben sich deutlich gelichtet. Es sind viele Zuschauerplätze frei. Auch sind deutlich weniger Journalisten anwesend.



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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:07
@TatsachenTreue
Was auch immer ein Häufigkeitswert von 15.000 sein soll: das ist eine DNA-Spur, die Christian F. direkt mit der Tat in Zusammenhang bringt. Sicher passt diese Spur auch auf andere Personen, aber zusammen mit den anderen Indizien wird es jetzt richtig eng.

e: und wenn ich noch ein Momentchen drüber nachdenke, lässt sich alles "ganz natürlich" erklären.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:09
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Komische Logik m.E. - bestünde Überzeugung, die Indizien reichen sicher nicht aus, wäre doch auch Haftbeschwerde eine Option - um danach durch Stellungnahmen die Sachlage für die StA so darzustellen, dass diese gar nicht anklagen, sondern das Verfahren nur noch einstellen kann.
Diese Formulierung ist mir auch aufgefallen. Normalerweise ist eine Haftbeschwerde reine Routine in solchen Fällen und hier wird so getan, als ob der Angeklagte seine Freiheit zugunsten der Wahrheitsfindung opfert.
Auf eine Haftbeschwerde hätten sie dieses Mal verzichtet, sagt sein Verteidiger Michael Haizmann außerhalb des Saals, weil auch sein Mandant einen Prozess wolle. "Damit endlich klar ist, was war und auch nicht war." Für Christian F. seien die vergangenen Jahre "eine Achterbahnfahrt" gewesen. Nach Ansicht der Verteidigung reichen die Indizien nicht für eine Verurteilung. Ihr Ziel ist ein Freispruch.
An dieser Argumentation stimmt so gut wie überhaupt nichts. Ob der Verdächtige in Untersuchungshaft sitzt oder nicht ändert wenig an den Chancen "herauszufinden was war und auch nicht war". Und die Überzeugung dass bereits die Anklage falsch sei, müsste eigentlich auch für eine Haftbeschwerde ausreichen.

Schwer zu sagen , warum hier auf eine routinemäßige Haftbeschwerde verzichtet wurde. Geringe Erfolgsaussichten sind für Strafverteidiger doch normalerweise kein Argument?


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:09
@C.RoCkEfElLeR

Was allerdings im Widerspruch zur Anklage stehen könnte, wonach der TV das Studium nicht ernsthaft betrieben habe.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:12
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Was allerdings im Widerspruch zur Anklage stehen könnte, wonach der TV das Studium nicht ernsthaft betrieben habe.
Aber das Physikum muss er ja erfolgreich bestanden haben, so weit fortgeschritten wie sein Studium war.
Also wird er diesen Lehrinhalt verstanden haben.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:14
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Schwer zu sagen , warum hier auf eine routinemäßige Haftbeschwerde verzichtet wurde.
Na, weil bei einer Haftbeschwerde die höhere Instanz, mithin das OLG, zuständig wäre. Und wenn die höhere Instanz sinngemäß sagen würde: "Hat alles Hand und Fuß, der bleibt weiter drin!", wäre das natürlich auch ein deutliches Signal an die erkennende Kammer. Man würde mit einer Haftbeschwerde also möglicherweise die Situation des Angeklagten verschlimmern.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:17
Zitat von TatsachenTreueTatsachenTreue schrieb:Aulle folgenden Zitate aus dem Liveticker
Weitere vier Haare, die im auf der Leiche ausgebrachten Löschkalk sichergestellt wurden, wurden mit Haaren vom Angeklagten Christian F. verglichen und zeigten Übereinstimmungen. Der Molekularbiologe nannte einen Häufigkeitswert, der mittels einer Datenbank ermittelt wird, von über 15.000, dass diese vier Haare dem Angeklagten oder in direkter mütterlichen Linie verwandten Personen zuzurechnen seien.
Auch mir erscheint das schon als gewichtiges Indiz. Oder könnte die Verteidigung argumentieren, die Haare können auch von der Opfers Kleidung in den Löschkalk übergegangen sein? Dies würde dann wieder das Indiz nahezu entwerten.


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Maria Baumer

03.07.2020 um 17:21
Zitat von Deus_Ex_MachinDeus_Ex_Machin schrieb:Na, weil bei einer Haftbeschwerde die höhere Instanz, mithin das OLG, zuständig wäre. Und wenn die höhere Instanz sinngemäß sagen würde: "Hat alles Hand und Fuß, der bleibt weiter drin!", wäre das natürlich auch ein deutliches Signal an die erkennende Kammer. Man würde mit einer Haftbeschwerde also möglicherweise die Situation des Angeklagten verschlimmern.
Diese - nachvollziehbare - Argumentation würde doch aber auch auf viele ähnliche Fälle zutreffen. Heißt das, dass es aus den genannten Gründen weitaus seltener zu Haftbeschwerden kommt, als von mir angenommen?


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