Justsaying schrieb:Ich hab mich auch schon gefragt: wenn Klettes Wohnung seit November observiert wurde, wie konnte da noch kürzlich Garweg auf Besuch vorbeigekommen sein?
Dann haette die Polizei doch mindestens Fotos von ihm gemacht.
Und wenn die SEK wirklich sprungbereit 3 Strassen weiter gestanden hat, schickt man doch nicht zwei Jungspunde vor, die mal 'Schellenkloppen' an allen Stockwerken machen.
Wie will man denn eine Wohnung observiert haben, wenn man nicht wusste in welchem Stockwerk und auf welcher Gebaeudeseite sie ist?
Der Podcast zu Claudia alias Klette Ende November war ein so eindeutiger Hinweis. Wartet man da als Polizei wirklich noch 3 Monate ab, bis man zugreift? Man haette doch damit rechnen muessen, dass Klette abhaut und man nur eine zurueckgelassene Wohnung vorfindet.
Auch das man das Waffenlager gleich mit aushebt, scheint eine Ueberraschung (und Glueckstreffer) gewesen zu sein.
Das ist in der Tat alles äußerst merkwürdig, wobei man den Ermittlern ggf. noch zugute halten muss, dass -solange Staub und Garweg noch auf freiem Fuß sind- viele veröffentlichte Informationen schlicht und ergreifend Teil einer wie auch immer gearteten Ermittlungstaktik sein könnten. Es fällt schwer, hier Wahrheit und Fiktion bzw. eventuell sogar absichtliche Falschinformationen als Teil einer Strategie, voneinander zu trennen.
Wenn man rein nach den bekannten Informationen geht, dann kommt man aus den /facepalm Orgien eigentlich nicht mehr raus
;) . Genau deswegen fällt es mir auch (noch) schwer das alles für bare Münze zu nehmen. Ich hoffe, dass sich die Ermittler in der Außenwirkung absichtlich als etwas tapsig und unbeholfen darstellen, um weitere Ermittlungserfolge zu erleichtern.
Wenn ich das rein aus meiner persönlichen Vorstellung heraus jetzt mal imaginieren müsste, dann hätte ein stringentes Vorgehen nach November 2023 in etwa so ausgesehen, dass man zunächst mal verdeckt observiert und weitere Informationen zu Signora Ivone sammelt.
Dann hätte man schnell festgestellt, dass Signora Ivone in soliden Umständen mit Lebensgefährte und Hund an ihrer Wohnadresse ein- und ausgeht. Die Fluchtgefahr wäre somit erst mal als relativ (sehr) gering einzustufen gewesen.
Man hätte hier gemütlich 24/7 weiter observieren können und zur Feststellung, ob es sich bei Signora Ivone um Daniela Klette handelt, hätte man sicherlich sehr zeitnah in Nacht und Nebel z.B. Abstriche von der Wohnungstürklinke nehmen können, um diese auf Fingerabdrücke bzw. DNA hin zu untersuchen. Signora Ivone wird ja nun nicht 24/7 mit Handschuhen unterwegs gewesen sein.
Und selbst wenn, dann hätte man von der Fußmatte, aus dem Hausmüll oder von sonstwo sicherlich Abstriche mit Hautschüppchen oder anderen DNA Spurenträgern bekommen können. So hätte man dann relativ schnell feststellen können "Jawoll, Signora Ivone ist tatsächlich, wie schon gemutmaßt, zu 100% unsere Frau Klette".
Und, ja, bevor die Frage oder Einwand kommt, man hatte schon lange
DNA von Klette (und auch von Staub und Garweg).
Die Observation (inklusive Abhören und allem drum & dran) hätte mMn so lange anhalten müssen bis man die Quelle "Ivone" (Klette) als trocken erachtet hätte, also mindestens bis es hinreichend wahrscheinlich gewesen wäre, dass man durch sie auf keine weiteren Gesuchten mehr stoßen wird.
Dann Zugriff. Und zwar am besten außerhalb der Wohnung zu einem sehr günstigen Zeitpunkt, zu dem sie quasi komplett arglos ist, z.B. beim Hundespaziergang, beim Aufschließen der Haustür nach Hundespaziergang, im Treppenhaus, auf dem Weg zu oder zurück von Capoeira, beim Einkaufen/Bezahlen... es gibt bei längerer Observation sicherlich fast unendliche Möglichkeiten, die sich da auftun.
^ Ungefähr so wäre das nach meiner laienhaften Vorstellung im Idealfall abgelaufen. Ich bin mal gespannt, ob wir die ganze Wahrheit bzw. die "Auflösung" nach Festsetzung von Staub und Garweg wohl noch erfahren werden, aber was bisher öffentlich kommuniziert wurde, wirft tatsächlich sehr viele Fragen auf, was das (scheinbare) Vorgehen der Ermittlungsbehörden angeht.