Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen
26.04.2024 um 16:06emz schrieb:Da ist gestern ein Spiegel-Artikel hinter einer Paywall ins Netzt gestellt worden, der anscheinend die Pannen bei der Festnahme von Klette zum Thema hat. Auch wenn ich die Bild nicht unbedingt als der Wahrheit verpflichtet einschätze, sieht es für mich so aus, als orientiere sie sich an selbigem Artikel. So wie sich das Ganze liest, wurde hier sauber (vom Spiegel?) recherchiert.Bei der von der Bild verschwiegenen Quelle dürfte es sich um die Unterrrichtung des niedersächsischen Ausschuss für inneres und Sport durch die Landesregierung am gestrigen Tage handeln. Den dort findet sich als TOP 1
Antrag auf Unterrichtung durch die Landesregierung zur „Verhaftung der RAF-Terroristin Daniela KletteQuelle: Einladung zur gestrigen Sitzung
Leider habe ich nichts dazu finden können, ob dieser ggf. vertrauliche TOP nun nicht öffentlich oder doch öffentlich behandelt wurde. Auch finden sich leider offenbar tatsächlich bislang keine weiteren offen einsehbaren Quellen zu dieser Ausschussitzung. Von diesem Ausschuss werden offenbar auch nur 'Kurzberichte" (quasi Verlaufsprotokoll) und keine Niederschriften/Protokolle veröffentlicht. Ich habe den Eindruck, da ist in der (mind. Regional-)Berichterstattung noch Luft nach oben.
emz schrieb:Auch wenn ich die Bild nicht unbedingt als der Wahrheit verpflichtet einschätze, sieht es für mich so aus, als orientiere sie sich an selbigem Artikel.Das kann ich nicht beurteilen, da ich weder hinter die Bild-Paywall blicken will noch kann.
emz schrieb:Damit scheint sich zu bestätigen, der Ruhm, Klette festgenommen zu haben, sollte keinesfalls an die Berliner Behörden gehen. Die zwei niedersächsischen Zivilfahnder haben das ja auch ohne SEK hinbekommen. Dass das auch sowas von schiefgehen hätte können, man mag es sich gar nicht vorstellen, wenn Klette geschossen hätte.Hier halte ich auch eine abweichende Betrachtung für möglich.
Der Verzicht auf ein (dann wohl zwangsweise? Berliner SEK) lässt sich mit reichlich Wohlwollen dadurch begründen, dass eine Entdeckung der Polizeimaßnahme durch so einen auffälligen SEK-Aufmarsch verhindert werden sollte. Bleibt dann aber das mir unverständliche Vorgehen, alle Türen abzuklappern. Weil wenn dort wie auch immer mit "Ivone "sympathisierende dabei gewesen wären, hätten die (da die 4 Beamte wohl kaum alle in den anderen Wohnungen angetroffenen beaufsichtigen konnten) Klette ebenfalls warnen können.
Ob Klette willens und fähig gewesen wäre, sich der für sie erkennbar unmittelbar bevorstehenden Festnahme mit Waffengewalt zu widersetzen, könnte letztlich nur Klette selber beantworten.
Mit Blick auf die vielen früheren prolemlosen Festnahmen (Ausnahme natürlich Bad Kleinen, wo aber auch nur Grams sich waffengewaltig widersetzte) spricht für mich eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass Klette die Waffen nicht eingesetzt hätte.
Ob sie fähig gewesen wäre, Waffen einzusetzen, ist für mich auch nur so halb sicher. Denn einerseits gab es, wie die Dauer der Durchsuchungen bis zu den Funden zeigte, keine offen in der Wohnung griffbereiten Waffen. Andererseits hatte sie, wie die offensichtlich gestern im Innenausschuss erfolgten Darstellungen des Ministeriums zeigten, bei der Festnahme mehrfach Zeit, unbeaufsichtigt in der Wohnung zu handeln.