Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

emz schrieb:Da war für die Zielfahnder wohl gar keine Zeit mehr, ein SEK in die Aktion mit einzubauen.

Der Sinn eines SEK ist unter Anderem eine schnelle Verfügbarkeit. Ein Tag hätte locker gereicht um ein SEK.in den Zugriff einzubinden.
Bei Geißelnahmen, Terror, etc kann man ja auch nicht erstmal ein paar Tage warten bis das SEK da ist

@Edna @sallomaeander @emz

Ich habe es so verstanden, dass die niedersächsische Polizei den Zugriff vornehmen wollte, da sie lange in dem Fall ermittelt hat.

Dies bedeutet vermutlich, dass ein SEK der Polizei Niedersachsen an dem Zugriff beteiligt war. Aber eben nicht die GSG-9 als SEK der Bundespolizei.

emz schrieb:Bevor jetzt über irgendwelche Observationen im Vorfeld nachgedacht wird,

Auch wenn es in der von dir zitierten Quelle so klingen mag, ist es wohl noch zu früh auszuschließen, dass Klette zwischen November 2023 und ihrer Festnahme über längere Zeit observiert wurde.

Stattdessen habe es im November 2023 einen Hinweis aus der Bevölkerung gegeben. Man habe mit dem Hinweisgeber jedoch Vertraulichkeit vereinbart. Seit dem Hinweis habe die Polizei "mehrere Maßnahmen" durchgeführt. Das kann beispielsweise zum einen eine Observation sein,

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-raf-terroristin-daniela-klette-in-berlin-festgenommen-ueber-30-jahre-auf-der-flucht-100.html

Ich persönlich gehe stark davon aus, dass Frau Klette observiert wurde und auch die zeitliche Nähe der erneuten TV-Fahndung kein Zufall war, sondern bereits Teil gezielter Ermittlungen gegen Klette an ihrem Aufenthaltsort und ihre möglichen Kontakte zu weiteren Gesuchten.

Kielius schrieb:Auch wenn es in der von dir zitierten Quelle so klingen mag, ist es wohl noch zu früh auszuschließen, dass Klette zwischen November 2023 und ihrer Festnahme über längere Zeit observiert wurde.

Wenn sie erst am Sonntag entdeckt worden ist, kann sie eigentlich zuvor nicht observiert worden sein.
Und welchem Zweck hätte diese Oberservierung gedient?

Kielius schrieb:Auch wenn es in der von dir zitierten Quelle so klingen mag, ist es wohl noch zu früh auszuschließen, dass Klette zwischen November 2023 und ihrer Festnahme über längere Zeit observiert wurde.

Finde ich auch naheliegend, vor allem wenn bekannt ist/war, dass sie schon länger dort wohnt, dann wäre das doch in Hinblick auf die beiden anderen ,,Gier frisst Hirn" Wobei einer natürlich besser als keiner ist. Wobei es mich im puncto auf den Artikel mit folgender Aussage:

Nach Informationen von WELT aus Sicherheitskreisen war ein örtlicher Streifenwagen als Erstes vor Ort. Die Bitte, die Adresse aufzusuchen, kam vom LKA Niedersachsen.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article250295122/RAF-Terroristin-Daniela-Klette-in-U-Haft-Entscheidender-Hinweis-kam-aus-der-Bevoelkerung.html

schon etwas stutzig macht, war ja das nach dem Motto: Die Zielfahnder glauben, dass das DK sein könnte, aber lass mal Toto & Harry nach dem Mittag vorbeischauen, ob da was dran ist? Eigentlich ja total untypisch sowas von einer Streife regeln zu lassen. Die beiden werden auch taube Schultern von den ganzen Klopfern haben.

emz schrieb:Wenn sie erst am Sonntag entdeckt worden ist, kann sie eigentlich zuvor nicht observiert worden sein.

Wäre z.B. möglich, dass sie abwesend war und Sonntag zurück in die Wohnung kam.

emz schrieb:Wenn sie erst am Sonntag entdeckt worden ist, kann sie eigentlich zuvor nicht observiert worden sein.

Genau deshalb stelle ich diesen Ablauf in Frage.
Ich gehe statt dessen davon aus, dass Klette bereits über einen längeren Zeitraum observiert wurde.

Durch die Observation kannte man ihre Wohn- und Lebensumstände schon so weitgehend, dass man einen Zugriff ohne SEK verantworten konnte.

Dass die Frau erst am Sonntag lokalisiert worden wäre, halte ich für eine "Ungenauigkeit", die der frühen Betichterstattung geschuldet ist.
Diese Version wird nicht durch die heutige Pressekonferenz gestützt und sie widerspricht anderer Berichterstattung wie z.B. dem von mir zitierten Artikel der Tagesschau.

Lichtgestählt schrieb:Ich habe es so verstanden, dass die niedersächsische Polizei den Zugriff vornehmen wollte, da sie lange in dem Fall ermittelt hat.

So habe ich das auch verstanden.

Kielius schrieb:Dass die Frau erst am Sonntag lokalisiert worden wäre, halte ich für eine "Ungenauigkeit", die der frühen Betichterstattung geschuldet ist.

Das gibt es tatsächlich häufiger, dass es am Anfang auch leicht widersprüchliche Meldungen gibt.
Um Laufe der Zeit kristallisieren sich die tatsächlichen Abläufe heraus.


Was mich wundert, ist dass die Überprüfung des zweiten Festgenommenen so lange dauert.
Die Feststellung, ob es eine Übereinstimmung mit den Fingerabdrücken von Garweg und Staub gibt sollte doch recht schnell gehen.
Da sich die Maßnahmen aber jetzt schon über Stunden hinziehen, gehe ich davon aus, dass es sich um eine andere Person handelt.

Kielius schrieb:Dass die Frau erst am Sonntag lokalisiert worden wäre, halte ich für eine "Ungenauigkeit", die der frühen Betichterstattung geschuldet ist.
Diese Version wird nicht durch die heutige Pressekonferenz gestützt und sie widerspricht anderer Berichterstattung wie z.B. dem von mir zitierten Artikel der Tagesschau.

Ich suche jetzt nicht raus, welche Passage du hier meinst.
Wird schon stimmen, dann wurde sie hallt erst mal observiert

Na kiek, also offenbar tatsächlich die Capoeira Claudia.
Finde ich schon erstaunlich. Würde mich sehr interessieren ob der Hinweis von den Podcast Journalisten kam.
Wenn ich das richtig erinnere, da müsste ich aber noch mal in den Podcast reinhören, sind sie auf diese Fotos gestoßen, indem sie eine bestimmte KI durchs Internet gejagt haben.
Das wundert mich eigentlich ein bisschen, dass Daniela Klette zugelassen hat, das Fotos von ihr im Internet/in den sozialen Netzwerken auffindbar sind.

fischersfritzi schrieb:Das wundert mich eigentlich ein bisschen, dass Daniela Klette zugelassen hat, das Fotos von ihr im Internet/in den sozialen Netzwerken auffindbar sind.

Vielleicht war das schon vor Jahren, noch bevor es die diversen KI-Möglichkeiten gab und sie konnte noch nicht abschätzen, welche Entwicklung da kommen wird?

Offensichtlich war die Strategie ja gerade, sich nicht besonders zu verstecken sondern ein ganz normales Leben, nur eben mit falschem Namen, zu leben.

Wenn man sich die Diskussion hier noch mal durchliest, was wurden da nicht schon für Möglichkeiten angedacht und besprochen - aber wenn irgendwer gesagt hätte "Ach was, die Klette hat sich sicher nicht in Polen/ im Nahen Osten/ wo auch immer versteckt, die lebt in einer deutschen Großstadt blos unter falschem Namen, geht ganz normal spazieren und engagiert sich bestimmt auch irgendwo in einem Verein...." wäre er oder sie doch herzlich ausgelacht worden weil sich gerade das keiner (mich eingeschlossen) vorstellen konnte.

Daher würde es ins Bild passen, dass ein ängstliches Vermeiden von Bilder gerade verdächtig gewirkt hätte, weswegen sie es eben zugelassen hat.

Pony2.4 schrieb:ich verstehe nicht, warum sie dann noch in Berlin geblieben ist. Vielleicht hatte sie ein Leben auf der Flucht auch einfach satt und hat abgewartet, ob und was passieren wird.

Grad gelesen, schau mal

Klette soll den Ermittlern zufolge bei ihrer Festnahme sogar ein wenig erleichtert gewirkt haben. Sinngemäß soll sie gesagt haben: Irgendwann ist es vorbei.

Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/news-des-tages-raf-terroristin-daniela-klette-kreml-leak-rene-pollesch-a-67053f36-247b-43f4-b017-9b8de969d0e7

Vielleicht war sie ganz einfach müde vom Leben im "Untergrund", vom verstecken müssen, von der ständigen Angst aufzufliegen.

brigittsche schrieb:Vielleicht war das schon vor Jahren, noch bevor es die diversen KI-Möglichkeiten gab und sie konnte noch nicht abschätzen, welche Entwicklung da kommen wird?

Ja, das war wohl vor Jahren, ist aber trotzdem ein Risiko gewesen. Irgendjemand hätte sie auch ganz ohne KI auf den Facebook Fotos erkennen können.

brigittsche schrieb:Daher würde es ins Bild passen, dass ein ängstliches Vermeiden von Bilder gerade verdächtig gewirkt hätte, weswegen sie es eben zugelassen hat.

Stalkender Ex hätte als Erklärung sicher gereicht und unverdächtig gewirkt.

emz schrieb:Ich suche jetzt nicht raus, welche Passage du hier meinst.
Wird schon stimmen, dann wurde sie hallt erst mal observiert

Hat @Kielius in seinem/ihrem Beitrag davor zitiert, dass Maßnahem seitens der Polizei nach dem Hinweis im November durchgeführt wurden. Hier nochmal:

Stattdessen habe es im November 2023 einen Hinweis aus der Bevölkerung gegeben. Man habe mit dem Hinweisgeber jedoch Vertraulichkeit vereinbart. Seit dem Hinweis habe die Polizei "mehrere Maßnahmen" durchgeführt. Das kann beispielsweise zum einen eine Observation sein, zum anderen das heimliche Sammeln von Fingerabdrücken der Gesuchten zum Abgleich.

Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/02/raf-terroristin-daniela-klette-festnahme-berlin-kreuzberg.html
(Anderer Link, aber gleicher Artikel)

Es könnte also durchaus aus sein, dass Klette observiert wurde. Wir werden es sicherlich noch erfahren.

fischersfritzi schrieb:Was mich wundert, ist dass die Überprüfung des zweiten Festgenommenen so lange dauert.
Die Feststellung, ob es eine Übereinstimmung mit den Fingerabdrücken von Garweg und Staub gibt sollte doch recht schnell gehen.
Da sich die Maßnahmen aber jetzt schon über Stunden hinziehen, gehe ich davon aus, dass es sich um eine andere Person handelt.

Liegen überhaupt von beiden Fingerabdrücke vor? DNA weiß ich, aber die Fingerabdrücke von beiden?

fischersfritzi schrieb:Na kiek, also offenbar tatsächlich die Capoeira Claudia.
Finde ich schon erstaunlich. Würde mich sehr interessieren ob der Hinweis von den Podcast Journalisten kam.
Wenn ich das richtig erinnere, da müsste ich aber noch mal in den Podcast reinhören, sind sie auf diese Fotos gestoßen, indem sie eine bestimmte KI durchs Internet gejagt haben.
Das wundert mich eigentlich ein bisschen, dass Daniela Klette zugelassen hat, das Fotos von ihr im Internet/in den sozialen Netzwerken auffindbar sind.

Ist jetzt auch der Tenor den ich so lese, ich muss mir unbedingt den Podcast anhören.
Ehrlich gesagt hätte sie auch bei mir im Haus wohnen können ich hätte sie nicht erkannt.

brigittsche schrieb:Wenn man sich die Diskussion hier noch mal durchliest, was wurden da nicht schon für Möglichkeiten angedacht und besprochen - aber wenn irgendwer gesagt hätte "Ach was, die Klette hat sich sicher nicht in Polen/ im Nahen Osten/ wo auch immer versteckt, die lebt in einer deutschen Großstadt blos unter falschem Namen, geht ganz normal spazieren und engagiert sich bestimmt auch irgendwo in einem Verein...." wäre er oder sie doch herzlich ausgelacht worden weil sich gerade das keiner (mich eingeschlossen) vorstellen konnte.

Wie oben erwähnt finde ich die Ähnlichkeit jetzt nicht verblüffend, der netten Nachbarin von nebenan hätte ich auch nicht die Tür eintreten lassen.

Dasdeeeeniz schrieb:Das kann beispielsweise zum einen eine Observation sein, zum anderen das heimliche Sammeln von Fingerabdrücken der Gesuchten zum Abgleich.

Quelle: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/02/raf-terroristin-daniela-klette-festnahme-berlin-kreuzberg.html
(Anderer Link, aber gleicher Artikel)

Es könnte also durchaus aus sein, dass Klette observiert wurde. Wir werden es sicherlich noch erfahren.

Könnte sein, und schließt aus, dass Zielfahnder sie am Sonntag aufstöberten.

Chris96 schrieb:Kann die Sache mit dem Zug nur eine Show gewesen sein?

Nein. Das wäre abseits jeder Verhältnismäßigkeit. Wenn die Chance besteht, dass eine gesuchte Person in dem Zug ist, dann ist eine solche Aktion vielleicht angebracht. Aber nicht als Ablenkungsmanöver.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article250295122/RAF-Terroristin-Daniela-Klette-in-U-Haft-Entscheidender-Hinweis-kam-aus-der-Bevoelkerung.html

Ein hörenswertes, zehnminütiges Interview mit Aust.

Dass in Sachen der zweiten Festnahme noch nichts bekannt ist, könnte entweder daran liegen, dass es sich bei der Person um Garweg handelt (hier dürfte es meines Wissens keine Fingerabdrücke geben - zumindest war darüber in der Vergangenheit nichts zu lesen), oder es handelt sich um eine andere Person, wie etwa einen Lebensgefährten oder einen Helfer. Von Staub müssten auf Grund seiner Haftzeit 1984-1988 Fingerabdrücke vorliegen, was eine schnellere Identifikation möglich machen müsste.

louis1949 schrieb:Dass in Sachen der zweiten Festnahme noch nichts bekannt ist,

Eine weitere Frage ist, wann man sich behördlicherseits entschließt, die Öffentlichkeit zu informieren.

Im ZDF-heute journal wurde vorhin gesagt, dass ein Ergebnis der Abklärungen zur Identität der zweiten festgenommenen Person am morgigen Mittwoch bekannt gegeben werden soll.

Jetzt ist es "amtlich":
Die Gesuchte wurde über einen längeren Zeitraum observiert.

Nachdem es im November 2023 einen Hinweis darauf gegeben hatte, dass Klette in Berlin-Kreuzberg lebt, arbeiteten die niedersächsischen Ermittler eng mit der Polizei in Berlin zusammen. Die observierte Klette laut BILD-Information über eine längere Zeit, bestätigte den Verdacht.

Quelle: https://m.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/sie-haben-geklingelt-darum-lief-die-raf-verhaftung-ohne-gsg9-87326938.bildMobile.html

Auf ein SEK beim Zugriff wurde bewusst verzichtet.

Als der Zugriff geplant wurde, entschied man sich gegen Spezialkräfte. Die Befürchtung der Ermittler: Die schwer bewaffneten Beamten samt ihrer Ausrüstung und den teils gepanzerten Fahrzeugen wären in der ruhigen Wohngegend mit den engen Straßen zu sehr aufgefallen,

Quelle: ebenda

Die Spezialeinheiten sollen sich im erweiterten Umfeld aufgehalten haben, um einzugreifen, falls die Lage eskaliert.

Quelle: ebenda