Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen

mike_N schrieb:Diese Änderungen müssten davor ja auch mühsam abgesprochen und koordiniert werden. Was erneut Risiken birgt.
Da liegt es nahe, dass wohl seit 30 Jahren auf die selbe weise kommuniziert wird.

Ich traue denen schon zu, auch dazu zu lernen und Entwicklungen einzubeziehen, die ihnen nützlich sein könnten, zum Beispiel auch Bitcoin o.ä. als anonyme Geldaufbewahrung zu nutzen.

Die Frage ist ja auch, gehen oder gingen sie in diesen Jahren des Untertauchens einer beruflichen Tätigkeit nach, die ja auch irgendwie zur "Biographie-Legende" (wenn man von der DDR beschafften Identitäten ausgeht) passen müsste?

Falls das irgendwie der Fall ist, müsste diese Tätigkeit mit wenigen direkten sozialen Kontakten (Kollegen, Kunden) auskommen. Bei meinen gedanklichen Überlegungen bin ich da zum Beispiel im IT-Bereich. Viele Entwicklungen in den letzten Jahren setzen nicht unbedingt viel Wissen voraus, was man angehäuft haben müsste, um da erfolgreich zu sein, weil es neues Wissen für alle ist.

Staubs Gesicht sieht, finde ich, etwas "wettergezeichnet" aus. So als ob er viel draußen ist, in der Sonne.

Spielt womöglich sogar passives Einkommen eine Rolle? Ein paar Referral Links unter einem Blogbeitrag...? Die Frage ist ja auch, wie soll es weitergehen? Mit 80 klappt das womöglich nicht mehr mit irgendwelchen Überfällen. Im Grunde ist das Risiko bisher schon ziemlich hoch, was sie eingegangen sind. Oder meint man, genug zusammen zu haben, damit es auch im Alter reicht, zusammen mit den Rentenansprüchen aus einer eventuellen DDR-Erwerbsbiographie (Legende)?

Was diese Toten Briefkästen anbelangt, die kennt man aus dem Bereich der Geheimdienste. Mag sein, dass sich die Mitglieder der RAF damit auskennen. Ich frage mich aber, wer hat die Angehörigen der Familie Garweg in der Handhabung geschult?

emz schrieb:Was diese Toten Briefkästen anbelangt, die kennt man aus dem Bereich der Geheimdienste. Mag sein, dass sich die Mitglieder der RAF damit auskennen. Ich frage mich aber, wer hat die Angehörigen der Familie Garweg in der Handhabung geschult?

Die Korrespondenz muss ja nicht so gelaufen sein. Aber wenn, dann wäre auch vorstellbar, dass zum Beispiel der Bruder einbezogen war, der sich ja laut Spiegel Artikel konspirativ verhielt. Vielleicht aber auch ganz andere Personen, über ein paar Umwege, wo dann am Ende die Korrespondenz in einer Anwaltskanzlei landete, die die Eltern dann unter einem Vorwand einbestellt hat. Alles rein fiktiv, ich will nicht behaupten, dass es so war. Aber so oder ähnlich könnte es gewesen sein.

@sören42

So ähnlich läuft das anscheinend. Hier ein Zitat aus dem etwas weiter oben von mir angegebenen Bild-Artikel:

Hamburg: Aus abgehörten Telefonaten wissen die Ermittler, dass Garweg offenbar seinen schwer kranken Vater in Hamburg treffen will. Das geheime Zusammenkommen soll von einem bekannten Hamburger Rechtsanwalt organisiert werden. Tagelang sind dutzende zivile Fahnder in Hamburg unterwegs. Es kommt aber nicht zu dem Treffen.

Quelle:

@louis1949
Wieviel einfacher wäre es, den Link ein weiteres Mal einzustellen, statt die Mituser auf Suche zu schicken ;) .
https://www.bild.de/news/inland/raf/raf-videos-53837808.bild.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.allmystery.de%2F

Das ganze fand im November 2017 statt und nun versuchen die Zivilfahnder also abermals, Kontakte zwischen Garweg und seiner Familie aufzudröseln, haben Wohnungen und Hotelzimmer durchsucht und Laptops sowie Telefone beschlagnahmt. Die Familie scheint darüber nicht sonderlich amused zu sein und hat dies zum Spiegel durchgestochen, der sich nun wiederum an die Behörden gewandt hat, denen nichts übrig blieb, als öffentlich Stellung zu beziehen. Viel mehr als die zwei nicht tatrelevanten Briefe, die man gefunden hat, lassen die aber nicht raus. Und ich wage zu behaupten, mehr wird da auch nicht kommen.

emz schrieb:Die Familie ... hat dies zum Spiegel durchgestochen

Und diese unbelegte Behauptung stammt aus welcher Quelle?

Swagger schrieb:Und diese unbelegte Behauptung stammt aus welcher Quelle?

Ich habe einfach nur mal logisch gedacht.
Oder woher sonst sollte der Spiegel seine Info herhaben? Da gibt es keinen Hinweis auf irgendwelche dpa-Meldungen in dem Spiegel-Artikel
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/raf-ermittler-gehen-gegen-verwandte-von-untergetauchtem-raf-mitglied-burkhard-garweg-vor-a-290410b5-423a-4803-8c12-05ce50d1bfa1
und so wie es sich liest, haben die Behörden erst auf Rückfrage des Spiegels etwas zu den Durchsuchungen bekanntgegeben.

Bzgl. eines Kontaktes oder sogenannten toten Briefkästen. Der Vater von Burkhard Garweg ist Arzt, genauso wie der Bruder von Ihm. Seine Schwester ist Anwältin. Über diese Wege kann man relativ leicht einen Kontakt herstellen. Vorausgesetzt ist nur, das man eine Person hat, die als Bote dient. Dann kann man darüber einfach einen Termin zwecks einer Untersuchung oder eben über „rechts Fragen“ vereinbaren. Dadurch wäre es relativ einfach, sich aus zu tauschen, Dokumente weiter zu geben und dies dazu noch unter recht sicheren Bedingungen.

Gerade in der Vergangenheit, haben Rechtsanwälte als Boten gedient, für die RAF.

Wenn man sich die Abstände der Raubüberfälle "mit Beute" betrachtet und annimmt, dass ein neuer Raubüberfall begangen wird, sobald das Geld aus dem vorherigen verbraucht ist (was ja eine zusätzliche Reserve nicht ausschließt), so beträgt der Verbrauch etwa 2.000 Euro pro Monat und Person.

Ausnahme bildet der 1999er Überfall, wo noch DM geraubt wurden. Hier kam man mit 2.700-2.800 DM pro Monat und Person hin.

Demnach wäre das Geld aus dem letzten Überfall ca. im Jahr 2024 (+/-) verbraucht. Vielleicht auch etwas früher, wegen der aktuell vorhandenen Inflation.

sören42 schrieb:Demnach wäre das Geld aus dem letzten Überfall ca. im Jahr 2024 (+/-) verbraucht. Vielleicht auch etwas früher, wegen der aktuell vorhandenen Inflation.

Eine super Idee, das mal auszurechnen ! :Y: Ich habe es jetzt nicht nochmal durchgerechnet und es gibt da sicher Variablen, aber grob kann das im Durchschnitt passen. Also 2000€ sind viel Geld. Davon kann man unter normalen Umständen gut leben. Wenn man ohne Frau und Kinder wohnt, ggf. sogar im selben Haushalt als WG mit zwei anderen Personen die ebenfalls soviel zur Vergung haben, wird es richtig fürstlich. 6000€ als 3 Personen-WG finde ich exrem viel.

Aber Behandlungskosten sind natürlich ein großer Posten. Eine andere Möglichkeit ist, dass sie einen Teil der Beute als Notreserve oder Altersversorgung nutzen und nicht anfassen. Ich denke, weil sie nicht mehr die Jüngsten sind, ist es wahrscheinlich, dass sie nochmal zuschlagen bevor sie es nicht mehr können.

Edna schrieb am 30.03.2023:Ich hab das gerade mal zusammengerechnet. Zwischen 2011 und 2016 lag ihre Beute bei 390.000 Euro. Sind ca 97,000€ pro Person. Das sind ca. 20.000€ pro Person pro Jahr. Also ca 1650€ pro Monat pro Person. Also das ist nun wirklich nicht "zu viel, um es alleine auszugeben". Im Gegenteil. Da befinden wir uns im Niedriglohnsektor!

Der Überfall in Cremlingen 2016 hat sie wohl für ein paar Jahre abgesichert. Dort sollen 600.000€ erbeutet worden sein. Theoretisch, nach der obigen Rechnung, müssten sie ziemlich bald wieder aktiv werden.

Hatte ich tatsächlich auch schon Mal berechnet.

Ich denke auch, dass das Geld bald eng werden müsste und sie auch bald Altersvorsorge betreiben müssen.

Edna schrieb:und sie auch bald Altersvorsorge betreiben müssen.

Ich denke nicht, dass die RAF-Opas fürs Alter oder gar für ihre Pflege privat vorsorgen werden. Sie sind zu clever, als dass sie nicht wüssten, dass sie sich nicht bis ins Greisenalter inkognito irgendwo verstecken können.
Man wird sie früher oder später aufspüren und dann ist ihr Lebensabend "in trockenen Tüchern" - hinter Gittern bei deutschem "Knast-Komfort" mit allem drum und dran.

Kielius schrieb:Man wird sie früher oder später aufspüren und dann ist ihr Lebensabend "in trockenen Tüchern" - hinter Gittern bei deutschem "Knast-Komfort" mit allem drum und dran.

Stell Dir das Leben im Knast nicht so komfortabel vor. Natürlich gibt es JVAs die auf Die Bedürfnisse von Gefangenen im Rentenalter eingestellt sind. Doch das sind keine vergitterten Altenheime mit zubuchbaren Komfortleistungen.

Ich würde mich an deren Stelle zu gegebener Zeit mit Geld z.B. nach Thailand absetzen, wo man mit relativ wenig monatlichem Geldeinsatz ein betreutes Wohnen mit 24h Pflege kaufen kann und niemand etwas mit dem Begriff RAF anfangen kann.

Kielius schrieb:den. Sie sind zu clever, als dass sie nicht wüssten, dass sie sich nicht bis ins Greisenalter inkognito irgendwo verstecken können.

Und auch dafür brauchen sie doch Geld. Und das langfristig, weil mir steigendem Alter auch die Möglichkeiten für neue Überfalle schwinden.

Slaterator schrieb:Aber Behandlungskosten sind natürlich ein großer Posten.

Bei Staub sind die Kosten für Zahnbehandlung womöglich "übersichtlich" - wenn es denn nicht zur Maskerade gehört, denn der Zahnzustand ist schon sehr auffällig auf dem veröffentlichten Bild.

Slaterator schrieb:6000€ als 3 Personen-WG finde ich exrem viel.

Ob die zusammen wohnen? Das vermute ich eher nicht. Vermutlich gibt es mehr als ein(e) Wohnung/Haus/Anwesen, oder? Das würde dann auch die Ausgaben erklären.

Slaterator schrieb:Ich würde mich an deren Stelle zu gegebener Zeit mit Geld z.B. nach Thailand absetzen, wo man mit relativ wenig monatlichem Geldeinsatz ein betreutes Wohnen mit 24h Pflege kaufen kann und niemand etwas mit dem Begriff RAF anfangen kann.

Eine solche Lösung setzt ja auch voraus, dass die RAF-Opas im hohen Alter noch ihre Angelegenheiten selbst regeln können. Wenn jemand 24-Stunden-Pflege braucht, dann ist er dazu nicht mehr in der Lage. Bei unbescholtenen Bürgern helfen dann meist die Kinder oder ein gesetzlicher Betreuer wird eingesetzt. Als gesuchter Schwerverbrecher steht man in dieser Situation blöd da. Und dann vielleicht auch noch mit einem Koffer voller Geld allein unterwegs in Fernost. Das kann kaum gutgehen.
Im Vergleich dazu ist deutscher Gefängniskomfort keine schlechte Wahl.

Edna schrieb am 30.03.2023:Zwischen 2011 und 2016 lag ihre Beute bei 390.000 Euro. Sind ca 97,000€ pro Person.

@Edna
Nein, da ist ein Fehler drin. Es sind 130.000 € pro Person, oder ist da noch ein Vierter, von dem wir nichts wissen? Und das sind dann ca. 26.000 pro Person und Jahr. Da sind wir dann bei gut 2.000 pro Monat, netto - pro Person.

sören42 schrieb:. Es sind 130.000 € pro Person, oder ist da noch ein Vierter, von dem wir nichts wissen? Und das sind dann ca. 26.000 pro Person und Jahr. Da sind wir dann bei gut 2.000 pro Monat, netto.

Stimmt. Was hab ich denn da für einen Knoten gehabt?
Naja. Ich fürchte, dass 2000 Euro für ein Leben im Untergrund auch nicht sonderlich viel sind.

sören42 schrieb:Bei Staub sind die Kosten für Zahnbehandlung womöglich "übersichtlich"

Ich schrieb hier ja schonmal, dass Operationen mit stationärem Aufenthalt empfindlich ins Geld gehen können. Da landet man manchmal im deutlich fünfstelligen Bereich. Auch chronische Erkrankungen, Krebsbehandlungen usw. können richtig teuer sein. Also selbst wenn Zähne weniger das Problem sein sollten, gibt es zum Ausgeben größerer Summen genug Gelegenheit.

sören42 schrieb:Ob die zusammen wohnen? Das vermute ich eher nicht. Vermutlich gibt es mehr als ein(e) Wohnung/Haus/Anwesen, oder? Das würde dann auch die Ausgaben erklären.

Es ist ja auch nur eine Variante. Eine WG verringert das Entdeckungsrisiko, maximiert aber das Risiko, dass alle drei gefasst werden, wenn der Wohnort auffliegt. Es ist alles möglich und ich lege mich da auch nicht fest.

Kielius schrieb:Eine solche Lösung setzt ja auch voraus, dass die RAF-Opas im hohen Alter noch ihre Angelegenheiten selbst regeln können. Wenn jemand 24-Stunden-Pflege braucht, dann ist er dazu nicht mehr in der Lage.

Mit 24h-Pflege meinte ich nicht, dass der Betreute die ganze Zeit über intensiv versorgt werden muß also z.B. dement oder dauerhaft bettlägerig ist. Ich meinte nur das 24 Stunden jemand ansprechbar ist, wenn etwas passieren sollte. Sollte der/die Betreute nichts mehr regeln können ist ihm/ihr dann mutmaßlich auch egal, wo und bei wem er verbleibt, weil er/sie davon nichts mehr mitbekommt.

Kielius schrieb:Im Vergleich dazu ist deutscher Gefängniskomfort keine schlechte Wahl.

Ich habe mal eine Doku über die sogennten Rentnerknäste gesehen. Ich fand das nicht gerade komfortabel. Aber da sind die Ansprüche gegebenfalls auch unterschiedlich.

Slaterator schrieb:Ich würde mich an deren Stelle zu gegebener Zeit mit Geld z.B. nach Thailand absetzen, wo man mit relativ wenig monatlichem Geldeinsatz ein betreutes Wohnen mit 24h Pflege kaufen kann und niemand etwas mit dem Begriff RAF anfangen kann.

Das mit dem Geld ins Ausland absetzen, so einfach ist das nicht. Man kann es schließlich nicht so einfach in ein Köfferchen packen und als Handgepäck mit in den Flieger nehmen.

https://www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg-lk/lueneburg/in-thailand-schnappt-die-falle-zu-ZXH6CIV7S2UMNOJ7KJI5UKK6M6.html
Auch wenn es kein Auslieferungsabkommen gibt, sicher ist man in Thailand auch nicht.