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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 13:43
@Doverex

Ich hatte das mit der Telefonzelle nur nochmal erwähnt, weil lange Zeit NICHT klar war, dass Daniela mit ihrem Handy gar nicht telefonieren konnte. Deshalb hat man sich hier natürlich gefragt, was denn Daniela mit einem funktionierenden Handy in einer Telefonzelle wollte.
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich glaube sowieso, dass die Variante "Daniela fuhr selbst auf dem Rad zum Tatort" als allein gültig galt bis ins Jahr 2013 hinein.
Dann blieben also folgende Möglichkeiten, warum es jetzt hieß, dass Daniela zu Fuß gesehen wurde:

1) Das CCT hat neue Zeugen aufgetrieben, die dem LKA unbekannt waren.
2) Die ursprünglichen Zeugen des LKA haben gegenüber dem CCT ihre Meinung geändert.
3) Das LKA kannte die Aussagen über die zu Fuß gehende Daniela, hat sie aber ignoriert.

Alle drei Punkte sind in gewisser Weise merkwürdig:

Ad 1) Komplett neue Zeugen, acht Jahre nach der Tat, wären gelinde gesagt etwas problematisch hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit.
Ad 2) Ein Glaubwürdigkeitsproblem hätten sie auch, wenn sie acht Jahre später ihre Meinung diametral geändert hätten.
Ad3) Wäre eine große kriminalistische Fehlleistung.
Zitat von DoverexDoverex schrieb: dass jemand noch den Sattel höher stellte, ...so sehe ich das auch, da muss schon ein Grund dahinter stecken.
Ich finde deine theoretische Überlegung sehr interessant, dass evtl. das Messer der Grund war, dass der Sattel höher gestellt wurde. Hab das dann natürlich gleich ausprobiert und kann sagen: Aus praktischer Hinsicht machte es für mich keinen Unterschied, wie hoch der Sattel eingestellt war. Das Messer störte mich auch bei zu niedrigem Sattelstand nicht. Deine sehr gute theoretische Überlegung kann ich für mich jedenfalls praktisch ausschließen. Vielleicht kommst du ja zu einem anderen Ergebnis.

@Lohengrin
@Doverex

Was ihr auf dem Foto seht, ist die in nördlicher Richtung fließende Sill (mündet in den Inn). Das Markierte dürfte das kleine Kraftwerk sein, aus dem das Einkaufszentrum "Sillpark" einen Teil seines Stroms gewinnt.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 17:08
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:1) Das CCT hat neue Zeugen aufgetrieben, die dem LKA unbekannt waren.
2) Die ursprünglichen Zeugen des LKA haben gegenüber dem CCT ihre Meinung geändert.
3) Das LKA kannte die Aussagen über die zu Fuß gehende Daniela, hat sie aber ignoriert.

Alle drei Punkte sind in gewisser Weise merkwürdig:
@nephilimfield
Ich denke, wie in dem obigen Artikel von der KRONE 2012 über das CCM:

"Der Blickwinkel als Außenstehende soll den hinzugezogenen Bundeskriminalisten von Nutzen sein, um so neue Ansätze für die Ermittlungen zu bekommen." macht darin den Sinn aus. Ich denke wirklich, dass das CCM bei der Durchsicht und Abarbeitung der über 1000seitigen Akte zu guten frischen Ansätzen für neue Ermittlungen kamen.

Ich glaube, dass die 4 Personen, die das Cold-Case-Managment des Bundeskriminalamtes bilden, hier sicher wohl sehr gut & modern ausgebildetet Kriminalisten dafür von der Bundespolizeidirektion ausgewählt wurden. Ich denke eben, dass Pupps Ermittlertruppe von 2005 in der Qualität und Ausbildung in der Kriminalistik gegenüber diesen 4 Personen deutlich abfällt.

Aus diesem Blickwinkel heraus ziehe ich die Erkenntnisse welche das CCM über den Fall öffentlich machte all den Meldungen und Aussagen eines Hr. Pupp eindeutig vor. Meiner Ansicht nach sind hier wirklich 4 gut und total modern ausgebildetet Vollblutkriminalisten-Profis am Werk.

Und solche Meldungen wie "Jetzt haben wir die Drecksau..." über das CCM ist meines Erachtens nix anderes, als dieses Team öffentlich in ein sehr unsympathischen Licht zu stellen versuchen und sagt ja überhaupt nichts aus, ob jemand (ein Verdächtiger) schuldig oder unschuldig ist/wäre oder diese Vier ihre Arbeit gut oder schlecht verrichten. Zielt also nur allein darauf ab mMn., dem CCM ans Bein zu pinkeln.
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Ich finde deine theoretische Überlegung sehr interessant, dass evtl. das Messer der Grund war, dass der Sattel höher gestellt wurde. Hab das dann natürlich gleich ausprobiert und kann sagen: Aus praktischer Hinsicht machte es für mich keinen Unterschied, wie hoch der Sattel eingestellt war. Das Messer störte mich auch bei zu niedrigem Sattelstand nicht. Deine sehr gute theoretische Überlegung kann ich für mich jedenfalls praktisch ausschließen. Vielleicht kommst du ja zu einem anderen Ergebnis.
Ok, ich hab das nicht probiert, aber hatte im Kopf in meiner Vorstellung erstmal so eine (Short)Hose mit Seitentaschen, wo darin sich das Küchenmesser befand.

Eine Seiten-Tasche die bis fast über die Knie geht!?
Aber da gibt es natürlich viele verschiedene Hosen-Modelle & Taschenmöglichkeiten

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Also theoretisch wenn das Messer in so einer längeren Seitentasche steckte, bei einem zu niedrig eingestellten Sattel die Spitze des Küchenmessers man sich in die eigene Wade sticht?
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Das Markierte dürfte das kleine Kraftwerk sein, aus dem das Einkaufszentrum "Sillpark" einen Teil seines Stroms gewinnt.
Aha, ein kleines Kraftwerk, DANKE für die Info!
Der Skaterpark ist ja von dort auch nicht weit weg.

Lieben Gruß,
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 20:43
@Doverex,
er könnte das Messer aber auch in einem Rucksack mitgeführt haben, evtl. sogar samt Ersatzkleidern und einem Plastikbeutel für die beschmutzte/nasse Kleidung. Umziehen und reinigen an der Sill wäre dann wie im Hosenszenario möglich gewesen; insgesamt ändert dies allerdings am weiteren Szenario nicht allzuviel, nur dass sich sein Risiko etwas gemindert hätte durch nasse Kleidung auffällig zu werden, sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei der Heimkehr.

Zum Überqueren der Sill:
wenn man bei Google nachschaut, werden bei den Kanuten Pegelstände von 280 cm und mehr im Juni genannt. Nun sind aber Pegelstand und Wasserstand unterschiedlich definiert so dass das Bild von @jucknarrisch / Lohengrin schon die Realität wiedergeben dürfte.
Bei Wiki selbst gibt es auch ein Bild das ebenso suggeriert dass ein Überqueren bei normalen Wasserständen kein Problem sein sollte. In Wiki steht zudem noch dass vor Wilten ein Teil des Sillwassers in den Sillkanal abgeleitet wird, im Flussbett in diesem Sektor bis zur Pradler Brücke läuft demzufolge nur ein Bruchteil des Gesamtflusswassers dem Inn zu.
Umgangssprachlich wird „Pegel“ auch fälschlicherweise als Synonym für den Wasserstand selbst verwendet. Am Pegel wird aber der Pegelstand gemessen, aus dem sich der Wasserstand (Wasserhöhe für einen repräsentativen Abschnitt des Gewässers) ableiten lässt.
Wikipedia: Pegel (Wasserstandsmessung)

Wikipedia: Sill


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 21:14
Also, andere Innsbrucker oder in Innsbruck lebende Personen können mich jetzt gerne widerlegen, aber ich habe niemals erlebt, dass jemand die Sill durchwatet hat an der Stelle, Fotos täuschen, und ich finde, dass die Sill ziemlich schnell fließt, dass jemand das in der Nacht oder am frühen Morgen tut - nein, da bleib ich dabei, das ist für mich ausgeschlossen. Selbst bei niedrigem Wasserstand gibt's immer Stellen, die etwas tiefer sind, Steine, die rutschig sind. Aber vielleicht hat jemand in Innsbruck ja mal wen gesehen ... wie gesagt - ich sprech jetzt nur aus Erfahrung ... ich kann mich täuschen!

Wenn man von der Telefonzelle Richtung Sill marschiert, also durch den Rapoldipark und den oft genannten Teich links liegen lässt, schnurstracks zum Fluss, dann fließt das Wasser, wenn man das Ufer erreicht, nach rechts. Also - stadtauswärts, Richtung Reichenau, O-Dorf, Hall usw.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 21:29
Es könnte sich auch um ein Klappmesser gehandelt haben, bei dem der Transport ganz unproblematisch war. Die Gerichtsmedizin kann ja nur Aussagen über die Klinge, nicht aber über die Art des Messers treffen. Das BMI schreibt zwar: "dieTatwaffe, vermutlich ein Küchenmesser".
Aber eben nur "vermutlich".

Warum sollte der Täter überhaupt die Sill durchwaten? Es gibt ja Brücken in der Nähe. Wenn der Täter Richtung Westen flüchten wollte und ihm die Amraser Straße zu gefährlich war, bot sich der Sillsteg an. Ca. 350m nördlich gibt's noch eine Brücke in die Dreiheiligenstraße.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

08.06.2014 um 23:17
Wie ist denn der aktuelle Stand? Hat die Polizei was Neues oder Verdächtige?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.06.2014 um 00:10
@nephilimfield,

das Messer hatte 4 cm Klingenbreite, deshalb die Vermutung, dass es sich um ein Küchenmesser handelte. Auch die Klingenlänge von 16 cm deutet in diese Richtung. Übliche Springmesser oder Klappmesser haben eher um die 8 cm Klingenlänge, aber es gibt natürlich Ausnahmen. Falls man es aber weiter eingrenzen wollte, hätte man ja in den Bekanntenkreisen der potentiell verdächtigen Männer herumfragen müssen, ob ihnen ein derartig aussergewöhnliches Klapp-/Spring-Messer mal gezeigt wurde.
Dass die Klingenlänge den angegebenen Werten in etwa entsprechen muss, konnte man anhand eines Bildes im Videofilm zum CC-Team feststellen, denn der der frontale Herzstich führte selbst im im unteren Rückenbereich von DK zu weitläufigen Blutverfärbungen an der Kleidung.
Es war eine äusserst brutale Tat!

Zum Thema "Sill durchwaten":
das war nur eine von mehreren Möglichkeiten die Lohengrin anführte um zu erklären, warum die vermuteten Suchhunde allenfalls eine Spur bis zur Sill verfolgen konnten. Wenn der Täter ein Stück am Strand bzw. im seichten Uferbereich in Richtung Brücke ging, könnte dies gereicht haben, die Hunde von seiner Spur abzubringen bzw. durch das Waten im Wasser seinen Geruch so zu verändern, dass die Hunde dann im Brückenbereich seine Spur nicht mehr aufnehmen konnten.
Aber ich hab auf dem Gebiet der Spürhunde kein Wissen, insofern ist dies rein hypothetisch.
Aber vielleicht hilft uns hierzu ja noch ein Spürhundespezialist mit seinen Kenntnissen aus!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

09.06.2014 um 16:59
zum Thema "durchwaten" der Sill
Ich war gestern (Pfingstsonntag) wieder in Innsbruck. Da es ziemlich heiss war, bin ich mit meiner Freundin durch die etwas kühleren Parks spaziert, durch den Hofgarten und auch den Rapoldipark.
Da ist mir aufgefallen, dass die Sill einen höheren Pegel hatte als auf den letzten Fotos von mir, wahrscheinlich mehr Schnee-Schmelzwasser durch das heiße Sommerwetter.

Ich glaube aber der Versuch, die Sill zu durchwaten, wäre lebensgefährlich. Ich kann @Hammerstein nur recht geben. Auch für mich ist dies ausgeschlossen. Die früheren Fotos von mir täuschen, denn das Wasser ist ziemlich klar und deshalb kann man die Steine im Flussbett klar sehen. Somit erscheint die Sill überhaupt nich tief. Aber wie @Hammerstein schon erwähnt hat, es gibt immer etwas tiefere Stellen, glitschige Steine usw. also die Gefahr auszurutschen und abgetrieben zu werden, ist m.M. viel zu groß und für jeden "Normalsterblichen" auch zu riskant.
Natürlich wäre es für den Täter ideal gewesen, die Suchhunde von der Spur abzubringen (falls es einen Einsatz mit diesen überhaupt gegeben hat)

Der Fluss in diesem Bereich wäre zum Hydrospeeding für Anfänger geeignet, natürlich mit der entsprechenden Ausrüstung dazu (Neoprenanzüge, Helm, Flossen ecc.).


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 10:01
Danke, @jucknarrisch!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 15:40
Hallo. Wurde schon einmal überlegt, ob es ich evtl. um eine Frau als Täterin handeln könnte? Vielleicht aus Eifersucht wg. dem Freund den DK noch zuvor besucht hat ...? Dann wäre auch ein mitführen des Küchenmessers leichter zu erklären: Handtasche.
LG


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 15:52
Nahwaffenmorde sind männlich. Frauen verwenden Fernwaffen und/oder Gift, soferne es sich nicht um Kinder handelt. Was natürlich für den jeweiligen Einzelfall nichts heißen muss.
ich halte die Möglichkeit weiblicher Täterschaft aber für sehr gering.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 16:32
Eine Frau als Täterin kam im Thread immer wieder mal vor. @DieGräfin war eine der ersten (wenn nicht die erste), die das angedacht hat, deshalb hier mal exemplarisch ein Post von ihr vom 5.1.2013 (heißt nicht, dass das meine Meinung wiedergibt):
Ferner kommt mir der Gedanke immer mehr, auch wegen des Phantombilds, ob der Täter evtl. tatsächlich eine Frau war. Auch die Wahl der großen Waffe würde ich irgendwie eher einer Frau zurechnen, die eventuelle körperliche Unterlegenheit durch eine besonders effektive Waffe ausgleichen wollen würde. Dass ein Mann mit so einem "Zachel" rumrennt, fänd ich dagegen eher ungewöhnlich, Männern stehen doch durch ihre körperliche Überlegenheit auch mit kleineren Messern oder gar mit bloßen Händen unauffälligere Möglichkeiten der Tötung zur Verfügung. Als Motiv wäre durchaus Eifersucht denkbar, Daniela war eine schöne Frau und wäre nicht die Erste und nicht die Letzte, die sich den Unmut einer anderen Frau zuzieht, weil sie der scheinbar den Kerl ausgespannt hat (das muss nicht mal WIRKLICH der Falls ein, manchen Frauen reicht da schon, dass ein Mann, für den SIE sich interessieren, Interesse an einer ANDEREN hat). Habe selbst mal so eine Irre gekannt, die mir an die Gurgel wollte, weil ein Typ, von dem sie was wollte, mich anbaggerte (ich wollte gar nichts von dem, aber allein, dass ER an mir Interesse hatte, reichte der Frau schon, um - im alkoholisierten Zustand - mich körperlich anzugreifen, und ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn mir nicht jemand zur Hilfe gekommen wäre, denn die war wirklich außer sich vor Rage wegen quasi NICHTS.

Auch würde zu einer Verabredung mit einer Frau (Freundin?) passen, dass man sich auf halber strecke irgendwo trifft, Männer kommen den Frauen doch meist eher etwas mehr entgegen aus Höflichkeit und lassen sie nicht irgendwo "antanzen", da sind die meisten ja doch eher Kavalier, je hübscher die Frau, desto mehr ist das doch der Fall. Und warum sollte ein Mann, mit dem sie sich trifft, sie töten wollen - immerhin TRIFFT sie sich doch mit ihm. Und würde ein Mann so einen Treffpunkt für eine Tötung wählen? Eine eifersüchtige Frau, die sie dagegen aus dem Weg haben wollte, um bei einem Mann dadurch wieder freie Bahn zu haben, wäre doch in so einem Fall nicht undenkbar, und die würde sich lieber an so einem Ort treffen als in einem einsamen dunklen Park, wo sie SELBST Angst vor Übergriffen haben müsste, wenn sie dort vor und nach der Tat allein rumrennt...

Wäre daher interessant, ob es irgendeine Frau im Umfeld von Daniela gab, auf die das Phantombild passen würde, und mit der sie evtl. sogar noch in DIESER Nacht aneinandergeraten ist wegen eines Mannes...



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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 17:06
Dank an @jucknarrisch und @Hammerstein für die korrigierende Info.

Mittlerweile habe ich unter dem Stichwort "mantrailing" nachgelesen und habe nun grosse Zweifel, ob überhaupt Spürhunde eingesetzt wurden, denn zur individuellen Täterspursuche benötigen diese anscheinend eine Geruchsprobe des Täters, wie die nachfolgende Stelle aus einem Artikel beweist, und die gab es ja nach dem damaligen Wissensstand nicht (von der These, dass der Täter möglicherweise mit dem Rad an den Tatort gefahren sein könnte, wusste man damals leider noch nichts); demzufolge wäre der Einsatz eines Spurensuchhund ein wenig tauglicher Versuch gewesen:
Mit Hilfe eines Gegenstandes, der eindeutig mit dem Geruch der zu suchenden Person behaftet ist, kann der Mantrailer aus den unzähligen Gerüchen der Umgebung die richtige Geruchsspur aufnehmen,
http://www.news.at/a/mantrailing-spuernasen-pfoten-310426 (Archiv-Version vom 17.09.2012)

Für mich sieht das Flucht-Szenario des CC-Teams, das von RA Heiss in die Öffentlichkeit gebracht wurde (sofern er dies korrekt wiedergegeben hat), eher nach einer Überlegung aus, bei der sich das CC-Team in die Situation des Täters hinein versetzte (blutige Kleidung, grosses Messer bei sich führend) und daraus Handlungen (reinigen am Fluss) und Fluchtweg (möglichst wenig Menschen begegnen) ableitete. Dass sich der Täter bei Eintreffen der Polizei noch in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben soll, und das Flussufer bis zur Brücke zähle ich noch zur näheren Umgebung,
halte ich für wenig wahrscheinlich. Der Täter musste doch fest damit rechnen, dass die Polizei, evtl. verstärkt durch Polizeihunde, sehr rasch beginnen wird, den unmittelbare Raum nach Menschen abzusuchen. Vielleicht aber erzählt uns RA Heiss auch in diesem Punkt nur die halbe Wahrheit um das Szenario des CC-Team lächerlich erscheinen zu lassen!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 17:17
Ist natürlich ein interessanter Zugang- wobei das mit der Messergröße nichts mit dem Geschlecht zu tun haben muss. In Klagenfurt verletzte einmal ein Jugendlicher ein Mädchen mit einer Machete (!) lebensgefährlich:

http://derstandard.at/2433281


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 17:29
@nephilimfield,
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:3) Das LKA kannte die Aussagen über die zu Fuß gehende Daniela, hat sie aber ignoriert.
Hier würde ich noch weiter unterteilen; es wäre doch auch möglich, dass die Kripo bewusst die Geschichten mit dem Rad interpretionsfähig darstellte um den Täter in Sicherheit zu wiegen oder auch um Täterwissen nicht an die Öffentlichkeit zu geben. Falls die drei Zeugen mit ihrer Persönlichkeit und ihren Aussagen als sehr zuverlässig und sicher eingestuft wurden, hätte man deren protokollierte Feststellungen zudem auch als Prüfstein für die Evaluierung von Aussagen weiterer Sichtungszeugen verwenden können.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

10.06.2014 um 17:58
@nephilimfield
Ups sorry meinte natürlich der Inn :D Hab vor lauter schreiben nicht mitbekommen was ich zusammenschreibe :D

@Lohengrin
Natürlich ist es wahrscheinlicher, dass er über das Sillufer und die Sill abgehaun ist, aber vielleicht dachte sich ja der Täter, die Polizei könnte seine Klamotten und das Messer genau dort suchen und hat es deswegen in den Inn geschmissen. War aber nur eine Überlegung dazu.

Und seit ich in Innsbruck wohne, habe ich noch niemanden durch die Sill laufen gesehen, da es wie @jucknarrisch schreibt viel zu gefährlich wäre. Ich denk mal da würde sich der Täter selbst in den Tod reißen.

Vielleicht ist der Täter auch i.wie zum Bahnhof gelaufen, denn der ist auch nur ca. 5 Minuten entfernt und dort mit dem Zug wohin gefahren. Er müsste nur über die Amraser Straße zum Verladebahnhof also Hauptfrachtenbahnhof laufen und könnte über die Unterführung zu den Zügen gelangen. Laut ÖBB fährt der erste Zug zum Beispiel nach Kufstein um 4:36 dann um 05:05 und 05:13.
Ist aber auch nur ein Gedankengang, der mir zur Flucht einfällt. Er kann ja auch das Messer in der Sill gewaschen haben und danach über den Sillsteg (etwas umständlich) zum Verladebahnhof gelaufen sein. Ist ja alles möglich.

Liebe Grüße,

VanillaBlue :)


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11.06.2014 um 13:58
@Buchfink

Bei den Hunden müsste es sich nicht zwingend um Mantrailer gehandelt haben. Es gibt auch spezielle Spürhunde, die bei der Suche nach Blutspuren oder Leichen eingesetzt werden, ohne dass man individuelle Geruchsproben braucht. Ein Auszug aus "Öffentliche Sicherheit. Das Magazin des Innenministeriums, Nr. 9-10/2001":

Der Leichen- und Blutspürhund zeigt einen Fund durch Kratzen, Scharren oder Bellen an: frei liegende oder vergrabene Tote oder Leichenteile; Wasserleichen durch Schnuppern der aufsteigenden Verwesungsgase; Menschenblut auf verschiedensten Böden, Gegenständen, in Fahrzeugen, in denen Verletzte oder Leichen transportiert worden sind, auch wenn der Täter die Blutreste entfernt hat. An heißen Tagen sind die Geruchsstoffe intensiver, das erleichtert die Suche für die Hunde.
Seit 1999 setzt die Diensthundestaffel die speziellen Schnüffler ein; in einer Reihe von Fällen war ihr Einsatz erfolgreich. Kurz nach seiner Ausbildung zum Leichen- und Blutspürhund im Oktober 1999 stöberte der Schäfer Dobetsbergers in Oberösterreich ein blutverschmiertes Stanleymesser auf. Ein Gewaltverbrecher hatte in einem Wald ein Mädchen vergewaltigt, ihm mit dem Messer die Pulsadern aufgeschnitten und die Waffe vergraben.


Ich bin aber trotzdem sehr skeptisch, ob es einen solchen Einsatz 2005 gegeben hat, weil davon überhaupt nichts in den Medien stand.
Zitat von BuchfinkBuchfink schrieb:es wäre doch auch möglich, dass die Kripo bewusst die Geschichten mit dem Rad interpretionsfähig darstellte um den Täter in Sicherheit zu wiegen oder auch um Täterwissen nicht an die Öffentlichkeit zu geben.
Diese Überlegung finde ich sehr bedenkenswert. Allerdings denke ich mir, dass es für weitere Zeugenaufrufe wichtig ist, den Sachverhalt möglichst wirklichkeitsgetreu darzustellen. Ich meine, wenn das LKA in der Öffentlichkeit fälschlicherweise vorgibt, Daniela sei mit dem Rad gefahren, dann melden sich evtl. weitere Zeugen nicht, die glauben, sie zu Fuß gesehen zu haben.
Aber trotzdem ziehe ich deinen Gedankengang in Betracht, weil er die Widersprüche zwischen dem LKA und dem CCT erklären würde.

@VanillaBlue

Zug ist natürlich möglich, wobei immer die Frage ist, wie blutverschmiert der Täter war. Laut RA Heiß sagt die Gerichtsmedizin, dass der Mörder massive Blutantragungen im Bereich des Oberkörpers haben müsse.
Ich möchte in dem Zusammenhang darauf hinweisen, dass am Sonntag nach der Tat hinter einem Stein in der Nähe des Sillparks ein blutverschmierter Pullover gefunden wurde (Quelle: Die Neue), von dem man nie wieder etwas gehört hat.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

12.06.2014 um 00:09
@nephilimfield,

Du hast recht, es gibt ausser dem Fährtensuchhunden auch andere speziell ausgebildet Hunde. Zum Fährtensuchhund: dieser tut sich sehr schwer auf befestigen Wegen (insbesondere wenn an den Schuhen kein Blut o.Ä. anhaftet), aber es gibt ja auch noch Hunde, die der Geruchswolken eines Menschen folgen können, nur ist hier die rasche Vorortbringung notwendig. Es heisst dass sich die Geruchswolke nach 20 Minuten zu verflüchtigen beginnt und die Chancen auf einen erfolgreichen Einsatz danach sinkt. Wahrscheinlich müssen bestimmte Randbedingungen für den Einsatz dieser Spezialhunde erfüllt sein. Nicht zuletzt deshalb glaube auch nicht daran, dass Hunde vor Ort waren! Um aber bei den spezialisierten Hunden zu bleiben: es soll es sogar Geruchsspuren-Vergleichs-Hunde geben und in der DDR wurden Geruchsträger sogar in Gläsern über Jahre hinweg aufbewahrt. Hätte man den Sattel in einem geruchskonservierendem Glasbehälter aufbewahrt, dann wäre sogar so ein Geruchsspuren-Vergleichs-Hund eine Option gewesen, frühzeitig auf andere Weise abzuklären, ob DK die letzte Radfahrerin war.
Wikipedia: Odorologie
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/haustiere/hunde/polizeihunde.jsp
http://www.drv-wer.de/html/geruchsverteilung.html (Archiv-Version vom 23.09.2014)
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Allerdings denke ich mir, dass es für weitere Zeugenaufrufe wichtig ist, den Sachverhalt möglichst wirklichkeitsgetreu darzustellen.
Ich finde auch, dass das Taktieren Grenzen haben sollte und die eingeschlagene Strategie immer wieder mal auf den Prüfstand sollte, insbesondere wenn eine Fallaufklärung sehr lange auf sich warten lässt.
Heute konnte man an einem aktuellen Fall, dem Doppelmord in Stuttgart, gut nachverfolgen, wie zwiespältig sich die Polizei bei Ermittlungen verhalten kann, denn bei diesem „Koffermord“ gab es Bilder von einer Grube, die sich, so die Annahme der Öffentlichkeit, nahe dem Koffer-Fundplatz befinden sollte. Tagelang wurde deshalb in den Medien und Foren darüber spekuliert, oder sogar fest angenommen, dass diese Grube für die Opfer gedacht war. Die MoKo musste von diesen Spekulationen wissen, dennoch gab es keine Klarstellung von ihrer Seite zu diesem Sachverhalt, man liess die Öffentlichkeit einfach in ihrem Glauben. Heute nun klärte sich die Sache auf, nachdem ein Foto veröffentlicht wurde, wahrscheinlich von einem Journalisten oder einem Privatmann, das belegt, dass diese Grube das Werk der Spurensicherung war und diese Grube vermutlich genau dort ausgehoben wurde, wo die blutigen Koffer aufgefunden wurden.

So etwas bestätigt mich in meiner Skepsis gegenüber polizeilichen Verlautbarungen bei schweren Delikten!


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

12.06.2014 um 08:38
Zitat von BuchfinkBuchfink schrieb:So etwas bestätigt mich in meiner Skepsis gegenüber polizeilichen Verlautbarungen bei schweren Delikten!
Das Gerücht im Stuttgarter Fall hat ja nie die Ermittler aufgebracht. Aus meiner Sicht hätten die Ermittler alle Hand zu tun, wenn sie jedes Gerücht Herr werden wollen.

Außerdem ist es immer ein Spagat, zwischen Aufklärung und Herausgabe von evtl. möglichen Täterwissen.

Im vorliegenden Fall ist es doch genauso, wie sollen sich die Ermittler verhalten?

Nehmen wir doch mal die Frage, ob das Opfer mit dem Fahrrad gefahren ist und nehmen wir an, dass es Zeugen gab, die dies bestätigt haben.

Es scheint aber auch Zeugen gegeben zu haben, welche ein zu Fuß laufendes Opfer gesehen haben wollen.

Die Frage stellt sich dann, was ist richtig und diese Frage wird erst rechtlich gesehen ein Gericht beantworten. Die Entwickler stellen letztendlich nur Theorien auf, wie es gewesen sein könnte und halten in einem solchen Zusammenhang bestimmte Zeugenaussagen nicht für glaubwürdig, weil andernfalls die Indizienkette ihrer Theorie durchbrochen wäre.

Da aber die Theorie der Ermittler nur eine von vielen Möglichkeiten ist, werden bei anderen Theorien ganz andere Zeugenaussagen von den Ermittlern als unglaubwürdig angesehen., vielleicht gibt es aber welche, die alles unter einen Hut bringen, das ist aber in der Regel höchst selten.

Ja, befriedigend ist das ganze nicht, es ist die Suche einer Nadel im Heuhaufen. Aber man muss sich damit abfinden, je länger es dauert, einen Fall zu lösen umso wahrscheinlicher wird es, dass er nie gelöst wird.

In meinen Augen ist es daher eher wichtig, dass Ermittler eben möglichst wenig Details herausgeben. Einmal weil sie Täterwissen so offenbaren und zum anderen sie verfrüht Interpretation liefern.

Nehmen wir doch mal die Aussage der StA kurz vor Weihnachten, die zu begründen versucht hatte, dass sich die Zeugenaussage geändert hat. Sie meinte ja, dass die geänderten Beziehungen das bewirkt haben sollen. Mittlerweile wissen wir über den Anwalt, dass der Zeuge noch vor einem 1/2 Jahr die ursprüngliche Version bezeugt hatte, obgleich die Beziehungen sich zu diesem Zeitpunkt auch schon geändert haben und daher die Annahme der StA vermutlich falsch war und dass es durchaus möglich ist, dass eher die Gründe hinter stecken, welche der Anwalt des ehemals Verdächtigen genannt hatte. Solche Behauptungen von Seiten der Ermittler oder StA sollten diese unterlassen, denn Sie führen dann letztendlich zu irreparablen Schäden und bauen unnötige Hemmschwellen auf, wieder in eine andere Richtung zu denken.

Daher ist zuviel Information in den Fällen eher als kontraproduktiv anzusehen.

Dass im vorliegenden Fall die Überprüfung durch den Haftrichter dann noch zusätzlich versagt hat, ist wiederrum ein anderes Thema. Vermutlich hat er das - wie so häufig - einfach ohne wesentliche Prüfung durchgewunken, was aber gerade bei einem Mordvorwurf keinesfalls passieren darf.

Das es hier für die Rubrik Kriminalfälle dann aber bedeutet, dass hier meist nur Gedankenakrobatik betrieben wird, ohne sicher zu sein irgendwie der Wahrheit näher gekommen zu sein, sondern nur weitere Theorien aufgestellt werden ohne diese überprüfen zu können, ist hinzunehmen.

Die Aufklärung des Falles geht eben vor.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

14.06.2014 um 19:23
@JosefK1914,
Zitat von JosefK1914JosefK1914 schrieb:Das Gerücht im Stuttgarter Fall hat ja nie die Ermittler aufgebracht. Aus meiner Sicht hätten die Ermittler alle Hand zu tun, wenn sie jedes Gerücht Herr werden wollen.
in der Stuttgarter Zeitung kann man nachlesen:
All dies überprüfe die 40-köpfige Soko „Damm“ nun. Außerdem kümmern sich die Ermittler noch um ein rätselhaftes Loch am Fundort. Ob der Täter die Koffer vergraben wollte, könne man noch nicht sagen.
http://m.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.leichen-im-schlossgarten-mit-schlaegen-und-stichen-getoetet.c59008b6-13f4-466d-9727-b65812070af2.html

Offenbar doch eine polizeitaktische Finte oder Unkenntnis über die Arbeitsweise der Kollegen!

Bei Pupps Aussagen war jene über das funktionsfähige Handy die vermeintlich Klarste und wohl auch einer derjenigen Fakten die am einfachsten, schnellsten und eindeutigsten feststellbar waren. Gerade aber weil Pupp in diesem Punkt offenbar geschwurbelt hat, darf man wohl davon ausgehen dass dies eine polizeitaktische Massnahme war. Nun frag ich mich, warum sollte man seine anderen Aussagen, wie z. B. die zum Tatort radelnde DK für bare Münze nehmen?
Hätte Boran dies bestätigt, wäre alles in Ordnung, aber so haben wir zwei Darstellungen und ich halte mich an jene Quelle, der bisher keine Schwurbeleien nachzuweisen waren und die zudem relativ freimütig berichten kann!


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