AngRa schrieb:Ich komme nochmals zurück auf Deinen heutigen Beitrag von 8.33 Uhr. In dem Interview hat TB seine früheren Aussagen erwähnt. Er hat insbesondere darauf hingewiesen, dass er früher ausgesagt habe auf einem Sofa neben DK gesessen zu haben.
@AngRa Ja, seiner Händesprache nach dürfte Daniela wohl links von ihm am Sofa gesessen haben.
Aber egal, wichtig ist, wie die Vernehmung von TB und dem ZK damals 2005 ablief.
AngRa schrieb:Ich gehe auch davon aus, dass bekannt war, dass er ihr letzter Kontakt war. Warum die Polizei dann damals nicht Alibi und Motiv überprüft hat, ist mir ein Rätsel.
Ich gehe davon aus, dass der ZK ganz sicher auch schon 2005 über die Aussage und An/Abwesenheit von TB im Zimmer befragt wurde. Und diese Befragung 2005 & Akt dürfte mit der Zeit i-wo hin verschwunden sein, so dass man heute nur mehr auf die Aussge des ZK 2,5 Jahre später zugreifen kann. Denn man darf ja nicht vergessen, dass sich angeblich nun eine Aussage (auch laut Auskunft des Anwaltes in den Medien) des ZK geändert hat.
Was ja jetzt so aussieht, dass sich der ZK damals angeblich darin nicht sicher war, ob TB im Zimmer zur Tatzeit war oder nicht. Heute sich aber darüber absolut sicher ist, dass TB zur Tatzeit nicht im Zimmer anwesend war. Hier liegt also eine völlige Änderung einer Aussage vor, die wohl schon 2005 und kurz nach der Tat so (TB im Zimmer) dargestellt wurde.
Wir wissen überhaupt nicht, wie es zu der Aussage damals kam vom ZK. Ob er von TB selbst zu so einer Aussage gebeten wurde oder nicht. Der ZK scheint auf alle Fälle als "Gefahr" für TB und seinen Anwalt wahrgenommen zu werden, nicht umsonst wird an der Unglaubwürdigkeit dieser Person "gearbeitet". Wir haben also keine Info hier darüber, was der ZK zum Cold-Case-Team aus heutiger Sicht sagte, wie es damals (2005) zu seiner Aussage gekommen ist.
Ich schätze mal, dass diese heutige Aussage des ZK, wie das damals zustande kam und ablief, TB sehr belastet und in den Verdacht der Täterschaft rückt. Erst recht wenn sich seine Aussage damals als sogenannter "Freundschaftsdienst" nun herausstellen würde (Spekulation).
Nichtsdestotrotz müssen die Ermittler & Staatsanwalt auch immer eine objektive Sichtweise (also auch eine mögliche Entlastende) gegenüber einem Verdächtige immer verfolgen. Ausnahme darin ist ja nur der Anwalt, der zu einer objektiven Sichtweise zu seinen Mandanten gegenüber nicht gebunden ist, die Ermittler & Staatsanwaltschaft aber sehr wohl.
Das der Anwalt also nun die heutigen aktuellen Aussagen des ZK so stark in die Nähe der Unglaubwürdigkeit rückt, ist sicher viel mehr dahinter, als wir hier wissen.... so meine Meinung darüber.
Hammerstein schrieb:Und weil man damals das fehlende Alibi (der Zimmerkollege hat nie ein sicheres gegeben, nur gesagt, er glaube ... dies jedenfalls behauptete der Rechtsanwalt mehrmals) nicht näher beleuchtet hat (nein, man sprach schon nach wenigen Tagen vom psychopathischen Zufallstäter, keine Überprüfung von Kleidung, was war mit dem fehlenden Messer etc.), kann man nur von desaströsen Ermittlungen 2005 sprechen.
@Hammerstein Ja da hast du recht, dass ist auch der springende Punkt.
WO sind die Vernehmungsaufzeichungen (wenn es sie gibt) von 2005 darüber?
Es gibt da ja mMn. 3 Möglichkeiten
1) Sie sind in den Jahren einfach i-wohin verschwunden oder
2) der Zimmerkollege wurde 2005 nie befragt oder
3) er wurde befragt und dies wurde einfach damals nicht schriftlich aufgezeichnet.
Auf alle Fälle stellt dann jede Möglichkeit ein schweres Versäumnis oder große Schlamperei dar.
Falls aber Punkt 1) zutrifft, kann man nicht direkt den Ermittlern von 2005 einen Vorwurf machen, die sicher nicht ständig nachschauen gehen, ob der Akt im Fall Daniela Kammerer noch komplett vorhanden ist. Die habe sicher in den Jahren schon wieder an ganz anderen Fällen gearbeitet. Und der Akt dürte nun in bald 9 Jahren schon durch viele Hände gewandert sein?
Ich selbst tendiere eindeutig zu Punkt 1), weil das der ZK nicht wegen möglichen Alibi für TB 2005 vernommen wurde, kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen.
Lieben Gruß,
Doverex