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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

4.961 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Juni, Studentin ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 11:04
Kammerer-Mord: Ermittlungen gegen Verdächtigen eingestellt
Laut Staatsanwaltschaft hätten sich keine weiteren belastenden Beweisergebnisse ergeben


Innsbruck – Im Fall der im Jahr 2005 in Innsbruck erstochenen niederösterreichischen Studentin ist das Ermittlungsverfahren gegen den 29-jährigen Tatverdächtigen eingestellt worden. Dies sagte der Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Thomas Willam. Die Entscheidung sei „mangels der Nachweisbarkeit der Tat“ erfolgt, erklärte Willam.

Nach Rücksprache mit dem Bundeskriminalamt (BK) hätten sich keine weiteren belastenden Beweisergebnisse ergeben. Im Zuge einer Gesamtprüfung und unter Berücksichtigung der „Verurteilungswahrscheinlichkeit“ in einem Strafverfahren sei die Anklagebehörde zu dem Schluss gekommen, das Verfahren einzustellen. Die Ermittlungen gegen unbekannte Täter würden indes weitergehen, sagte William. (APA)


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 12:44
Ändert die Tatsache, dass die Eltern von Daniela jetzt als Nebenkläger agieren daran etwas? Oder sind das 2 Paar Schuhe?


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 14:20
Hier dervollständige Artikel vom Kurier

http://kurier.at/chronik/oesterreich/mordfall-kammerer-ermittlungen-gegen-verdaechtigen-eingestellt/53.270.547

Kammerer: Ermittlungen gegen Verdächtigen eingestellt Die Suche nach dem Mörder geht dennoch weiter. Ermittler versuchen, neue Beweise zu finden.

Im Fall der 2005 in Innsbruck erstochenen Daniela Kammerer aus NÖ ist das Ermittlungsverfahren gegen den bisher hauptverdächtigen Ex-Studienkollegen zwar eingestellt, die Suche nach dem Mörder geht dennoch weiter. Das Cold Case Management des Bundeskriminalamtes legt den Fall keineswegs zu den Akten. Auch im Mordfall Julia Kührer sei der Hauptverdächtige zunächst aus Mangel an Beweisen aus der U-Haft entlassen worden, ehe sich neue Beweise ergaben und Michael K. wegen Mordes an dem Mädchen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.

Wie vom KURIER berichtet, saß der aus Perchtoldsdorf in NÖ stammende Thomas B. (29) sechs Wochen lang als Mordverdächtiger in U-Haft, ehe er von der Staatsanwaltschaft Innsbruck aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen wurde. Zwar wurde DNA und B.s Hautschuppen auf dem Gewand der Leiche und einem daneben liegenden Fahrrad vorgefunden, allerdings ist nicht sicher wie diese Spuren dorthin gelangt sind.

Der Verdächtige und die damals 19-Jährige hatten als Studienkollegen zusammen eine Partynacht gefeiert, ehe das Mädchen am Nachhauseweg in Innsbruck erstochen wurde. Die Verteidigung des 29-Jährigen konnte glaubhaft machen, dass die DNA auch beim Feiern auf Kammerers Kleidung kommen konnte. Deshalb sind die Ermittlungen gegen Thomas B. (vorerst) eingestellt, erklärt der Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft, Thomas Willam. B. ist bereits wieder zurück nach Australien gereist, wo er seit Jahren lebt und arbeitet.

Für die Cold Case-Ermittler ist der Fall damit aber noch lange nicht vom Tisch. "Wir haben einen Mord an einem blutjungen Mädchen, und der muss geklärt werden", sagt einer der Ermittler. Die Kriminalisten versuchen in dem Fall nun weitere Beweise zu finden.

Den angekündigten Anzeigen wegen Amtsmissbrauchs von B.s. Verteidiger Albert Heiss, gegen Cold Case-Beamte steht man im Bundeskriminalamt gelassen gegenüber. "Es kommt immer wieder vor, dass es von Verdächtigen Vorwürfe gegen Polizeibeamte gibt. Das ist in dieser Sache aber absurd", erklärt der Sprecher des Bundeskriminalamtes, Mario Hejl. Die Verteidigung kritisiert die Ermittlungsmethoden.

Anwalt will Schadenersatzklage einbringen


Heiss bereitet nun eine Schadenersatzklage gegen die Republik vor. Dabei werde man "mehr verlangen" als die seinem Mandanten zustehenden 50 Euro pro Tag in der U-Haft, sagte der Anwalt der APA. Thomas B. war von 22. Dezember bis 7. Februar - beinahe sieben Wochen - inhaftiert.

Nur wenn die Republik freiwillig zahle, könne die Klage noch abgewiesen werden. Die Höhe der Forderungen konnte Heiss vorerst nicht beziffern. Es müsse erst Klarheit über den Kostenaufwand der insgesamt drei Verteidiger des 29-Jährigen geben. Allein die Kosten, die die Anwälte gegenüber der Republik geltend machen können, würden zwischen 25.000 und 30.000 Euro betragen, meinte der Innsbrucker Rechtsvertreter des Niederösterreichers. Dazu kommen Anwaltskosten, die Aufwand für die U-Haft sowie der entstandene Vermögensschaden, etwa aus dem Flug von Australien nach Wien. Die Einstellung des Verfahrens gegen einen Mandanten nannte der Anwalt "erwartbar" und "nicht überraschend".



Gruß, Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 14:28
Interessant: es gab doch DNA des ehemals Verdächtigen auf dem Fahrrad. Vielleicht deshalb das anfangs kolportierte Gerücht, dass das Fahrrad vom ehemals Verdächtigen gefahren wurde.

Es wurde ja auch gesagt, dass der Verdächtige sich auch durch seine Aussagen entlastet hat. Hier könnte ich es mir so vorstellen:

Man wusste schon immer, dass Daniela K. die letzten Stunden bei ihm verbrachte, was die DNA-Spuren an ihrem Gewand erklärte. Jetzt fand man dieselbe DNA aber auch auf dem Fahrrad, hier ist es schon schwerer zu erklären, warum die DNA dort landete. Also hielten die Ermittler diese Info zurück (was aber nicht ganz gelang, siehe erste Zeitungsberichte), fragten den Verdächtigen nach dem Ablauf des Abends. Dieser sagte aus, dass er z.B. auf dem Weg zu seiner Wohnung (Zimmer) ihr Fahrrad schob. Damit war es erklärt, wie die DNA auf dieses Fahrrad kam. Es entlastete ihn sozusagen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 14:35
Zitat von AllgemeinesAllgemeines schrieb:Jetzt fand man dieselbe DNA aber auch auf dem Fahrrad, hier ist es schon schwerer zu erklären, warum die DNA dort landete.
@Allgemeines @Zuagroaste @Stella1 @nephilimfield @normalbürger @ZenCat1 @nilhörnchen @Hammerstein @paraheinz @Lohengrin and @all

Das ist also ein DNA-Spur, die uns bis heute nicht bekannt war.
Und nun auch die Annahme, das mit dem höheren Sattel erklären könnte.
Ich hatte schon immer die Vermutung, dass da mehr dahinter stecken müsste, wenn es aufeinmal solche Meldungen gibt, als nur der möglicherweise erhöhte Sattel und die hohe Promille von Daniela.

Lieben Gruß.
Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 14:59
@Doverex

Danke für's Einstellen!

@Allgemeines
Zitat von AllgemeinesAllgemeines schrieb:Dieser sagte aus, dass er z.B. auf dem Weg zu seiner Wohnung (Zimmer) ihr Fahrrad schob.
Wobei dann interessant wäre, ob er das immer schon so ausgesagt hat oder diese Version erst aufkam, als man ihn mit den DNA-Spuren konfrontierte. Denn dann würde da natürlich eine Schutzbehauptung naheliegen. Allerdings eine, die man nur durch Zeugen widerlegen könnte.

Interessant finde ich auch, dass schon wieder von einem "daneben liegenden Fahrrad" die Rede ist. Bereits am 31.12.2013 stand im Kurier Neben der Leiche des Mädchens lag ein Fahrrad mit einer weit ausgefahrenen Sattelstütze.

Auf den Fotos sehen wir ja nur ein stehendes Fahrrad. Die Sanitäter haben es nicht aufgestellt.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 15:07
Ich könnte mir vorstellen, dass der ehemals Verdächtige zwar früher schon sagte, zusammen mit Daniela K. zu seiner Wohnung gegangen zu sein, aber nicht erwähnte, dass er das Rad geschoben hat. Wenn man nicht danach gefragt wird, würde man das wahrscheinlich auch nicht sagen.

Jetzt hat man ihn vielleicht detailliert gefragt (ich hoffe doch ohne den Hinweis auf die DNA-Spur auf dem Fahrrad) und er hat vielleicht von selbst gesagt, dass er das Rad geschoben hat. Damit hätte er sich dann entlastet.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 15:10
@Allgemeines

Genau das. Wenn er ohne Erwähnung der DNA-Spur aussagt, dass er das Rad geschoben hat, ist diese Spur auch nichts wert.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 15:10
Zitat von nephilimfieldnephilimfield schrieb:Wobei dann interessant wäre, ob er das immer schon so ausgesagt hat oder diese Version erst aufkam, als man ihn mit den DNA-Spuren konfrontierte. Denn dann würde da natürlich eine Schutzbehauptung naheliegen.
@nephilimfield
Der Gedanke ist naheliegend, ich kann nur auf einen Artikel der Krone verweisen wo darin gesagt wird über die Antworten/Aussagen von TB:

Auf die Frage, ob im Zuge der Ermittlungen Fehler passiert seien, meinte Willam, dass sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft "nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt" hätten. Man habe zum jeweiligen Zeitpunkt auf Grundlage der Gesetze entschieden. Zudem kenne niemand in dem Fall "die einzig richtige Wahrheit". Willam verwies darauf, dass der 29- Jährige zunächst vor der Polizei ausgesagt habe, dann die Fragen der Beamten nicht mehr beantworten habe wollen und sich schließlich doch dazu entschied, wieder auszusagen.

http://www.krone.at/Oesterreich/Ermittlungen_gegen_Mordverdaechtigen_eingestellt-Studentin_erstochen-Story-395012

Gruß, Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 15:13
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ich hatte schon immer die Vermutung, dass da mehr dahinter stecken müsste, wenn es aufeinmal solche Meldungen gibt, als nur der möglicherweise erhöhte Sattel und die hohe Promille von Daniela.
Kaum glaubhaft. Und hier gibt es MEHRERE Zeugen, der Daniela auf dem Rad gesehen haben(im Vergleich zum einzigen Hörzeugen).

Wenn schon Hautzellen des Verdächtigten unter den Rock gekommen sind, gibt es natürlich genügend auf der Kleidung. Dann sind naturgemäß auch DNA zumindest auf dem Sattel zu finden.

Diese Meldung ist genauso nichtssagend wie die Meldung unter dem Rock.

Im Gegensatz zu Januar sind daher folgerrichtig die Ermittelungen gegen den Verdächtigen eingestellt worden, was man schon zum Zeitpunkt der Enthaftung voraussehen konnte.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 15:39
Zitat von ZuagroasteZuagroaste schrieb:Ändert die Tatsache, dass die Eltern von Daniela jetzt als Nebenkläger agieren daran etwas? Oder sind das 2 Paar Schuhe?
Da kein Gerichts-Verfahren, können Sie auch nicht als Nebenkläger auftreten.

Normalerweise muss ein Opfer nach der Einstellung eines solchen Verfahrens wohl einen Antrag auf Fortführung des Verfahrens innerhalb von 14 Tagen stellen. Vermutlich müsste das nun durch die Eltern erfolgen. Ein Gericht entscheidet dann über diesen Antrag.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

26.02.2014 um 20:15
Hier der Beitrag über den Fall Daniela Kammerer, Anzeige gegen die Ermittler und was der Anwalt darüber sagt:

http://tvthek.orf.at/program/Tirol-heute/70023 (Archiv-Version vom 16.01.2014)

Also Anzeige gegen die Ermittler, die Haftprüfer und gegen die Staatsanwaltschaft!

Gruß, Doverex


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 03:26
Hier ein Artikel aus dem standard:
http://mobil.derstandard.at/1392686406406/Studentin-in-Innsbruck-erstochen-Ermittlungen-gegen-Verdaechtigen-eingestellt


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 07:44
Es gibt ja einen regelrechen Shitstorm gegen die Cold-Case-Ermittler unter Usern auf diversen News-Portalen, der vielleicht berechtigt ist, wenn man den sorglosen Umgang bei der Interpretation von DNA-Spuren betrachtet, in dem Sinn, dass sie nicht vor Gericht verwendet werden können.

Alles andere kann ich nicht nachvollziehen:

Der letzte Kontakt des Opfers hatte 2 1/2 Jahre nach der Tat kein wasserdichtes Alibi mehr, nur einen Co-Mitbewohner, der sagt, er könne nichts mit Sicherheit behaupten.

DNA-Spuren auf Kleidung und Fahrrad des Opfers.

Offenbar wurde - ich wiederhole mich - 2005 niemals die Kleidung dieses Mannes untersucht noch nach dem Küchenmesser gefahndet, weil er einfach nicht in den Fokus der Ermittlungen fiel.

Nun: Wenn ein geliebter Mensch von mir ermordet wird, und dieser Mensch verbringt die letzten 2 Stunden mit jemandem, der kein Alibi hat, dessen DNA-Spuren sogar auf dem Fahrrad sind usw. und die Polizei würde NICHT ermitteln.. Ich schreib besser nicht, was ich dann tun würde. Und nein, ich finde es nicht gut, dass die Person nicht in Anwesenheit eines Anwalts befragt worden ist, ich finde es nicht gut, dass in Interviews die Person schon quasi als Schuldiger präsentiert wurde usw. Keine Frage, dass hier Haarsträubendes passiert ist.

Aber hier rumzuklotzen und so zu tun, als hätten sich die Cold-Case-Ermittler alles aus den Fingern gesogen - das ist lächerlich. Kein Alibi, letzter Kontakt, DNA-Spuren auf Fahrrad, Nähe Wohnung - Tatort usw. Wenn der Mann unschuldig ist, was im Moment anzunehmen ist, dann hat er ein Riesenpech, dass so viele Faktoren zusammenkommen. Wäre ich im Cold-Case-Team gewesen, ich hätte diesen Mann ebenfalls ganz genau unter die Lupe genommen.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:03
@PetraW1986

Du hast absolut recht - so, wie sich das alles dargestellt hat, musste (!) gegen TB ermittelt werden. Allerdings damals schon, nach dem Mord, wie Du ja auch schreibst. Damals sind, was jetzt offensichtlich wurde, extreme Versäumnisse von Seiten der Ibker Kripo passiert. Jetzt gab es neue Untersuchungsergebnisse und, wie man uns glauben machte, neue Aussagen.

Und das ist, was wohl den meisten ganz sauer aufstösst: WIE das alles jetzt gehandhabt wurde. TB wurde am Flughafen festgenommen, nicht über seine Rechte aufgeklärt und anfangs ohne Anwalt verhört. Es gibt einfache Grundrechte in Österreich, die auch für Kriminelle gelten, und die wurden schon mal nicht eingehalten.

Und dazu kommt eben, was uns, der Öffentlichkeit, gesagt wurde. TB wurde als der langgesuchte Mörder präsentiert, dessen Alibi sich "in Luft aufgelöst" habe. Es fand eine Vorverurteilung statt, die sich nicht nur die Medien aus den Fingern gesogen haben, sondern was als Zitate von den Untersuchenden und Ermittelnden selbst gekommen ist. Lies Dir die Aussagen von ab Weihnachten 2013 durch - es wurde nicht viel offiziell gesagt, aber das, was gesagt wurde, liess keinen Zweifel mehr an TBs Schuld offen. Aber das hat schlichtweg alles nicht gestimmt.

Sogar uns Amateurdetektiven hier war klar, dass das, was sie gegen TB haben, niemals für eine Anklage reichen wird, und so kam es ja dann auch. Alles war erklärbar, nichts blieb über, wo man sagen müsste, TB war der Täter.

Letztlich hatten die Ermittler nichts, womit sie seine Täterschaft beweisen konnte. Nichtsdestotrotz sass er 7 Wochen im Knast und hätte in dieser Zeit ohne weiteres seinen Job und seine Existenz verlieren können. Und ich glaube, das ist es, was zu den Shitstorms gegen die Ermittler führt. Das Wissen, dass einem selbst sowas oder ähnliches jederzeit passieren kann - und wenn Du Dir da nicht den Topanwalt leisten kannst, hast Du ein grosses Problem. Ich denke, das ist es, was die Leute so extrem werden lässt, und ich kann das schon verstehen. Das ist alles sehr, sehr unglücklich abgelaufen.

Das war jetzt nur ein Erklärungsversuch - Um aber klarzustellen: Ich war nie ganz von TBs Schuld überzeugt, bin es aber auch von seiner Unschuld nicht.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:17
Zitat von PetraW1986PetraW1986 schrieb:DNA-Spuren auf Kleidung und Fahrrad des Opfers.

Offenbar wurde - ich wiederhole mich - 2005 niemals die Kleidung dieses Mannes untersucht noch nach dem Küchenmesser gefahndet, weil er einfach nicht in den Fokus der Ermittlungen fiel.
Nein, die vorherigen Teams haben diese Spuren eben vernünftig gedeutet, was man vom aktuellen Team in keiner Weise behaupten kann.


Wenn man mehrere Stunden vorher zusammen ist, sind solche Spuren in der Regel schlicht und einfach nicht brauchbar. Dass Opfer MUSSTE DNA an Kleidung und sogar unterhalb der Kleidung an sich haben. Dass unter diesen Bedingungen ein Transfer auf das Fahrrad erfolgt ist, ist ebenfalls sehr wahrscheinlich.

Gerade erfahrene Forensiker warnen vor den Gefahren der neueren DNA-Untersuchungen, dass hier voreilige Schlüsse gezogen werden könnten, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun haben.

Die Inhaftierung war daher vollkommen unberechtigt.

Nicht umsonst hat das jetzige Team ebenfalls die Ermittelungen gegen den Verdächtigen eingestellt.

Wenn man dann die weiteren Umstände sieht, die hier doch stark an der Rechtsstaatlichkeit Österreichs zumindest in diesem Verfahren zweifeln lässt, sind die Beschwerden des Inhaftierten vollkommen verständlich. Ich bezweifel jedoch, dass da was rauskommt.

Leider haben die Ermittler offensichtlich immer noch nichts dazu gelernt, wie der oben zitierte Artikel zeigt, als ein Ermittler gesagt haben soll:
Zitat von DoverexDoverex schrieb:"Wir haben einen Mord an einem blutjungen Mädchen, und der muss geklärt werden"
Wenn man mit einer solchen Einstellung an die Untersuchung rangeht, besteht die Gefahr, dass der Mord u.U. nur scheinbar ohne jede Rücksicht "geklärt" wird. Hierfür habe ich keinerlei Verständnis.

Man sollte einen Mord versuchen aufzuklären, aber sich den Grenzen immer bewusst sein.

Es ist höchste Zeit, dass auch die Ermittler ihre Rolle zu überdenken haben.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:22
Heute in der Printausgabe der Krone- Zitat Alfred Boran, Anwalt der Familie Kammerer:

"Die Einstellung des Verfahrens ist für mich einfach inakzeptabel. Die Ermittler haben grossartige Arbeit geleistet, und es muss einen dringenden Tatverdacht gegeben haben, sonst hätte kein Richter der Verhaftung zugestimmt."

Er beantragt die Fortführung des Verfahrens gegen TB.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:30
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:"Die Einstellung des Verfahrens ist für mich einfach inakzeptabel. Die Ermittler haben grossartige Arbeit geleistet, und es muss einen dringenden Tatverdacht gegeben haben, sonst hätte kein Richter der Verhaftung zugestimmt."
Das sagt alles, letztendlich können sie es genausowenig fassen, dass der Verdächtige nur wegen einer solch "dünnen Suppe" in U-Haft genommen wurde. Daher stellen Sie eigene Vermutungen an - ähnlich wie ursprünglich hier, die jedoch kaum zutreffen dürften, denn das was zur Inhaftierung geführt hat, dürfte ihnen bekannt sein. "Geheimakten" nach denen geurteilt wird darf es in einem Rechtsstaat nicht geben. Letztlich unterliegen sie einem Zirkelschluss.


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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:36
Zitat von PetraW1986PetraW1986 schrieb:Offenbar wurde - ich wiederhole mich - 2005 niemals die Kleidung dieses Mannes untersucht noch nach dem Küchenmesser gefahndet, weil er einfach nicht in den Fokus der Ermittlungen fiel.
@PetraW1986
Was ja leider nur ein schlechter Witz sein kann, weil er ja der letzte nachweißliche Kontakt zu Daniela war, und das ist eigentlich immer so, dass solche Personen in Verdacht stehen.

Nicht von ungefähr hat der Anwalt Albert Heiss folgerichtig nach der Akteneinsicht festgestellt:

Heiss zur TT: „Obwohl mein Mandant die letzte bekannte Person war, die Kammerer lebend gesehen hat, wurden keinerlei Spuren genommen. Weder auf der Couch noch sonstwo in den Räumlichkeiten. Auch jener Zimmerkollege, der sich nun sicher zu sein scheint, dass der Niederösterreicher am Tatmorgen nicht in den gemeinsamen Räumlichkeiten gewesen wäre, wurde erst drei Jahre später telefonisch dazu befragt.“ Für Heiss Ermittlungspannen, die seinem Mandanten nun als fehlende Entlastungsbeweise auf den Kopf fallen.


http://www.tt.com/panorama/verbrechen/7824519-91/mordfall-kammerer-anwalt--attackiert-cold-case-soku.csp (Archiv-Version vom 02.03.2014)

Echt frustrierend für das Cold-Case-Team!
Zitat von ZenCat1ZenCat1 schrieb:"Die Einstellung des Verfahrens ist für mich einfach inakzeptabel. Die Ermittler haben grossartige Arbeit geleistet, und es muss einen dringenden Tatverdacht gegeben haben, sonst hätte kein Richter der Verhaftung zugestimmt."
@ZenCat1
Ja ich finde auch, das Cold-Case-Management hat hervorragende Arbeit geleistet.
Denen wird auch recht schnell, als sie den Fall wieder aufrollten aufgefallen sein, dass die Ermittler von 2005 da schwerwiegende Fehler gemacht haben.

Polizeiintern und bei Hofrat Ernst Geiger (Bundespolizeidirektion Wien & Leiter der kriminalpolizeilichen Abteilung) wird nach meiner Vermutung nach dieser Umstand auch rasch angekommen sein, was für schwere Versäumnisse sich Pupp & sein Team geleistet haben. Aber Polizisten werden nicht andere Polizisten öffentlich anpatzen.

Ist nur zu hoffen, dass die Forensik in Zukunft vielleicht auch die Hautschuppen direkt an den Einstichwunden zuordnen kann, DNA-Täter-Spuren die mit Danielas Blut vermischt sind und heute noch nicht so auszuwerten sind - falls es diese Spuren auch gibt.

Bleibt überhaupt die Frage offen, wo sind eigentlich dann die DNA-Spuren vom wahren Täter?

Lieben Gruß,
Doverex


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ZenCat1 Diskussionsleiter
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Mordfall Daniela Kammerer - Innsbruck 2005

27.02.2014 um 08:40
@Doverex
Zitat von DoverexDoverex schrieb:Ja ich finde auch, das Cold-Case-Management hat hervorragende Arbeit geleistet.
Ehrlich, findest Du das wirklich? Ich finde, sie habens völlig versemmelt. Klar, die Versäumnisse der damaligen Ermittler haben sie aufgezeigt, aber was haben sie draus gemacht? Nix, so scheint mir :(


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