Ich war heute mal vor Ort und wollte mich bei der Sill ins Gehölz schlagen - hat aber zuviel geregnet, war mir zu glitschig, wird aber nachgeholt!
Der Bereich von der Brücke, von der
@jucknarrisch dankenswerterweise Fotos gemacht hat, von da Richtung Sillparkkreuzung runter (also die entgegengesetzte Richtung vond er auf dem Foto), da möchte ich mal ausschließen, dass jemand ans Wasser gelangen konnte. Da ist über einen weiten Bereich eine Mauer auf die Böschung gebaut, über die man auch nicht runterrutschen könnte. Wo die Mauer aufhört, geht sehr dichtes Gebüsch weiter bis rauf zur Brücke. Danach ist immer noch dichtes Dickicht, aber zwischendurch muss es Möglichkeiten geben, ans Wasser runter zu kommen, wie man an jucknarrisch 's Foto sieht, da sitzen ja 2 Leutchen in der Bucht. So weit rüber bin ich nicht gegangen, aber so ganz einfach ists da sicher nicht, runterzukommen.
Vor allem, worauf ich eigentlich hinaus will, für jemanden, der sich dort nicht auskennt, ist das absolut keine Option! Ich bin heute da gestanden und hab mir das vorgestellt, ich bin auf der Flucht, muss schnell weg - da werde ich mich nicht damit aufhalten, einen Weg zum Wasser runter zu suchen. Und glaubt mir, zumindest in dem Bereich, den ich eingesehen hab, muss man den Weg suchen, der tut sich nicht einfach so auf! Und das Dickicht wird damals nicht lichter gewesen sein als heute.
Also, wer sich da nicht auskennt, wird nicht lange rumsuchen, sondern schauen, dass er weg kommt. Zu der Stiege, die
@VanillaBlue ausfindig gemacht hat: Das würde sich zwar als guter Fluchtweg anbieten, aber mMn hat der Täter es nicht riskiert, nach dem Mord auch nur ein paar Schritte auf der Amraserstraße zu gehen, das wäre völlig verrückt gewesen. Er hat beim Mord selber schon viel riskiert, aber dann noch beim Hallenbad vorbei zu gehen (und da muss er vorbei, direkt an der großen Kreuzung) wäre mE zu viel Risiko gewesen. Es wurde schon hell, und um diese Zeit ist die Amraserstraße befahren - zwar nicht stark, aber trotzdem kommen da regelmäßig Autos vorbei. Er hätte auch jederzeit auf einen Fußgänger treffen können, der Hunde-Gassi-Geher war da sicher nicht der einzige, der schon unterwegs war. Ich glaube, dass der Täter sofort im Park verschwunden ist, wohin auch immer er wollte. Das wäre die einfachste und effektivste Lösung.
@Doverex hat geschrieben, dass die gesamte Kripo-Mannschaft sicher nicht lange vor 5.30 vor Ort war - dem stimme ich absolut zu. Es gibt ja dieses Foto (ORF?), als noch Dämmerung herrschte, der Tatort offensichtlich abgesperrt war, sonst aber noch niemand anwesend war. Da werden die 2 Polizisten, die zuerst am Tatort aufgetaucht sind, noch auf die volle Belegschaft gewartet haben. Wenn der Täter sich noch lang bei der Sill versteckt hat, wie das CCT zu glauben scheint (siehe Interview Anwalt TB), dann wäre er aufgetaucht, als die Kripo unterwegs war. Da wird dann mit Polizeiautos die Umgebung abgefahren, um zu schauen, ob sich jemand Auffälliges rumtreibt. Das wäre ja völlig irre gewesen, der wird nicht erst auftauchen, wenn die Umgebung voll mit Polizei ist. Im Umkehrschluss hatte er eine gute halbe Stunde Zeit, gemütlich nach Hause zu schlendern.
So, wie ich das heute gesehen hab, erscheint mir am logischsten, dass der Täter nach dem Mord gleich rein ist in den Rapoldipark, das Messer entweder in den Teich geworfen hat oder von der Brücke runter in die Sill, und dann durch die Allee runter in Richtung Saggen - letztere ist eine Einbahn, da hätte er noch mitgekriegt, wenn da jemand runterfährt und sich verstecken können. Das davon ausgehend, dass der Täter in Richtung DHS9 ging. Ein anderer Täter, der woanders hin musste, hätte vom Rapoldipark ausgehend halt in eine andere Richtung gemusst.
Die Sill hat heute sehr viel Wasser geführt, und wir hätten es als Innsbrucker doch auf jeden Fall mitgekriegt, wenn dort irgendwann nach dem Messer gesucht worden wäre. Ich denke, das liegt irgendwo dort in der Nähe der Brücke im Wasser und rostet vor sich hin.
Außerdem stimme ich
@nephilimfield absolut zu: Ich glaub auch nicht, dass der Täter notwendigerweise blutbeschmiert war. Wenn der Angriff so stattgefunden hat, wie ich mir das denke, hat er kaum Blutspritzer abgekriegt, und, wie
@nephilimfield auch schreibt, sieht man auf den Tatortfotos wirklich nicht sehr viel Blut. Auch die Spritzer in der Telefonzelle sind nur vereinzelt, das war nicht das Blutbad, wie es oft vorkommt, wenn es unzählige Messerstiche gibt. Deshalb auch keine Notwendigkeit, sich groß in der Sill abzuwaschen.