nephilimfield schrieb:Diese Zeugenaussagen sind aber zugleich das Verwirrende, wenn man sie mit der Hypothese des CCT vergleicht.
@nephilimfield Ich finde es ja überaus positiv, wenn völlig neue und ohne i-welche "Verbandelungen" Ermittler einen alten ungeklärten Fall völlig neu und ganz von Vorne an untersuchen. So wie es das Cold Case Management im Fall Daniela Kammerer eben machte.
Scheint mir darin auch wichtig zu sein, dass etwa keine Nähe oder gar Freundschaft zwischen den früheren "alten" Ermittlern eines Falles besteht zu den neuen Ermittlern. Auch nicht, dass bei einem Fall der völlig neu aufgerollt wird, nicht irgendwelche "alten" Ermittlungsbeamten da mitarbeiten, die an diesem Fall schon gearbeitet haben. So meine Meinung.
Für die Aufklärung sogenannter kalter Fälle wurde am 1. Juli 2010 im Bundeskriminalamt die Abteilung Cold Case Management eingerichtet. Sie soll nationale und internationale Maßnahmen sowie Ermittlungen zur Aufklärung von speziellen, unaufgeklärten und länger zurückliegenden Vermissten- und Kriminalitätsfällen leiten und koordinieren.
Das Cold Case Mangement untersucht auch alte Fälle mit
neuen Methoden. Da heute auf Einsatzmittel zurückgegriffen werden kann, die oftmals zum Zeitpunkt der Erstellung der Akten nicht möglich waren. Heute verfügt die Polizei über bessere Software, Analysetools oder eine ausgefeilte DNA-Analyse.
Die Vorgangsweise der Cold Case-Ermittler könnte man wie konzentrische Kreise beschreiben. Sie nehmen sich den Ermittlungsakt vor und beginnen mit dem Tatort, wenn es einen gibt, und den Angaben zur Person. Danach kommt das Umfeld des Opfers sowie die sichtbaren Motive. Das betrifft Familie, Beziehungen, Freunde. Der nächste Schritt betrifft die nicht offen zutage liegenden Motive - zum Beispiel heimliche Liebschaften und Ähnliches mehr. In einem letzten Gang werden allfällige Hypothesen und Theorien, die im Akt aufgestellt wurden, überprüft, aber auch neue aufgestellt und gecheckt.
Wichtig ist es, etwaige Lücken und Widersprüche im Akt zu entdecken. Fragen wie: "Warum wurde dieser eigentlich aufgestellten Hypothese nicht mehr nachgegangen?" oder "Warum wurde dieser Hinweis im Akt nicht weiter verfolgt?" stehen oft im Mittelpunkt. Ein wichtiger Punkt ist für die Cold Case-Ermittler die erneute Befragung von Zeugen und Hinweisgebern nach Monaten oder Jahren.
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/3025667/verdaechtiger-legt-beichte-ab.story?seite=2In diesem Zusammenhang denke ich, passierte dies eben so mit der Anwesenheit des Herrenfahrrades am Tatort. So denke ich mir, dass eben das CCM die Aussagen der "Zeugen", die Daniela Kammerer etwa angeblich mit dem Rad fahren gesehen haben wollen, nicht in der Art bewerten konnten, dass aus diesen Aussagen klar hervorgegangen wäre, dass Daniela tatsächlich selbst mit dem Rad zum Tatort fuhr.
Andrerseits dürfte im Ermittlungsakt des CCM (laut Aussage des Anwaltes der Eltern vom Opfer) auch Zeugenaussagen nun drinnen stehen, die Daniela auch zu Fuß und ohne Rad zum Tatort gesehen haben.
Ob es die auch schon 2005 gab, aber von den damaligen Ermittler als nicht sehr relevant angesehen wurden, wissen wir nicht. Welche Zeugenaussagen als glaubhafter erscheinen, mit Fahrrad oder ohne..., können wir auch nicht bewerten, wir..., die wir keine der Aussagen je nachlesen konnten - zum Unterschied der Ermittler des CCM.
Somit unterliegt es so Leuten wie
@JosefK1914 , der zwar auch keine einzige Zeugenaussage darüber je selbst lesen konnte, dafür aber eindeutig wissen dürfte, welche Zeugenaussage glaubhaft, welche unglaubwürdig sind. Schad das der nicht im Team der Cold Case sitzt, er hätte ihnen da den Weg vorgeben können (kleiner Scherz am Rande).
Fazit scheint eben zu sein, dass das Cold Case Management mit ihren heute viel moderneren Methoden & Einsatzmittel zu einer völlig anderen Rekonstruktion des Mordfalls D.K. gekommen sind, als die alten Ermittlungen aus dem Jahr 2005.
Es geht ja nicht darum, die alten Ermittler von 2005 gegen das CCM gegeneinander auszuspielen, sondern auch zu sehen, das CCM kann auf viel modernere Methoden heute zurückgreifen, was leider das LKA-Tirol damals nicht so konnte. Auch wenn man wohl andenken muss und der Verdacht sich aufdrängt, dass damals 2005 schon Pannen bei den Ermittlungen aus verschiedenen Umständen (etwa Umstrukturierung der LKA) heraus passiert sind.
I-welche persönliche Schuldzuweisungen einer Person gegenüber (etwa Hr. Pupp) würde ich hier nicht machen wollen.
Lieben Gruß,
Doverex