Nala-Nyna schrieb:(...) wenn es ein "Geheimdienstkiller" gewesen wäre, wäre sein Konstrukt nicht so laienhaft zusammengebastelt gewesen. Ich denke, solche Leute werden grade besonders professionell eingedeckt. Und pöbeln wahrscheinlich auch nicht vorher noch demonstrativ Hundebesitzer an.
So sehe ich das auch. Die doch recht laienhaft konstruierte "Schirmwaffe" stammt mit 100 prozentiger Sicherheit nicht aus Geheimdienstproduktion. So wie im Beitrag auch gezeigt, wurde sie wohl durch den Täter selbst gebastelt. Außerdem verhalten sich Mitarbeiter von entspr. Diensten immer möglichst normal und unauffällig. Von daher scheidet ein Geheimdienst für mich in diesem Fall komplett aus. Da bin ich absolut Deiner Meinung.
Nala-Nyna schrieb:Kann natürlich sein, dass jemand den Anschein erwecken wollte, ein sogenannter "Geheimdienstkiller" zu sein. Frage: Warum?
Nein, ich glaube eher nicht. Ich persönlich vermute, dass der Täter von der "Waffe" selbst fasziniert war und ggf. der Überzeugung war, er könne das Opfer damit (nahezu) unbemerkt attakieren und vergiften, ohne dabei selbst ein größeres Risiko einzugehen. Doch eine Injektionsnadel ist eben schmerzhafter und auffälliger als jene Konstruktion, die bei dem bekannten "Regenschirmattentat"* durch den Geheimdienst konstruiert wurde. Das hat der Täter wohl falsch eingeschätzt.
Nala-Nyna schrieb:Denn ein reines "Zufallsopfer" beschattet man wohl nicht tagelang.
Man kann ein Opfer zunächst zufällig auswählen und dann beschatten. Das Eine schließt das Andere nicht aus.
Mickelangelo schrieb:Ich glaube auch nicht, daß zufällig jemand von dieser Gewerkschaft gewählt wurde, eben genau weil der Täter schon vorher dort aufgefallen ist.
Ich habe da die Überlegung, dass CB vlt. deshalb ausgewählt wurde, weil er einen für das Attentat ggf. "idealen" Weg von seinem Arbeitsplatz zum Parkplatz hatte. Evtl. parkten andere Mitarbeiter woanders, gingen in Gruppen, hatten andere Arbeitszeiten, da gibt es viele Möglichkeiten. Ist aber nur eine Vermutung von mir. Vlt. passte bei CB Zeit und Weg ideal zusammen. Man weiß es nicht.
Mickelangelo schrieb:Ich finde außerdem die Denkansätze dahingehend, daß der Täter durch irgendwelche Arbeitsumstände geschädigt wurde, sehr vielversprechend. Evtl. fühlte er sich von der Gewerkschaft im Stich gelassen oder diese hatte gewisse Arbeitsbedingungen in seinen Augen mitzuverantworten und er wollte sich deshalb an jemandem mit diesem Gift rächen. Vielleicht hätte er auch noch mal zugeschlagen, wenn er nicht beim ersten Mal beinahe vom Opfer erwischt worden wäre.
Für mich ist das auch naheliegend. Ein persönliches Motiv hätte schon recht stark sein müssen, um einen Mord zu verüben. Da hätte das Opfer mit einiger Wahrscheinlichkeit ahnen können, warum das Attentat verübt wurde und durch wen. Der Täter wurde ja auch durch das Opfer noch gestellt. Hätten sich beide gekannt, wäre das rausgekommen. Des weiteren kann es durchaus sein, dass der Täter nochmals zuschlug. Wohl ohne Schirm und ohne das dieser Anschlag ihm zugerechnet wurde. Ausschließen kann man das nicht, auch wenn es eher unwahrscheinlich ist.
* Quelle:
Wikipedia: Regenschirmattentat