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Anschlag mit Quecksilberspritze

932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Anschlag, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag mit Quecksilberspritze

19.11.2024 um 16:58
Vielleicht bin ich da zu unbedarft, definitiv habe ich null Ahnung von Chemie. Auch das googeln hat mich jetzt nicht wirklich erhellt.

Ich frage mich: wie kommt jemand an diese Quecksilberverbindung. Und dann auch noch in der Grössenordnung, dass es schnell zu Symptomen, aber genauso zu einem langen Todeskampf führt.

Bei Karen Wetterhahn hat ein kleiner Tropfen bei einer doppelt mit Handschuhen geschützten Hand ausgereicht. Nach fünf Monaten kamen erste Symptome.
(Wenn ich überlege: diese Latexhandschuhe sind eigentlich für Arbeiten mit maximal fünf Minuten Dauer gedacht, da sie danach durchlässig werden [wir in der Pflege nutzen die und arbeiten teilweise sehr viel länger damit und mit Körperflüssigkeiten] - es ist mir ein Rätsel, wie man diese in Berufen, in denen man mit chemischen Stoffen hantiert, auch wenn man sich doppelt schützt, einsetzen kann)

Also muss bei Bulwin eine größere Menge eingesetzt werden, denn bei ihm begann es ja recht schnell, dass sich erste Auswirkungen zeigten.

Die Person brauchte also entweder

- Kontakte zu einem Chemielabor, in dem es hergestellt wird (ggf. Ausland)

- Kontakte zu einer Person mit bspw. einem heimischen Labor, in dem er es herstellen kann (auch hier ggf. Ausland)

- Kontakt zu jemandem der mit Quecksilber und Fischen experimentierte

oder er hatte selbst die Möglichkeit dazu, es herzustellen.

Die Präparation eines Stockschirms dürfte nicht sonderlich schwer gewesen sein.

Aber wäre es in Deutschland wirklich möglich (Darknet mal ausgenommen), Dimethylquecksilber herzustellen, ohne dass es jemand mitbekommt?

Wie gesagt, ich bin da vollkommen unbedarft und weiß nur, dass es schon an Unmöglichkeit grenzt, für Privatpersonen an normales Quecksilber zu kommen. Wenn man dann noch die ganze Apparatur und die weiteren nötigen „Zutaten“ bedenkt…da ist man, wenn man kein Chemielabor ist, doch sofort auf dem Schirm irgendwelcher staatlicher Beobachter.

Oder sehe ich das zu „streng“ und es interessiert gar nicht so sehr, wer wie was im Internet oder in Läden, auch in Kombination (eben Herstellung von DQS, Dinge zum Bombenbau usw,) einkauft?


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Anschlag mit Quecksilberspritze

19.11.2024 um 17:51
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Aber wäre es in Deutschland wirklich möglich (Darknet mal ausgenommen), Dimethylquecksilber herzustellen, ohne dass es jemand mitbekommt?
Auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, so wäre es doch möglich. Wenn es eine Privatperson war, die das Dimethylquecksilber beschaffte, dann vermute ich, dass sie Zugriff auf Restbestände hatte. Entweder auf Dimethylquecksilber selbst, oder für dessen Synthetisierung benötigte Stoffe. Es ist verrückt, was in so manchem alten Labor alles zu finden ist, was längst hätte entsorgt werden müssen. Das taucht dann auch in keinen aktuellen Bestandslisten mehr auf und ein Fehlen wird nicht bemerkt. Im Podcast wurde auch berichtet, dass heute vermutlich strengere Vorgaben herrschen als damals, als man mutmaßlich einfacher an die Stoffe gelangen konnte.

Dass jemand das Dimethylquecksilber in einem Heimlabor hergestellt hat, halte ich für extrem unwahrscheinlich, wenngleich es möglich wäre. Wer das Gift in Eigenregie hergestellt hat, der hat ein solches Fachwissen, dass es einfach verrückt anmutet, sich selbst wissentlich einer solchen Gefahr auszusetzen.


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19.11.2024 um 18:10
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Es ist verrückt, was in so manchem alten Labor alles zu finden ist, was längst hätte entsorgt werden müssen. Das taucht dann auch in keinen aktuellen Bestandslisten mehr auf und ein Fehlen wird nicht bemerkt.
Damit hast du absolut recht. Ist ja nicht nur bei Laboren so.
Aber gerade bei so gefährlichen Stoffen, wie Dimethylquecksilber, da dann nicht mal nachzuhaken, ob es bei Auflösung des Labors entsorgt oder weiterverkauft wurde, bzw. das auch nachzuprüfen…eieiei.
Wie ein Selbstbedienungsladen ohne Kasse (und niemand will wissen, was gerade in meinem Kopf abläuft…wäre mal was für einen Krimi, aber Rosl Mayr lebt nicht mehr).

Allerdings solche Kontakte zu „Besitzern“ von DQS muss man erstmal haben. Hat man sich selbst im „Laden“ bedient…umso einfacher.

Macht wohl dann auch wenig Sinn solche (aufgelösten) Labore im Nachhinein zu prüfen. Unterlagen wird’s da keine mehr geben.

Muss gestehen, mir fällt kein „Motiv“ in dem Sinne ein, wieso man zu diesem Mittel greift.
Dass Herr Bulwin lange leiden würde, davon konnte man ja nicht ausgehen. Es hätte auch recht schnell versterben können.

Zumindest, denke ich, ist klar, dass das Opfer lange hat leiden sollen, wobei ich mir dann bessere Möglichkeiten vorstellen kann, als dass es mit Krämpfen im Krankenhaus liegt. Das Opfer soll ja überlegen können, wer ihm da was Böses will.
Aber…ich steck‘ nicht im Kopf des Täters. Wie wohl alle, würde mich das Motiv wahnsinnig interessieren und neben dem Motiv, wieso dieses Mittel ausgewählt wurde.


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19.11.2024 um 19:20
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Muss gestehen, mir fällt kein „Motiv“ in dem Sinne ein, wieso man zu diesem Mittel greift.
Dass Herr Bulwin lange leiden würde, davon konnte man ja nicht ausgehen. Es hätte auch recht schnell versterben können.
Ich denke schon, dass der Täter von einem langsamen Sterben ausging. Dimethylquecksilber wird nach der Aufnahme in den Blutkreislauf in den Zellen metabolisiert und setzt ionisches Quecksilber frei, das schwerwiegende Schäden an den Nieren, dem Nervensystem und anderen Organen verursacht. Es akkumuliert langsam im Körper, die ersten Symptome zeigen sich erst nach mehreren Tagen/Wochen. Durch die extrem hohe Dosis wollte der Täter sicherstellen, dass keine Heilung möglich ist. Ich bin der Überzeugung: Wer auf diese ungewöhnliche Weise mordet, der kennt die Wirkungsweise des verwendeten Giftstoffs und erhoffte sich exakt den Verlauf, der dann bei dem bedauernswerten Herrn Bulwin eingetreten ist. Eine Phase der Unsicherheit zwischen Hoffen und Bangen, schließlich die Diagnose, die Gewissheit, dass man daran sterben wird, das Siechtum, die Schmerzen, letztlich das Versterben.


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19.11.2024 um 19:39
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ich denke schon, dass der Täter von einem langsamen Sterben ausging.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Durch die extrem hohe Dosis
Gerade die Höhe der Dosis sehe ich gerade als das Problem an. Bei der Chemikerin hat ein kleiner Tropfen gereicht.
Es war daher nicht abzusehen, wie eine vielfach höhere Dosis wirken würde.
Der mutmaßliche Täter (geht man von einem Fremden aus) wusste nichts über mögliche Vorerkrankungen, Medikamente (oder Nahrungsergänzungsmittel), die Herr Bulwin einnahm und ggf. mit dem Dimethylquecksilber (das Wort macht mich wahnsinnig mit dem Handy) reagierten und so weiter.

Im, für den Täter blödesten Fall, hätte Herr Bulwin allein durch den Schmerzreiz am Bein schon tot umfallen können.

Dass der Täter dieses lange und qualvolle Siechtum erreichen wollte, ja, anzunehmen. Aber es war für ihn ein „Glück“ (was ein scheiss Wort in dem Zusammenhang), dass es so eingetreten ist.

Daher meinte ich ja, andere Methoden wären hier „sicherer“ gewesen.
Und man muss auch erstmal auf Dimethylquecksilber kommen, als Mittel der Wahl. Man muss die Wirkungsweise kennen, also in Chemie bewandert sein bzw. damit gearbeitet haben, den Fall von Frau Wetterhahn kennen (oder etwaige Versuche an Tieren) und gleichzeitig wissen, dass die Ärzte da erst einmal nicht draufkommen würden (wobei letzteres…so aus meiner Erfahrung mit Ärzten als Krankenschwester und Patientin…naja…hm…da braucht‘s keine große Phantasie).

Also es muss umfangreiches Wissen vorgelegen haben…und das hat nicht jeder. Durch den Thread vielleicht ein paar mehr, aber davor nicht.


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19.11.2024 um 19:58
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Es war daher nicht abzusehen, wie eine vielfach höhere Dosis wirken würde.
Das sehe ich aus den zuvor erklärten Gründen anders. Die letale Dosis war massiv überschritten, aber es dauert dennoch, bis der Körper das Dimethylquecksilber metabolisiert, was sich eben in einem verzögerten Auftreten der ersten Symptome zeigt. Wenn die Symptome dann da sind, sind die Therapiemöglichkeiten sowieso schon extrem eingeschränkt, egal ob man einen Tropfen oder die vielfache letale Dosis abbekommen hat. In letzterem Fall ist eine Genesung dann komplett ausgeschlossen und die beste Prognose ist "sie werden für immer ein Pflegefall sein".


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20.11.2024 um 09:31
Zitat von whoeverwhoever schrieb am 10.11.2024:Ausserdem hatte er eine Risiko-Lebensversicherung abgeschlossen, die eine (gesetzlich vorgeschriebene) Karenzzeit von 3 Jahren hinsichtlich Suizid hat und diese 3 Jahre waren am Tattag abgelaufen. Er hatte wohl auch Ängste geäußert (u. a. Zukunftsängste) und man hatte Quecksilber-Spuren in seinem Auto gefunden.
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb am 11.11.2024:Das ist in meinen Augen der Punkt der am wenigsten dafür spricht. Wenn ich mich suizidieren will und es gleichzeitig wie einen Unfall aussehen lassen will, dann verliere ich doch eher die Kontrolle über mein Auto o.ä. Vor allem dann AM Tag des gültig werden der Suizidklausel? Macht in meinen Augen absolut keinen Sinn. Den von mehreren Personen gesichteten Mann mal außen vor.
Vor allem ging aus xy-


















Die Suizid - Theorie finde ich daher komisch, dass laut xy-Beitrag und Podcast der Getötete / Verstorbene nicht überschuldet war. Warum sollte B. sich selber umbringen, wenn er und seine Familie eine solide finanzielle Fundament hat? In den Beiträgen wurde nicht erwähnt, das B überschuldet war oder ihm drohte, seine Arbeit zu verlieren und damit sein Einkommen.


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20.11.2024 um 14:14
Zitat von 0815helmut0815helmut schrieb:Suizid - Theorie finde ich daher komisch, dass laut xy-Beitrag und Podcast der Getötete / Verstorbene nicht überschuldet war. Warum sollte B. sich selber umbringen, wenn er und seine Familie eine solide finanzielle Fundament hat? In den Beiträgen wurde nicht erwähnt, das B überschuldet war oder ihm drohte, seine Arbeit zu verlieren und damit sein Einkommen.
Es gibt ja leider noch genug andere Gründe, die nicht finanzieller Natur sind, weswegen sich eine Person umbringt. Oftmals ist das für Außenstehende überhaupt nicht nachvollziehbar, was denn nun letztlich der Grund für den Suizid war. Klar werden oft Gründe genannt, aber die erscheinen einem oft als nichtig oder mindestens lösbar, es muss nicht immer der komplette Ruin bevorstehen oder eine unheilbare Krankheit etc. Manchmal bleibt der Grund auch gänzlich unklar und es heißt von allen Seiten "wir haben nichts geahnt". Ich verstehe jedenfalls die Ermittler, wenn sie in diese Richtung Nachforschungen betrieben haben. Auch wenn es der Familie finanziell gut ging, könnte Herr B. den Wunsch gehabt haben, dass das so bleibt oder er ihnen noch etwas hinterlässt. Man muss aber bei aller Spekulationen auch noch mal betonen, dass bei den diesbezüglichen Ermittlungen nichts Handfestes herausgekommen ist. Derzeit scheint man ja von einem Täter auszugehen und eben nicht (mehr) von Suizid.


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20.11.2024 um 18:40
Wobei hier im Forum ja auch schon diskutiert wurde, ob Herr bulwin eventuell ein Zufallsopfer sei oder eher mit Absicht in den Fokus dieses Attentäters gelangt ist.

Mir fehlt da immer noch ein Motiv, so etwas durchzuziehen. Natürlich gibt es Geisteskranke die sich vielleicht auch mit Chemie auskennen und so weiter, aber ich kann mir nicht vorstellen dass Herr Bulwin ein Zufallsopfer war, weil er gerade zufällig über den Weg lief.

Worin könnte also das Motiv liegen? Das ist etwas mit der Gewerkschaft zu tun hat, kann ich mir schlecht vorstellen, da kein Bekennerschreiben veröffentlicht wurde. Und was hat der Attentäter davon, wenn niemand weiß, dass er die Gewerkschaft angreifen wollte bzw angegriffen hat.

Es kann natürlich gut sein, dass die Ermittlungsbehörden schon mehr Informationen haben, als sie veröffentlichen, also es eventuell an stichhaltigen Beweisen fehlt.

Aber zur Tat selber, also den Stich mit der Regenschirm Spitze, der Täter ging ja ein sehr hohes Risiko ein, sowas am heiligen Tag, durchzuziehen. Ich hätte da mehr darauf gewettet, dass er das irgendwo im Menschendrubel macht, wo es vielleicht gar nicht aufgefallen wäre, wenn da viele Menschen auf einem Markplatz oder sonst wo wuseln.

Das deutet offensichtlich auch wieder darauf hin, dass es absichtlich genau auf Herrn bulwin als Opfer abgezielt wurde.

Aber auch die Suizid these, warum sollte das genau an dem Tag sein, nachdem die drei Jahre war der Frist enden. Natürlich kann man es nicht 100% ausschließen, es ist auch unwahrscheinlich, aber nur weil etwas unwahrscheinlich ist kann es natürlich trotzdem passieren. Ich weiß (zum Glück) nicht, was in einem Selbstmörder vorgeht.

Jedenfalls hat mich der Film Fall damals sehr mitgenommen, weil man die Qualen die er erleiden musste, wirklich authentisch darstellte. Sowas wünscht man niemandem.


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20.11.2024 um 18:50
Zitat von LindströmLindström schrieb:Aber zur Tat selber, also den Stich mit der Regenschirm Spitze, der Täter ging ja ein sehr hohes Risiko ein, sowas am heiligen Tag, durchzuziehen.
Eigentlich hätte er das Gift nur auf den Türgriff von CBs Auto kippen müssen. Aber damit hätte er eventuell andere gefährdet.


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20.11.2024 um 19:06
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb:Eigentlich hätte er das Gift nur auf den Türgriff von CBs Auto kippen müssen. Aber damit hätte er eventuell andere gefährdet.
Das stimmt. Aber ich bin jetzt kein Chemiker, aber verflüchtigt sich das nicht recht schnell? Das muss ja dann wirklich 30 Sekunden vorher auf den Griff aufgebracht werden. Oder wie ist das?

Ich meine Komma das Morde begangen werden, aufgrund Rache, Betrug, und was weiß ich noch alles, da muss doch hier ein ganz spezielles Motiv fanden sein, damit man zu so etwas greift wie die Methylquecksilber...


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Anschlag mit Quecksilberspritze

20.11.2024 um 19:35
Es ist schon echt interessant, was man alles lernt, wenn man sich mit dem Dimethylquecksilber beschäftigt.

In Japan gab es eine ganze Reihe (über 2.000 sind anerkannt) Todesfälle durch Quecksilberverbindungen, weil ein Chemie-Konzern sein Abwasser einfach ins Meer geleitet hat und die Leute, die dort lebten, natürlich Fisch, anderes Meergetier und Algen etc. konsumiert haben.
Minamata wurde weltweit zum Begriff für Umweltschäden durch unkontrollierte Verklappung von Abfällen, als sich in dem Ort Mitte der 1950er-Jahre Schädigungen am zentralen Nervensystem von Menschen und Tieren zeigten, die bald auf die Aufnahme von Quecksilberverbindungen aus Lebensmitteln und Trinkwasser zurückgeführt werden konnten. Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief. Die Quecksilberverbindungen werden als Katalysator zur Acetaldehyd-Herstellung verwendet.
Quelle: Wikipedia: Minamata-Krankheit

Dass es diese Fälle gab, ist Ewigkeiten bekannt. Auch die Auswirkungen, wurden sogar im Life-Magazin und in einem Film dokumentiert.

Ob es da nicht mal ein Fingerzeig auf einen Chemiekonzern ist? Vielleicht auch einen mit Acetaldehyd-Produktion?

Nur ein Gedanke…weil ich gerade den Artikel über Minamata las.


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20.11.2024 um 21:07
Zitat von LindströmLindström schrieb:Das stimmt. Aber ich bin jetzt kein Chemiker, aber verflüchtigt sich das nicht recht schnell? Das muss ja dann wirklich 30 Sekunden vorher auf den Griff aufgebracht werden. Oder wie ist das?
Man könnte es in einen Trägerstoff wie Vaseline etc. einarbeiten. Wer in der Lage ist das Gift zu beschaffen/herzustellen, dürfte damit auch keine Probleme haben.
Noch einfacher wäre es gewesen das Gift in den Innenraum/Vordersitz zu spritzen, doch auch hier wieder die Gefahr Unbeteiligte zu schädigen.
Es gab mal einen Fall, wo ein Mann mit Kohlenmonoxid ermordet wurde. Der Täter hatte es aus einer Gasflasche mit einer Kanüle in den Innenraum geleitet. Der Moment in dem die Tür zum Einsteigen geöffnet wurde reichte nicht das Gas aus dem Innenraum zu bekommen.


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20.11.2024 um 21:33
Das Injizieren als solches hat ja aus Tätersicht gut funktioniert. Es stellt sich aber schon die Frage, wie er sich den Ablauf der Attacke in Gänze im Idealfall vorgestellt hatte. Schließlich ist Bulwins Reaktion absolut erwartbar gewesen. Der Täter muss eigentlich mit einer Konfrontation im Anschluss an die Injektion gerechnet haben. War ihm das egal? Oder legte er es geradezu darauf an? Wenn es ihm vor allem um das Verabreichen des spezifischen Stoffs ging, dann war die Spritzenmethode vielleicht auch die einzige für ihn persönlich sichere Methode, die aber gleichzeitig seinen Erfolg garantierte.


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20.11.2024 um 21:41
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Der Täter muss eigentlich mit einer Konfrontation im Anschluss an die Injektion gerechnet haben. War ihm das egal?
Das ist auch wieder ein Punkt den ich nicht verstehe. Dachte der Täter dass man das nicht spürt, den Einstich? Herr bulgen war jetzt nicht sehr alt und relativ sportlich soweit ich das gelesen und gesehen habe. Was, wenn er den Täter festgehalten hätte, oder wenn jemand anderes dazu gekommen wäre?


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20.11.2024 um 21:43
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Der Täter muss eigentlich mit einer Konfrontation im Anschluss an die Injektion gerechnet haben. War ihm das egal? Oder legte er es geradezu darauf an?
Manchmal glaube ich das der Täter es nahezu darauf angelegt hat. Als ob an Bulwin ein Exempel statuiert wurde. "Seht her was ich mit ihm gemacht habe! Ihr seid auch noch dran!"

Vielleicht war er auch noch zusätzlich bewaffnet, falls Bulwin ihn angeht.
Es gab mal einen Fall, da wurde eine junge Frau nachts auf offener Straße mit Benzin übergossen und angezündet. Der Täter hatte sich gut vorbereitet. Das Benzin in einen Eimer umgefüllt um es schneller auf sein Opfer zu kippen. Als Passanten versucht ihn nach der Tat zu stellen zog er eine Pistole.


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21.11.2024 um 15:42
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Wenn es ihm vor allem um das Verabreichen des spezifischen Stoffs ging, dann war die Spritzenmethode vielleicht auch die einzige für ihn persönlich sichere Methode, die aber gleichzeitig seinen Erfolg garantierte
Das dürfte auch wirklich die sicherste Methode gewesen sein, um „nur“ Herrn Bulwin zu treffen und keinen anderen.

Ich habe gerade mal nachgesucht, ob Quecksilber oder Quecksilberverbindungen bspw. Kunststoff erweichen oder auflösen (wie z.B. Aceton oder DMSO). Aber das scheint nicht der Fall zu sein, also reicht eine stinknormale Plastikspritze mit Kanüle.

Statt Schirm hätte er allerdings auch einfach die Spritze so nehmen können anstatt der durchaus bemerkenswerten Schirmkonstruktion. Gab ja genügend Fälle, in denen mit Spritzen Flüssigkeiten, Erreger und Erkrankungen (absichtlich) übertragen wurden.

Beispiel: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/mysteriose-nadel-angriffe-in-franzosischen-diskos-4327054.html

Irgendwie erinnert der Angriff auf Herrn Bulwin, bis auf den verwendeten Stoff, sehr an das Attentat auf Georgi Markow 1978.

Wikipedia: Regenschirmattentat

Sollte hier vielleicht auch ein ähnlicher Hintergrund vorliegen? Im Endeffekt wissen wir ja fast nichts.


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21.11.2024 um 16:01
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Irgendwie erinnert der Angriff auf Herrn Bulwin, bis auf den verwendeten Stoff, sehr an das Attentat auf Georgi Markow 1978.

Wikipedia: Regenschirmattentat
Ich habe mir das auch mal durchgelesen und bin dabei auf den Artikel im Einzelnachweis gestoßen: Wie Moskau mit einem Regenschirm mordet. Könnte ja ein Ansatz sein. Bulwin ist ein Name, der seinen Ursprung in England / Amerika hat. Vielleicht wurde er stellvertretend für sein Vater / Opa etc. zum Opfer und es gab einen Zusammenhang der in der Vergangenheit liegt. Natürlich alles nur spekulativ.


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29.11.2024 um 23:01
Zitat von swinedogswinedog schrieb am 19.11.2024:Dass jemand das Dimethylquecksilber in einem Heimlabor hergestellt hat, halte ich für extrem unwahrscheinlich, wenngleich es möglich wäre
Der sog. "Pausenbrotmørder" aus Bielefëld hat Dimethylquacksalber im eigenen Keller hergestellt und fachmænnisch in Mayonnæseglæsern gelagert.

Entweder ist diesen Menschen die Lebensgefahr, in die sie sich selbst damit begeben, scheïßegal - oder sie legen es auf eine Art sogar darauf an.
Wer sich für Details interessiert: es gibt einen Podcast, in dem die Durchsuchung und anschließende Räumung des Hauses des damaligen Tatverdächtigen für die "Pausenbrot- Veredelung" detailliert erörtert werden. Das ist wirklich interessant. Bei Interesse kann ich den nochmal raussuchen.
Zitat von honeybeehoneybee schrieb am 21.11.2024:Bulwin ist ein Name, der seinen Ursprung in England / Amerika hat. Vielleicht wurde er stellvertretend für sein Vater / Opa etc. zum Opfer und es gab einen Zusammenhang der in der Vergangenheit liegt.
Ich denke, der Fall steht jetzt kurz vor der Lœsung. So nah dran waren die Ermittler seit de nicht mehr an der Klærung dieses mysteriøsen Falles.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb am 21.11.2024:Statt Schirm hätte er allerdings auch einfach die Spritze so nehmen können anstatt der durchaus bemerkenswerten Schirmkonstruktion
Das ist in der Tat eine gute Frage: was wollte der Tæter mit dieser Konstruktion bezwecken?
Hat der Tæter sich hier einen "KGB-Showeffekt" erhofft? Im Gedränge der Großstadt quasi "beilæufig" in Hintern stechen - dann fiel dem pickligen Quecksilber - Spritzer auf, dass er nicht in Downtown - London ist, sondern in einer Seitenstraße der deutschen Provinzhauptstadt Hannover, wo er nahezu allein mit dem Opfer ist.

Auf einem Volksfest hätte diese Schirmmethode sicherlich besser funktioniert, denn auch wenn man eine Armlänge Abstand halten sollte, so ist ja auch das mit seiner Schirmkonstruktion leicht zu überwinden.
Im Gedränge unerkannt die Sp(R)itze in das Hinterteil reingedrückt, zack --> abgespritzt! Und schon ist der Herr vergiftet.
Zitat von swinedogswinedog schrieb am 20.11.2024:Es stellt sich aber schon die Frage, wie er sich den Ablauf der Attacke in Gänze im Idealfall vorgestellt hatte. Schließlich ist Bulwins Reaktion absolut erwartbar gewesen. Der Täter muss eigentlich mit einer Konfrontation im Anschluss an die Injektion gerechnet haben.
In der Tat ist das ein wichtiger Punkt.
Wenn er allein mit seinem Opfer ist und dem einen Regenschirm in den Arsch steckt, dann wird das dem Opfer auffallen und es wird sich irritiert umdrehen. Das MUSS der Täter einkalkuliert haben.

Es bleibt ein extrem seltsames Verbrechen.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

29.11.2024 um 23:38
Zitat von SchanzerSchanzer schrieb am 14.11.2024:So geht keine professionelle Polizeiarbeit.
Entscheidend ist, ob man sich dann in eine Richtung verrennt, obwohl die ermittelten Tatsachen ganz offensichtlich eine andere Sprache sprechen. Das kann und möchte ich aber weder beurteilen, noch unterstellen!
Richtig, SO geht auch keine professionelle Polizeiarbeit.

Hast du dich eigentlich mit dem Verlauf der Ermittlungen in dem Fall denn mal näher befasst oder wolltest du mir nur erklären, "wie Polizeiarbeit geht"?
Dann bedanke ich mich recht herzlich für die Aufklärung.

Schau: die Polizei hat sich anfangs sehr stark auf eine Richtung fokussiert, weshalb leider auch keine Funkzellenauswertung erfolgte. Ua. das möchte ich kritisieren.
Wenn man wirklich ergebnisoffen "in alle Richtungen ermittelt", dann hätte man auch die Zeugenaussage der Dame mit dem Hund ernst nehmen müssen. Denn diese Zeugenaussagen, die auf einen pockennarbigen Pockenmann mit Lederjacke, einem tragbaren Telephon und einem spritzigen Regenschirm hingewiesen haben, die gab es ja. Daraus einen "Suizid/ resp. Versicherungsbetrug" zu basteln, das war kreativ.

Aber es gab aus Sicht Indizien, die "für" einen geplanten Suizid gesprochen haben.
Nur war man diesbezüglich ganz schön voreilig.

Wenn der Herr B. sich für einen Suizid mittels dieser Substanz entschieden hat, dann wird er auch gewusst haben, wie das Zeug wirkt. Monatelanges Leiden garantiert, während der Tod - also das Ziel, das erreicht werden muss, um der Familie die Lebensversicherung auszuzahlen - nicht mal garantiert ist.

Ich empfehle in dem Fall, nochmal in die Ermittlungen einzusteigen und zu schauen, wie der Zeitstrahl der Ermittlungen und der Veröffentlichungen war.


Natürlich ist es einfach, hier Jahre später via Tastatur die Polizeiarbeit zu kritisieren.
Aber es gibt einfach auch Verläufe - wie bspw im Fall Frauke Liebs, den ich damals "live" verfolgt hatte und wir die Polizei nach der 1. SMS sofort "Entwarnung" gegeben hat, obwohl Vieles darauf hindeutete, dass FL nicht freiwillig abgetaucht war...

Es gibt leider auch bei der Polizei mitunter den Drang, Akten zu schließen. Und da kommt dann eine Ermittlungsrichtung bei raus, die nicht mehr ergebnisoffen genannt werden kann.


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