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Anschlag mit Quecksilberspritze

940 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Anschlag, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag mit Quecksilberspritze

16.11.2024 um 00:30
Zitat von whoeverwhoever schrieb:wenn B. Suizid begehen wollte und er sich eine der dort jeden Tag rumlungernden Gestalten als "Täter" ausgesucht hätte..
Und jetzt der "Todesstoß" für diese Theorie.
Tun wir mal so, als ob es so war. Dass Herr Bulwin sich tatsächlich mit dem Teufelszeug umbringen wollte und versucht hat, das als Mord jemanden in die Schuhe schieben zu wollen. Und der unschuldige Mann mit seinem schwarzen Stockschirm stand einfach zufällig um 15:55 Uhr vor dem Hinterausgang.

Fakt ist, dass der Einstich um die Tatzeit rum passiert ist. Er hat kurz danach den Notruf gewählt, der RTW kam und er wurde ins KH gebracht. Dort wurde von einem Arzt ein frischer Einstich festgestellt.
Also hat sich Bulwin nicht z.B. schon einen Tag früher gestochen und dann versucht etwas zu inszenieren.

Tatsache ist auch, dass Bulwin zur Tatzeit diese schwarze Konstruktion samt Höllenspritze, die exakt auf einen schwarzen Stockschirm passen würde, dabei hat.
Diese aufwendige Konstruktion konnte Bulwin nicht mal eben am Tattag um 15:30 Uhr heimlich auf dem Klo gebastelt haben. Die muss mindestens einen Tag vorher hergestellt worden sein. Stichwort Loch mit einer Maschine gebohrt usw.

Wie konnte also Bulwin mindestens einen Tag vor dem 15. Juli wissen, dass genau am Freitag um 15:55 Uhr, wenn er das Gebäude verlässt, ein Mann mit einem schwarzen Stockschirm in dieser verlassenen Einbahnstraße stehen wird?

Wie konnte er schon mindestens einen Tag vorher wissen, dass er eine schwarze Konstruktion basteln musste, die genau auf einen schwarzen Stockschirm passen würde? Konnte Bulwin Hellsehen?
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Wenn man jetzt noch dazu rechnet, dass Bulwin nahezu unmöglich an dieses Dimethyl-Quecksilber gekommen sein kann
und dass es komplett irrwitzig ist, dass sich ein gesunder Ehemann mit Kindern mit dem Teufelszeug qualvoll und endlos lang selber umbringt, es evtl. nicht mal final klappt und die Familie so auch kein Geld bekommt, dann strebt die Wahrscheinlichkeit gegen Limes 0.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

16.11.2024 um 12:55
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Wie konnte also Bulwin mindestens einen Tag vor dem 15. Juli wissen, dass genau am Freitag um 15:55 Uhr, wenn er das Gebäude verlässt, ein Mann mit einem schwarzen Stockschirm in dieser verlassenen Einbahnstraße stehen wird?

Wie konnte er schon mindestens einen Tag vorher wissen, dass er eine schwarze Konstruktion basteln musste, die genau auf einen schwarzen Stockschirm passen würde? Konnte Bulwin Hellsehen?
Die Forderungen, die du stellst, ergeben keinen Sinn.

Hier nur als Beispiel die Uhrzeit.

Die Uhrzeit ist eigentlich egal, Hauptsache die Person wird von genug potentiellen Zeugen irgendwann an diesem Tag mit Schirm in dieser Gegend gesehen.

--> Hier kann ich nur nochmals darauf hinweisen, dass wir die Zeugenaussagen nicht genau kennen. Es wurde gesagt, dass die Zeugen am Tattag eine Person mit Schirm sahen. Um welche UHRZEIT sie ihre Beobachtungen machen, wissen wir nicht. Auch nicht ob es in derselben Strasse war wo der Überfall angeblich geschah oder in einer Seitenstrasse davon.

Wichtig auch: gemäß der Suizid-These gab es überhaupt keinen Überfall. Es gab also auch kein Abreißen der Konstruktion von einem Schirm. Statt dessen kann man davon ausgehen, dass die Konstruktion den ganzen Tag über im Auto lag (ohne Schirm; so präpariert, dass sie wie abgerissen wirkte). Eventuell erfolgte dort auch die Injektion, Quecksilberreste fand man ja genug im Auto (hätte aber auch vorher geschehen können, z. B. Firmentoilette). Eventuell hätte das Klebeband auch durch andersfarbiges ausgetauscht werden können, wenn nötig.


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16.11.2024 um 13:03
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Das ist eine Erfindung von dir. Wo hast Du bitte her, dass am Hinterausgang Gewerkschaft angeblich täglich Gestalten bzw. Junkies rumgelungert haben?
Ich habe den Ort oben als Street View verlinkt. Das ist eine hoch bürgerliche Bürogebäude Einbahnstr. Da lungern keine Junkies rum.
Da gehen alte Omis mit ihrem Hündchen spazieren. Deswegen ist der Täter dort ja auch so massiv aufgefallen.
whoever schrieb:
90 Meter vom Tatort entfernt, unter dem Bremer Damm in Richtung Lodyweg sieht das aber schon ganz anders aus. Das kann auch StreetView nicht wiedergeben....


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17.11.2024 um 01:49
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Die Forderungen, die du stellst, ergeben keinen Sinn.
Mal abgesehen davon, dass es Fragen sind... sie ergeben für dich keinen Sinn, weil Du sie nicht wirklich beantworten kannst und sie deine ganze Suizid Story, die von der Polizei längst verworfen wurde, aushebeln.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Es wurde gesagt, dass die Zeugen am Tattag eine Person mit Schirm sahen.
Nicht EINE Person, sondern exakt den Mann, der schon seit 6 Wochen mehreren, unabhängigen Zeugen genau an diesem Hintereingang wartend und beobachtend aufgefallen ist. Jetzt mit schwarzem Stockschirm.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Auch nicht ob es in derselben Strasse war wo der Überfall angeblich geschah oder in einer Seitenstrasse davon.
Zitat XY Podcast ab 3:10 min.:
Am Hinterausgang fällt Zeugen seit Anfang Juni 2011 wiederholt ein Mann auf der DORT (am Hinterausgang) zu warten und zu beobachten scheint.
Auch am 15. Juli fällt DER Mann DORT auf, diesmal gleich mehreren Zeugen.
Quelle: https://aktenzeichenxy-podcast.podigee.io/61-neue-episode
Nix andere Straße.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Statt dessen kann man davon ausgehen, dass die Konstruktion den ganzen Tag über im Auto lag (ohne Schirm; so präpariert, dass sie wie abgerissen wirkte). Eventuell erfolgte dort auch die Injektion, Quecksilberreste fand man ja genug im Auto (hätte aber auch vorher geschehen können, z. B. Firmentoilette).
Könnte theoretisch so gewesen sein.
Hilft dir nur gar nicht aus der Sackgasse, wie Herr Bulwin schon mindestens einen Tag vorher eine schwarze Konstruktion antizipieren konnte, die dann genau optisch wie praktisch auf den schwarzen Stockschirm passte, der am Freitag bei dem Schirm Mann mehrfach beobachtet wurde. Am Hinterausgang!
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Eventuell hätte das Klebeband auch durch andersfarbiges ausgetauscht werden können, wenn nötig.
What? Bulwin konnte bei Konstruktion mindestens einen Tag vorher nicht ahnen, dass sich am Tattag überhaupt ein Mann mit Schirm vorm Hintereingang rumtreibt. Jetzt soll er plötzlich an dem Freitag auch noch alle möglichen Farben konstruieren können?
Nochmal die konkrete Frage:

Wie konnte Bulwin schon mindestens einen Tag vorher wissen, dass er eine schwarze Konstruktion basteln musste, die genau auf einen schwarzen Stockschirm passen würde?

Wie konnte Bulwin mindestens einen Tag vorher wissen, dass am Freitag ein Mann mit einem schwarzen Stockschirm im Bereich Hintereingang stehen wird, dem er dann seine Konstruktion in die Schuhe schieben will?


Kommt jetzt als letzte mögliche Variante,
dass Bulwin am Freitag ständig aus dem Fenster in Richtung Hinterausgang geschaut,
dort dann diesen Mann mit schwarzem Stockschirm gesehen hat, und sich dann mal eben in einem Bürogebäude auf dem Herrenklo diese aufwendige Konstruktion gebastelt hat? Samt Loch bohren mit einer Bohrmaschine?
Genau farblich und von der Größe angepasst auf den Schirm, den er gerade durchs Fenster gesehen hat? Und auch noch Panzerband in allen möglichen Farben dabei?


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17.11.2024 um 02:13
Nicht, dass ich ein Fan dieser Suizidtheorie wäre. (Eher im Gegenteil.) Aber rein logisch, einige gerade geäußerten Argumente dagegen haben nur Kraft, wenn man ausschließt, dass Bulwin und der Regenschirmtyp sich kannten. Was aber, wenn Bulwin ihn für seinen "Selbst"mord beauftragt hätte? Nur mal so als Gedankenspiel.


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17.11.2024 um 05:17
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Was aber, wenn Bulwin ihn für seinen "Selbst"mord beauftragt hätte?
Vorstellen kann man sich natürlich Vieles. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit für die Nummer ist, mag jeder selber entscheiden.

Aber sowohl im XY Filmfall wie im XY Podcast wird klar gesagt, dass sich Bulwin und der Schirm Mann nicht kannten.
Dazu auch in beiden Medien, dass bei der Suche nach einem Motiv bei Herr Bulwin und seinem gesamten Umfeld jeder Grashalm auf links gedreht wurde. Nichts gefunden.

Und warum sollte der Schirm Mann über 6 Wochen am Hinterausgang warten und den beobachten, wenn die beiden sich doch eh abgesprochen haben?
Ob sich ein angeheuerter Mörder bzw. Totschläger, mit der Gefahr auf Lebenslänglich, 6 Wochen lang da rumtreibt und mehrfach von unterschiedlichen Zeugen unmaskiert bestaunen lässt, obwohl es gar nicht nötig wäre, ich weiß ja nicht.

Ich weiß gerade nicht welche Version ich beknackter finde, dass Bulwin den ganzen Schirm Angriff fast hellseherisch erfunden haben soll, oder die Version hier.


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17.11.2024 um 09:19
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Was aber, wenn Bulwin ihn für seinen "Selbst"mord beauftragt hätte? Nur mal so als Gedankenspiel.
Dann hätte Herr Bulwin diesen von ihm selbst bestellten Täter vermutlich kaum bis ins Detail (deckungsgleich mit anderen Zeugenaussagen) bei der Polizei beschrieben.


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17.11.2024 um 10:15
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Dann hätte Herr Bulwin diesen von ihm selbst bestellten Täter vermutlich kaum bis ins Detail (deckungsgleich mit anderen Zeugenaussagen) bei der Polizei beschrieben.
Das kommt drauf an. Ich glaube zwar nicht, dass Bulwin einen "Komplizen" hatte, aber wenn man das gedanklich mal durchspielt und an andere Kriminalfälle denkt, dann gibt es durchaus eine Möglichkeit. Zum Beispiel soll Joseph Earl Meling (der in den USA als Produktvergifter "tätig" war) als älterer Mann geschminkt/verkleidet Zyanid gekauft haben. Er soll sich täuschend echt mittels Schminke und Perücke haben "altern" lassen können, man fand Fotos von solchen Maskeraden und ein komplettes Schminkset bei ihm.

Der Typ den Bulwin beschrieb -- Unreine Haut, Pflaster im Gesicht usw. -- könnte man sich auch als geschminkte + verkleidete Person vorstellen. Das würde auch erklären, warum die Person scheinbar verschwand nach dem angeblichen Überfall (wobei man das "Verschwinden" auch anderweitig erklären kann).


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17.11.2024 um 14:03
Platt gefragt:
Wieso sollte man eine solche Suizid-Methode wählen?

Als Betroffene mit mittlerweile mehreren Versuchen und daher auch Kontakten zu anderen Betroffenen, will das Gros von uns eigentlich schnell und schmerzlos gehen. Es werden Methoden gewählt, die im besten Fall einen schnellen Tod mit möglichst wenig Leid bringen. Wenig Leid auch für Angehörige; im Sinne, dass sie einem nicht beim Sterben zusehen müssen.

Wieso sollte Herr Bulwin sich selbst eine Dosis dieser Quecksilberverbindung injizieren, um dann monatelang förmlich “dahinzusiechen”; mit Schmerzen, Krämpfen und was noch so alles zu einer QS-Vergiftung gehört.
Dass QS eine äußerst negative Wirkung auf den Körper hat, ist zwar bekannt; aber welche Dosis mit welcher Verbindung tödlich ist…das wird gerade mal ein Chemiker mit medizinischem Wissen ausrechnen können.
Ich selbst bin als Kind mal mit Quecksilber in Berührung gekommen, als mir ein altes Fieberthermometer zerbrach. Ein kleiner Tropfen hat für einen Leberschaden ausgereicht. Zur tödlichen Wirkung fehlte aber noch eine ganze Menge.

Warum die Methode, wenn es Suizid hätte sein müssen? Auch wenn er ein “längeres Sterben” haben wollte, gäbe es weitaus weniger qualvolle Methoden.


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17.11.2024 um 14:23
Ich glaube ja, wie gesagt, auch nicht an die Suizidtheorie. Eben wegen der Grausamkeit des langen Sterbens. (Oder wäre es allenfalls noch denkbar, dass er sich das aus Unwissen ganz anders vorgestellt hatte?)


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Anschlag mit Quecksilberspritze

17.11.2024 um 15:06
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Wieso sollte Herr Bulwin sich selbst eine Dosis dieser Quecksilberverbindung injizieren, um dann monatelang förmlich “dahinzusiechen”; mit Schmerzen, Krämpfen und was noch so alles zu einer QS-Vergiftung gehört.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Oder wäre es allenfalls noch denkbar, dass er sich das aus Unwissen ganz anders vorgestellt hatte?
Zunächst mal: ich erwähne die Suizid-These nur als eine Denkmöglichkeit, die meiner Meinung nach noch nicht überzeugend widerlegt ist. Zwar wird im Podcast gesagt, dass die momentane Denkrichtung (Arbeitshypothese) der Ermittler eine andere ist und dass ein DNA-Indiz, das man früher als in diese Richtung deutend annahm, entkräftet wurde, aber dass man Suizid daher komplett ausschließen kann bzw. einen Gegenbeweis führen kann, ist eine gänzlich andere Geschichte.

Ich kann mir die Einnahme des Giftes organisches Quecksilber auf freiwilliger Basis nur unter folgenden Umständen vorstellen:

a) Geisteskrankheit.
Z. B. religiöser Wahn (Selbstbestrafung eines Sünders, Leiden Jesu, ... ). Eventuell ebenfalls aus religiösen Gründen: nach außen verschleiern, dass es Suizid war.

b) Wie von redsherlock erwähnt: Unwissenheit.
Falls jemand von Quecksilber als tödlichem Gift gehört hat und überlesen hat, dass es ein grausamer, extrem langwieriger Tod ist. Das würde ich aber in diesem Fall als sehr unwahrscheinlich einschätzen, weil organisches Quecksilber ganz besondere Kenntnisse erfordert.

c) Fehleinschätzung der Giftwirkung
Nach dem Motto: geringe Dosis == langwieriger, langsamer Tod. Hohe Dosis: schneller Tod.

Im Fall Wetterhahn waren für die Giftwirkung nur ein paar Tropfen Dimethylquecksilber verantwortlich, die auf einen Handschuh fielen, der bald darauf gewechselt wurde. Im Fall Bulwin wurde eine massive Dosis direkt ins Unterhautfettgewebe injiziert.

Eigentlich kann ich mir, wenn überhaupt, nur Möglichkeit a) in diesem Fall vorstellen.

Aber ... die anderen Erklärungen (Geheimdienst, Geisteskranker Täter) kann ich mir ebenso wenig richtig vorstellen.


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17.11.2024 um 18:42
Ich glaube, dass vor allem der zeitlich in Zusammenhang stehende Ablauf der Wartefrist die Ermittler zur Theorie mit der Lebensversicherung bewegt hat. Das ist ja gerade der Witz an so einer Wartezeit, dass eben nicht noch schnell eine Lebensversicherung abgeschlossen wird, ehe sich der Vertragsnehmer suizidiert. Nach der Wartezeit, so Idee, kann ein Zusammenhang ausgeschlossen werden. Auszahlen müssen hätte die Versicherung die Leistungssumme deshalb sowieso, warum also der umständliche und grausame Weg über die Quecksilberverbindung und Inszenierung eines Mordes? Gibt es vielleicht doch Lebensversicherungen, die im Falle eines Suizids auch nach der Wartezeit die Versicherungssumme nicht auszahlen? Um es gleich deutlich zu machen, ich glaube eher nicht an die Suizidtheorie, würde sie aber auch nicht gänzlich ausschließen. Spontan ging ich immer von einem Mord durch einen Geheimdienst aus, siehe Tiergarten-Mord/Changoschwili. Die Täter sind nicht immer Vollprofis, wie an diesem Fall deutlich wurde. Wenn kein Geheimdienst, dann glaube ich an einen Einzeltäter, der einen Groll gegen Bulwin hegte, bekannter- oder unbekannterweise. In großem Abstand folgt dann irgendwann die Suizidtheorie oder andere Erklärungen.


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17.11.2024 um 20:41
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Gibt es vielleicht doch Lebensversicherungen, die im Falle eines Suizids auch nach der Wartezeit die Versicherungssumme nicht auszahlen?
Nein, ich denke die gibt es nicht. Soweit ich das verstanden habe, ist das mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben, dass auch Suizid durch eine Lebensversicherung abgedeckt sein muss nach Ablauf der Karenzzeit.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Nach der Wartezeit, so Idee, kann ein Zusammenhang ausgeschlossen werden. Auszahlen müssen hätte die Versicherung die Leistungssumme deshalb sowieso, warum also der umständliche und grausame Weg über die Quecksilberverbindung und Inszenierung eines Mordes?
Ich denke falls es ein als Kriminalfall getarnter Suizid war, wollte er auf jeden Fall eine Absicherung für seine Familie haben, falls die Ermittler die Sache durchschauen und von Suizid ausgehen würden. Wenn also letztlich der Todesfall als Suizid klassifiziert worden wäre, dann wäre die Familie vor Ablauf der Karenzzeit leer ausgegangen. Klassifizierung als Suizid sollte aber vermieden werden, aus Gründen, die sich von einem "normalen" Menschen wohl nicht nachvollziehen lassen und die nicht mit Geld zusammenhingen.
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Spontan ging ich immer von einem Mord durch einen Geheimdienst aus, siehe Tiergarten-Mord/Changoschwili. Die Täter sind nicht immer Vollprofis, wie an diesem Fall deutlich wurde.
Die Frage wäre nur, warum ein anderer Staat etwas gegen Bulwin haben sollte.

Zudem wäre mir unverständlich, warum ein schwer zu beschaffendes bzw. noch schwerer selbst herzustellendes Gift (dessen Einsatz durchaus auf einen Geheimdienst hindeuten könnte) in einer nach Laienart zusammengeflickten Apparatur zur Anwendung kam. Wenn ein Geheimdienst seine Tätigkeit hätte verschleiern wollen, dann hätte er das Attentat auf eine weniger umständliche Art und Weise (Messer, Schusswaffe) durchgeführt, wie es im Falle Changoschwili geschah. Vermutlich wäre es dann als tödlich endender Straßenraub deklariert worden.


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17.11.2024 um 22:17
Mich würde mal interessieren, ob an Unis (an denen Chemie als Studiengang angeboten wird) nachgeforscht wurde. Es werden doch nicht viele in der Lage sein die Chemikalie (trotz Studium) herzustellen?! Zumindest lt Podcast. In Hannover kann man sogar Chemie studieren. Dort hätte ich angesetzt. Vielleicht hat ein Professor Auffälligkeiten entdeckt oder ähnliches.


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17.11.2024 um 23:19
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Der Typ den Bulwin beschrieb -- könnte man sich auch als geschminkte + verkleidete Person vorstellen.
Die nächste Räuberpistole. Ohne jeglichen Anhaltspunkt dafür. Dieser Mann wurde über 6 Wochen und am Tattag von mehreren, unabhängigen Zeugen beobachtet und sehr genau und deckungsgleich beschrieben. Bei besten Lichtverhältnissen im Hochsommer. Und keinem von diesen Personen ist aufgefallen, dass es eine "geschminkte + verkleidete Person" war? Ach stimmt, er hat sich mit einer Jeans verkleidet.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:die Suizid-These nur als eine Denkmöglichkeit, die meiner Meinung nach noch nicht überzeugend widerlegt ist.
Wenn ich dir aber die Widerlegung deiner "Denkmöglichkeit" präsentiere, kommt keine Antwort darauf. Zum drittenmal die Frage:

Wie konnte Bulwin schon mindestens einen Tag vorher wissen, dass er eine schwarze Konstruktion basteln musste, die genau auf einen schwarzen Stockschirm passen würde?

Wie konnte Bulwin mindestens einen Tag vorher wissen, dass am Freitag ein Mann mit einem schwarzen Stockschirm im Bereich Hintereingang stehen wird, dem er dann seine Konstruktion in die Schuhe schieben kann?


Nochmal, Bulwin kann sich diese Konstruktion nicht mal eben am Tattag in einem Bürogebäude auf dem Klo gebaut haben, nachdem er evtl. aus dem Fenster einen Mann mit schwarzen Stockschirm um den Hinterausgang herum gesehen hat.
Die Polizei konnte an der Hülse den Einsatz einer Bohrmaschine feststellen. Das kann nur vor dem Tattag hergestellt worden sein.
Und Panzerband in allen Farben hatte er auch noch dabei?
Und wo hat er all das, Panzerband, Bohrmaschine etc. verschwinden lassen nach 15:55, Zeitnahmen Notruf und RTW, ohne dass die Polizei da was gefunden hätte?
Und auch den Arbeitsplatz wird die Polizei untersucht haben.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Zwar wird im Podcast gesagt, dass die momentane Denkrichtung (Arbeitshypothese) der Ermittler eine andere ist, .. aber
Man könnte auch einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass die Polizei diese Suizid These längst beerdigt hat und ganz klar von einem Mord und diesem konkreten Täter spricht.
Zitat von whoeverwhoever schrieb:a) Geisteskrankheit.
Z. B. religiöser Wahn (Selbstbestrafung eines Sünders, Leiden Jesu, ... )
Die Polizei hat das gesamte Leben von Herr Bulwin und sein gesamtes Umfeld komplett auf links gedreht.
Da wurde nicht mal ansatzweise die Möglichkeit gefunden, dass der IT Mann Bulwin sich das streng regulierte und in Teilen sogar verbotene Dimethyl-Quecksilber hat besorgen können. Geschweige denn selber herstellen.
Und auch eine Geisteskrankrankheit oder religiöser Wahn wurden nicht benannt.

Ist dir das nicht langsam selber ein wenig unangenehm, hier dem Opfer Herr Bulwin nebulös durch die Blume eine schwere Straftat in den Raum zu stellen? Nachdem die Polizei das längst abgeräumt hat?


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18.11.2024 um 12:41
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Zudem wäre mir unverständlich, warum ein schwer zu beschaffendes bzw. noch schwerer selbst herzustellendes Gift (dessen Einsatz durchaus auf einen Geheimdienst hindeuten könnte) in einer nach Laienart zusammengeflickten Apparatur zur Anwendung kam. Wenn ein Geheimdienst seine Tätigkeit hätte verschleiern wollen, dann hätte er das Attentat auf eine weniger umständliche Art und Weise (Messer, Schusswaffe) durchgeführt, wie es im Falle Changoschwili geschah.
Ich nannte den Tiergarten-Mord deshalb, weil ich von einem "Profi" erwarten würde, dass er den Auftrag so ausführt, dass er nicht kurze Zeit später in der Nähe des Tatorts festgenommen wird. Aber er war ein Auftragsmörder - seine Grobschlächtigkeit und sein rigoroses Vorgehen waren bekannt. Geheimdienste morden mitnichten immer auf die gleiche Weise. Am besten aus deren Sicht sind jene Attentate, die so aussehen, als wären es Unfälle gewesen. Jüngst ist wieder mal ein Putin-Kritiker vom Balkon gefallen. Jeder ahnt, was da passiert ist, aber offiziell heißt es: bedauerlicher Unfall. Manchmal will man auch bewusst eine Botschaft senden, man denke an Litwinenko, Skripal, Nawalny etc. Die eingesetzten Giftstoffe werden in Laboren entwickelt, um einen möglichst grausamen Tod zu bewirken. Ich weiß nicht, ob ich der Einschätzung aus dem Podcast gänzlich folgen soll, wonach es sich bei der Apparatur um ein amateurhaftes Konstrukt gehandelt haben soll. Klar, bei einem Geheimdienst denkt man an einen richtig genialen Regenschirm, der von Q ausgetüftelt wurde, am besten noch mit Schussfunktion, zumindest jedoch an eine schön integrierte Spritze. Fakt ist aber, dass die Tape-Konstruktion einwandfrei funktionierte. Wer auch immer diese konstruierte war mit diesem Teil des Anschlags erfolgreich. Die Flucht scheint amateurhaft. Sicher ist auch, dass nicht jede Spionagetätigkeit auf der einen oder anderen Seite auffliegt. Ich will damit dem Opfer nichts unterstellen, aber manchmal sind auch Opfer von Verbrechen in Dinge verstrickt, von denen wir oder die Ermittler nichts wissen. Und wenn sie tausendmal sein Leben auf Links gedreht haben, ein Geheimnis kann verborgen geblieben sein, sei es einen Geheimdienst betreffend oder anderweitige Verstrickungen. Andere Erklärungen wie "Verrückter Einzeltäter + Zufallsopfer" kommen natürlich auch in Betracht.


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18.11.2024 um 13:12
Zitat von swinedogswinedog schrieb:Ich will damit dem Opfer nichts unterstellen, aber manchmal sind auch Opfer von Verbrechen in Dinge verstrickt, von denen wir oder die Ermittler nichts wissen. Und wenn sie tausendmal sein Leben auf Links gedreht haben, ein Geheimnis kann verborgen geblieben sein, sei es einen Geheimdienst betreffend oder anderweitige Verstrickungen.
Im Podcast spricht die Ermittlerin Romey Leonhardt genau dieses Thema an. Sie erwähnt als Möglichkeit, dass sich das Opfer "möglicherweise auch im Darknet herumgetrieben hat" bzw. ein Parallelleben führte und dort im Prinzip ein Motiv für die Tötung entstanden sein könnte. Aber Belege dafür scheint es nicht zu geben, es bleibt alles im Bereich der Spekulation. Und mir fällt es sehr schwer zu glauben, dass rein im virtuellen Bereich ein Motiv für eine Tötung entstanden sein könnte.

Aber selbst wenn das so gewesen sein sollte: warum hat dann der Täter ein langsam wirkendes Gift gewählt, das dem Opfer die Möglichkeit geben würde über sein potentielles Doppelleben und seine potentiellen Entdeckungen noch in aller Ruhe den Ermittlern zu berichten?


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18.11.2024 um 13:19
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Aber selbst wenn das so gewesen sein sollte: warum hat dann der Täter ein langsam wirkendes Gift gewählt, das dem Opfer die Möglichkeit geben würde über sein potentielles Doppelleben und seine potentiellen Entdeckungen noch in aller Ruhe den Ermittlern zu berichten?
Vielleicht, weil er ihn leiden sehen wollte und wusste, dass das Opfer nicht mit der Wahrheit herausrücken würde. Ersteres ist für mich schon sehr sicher, sei es nun ein Einzeltäter oder ein Geheimdienst. Wer so ein Gift herstellt, der weiß auch, wie es wirkt. Dass es einen langsamen, grausamen und sicheren Tod zur Folge haben wird. Das wollte man dann genau so haben.


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19.11.2024 um 14:34
Zitat von ExilHarzerExilHarzer schrieb am 16.11.2024:90 Meter vom Tatort entfernt, unter dem Bremer Damm in Richtung Lodyweg sieht das aber schon ganz anders aus. Das kann auch StreetView nicht wiedergeben..
Meinst du das hier?
https://ambremerdamm.de/

Tolle Sache!


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19.11.2024 um 16:50
Zitat von curious13curious13 schrieb:Meinst du das hier?
Ganz genau! Die Hipstergerechte Umwandlung hat dort also laut Deinem link ab 2021 stattgefunden....10 Jahre nach der Tat.


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