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Anschlag mit Quecksilberspritze

890 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Anschlag, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag mit Quecksilberspritze

12.11.2024 um 03:58
Ich habe mir den Tatort mal unter dem Aspekt angeschaut, ob der Mörder gezielt Herr Bulwin töten wollte, oder doch nur irgendeinen der Gewerkschaft. Quasi als allg. Rache an der IGBCE.
Ich vermute, dass der Täter sich unbedingt am Hinterausgang ein Opfer suchen wollte. Und Bulwin das Pech hatte, immer darüber in den Feierabend und in die gleiche Richtung zum Auto zu gehen.

Hier der Hinterausgang bei Street View:
Hinterausgang Gewerkschaft / Tatort
Dort ist Bulwin links runter gegangen und wo man auf die Straße trifft erfolgte der Angriff. Der Täter verschwand dann nach links durch die 2 Stoppschilder ins Grüne.

Der Haupteingang vorne:
Haupteingang Gewerkschaft

Zwei verschiedene Welten! Die Tat ist am Hinterausgang verlässlich auszuführen. Am Vordereingang nur unter Risiko. Und man kann auf der Flucht in arge Probleme geraten.
Vorne kreuzen sich 3 riesige Verkehrsadern samt U-Bahn Station. Freitag 16:00 Uhr im Sommer ist da die Hölle los. Mögliche Polizeiwagen inclusive. Kein guter Tatort.
Direkt vorm Haus sind die Parkplätze und auch ein Fahrrad Parkplatz. Alle MA die diese benutzen, würden als Opfer quasi wegfallen.
Auch 7 Wochen ausspionieren ist dort auffälliger.

Der Hinterausgang dagegen ist perfekt.
Der Täter brauchte nur einen MA der verlässlich links runter geht. Dort ist der ideale, quasi einzig sichere Fluchtweg weg vom Gebäude.

Und als der Täter dort 7 Wochen beobachtet hat, war Bulwin vermutlich der pünktlichste MA (der auch keine Putzfrau oder Kunde sein konnte) der immer verlässlich nach links abging.
Weil der Täter am Tattag sicher nicht 1-2h mit seinem Höllenschirm hinten lauern wollte.
Spricht für mich alles für Bulwin als "bestes" Zufallsopfer dieser Gewerkschaft.
Zitat von redsherlockredsherlock schrieb:Ablauf der Frist genau am Tat-Tag war mir nicht bekannt
Genau am Tattag stimmt auch nicht. Bitte den Podcast hören.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

12.11.2024 um 09:26
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Genau am Tattag stimmt auch nicht. Bitte den Podcast hören.
Im Podcast sagt die Ermittlerin Romey Leonhardt dazu wörtlich:

"Dann ist es so, dass Herr Bulwin eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, die hatte eine Klausel drin, dass nach Abschluss der Versicherung drei Jahre vergehen müssen bis eine Summe ausgezahlt werden würde. Und diese drei Jahre waren mit der Tat sozusagen um..."

Ich denke das hätte sie nicht gesagt bzw. es wäre für die originalen Ermittler nicht verdächtig gewesen, wenn die Karenzzeit nicht kurz vor der Tat geendet hätte.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

12.11.2024 um 09:36
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Die DNA Forensik Stand heute ist halt deutlich präziser als noch vor 12 Jahren. Einleuchtend, dass für die Polizei das jetzige Ergebnis gilt.
So einfach ist das nicht. Wenn durch höhere Genauigkeit alte DNA-Resultate hinfällig würden, dann müssten viele Kriminalfälle, die schon abgeurteilt wären, wieder aufgerollt werden. Die höhere Genauigkeit bezieht sich auch eher auf die Menge an DNA die man für eine Analyse braucht.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

12.11.2024 um 10:09
Vor vielen Jahren klingelte es bei jemand an der Haustür. Der Mann öffnete, während seine Frau im Hintergrund blieb. Sie hörte wie jemand ihren Mann nach seinem Namen fragte. Der Mann bejahte, “dass er die Person vom Klingelschild sei” und wurde daraufhin umgebracht.” Die Polizei fand kein Motiv, allerdings wurde es dem ermordeten Mann vor zwei Wochen auf der Arbeit schlecht.

Jahre später gesteht ein am Schizophrenie erkrankter Mann seinem Therapeuten, “dass er sich vom Polizeichef seiner Stadt verfolgt gefühlt hätte und deshalb diesen ermordet hätte.” Er kannte diesen Polizeichef nicht persönlich, fand aber die Adresse des Ermordeten über das Telefonbuch. Der später ermordete Mann hatte einen ähnlich klingenden Namen wie der Polizeichef. Der sich verfolgt fühlende Psychotiker reichte die Ähnlichkeit der Nachnamen, um einen Menschen umzubringen.

Der Täter im Quecksilbernord zeigte schon in den Monaten vor der Tat auffälliges bzw. verrücktes Verhalten. Dies passt nicht zu einem “normalen Mörder”, der möglichst wenig Aufsehen erregen möchte.

Es erscheint mir gut möglich, dass das Motiv für den Mord an Herrn Bulwin aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung des Mörders existiert.


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12.11.2024 um 10:27
Zitat von whoeverwhoever schrieb:So einfach ist das nicht. Wenn durch höhere Genauigkeit alte DNA-Resultate hinfällig würden, dann müssten viele Kriminalfälle, die schon abgeurteilt wären, wieder aufgerollt werden. Die höhere Genauigkeit bezieht sich auch eher auf die Menge an DNA die man für eine Analyse braucht.
Korrekterweise muss man sagen, dass kein Verfahren wieder aufgenommen werden MUSS. Das passiert nämlich nur aufgrund eines Antrags des Verurteilten und nicht von Amts wegen. Du wirst wahrscheinlich gar nicht an die Asservate kommen, um relevante Spuren überhaupt zu prüfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Antrag überhaupt durchgehen würde mal außen vor. Auf gut Glück lässt da niemand was prüfen.


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12.11.2024 um 11:15
Zitat von mjk-17mjk-17 schrieb:Korrekterweise muss man sagen, dass kein Verfahren wieder aufgenommen werden MUSS. Das passiert nämlich nur aufgrund eines Antrags des Verurteilten und nicht von Amts wegen. Du wirst wahrscheinlich gar nicht an die Asservate kommen, um relevante Spuren überhaupt zu prüfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Antrag überhaupt durchgehen würde mal außen vor. Auf gut Glück lässt da niemand was prüfen.
Ja, das ist mir schon klar. Worauf ich hinauswollte: es ist kein systematischer Fehler bei DNA-Untersuchungen bekannt, der alte DNA-Untersuchungen von vornherein falsch machen würde. Ganz im Gegenteil: man kann mit Recht annehmen, dass alte DNA-Untersuchungen, die korrekt durchgeführt wurden, auch nach modernen Standards das korrekte Resultat geliefert haben.

Um auf den Fall Bulwin zurückzukommen: mir ist weiter unklar, warum die neuen DNA-Untersuchungen die alten widerlegt haben sollen. Letztlich könnte das darauf hindeuten, dass die alten DNA-Untersuchungen fehlerhaft waren.


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12.11.2024 um 18:07
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Um auf den Fall Bulwin zurückzukommen: mir ist weiter unklar, warum die neuen DNA-Untersuchungen die alten widerlegt haben sollen. Letztlich könnte das darauf hindeuten, dass die alten DNA-Untersuchungen fehlerhaft waren.
Heutzutage benötigt man viel weniger Material, um eine DNA zu isolieren. Es könnte also auch der Fall sein, dass man damals einzig die DNA des Opfers aus dem vorhandenen Material isolieren konnte. Die DNA eines Tatverdächtigen aber eben erst später, weil von dieser deutlich weniger auf der Tatwaffe vorhanden war. Oder es gab eine Mischspur, die man auch erst mit neueren Methoden "auseinandernehmen" konnte.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass früher weniger Abschnitte der DNA abgeglichen wurden. Früher wurden in der Regel acht DNA-Abschnitte isoliert und mit der Datenbank/Vergleichsprobe abgeglichen. Mittlerweile sind das bis zu 16 Abschnitte. Es kann in ganz seltenen Ausnahmefällen tatsächlichen passieren, dass bei nur acht Abschnitten eine Übereinstimmung gegeben ist, bei zehn oder mehr Abschnitten dann aber nicht mehr.
Die Polizeidirektion Osnabrück hat bei einer Cold Case-Ermittlung einmal genau diese Situation gehabt: Die Tatort-DNA stimmte mit einer DNA aus der Datenbank überein. Das Problem war nur, dass derjenige, bei dem es den Treffer gab, zur Tatzeit noch in die Grundschule ging und dementsprechend als Täter nicht in Frage kam. Als man dann mehr Abschnitte überprüft hat, hat man den wirklichen Täter gefunden.

Daher würde ich allein aufgrund dieser neuen DNA-Erkenntnis nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass die Untersuchung damals fehlerhaft war.


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12.11.2024 um 19:20
Zitat von AnalystAnalyst schrieb:Die Polizei fand kein Motiv, allerdings wurde es dem ermordeten Mann vor zwei Wochen auf der Arbeit schlecht.
Damit konnte wirklich keiner rechnen.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

13.11.2024 um 03:09
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Und diese drei Jahre waren mit der Tat sozusagen um..."
Damit wird aber nicht gesagt, dass diese 3 Jahre exakt am Tattag 15. Juli 2011 abgelaufen sind. Nur das wollte ich kurz geraderücken.
Sicher wird diese 3 Jahresfrist relativ kurz vor der Tat abgelaufen sein. Somit ist es auch völlig gerechtfertigt von der Polizei das näher zu beleuchten. Sowie ermitteln in alle Richtungen immer richtig ist.

Aber ich denke, es ist müßig darüber noch zu diskutieren. Die Polizei hat diese Versicherungsbetrug und Suizid These längst verworfen. Ganz einfach weil es diesen Täter schlicht gegeben hat. Und der sicher nicht von Herr Bulwin beauftragt wurde.
Und Bulwin nicht im Ansatz die Expertise hatte diesen Stoff herzustellen.

Zudem wäre das Geld ja nur geflossen, wenn Bulwin auch wirklich gestorben wäre. So etwa in 10 Monaten bis 3 Jahren. Vielleicht.
Oder eben nicht. Qualvoll leiden für nichts?

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wirklich spannend finde ich immer noch die Frage, ob dieser Täter hier der "Butterbrot Mörder" Klaus O. ist.
Die Polizei hält sich ja wegen laufender Ermittlungen verständlicherweise zurück.
Es gibt einige Punkte, die dafür sprechen. z.B. dass es in 100 Jahren nur 3 Fälle mit DimethylQuecksilber bekannt sind.
Dazu die ungefähre räumliche und zeitliche Nähe. Alter und Körpergröße würden in etwa passen.
Sogar die Haarfarbe würde ungefähr hinkommen. Klaus O. ist eher dunkelblond mit Tendenz zu hellbraun.

Aber wenn ich mir subjektiv alle Fotos (mit Akte vorm Gesicht) von Klaus O. ansehe, sehe ich eher nicht unseren Schirm Mörder.

Ich sehe bei Klaus O. keinen hageren Schädel. Ach der Körperbau ist nicht hager. OK, füllig ist er jetzt auch nicht. Er wurde als drahtiger Kerl beschrieben.
Auch sehe ich keinerlei Auffälligkeiten der Haut.
Und wenn man sich sein chemisches Treiben so ansieht, scheint er 2011 noch gar nicht so weit gewesen sein.
Seine Bestellungen: https://www.directupload.eu/file/d/8737/uibbufie_jpg.htm
Seine Suchbegriffe: https://www.directupload.eu/file/d/8737/rplddyop_jpg.htm

Seine "produktive" Phase ging erst später los und passt zeitlich auf seine Taten. Mein Gefühl ist: eher nicht.


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13.11.2024 um 11:33
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Wirklich spannend finde ich immer noch die Frage, ob dieser Täter hier der "Butterbrot Mörder" Klaus O. ist.
...
Seine "produktive" Phase ging erst später los und passt zeitlich auf seine Taten. Mein Gefühl ist: eher nicht.
Ja, hier kann ich dir nur zustimmen. Wenn man in die Urteilsbegründung schaut, dann findet man dort Auszüge aus seinem Laborbuch, die seine Synthesen dokumentieren. Auch Auszüge von seinen Google-Suchen, um Infos über die Giftwirkung und mögliche Synthesen zu finden. Das alles war so um 2016/17 und er hat ja auch um diese Zeit (habe die genauen Daten jetzt nicht im Kopf) eine Vergiftung mit einem organischen Quecksilberpräparat durchgeführt, die tödlich endete. Gerade seine Suche nach Synthesewegen wirkt auf mich, als hätte er das wirklich zum ersten Mal gemacht. Und er hatte ja auch beruflich und ich denke auch von seiner Ausbildung her keinen Bezug zu Laboren. Also dass er in einem alten Labor vielleicht noch Restmengen der Substanz gefunden hat und sie 2011 eingesetzt und verbraucht hat... dafür kann ich mir geeignetere Personen/Personengruppen vorstellen.


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13.11.2024 um 11:50
Zitat von Juris019Juris019 schrieb:...Daher würde ich allein aufgrund dieser neuen DNA-Erkenntnis nicht zwangsläufig davon ausgehen, dass die Untersuchung damals fehlerhaft war.
Danke für die ausführlichen Erklärungen, die für mich nachvollziehbare Möglichkeiten beschreiben. Wäre schön, wenn die Vorgänge etwas transparenter wären in diesem Bereich.


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gestern um 10:50
Zitat von VettlappenVettlappen schrieb:Die Schlussfolgerungen der Polizei hinsichtlich der Suizid-These sind schon auf eine gewisse Art unverschämt weit hergeholt gewesen.
Dass man nach so einer Tat erstmal in alle Richtungen ergebnisoffen ermittelt, ist ein Ermittlungsgrundsatz und daher auch richtig und wichtig. Man stelle sich vor, teure Ermittlungen laufen jahrelang ins Leere, weil man einen Ansatz, der sich dann als der Richtige herausstellt, von Anfang an kategorisch ausgeschlossen habe, insbesondere wenn es Verdachtsmomente (Lebensversicherung) geben könnte. So geht keine professionelle Polizeiarbeit.
Entscheidend ist, ob man sich dann in eine Richtung verrennt, obwohl die ermittelten Tatsachen ganz offensichtlich eine andere Sprache sprechen. Das kann und möchte ich aber weder beurteilen, noch unterstellen!


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gestern um 12:33
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Aber ich denke, es ist müßig darüber noch zu diskutieren. Die Polizei hat diese Versicherungsbetrug und Suizid These längst verworfen. Ganz einfach weil es diesen Täter schlicht gegeben hat.
Ob es den Täter gab ist eine Glaubensfrage. Es gab laut unabhängigen Zeugen einen Mann, den C. B. später als Täter beschrieb. Das wurde auch von der Ermittlerin übrigens so im Podcast gesagt. So sprach sie z. B. von der "Person, die letztlich als Täter beschrieben wurde".

Tatsache ist aber, dass niemand außer C. B. die Tat sah. Ob die Tat also als solche wirklich stattfand, da ist man ganz allein auf die Aussage von C. B. angewiesen. Da helfen auch die DNA-Spuren an der Spritzenkonstruktion nichts, denn von wem auch immer die sind, wenn es keinen Täter gab, dann haben sie keine Aussagekraft.


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gestern um 21:08
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Die Polizei hat diese Versicherungsbetrug und Suizid These längst verworfen.
Zumal es ja auch kein Versicherungsbetrug wäre. Ein Betrug wäre es, wenn man ein Ableben vortäuschen würde und tatsächlich auf dem Dachboden seines Hauses leben würde. Was hier ja eben nicht vorliegt.


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gestern um 22:39
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Ob es den Täter gab ist eine Glaubensfrage. ..
Ob die Tat also als solche wirklich stattfand, da ist man ganz allein auf die Aussage von C. B. angewiesen.
Sorry, aber da kann ich mich nur schwer wundern.

- Der beschriebene Täter wurde über 6 Wochen hinweg von mehreren, unabhängigen Zeugen beim Ausspionieren am Tatort gesehen und ist sogar als Psycho aufgefallen

- Genau zur Tatzeit wurde exakt dieser Mann wieder von mehreren, unabhängigen Zeugen vor dem Tatort Hinterausgang wartend mit einem schwarzen Stockschirm gesehen

- Herr Bulwin beschreibt exakt diesen Mann in allen Einzelheiten, genau wie die Zeugen, als Täter
Bulwin nennt die gleichen Details in der Beschreibung wie die Zeugen über 6 Wochen und die am Tattag, die er alle nicht kennt und mit denen er sich nicht abgesprochen haben kann. Wie soll das gehen?

- Und zufällig hat Bulwin plötzlich eine Konstruktion in der Hand, die genau auf den von Zeugen zur Tatzeit gesehenen schwarzen Stockschirm passt
Und diese Konstruktion enthält dann ein extrem seltenes Gift, dass Bulwin unmöglich hergestellt oder beschafft haben kann

- An der Gift Konstruktion befinden sich sowohl Fingerabdrücke wie auch DNA Spuren, die weder Bulwin noch von seinem direkten Umfeld stammen

- Und ganz nebenbei erhält er an dem Tag eine Vergiftung mit Dimethyl-Quecksilber, die ihn über 10 Monate qualvoll verrecken lässt

Schon ein paar Zufälle zu viel, nicht wahr? Zum Glück geht auch die Polizei fest davon aus, dass es diesen Täter natürlich gibt.


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gestern um 23:27
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Sorry, aber da kann ich mich nur schwer wundern.

- Der beschriebene Täter wurde über 6 Wochen hinweg von mehreren, unabhängigen Zeugen beim Ausspionieren am Tatort gesehen und ist sogar als Psycho aufgefallen

- Genau zur Tatzeit wurde exakt dieser Mann wieder von mehreren, unabhängigen Zeugen vor dem Tatort Hinterausgang wartend mit einem schwarzen Stockschirm gesehen

- Herr Bulwin beschreibt exakt diesen Mann in allen Einzelheiten, genau wie die Zeugen, als Täter
Bulwin nennt die gleichen Details in der Beschreibung wie die Zeugen über 6 Wochen und die am Tattag, die er alle nicht kennt und mit denen er sich nicht abgesprochen haben kann. Wie soll das gehen?
Hier meine Anmerkungen zu den oben genannten Punkten:

1) Dass sich in dieser Zeit eine merkwürdige Gestalt dort herumgetrieben hat, bestreite ich nicht. Vermutlich war es gar nicht mal die einzige merkwürdige Gestalt, die in dieser Gegend herumgelaufen ist zu dieser Zeit und die sich irgendwie auffällig verhalten hat. Jedenfalls hat keiner der Zeugen außer Bulwin jemals behauptet, dass diese merkwürdige Gestalt in irgendeiner Form kriminell gewesen wäre. Sie hat mal einen komischen Kommentar über einen Hund abgegeben, der dort hingepinkelt hat, aber das war auch schon alles. Die Frau, der der Hund gehörte, hat er nicht bedroht, er war ihr halt nur "merkwürdig" im wahrsten Sinne des Wortes.

2) Wenn man sich einfach mal vorstellt, dass jemand einen Suizid tarnen will als Verbrechen, dann wäre ihm die unter 1) beschriebene Person sicherlich recht gekommen. So jemand kann man nämlich alles Mögliche zutrauen, auch einen Überfall.

3) Der Regenschirm ist ein interessanter Punkt. Hier ein Link zu einem Artikel der lokalen Zeitung (HAZ vom 22.07.2011), der auch auf das Wetter in der Woche davor eingeht. Ich zitiere:

"Nach reichlich Regen und wenig sommerlichem Wetter in dieser Woche setzt der Sonntag dem die Krone auf. Tief Otto ist bis dahin in einem Kreis gegen den Uhrzeigersinn um uns herumgezogen und kommt nun von Westen her zurück."

https://web.archive.org/web/20110722223831/http://www.haz.de/Freizeit/Wetter

Das Wetter in der Woche des Überfalls scheint also in der Region Hannover gar nicht richtig sommerlich gewesen zu sein, wie man es für Juli eigentlich erwarten würde. Wenn die Gestalt an diesem Tag einen Schirm dabei hatte, dann war das also wohl durchaus verständlich, wenn man an die Wetterkapriolen denkt in dieser Woche.

Vermutlich hatte die Gestalt schon die Tage vorher einen Schirm dabei und CB (der täglich dort vorbeikam und den Wetterbericht kannte) konnte sich also darauf einstellen.

4) Der Regenschirm ist auch in anderer Hinsicht ein interessanter Punkt. Der Überfall, so wie ihn CB der Polizei schilderte, erinnert nämlich sehr stark an das berühmte Regenschirmattentat auf Georgi Markow, von dem man definitiv weiß, dass es ein Geheimagenten-Attentat war:

Wikipedia: Regenschirmattentat

Ein Geheimagenten-Bezug... perfekt um von einem möglichen Suizid abzulenken.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

um 06:47
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Wenn man sich einfach mal vorstellt, dass..
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Vermutlich hatte die Gestalt schon die Tage..
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Vermutlich war es gar nicht mal die einzige merkwürdige Gestalt, die..
Ich sehe, dass dich dieser haarsträubende Medicine Artikel, der überhaupt keinen Einblick in die Ermittlungsakten hatte, scheinbar beeinflusst hat. Dazu die von der Polizei längst verworfene Suizid Story.

Was erlauben sich diese Schreiberlinge da bitte, mit mehreren nachweislich falschen Angaben die Polizeiarbeit zu belasten?
Diese Zeitschrift Typen behaupten, dass die Polizei erst 6 Wochen später von dem Fall erfahren hat, obwohl sie schon 2 Tage danach eine Polizeimeldung mit Zeugenaufruf rausgegeben haben. "Toller" Artikel.

Dann behautet dieses Machwerk, dass Bulwin zu seiner Frau gesagt hätte, bei einem Bummel durch Hannover angegriffen worden zu sein. Obwohl er direkt nach Verlassen der Arbeit die Polizei angerufen hat. Träumen die? Merkst Du, was von diesem Artikel zu halten ist?

Weiterhin wird behauptet, dass in der Spritze neben dem DimethylQ. angeblich Thallium und weitere Quecksilberverbindungen gefunden wurde Äh, wo darf ich das bitte in den Polizeimeldungen oder von dem bei XY involvierten Toxikologen nachlesen?

Dann wird behauptet, dass Bulwin angeblich durch seinen Job (als IT Mann) Zugang zu Quecksilberverbindungen (das höchst seltene, regulierte Dimethyl-Quecksilber) hätte.
Behaupten, dass er angeblich Zugriff auf Tieftemperaturthermometer hätte. (die kein Molekül organisches Quecksilber enthalten)
Belege dafür? Keine.

Wie der IT Mann Bulwin allerdings an die tatsächliche, organische Quecksilberverbindung gekommen sein soll, dass hat deren Phantasie dann wohl vergessen.
Bulwin hat bestimmt ein paar Zaubersprüche über die angeblichen Tieftemperaturthermometer gesprochen. Obwohl darin nicht ein organisches Molekül ist, hatte der "Chemie Copperfield" Bulwin plötzlich organisches Dimethyl-Quecksilber. Faszinierend.

Aber Du hast dir ja auch 2022 mit jemanden hier geschrieben, dass es auch diese Hunde Szene wohl gar nicht gegeben hat. Angeblich Phantasie von XY.
--------------

Und jetzt die Kernfragen:
Wie konnte bitte Bulwin direkt nach der Tat die exakt gleiche Täterbeschreibung samt dem großen Pflaster abgeben wie mehrere, unabhängige Zeugen kurz vor der Tat, die mit Bulwin nichts zu tun hatten?
Wie konnte Bulwin sich dieses auffällige, große Plaster im Gesicht ausdenken, dass andere Zeugen so auch nur zur Tatzeit berichtet haben?
Wie die ganzen anderen Details wie hageres Gestalt, hageres Gesicht, auffällige Wangenknochen, die pokennarbigen Hautveränderungen usw. usw.
Deine Idee von: Bulwin hat den mal gesehen und will dem was in die Schuhe schieben, finde ich hanebüchen.

Wie wusste Bulwin, dass er sich eine schwarze Apparatur bauen musste? Schirme gibt es in unzähligen Farben.
Um es direkt einzufangen: Nein, in den 6 Wochen vorher hat keiner der mehreren Zeugen von einem Schirm gesprochen. Also wird auch Bulwin den schwarzen Schirm nicht schon vor dem Tattag gesehen haben.

Und wie hat sich der IT Mann Bulwin das extrem seltene, regulierte Dimethyl-Quecksilber besorgt bzw. hergestellt?
Ich sag's dir, gar nicht. Selbst der technisch begabte Tüftler Klaus O., brauchte trotz intensivster Arbeit daran, ca. 5 Jahre, bis er das Teufelszeug herstellen konnte.
Ist da irgendwas chemisches bei Familie Bulwin bekannt, was die Polizei nicht längst wüsste? Wo bei Klaus O. jeder Krümel seiner Bestellungen und chemischen Aktivitäten detailliert bekannt ist?
Und nein, das konnte man auch 2011 nicht mehr irgendwo besorgen, nachdem die Expertin schon 1997 daran gestorben ist.

Wie hat Bulwin es geschafft, auf das Klebeband eine fremde (nicht seine) Fingerspur zu bekommen? Seine DNA war es ja auch nicht.
Wie hat er auf die Spritze die DNA von zwei fremden Männern bekommen? Selbst wenn eine davon von einem Labor MA verunreinigt worden sein sollte, wer ist der zweite Mann?

Und warum ist sich die Polizei zu 100% sicher, dass es die Tat samt Täter gegeben hat?


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Anschlag mit Quecksilberspritze

um 09:24
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Ich sehe, dass dich dieser haarsträubende Medicine Artikel, der überhaupt keinen Einblick in die Ermittlungsakten hatte, scheinbar beeinflusst hat. Dazu die von der Polizei längst verworfene Suizid Story.
Ich stimme dir zu, dass der Artikel einige Fehler enthält. Aber in einigen Punkten wurde er auch durch die Ermittlerin Romey Leonhardt bestätigt. So wurde z. B. bestätigt, dass tatsächlich Quecksilberreste im Wagen von Christoph Bulwin gefunden wurden. Auch bestätigt wurde, dass die originalen Ermittlungen aufgrund der Suizid-These eingestellt wurden.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Wie konnte bitte Bulwin direkt nach der Tat die exakt gleiche Täterbeschreibung samt dem großen Pflaster abgeben wie mehrere, unabhängige Zeugen kurz vor der Tat, die mit Bulwin nichts zu tun hatten?
Wie konnte Bulwin sich dieses auffällige, große Plaster im Gesicht ausdenken, dass andere Zeugen so auch nur zur Tatzeit berichtet haben?
Wie die ganzen anderen Details wie hageres Gestalt, hageres Gesicht, auffällige Wangenknochen, die pokennarbigen Hautveränderungen usw. usw.
Wir kennen keine Details der Zeugenaussagen. Wir kennen höchstens summarische Resultate, gefiltert durch die Ermittler und gemittelt über verschiedene Zeugenaussagen. Ob und welche Zeugen neben Bulwin das Pflaster beschrieben haben, ist mir nicht ersichtlich. Im Podcast wurde, so ich mich erinnere, nur gesagt dass Bulwin eine "relativ gute" Beschreibung des angeblichen Täters lieferte und dass andere Zeugen den Täter und den Regenschirm auch am Tattag beschrieben. In welchem Detail die einzelnen Zeugen ansonsten den "Täter", insbesondere am Tattag, beschrieben, geht aus dem Podcast oder andern Quellen nicht hervor.

Aber der Punkt ist ja auch: wenn B. Suizid begehen wollte und er sich eine der dort jeden Tag rumlungernden Gestalten als "Täter" ausgesucht hätte, dann konnte er diesen aus eigener Anschauung heraus sehr gut beschreiben. Da brauchte er nichts hinzuerfinden.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Deine Idee von: Bulwin hat den mal gesehen und will dem was in die Schuhe schieben, finde ich hanebüchen.
Zunächst mal ist das nicht nur meine Idee, sondern auch die Idee der ursprünglichen Ermittler. Und was das "hanebüchen" angeht: mir kommt jede Theorie in diesem Fall "hanebüchen" vor. Ob es nun der Geheimagent ist oder der zufällige Psychopath. Im Prinzip dürfte dieser Fall gar nicht existieren... ;)
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Und wie hat sich der IT Mann Bulwin das extrem seltene, regulierte Dimethyl-Quecksilber besorgt bzw. hergestellt?
Im Falle von B. würde es wohl auf "besorgt" rauslaufen -- allerdings wissen wir nicht, wie seine Ausbildung aussah, ob da eventuell auch mal ein Fachwechsel eine Rolle spielte. Ich darf an dieser Stelle dran erinnern, dass B. für einen Arbeitgeber tätig war, der "Chemie" in seinem Namen trägt. Und ich vermute mal, dass es wohl auch Analyselabors gibt/gab zu denen B. Zugang hatte. NMR ist eine Methode, die man in solchen Labors finden kann. Und früher wurde für Quecksilber-NMR eben Dimethylquecksilber als Standard benutzt. Auch wenn (laut dem von dir geschmähten Artikel übrigens) der Arbeitgeber von B. wohl angegeben hat, solches organische Quecksilber nicht im Besitz zu haben... Bulwin arbeitete schon jahrelang für die Firma, manchmal werden alte Chemikalien entsorgt oder verschwinden einfach (gelten dann als "verbraucht"). Und registriert sind in (historisch gewachsenen) Labors sowieso nie alle Chemikalien.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Wie hat Bulwin es geschafft, auf das Klebeband eine fremde (nicht seine) Fingerspur zu bekommen? Seine DNA war es ja auch nicht.
Wie hat er auf die Spritze die DNA von zwei fremden Männern bekommen? Selbst wenn eine davon von einem Labor MA verunreinigt worden sein sollte, wer ist der zweite Mann?
Ob er das Klebeband im Baumarkt gekauft oder vielleicht irgendwo mitgenommen hat (z. B. vom Arbeitgeber oder von einer Baustelle) werden wir wohl nie herausfinden. Ebenso wenig wie welche DNA-Spur an welche Stelle des Bandes kam. DNA Spuren kann man auch gezielt fälschen.
Zitat von DieHappyDieHappy schrieb:Und warum ist sich die Polizei zu 100% sicher, dass es die Tat samt Täter gegeben hat?
Das ist deine Interpretation. Ich würde, was die Cold Case-Ermittlungen angeht, sowieso eher von "Arbeitshypothese" sprechen. Ursprünglich war ja Klaus O. der Auslöser... wie wir beide festgestellt haben, wird dieser Auslöser vermutlich eher ein "Fehlalarm" gewesen sein.


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