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Anschlag mit Quecksilberspritze

932 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: 2011, Anschlag, Hannover ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 21:45
Zitat von Jade_greenJade_green schrieb:frage mich, hat der Dialog zwischen der Hunde Besitzerin und dem möglichen Täter ( Aufregung über Hund pinkelt in Rasen...) wirklich so stattgefunden oder wurde das erfunden? Was denkt ihr?
Bin mir ziemlich sicher, dass diese Unterhaltung in irgendeiner Art und Weise stattgefunden hatte. Möglicherweise war nur der Gesprächsinhalt ein anderer, also statt sich über das Urinieren aufzuregen war dem Täter vielleicht zu lautes Bellen ein Dorn im Auge. Das ZDF weist darauf auch in ihrer Fall-Zusammenfassung nochmal explizit hin:
ihren Ermittlungen stößt die Polizei auf mehrere Zeugen, die möglicherweise den Täter vor der Tat gesehen haben. Ihnen fiel Tage und Wochen vor der Tat ein Fremder auf, der immer an derselben Stelle unweit der Arbeitsstelle von Christoph Bulwin stand. In einem Fall kam es sogar zu einem kurzen Wortwechsel, bei dem sich der Fremde über den Hund einer Passantin aufregte.
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy581-fall1-heimtueckischer-mord-100.html (Archiv-Version vom 27.08.2022)

Zudem ist sich die Kripo sicher, dass der Mann akzentfreies Deutsch spricht. Ob der kurze Wortwechsel mit dem Opfer der Polizei für diese Festlegung ausreicht, kann ich mir nicht vorstellen. Es gab sicher mit einem Zeugen eine längere Konversation.


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26.08.2022 um 22:04
Übrigens steht auf der Seite von Aktenzeichen XY bei der Filmbeschreibung
Nach zwei Monaten fällt er ins Koma, aus dem er nicht mehr erwacht.
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy581-fall1-heimtueckischer-mord-100.html (Archiv-Version vom 27.08.2022)

Das widerspricht komplett dem medizinischen Bericht, in dem es ja heißt, er sei nochmal aus dem Koma erwacht und sogar in eine Rehaklinik gekommen.

Finde das wirklich verwirrend, diese gravierenden Unterschiede in der Darstellung.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 22:17
@marienkaefer

Diese Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Geschehen und dem Filmfall überrascht mich komplett. In einem anderen Fall (Klaus Walter Pauli) wurde geschrieben, dass die finale Version des Filmfalls von den Ermittlern quasi abgesegnet wurde. Wenn das hier ebenfalls so war, hätten die Ermittler wissentlich eine fehlerhafte Darstellung freigegeben. Warum nur?


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26.08.2022 um 22:26
Es ist unerheblich für die Bevölkerung zu wissen, ob es eine, zwei oder drei Spritzen gab oder ob das Opfer in ein Koma fiel oder gelegt wurde……….

Es wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Filme nicht faktengenau sein können und müssen.

Wichtig ist doch für die Fahndung, dass es einen Täter gibt, dessen Beschreibung vorliegt und der eine besondere Affinität zu chemischen Substanzen oder speziell für Quecksilber besitzt.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 22:31
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das meine ich ja: Das kann man nicht als bestätigt ansehen. Auf vielen Wegen können die quecksilberhaltigen Verbindungen in sein Fahrzeug gelangt sein. Nicht nur durch ihn selbst.
Anscheindend leidest du an einer gedanklichen Irritation. Was du meinst in Ehren, aber es gab in meinem Thread keine Schlußfolgerungen. Die Information, CB hatte Zugang zu solchen Substanzen (wie auch immer dieser Zugang ausgesehen hat) steht im Raum. Das ist explizit in der case study festgestellt. Das ist KEINE Schlußfolgerung.

Du kannst das - wie viele andere hier - hinterfragen, ich nehme diese Tatsache als gegeben hin weil ich glaube dass die Ersteller der case study - die Ärzte/Mitarbeiter des Klinikums Hannover und die Polizei in diesem Fall zusammengearbeitet haben. Bei einem Fall dieser Priorität ist alles andere nicht plausibel.

Nun sagst du: Das hat nicht zwangsläufig mit den Funden im Auto zu tun. Zumindest von meiner Seite wurde das nicht behauptet. Auch wenn sich dennoch Fragen auftun.

Der Fall driftet hier diskussional in viele Abzweigungen, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind. Ist ja auch gut. In vielen Kriminalfällen ist das Wahrscheinlichste nicht immer gegeben.

Andy


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26.08.2022 um 22:34
Zitat von cjellicjelli schrieb:Dass der Anschlag der IG BCE galt dürfte auch auszuschließen sein. Wenn ich denen einen Denkzettel verpassen will, töte ich doch keinen IT Mitarbeiter, sondern einen aus dem Vorstand.
Die Anschlagshypothese kommt mir auch unwahrscheinlicher vor, zumal sich der Täter auch nicht (inkognito) bekannt hat. Sicher muss das ein Attentäter nicht zwangsläufig. Aber wenn man sich persönlich an einer Gewerkschaft rächen will, würde dann das Wissen, dass 'irgendjemand' möglicherweise qualvoll stirbt (und die Öffentlichkeit davon vielleicht gar nichts mitbekommt), Genugtuung bereiten? Mag sein, Menschen sind verschieden. Wäre ich so ein Täter, würde ich aber wollen, dass mein eigentliches Angriffsziel (die Gewerkschaft) weiß, worum es mir geht.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 22:40
@AndyStern
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Die Information, CB hatte Zugang zu solchen Substanzen (wie auch immer dieser Zugang ausgesehen hat) steht im Raum. Das ist explizit in der case study festgestellt. Das ist KEINE Schlußfolgerung.
Diese Frage steht für mich in garkeinem Raum. Weil sie kein Verbrechen an C. B. suggeriert, sondern eher einen möglichen Unfall oder Suizid. Demnach bräuchte man keine Tätersuche. WARUM wurde dann wohl dieser Fall neu aufgemacht?


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26.08.2022 um 22:41
Zitat von Eos123Eos123 schrieb:Aber wenn man sich persönlich an einer Gewerkschaft rächen will, würde dann das Wissen, dass 'irgendjemand' möglicherweise qualvoll stirbt
Es gab schon solche Attentäter. Die einen beliebenen Repräsentanten einer Organisation aus Hass auf diese töteten. In erinnere mich an einen Fall eines Tötungsdelikts an einer Mitarbeiterin eines Jobcenters.
Der Mann hatte die Frau willkürlich erstochen, wegen einer diffusen Angst, mit ''seinen Daten würde Schindluder getrieben.''

https://www.focus.de/panorama/welt/messerstecher-soll-aus-angst-vor-daten-missbrauch-getoetet-haben-bluttat-in-jobcenter-in-neuss_id_2208270.html

Täter agieren nicht immer wie rational denkende Menschen.

Andy


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 22:44
An der Diskussion hier sieht man ganz gut, warum in den Filmen nicht auf jede Auffälligkeit eingegangen wird.
Es stiftet Verwirrung und führt dazu, dass eine Flut von Hinweisen kommt zu allen möglichen Aspekten.

Stand heute ist, dass die Polizei einen Zusammenhang mit dem Arbeitgeber für möglich hält. Das sehe ich persönlich auch so.
Es gibt einen Verdächtigen.
Evtl. gibt es ein Umfeld, das der Polizei nicht bekannt ist, um ein persönliches Motiv zu herauszufinden.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 22:45
Zitat von LoreaLorea schrieb:Diese Frage steht für mich in garkeinem Raum. Weil sie kein Verbrechen an C. B. suggeriert, sondern eher einen möglichen Unfall oder Suizid. Demnach bräuchte man keine Tätersuche. WARUM wurde dann wohl dieser Fall neu aufgemacht?
Weil die Untersuchungen die in diese Richtung gingen nicht weiter kamen.

Also wurde die optionale Theorie des externen Täters weiter verfolgt. In der Hoffnung, über diese zu weiteren Ergebnissen zu kommen.

Hat übrigens auch mit der Wertschätzung der Angehörigen zu tun.

Andy


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26.08.2022 um 22:51
Zitat von Tomtim1985Tomtim1985 schrieb:Evtl. gibt es ein Umfeld, das der Polizei nicht bekannt ist, um ein persönliches Motiv zu herauszufinden.
Ja, auch denkbar. Das Opfer hatte Zugang zu sehr gefährlichen Substanzen, das steht fest.

Gibt es einen Markt für solche Substanzen? Immerhin sind es Substanzen, mit denen man recht unauffällig sehr viel Unheil anrichten kann. Es ist durchaus möglich dass das Opfer Komplizen hatte, wenn es um Vermarktung ging. Das soll jetzt aber keine Schuldzuweisung sein. Und auch bei Drogendeals ging schon manches schief.

Und das würde die Version des Opfers erklären. Er konnte der Polizei die Wahrheit nicht sagen, weil er sich selbst belastet hätte.

Aber das ist Spekulation. Dagegen spricht: Hätte er gewußt um welche Giftstoffe es geht, hätte er frühzeitig die Ärzte informieren können. Dann wäre der Mann ggf. noch am Leben.

Andy


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26.08.2022 um 22:52
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Täter agieren nicht immer wie rational denkende Menschen.
Absolut! In dem von dir verlinkten Fall hatten Täter und Opfer aber eine Verbindung, das Opfer war die Sachbearbeiterin des Täters. Im "Quecksilber"-Fall scheint es eine solche Verbindung nicht zu geben. Das "Attentat" fand auch nicht in den Räumlichkeiten der Gewerkschaft statt, sodass zwischen der Tat und der Arbeitsstelle nicht zwangsläufig Verbindungen gezogen werden können. Ich meine: Wenn ich mich an der Gewerkschaft rächen will, greife ich dann 'irgendjemanden' auf offener Straße an? Versteht man meine Tat dann überhaupt als Rache oder vielmehr als Zufallstat eines Irren? Natürlich muss der Täter so nicht denken, das ist richtig.


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26.08.2022 um 22:56
@AndyStern
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Weil die Untersuchungen die in diese Richtung gingen nicht weiter kamen
Und jetzt rollt man den Fall neu auf weil……?

Die Untersuchungen gingen so weit, dass man einen Verdächtigen hatte, aber keine Beweise. Ich könnte mir bspw. vorstellen, dass man da wieder anknüpfen möchte und deshalb erneut nach Zeugen sucht, die den als auffällig beschriebenen Mann kennen könnten. Oder es haben sich ganz neue Ansätze ergeben, denen man nochmal, evtl. mit modernerer Kriminaltechnik, nachgehen möchte.


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26.08.2022 um 23:07
[
Zitat von Eos123Eos123 schrieb:Wenn ich mich an der Gewerkschaft rächen will, greife ich dann 'irgendjemanden' auf offener Straße an? Versteht man meine Tat dann überhaupt als Rache oder vielmehr als Zufallstat eines Irren? Natürlich muss der Täter so nicht denken, das ist richtig.
]

Wenn man maximale mediale Aufmerksamkeit haben will, bringt man den Vorsitzenden um. Dafür ist der Verfolgungsdruck enorm hoch.

Ich bringe den Sachbearbeiter um, der mir den Rechtsschutz versagt. Tja, dann findet man schnell ein Motiv und gerät ins Visier.

Bringt man irgendjemand aus der Gewerkschaft um, findet man kein Motiv und man hat den Vorteil, dass man alle, die dort arbeiten in Angst versetzt.

Auszuschließen ist es nicht, dass es doch ein unbekanntes Umfeld gibt, aber das sehe ich, wenn überhaupt, im Netz ohne persönliche Treffen.


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Anschlag mit Quecksilberspritze

26.08.2022 um 23:15
Zitat von Tomtim1985Tomtim1985 schrieb:An der Diskussion hier sieht man ganz gut, warum in den Filmen nicht auf jede Auffälligkeit eingegangen wird.
Es stiftet Verwirrung und führt dazu, dass eine Flut von Hinweisen kommt zu allen möglichen Aspekten.
So sehe ich das auch. Und vor allem sollte man zwei Dinge bedenken:

a) die medizinische Darstellung zu dem Fall ist früher entstanden als der XY-Film. Der Verfasser hat seine Informationen mit Sicherheit von der Polizei erhalten. Es mag Gründe geben, warum man sich dann entschieden hat, diese speziellen Informationen (Zugang des Opfers zu Chemikalien, Spritze im Auto...) nun nicht mehr der Öffentlichkeit mitzuteilen.

Denn b) ist der Aktenzeichen XY-Film für die breite Öffentlichkeit gedacht, anders als der Fachaufsatz. Wer liest denn schon, außer Fachleuten und "Nerds" wie wir hier, so einen Beitrag? Fachleute, und zwar Mediziner.

Also wird man vor der Erstellung des XY-Films noch einmal überlegt haben, welche Informationen man nun der Öffentlichkeit mitteilt, weil es dabei gezielt um die Fahndung geht. D. h. man lässt Dinge weg, die die Zuschauer verwirren können und lässt außerdem Dinge weg, die in diesem Zusammenhang überflüssig sind. Oder gar schädlich, weil sie möglicherweise in die Irre führen.
Zitat von Tomtim1985Tomtim1985 schrieb:Bringt man irgendjemand aus der Gewerkschaft um, findet man kein Motiv und man hat den Vorteil, dass man alle, die dort arbeiten in Angst versetzt.
Die wissen dann aber nicht warum einer ihrer Kollegen umgebracht wurde. Eben weil sie sehr leicht glauben können "Ach, der, hat sich bestimmt mit den falschen Leuten eingelassen....Oder er hatte eine Geliebte mit eifersüchtigem Ehemann" oder etwas Ähnliches (und nein, ich will dem Opfer nichts unterstellen, es geht mir nur um Erklärungen, die möglicherweise von seinem Umfeld gesucht wurden).

Warum sollen die Leute von der Gewerkschaft das denn auf sich beziehen? Dazu müsste den Gewerkschaftsleuten schon etwas darüber bekannt sein, dass es eine Auseinandersetzung gab. Und wenn es ihnen bekannt wäre, dann würden es sicher auch irgendwer der Polizei mitteilen: "Also, wir hatten da mal so einen komischen Typen, der wollte, dass wir ihm helfen, aber da war nichts zu machen, das was er behauptet hat, konnte er überhaupt nicht beweisen, das haben wir abgelehnt. Das war so ein ganz komischer Vogel, der ist richtig ausgerastet, den mussten wir rausschmeißden..."


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26.08.2022 um 23:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Warum sollen die Leute von der Gewerkschaft das denn auf sich beziehen?
Die Frage ist ob die das überhaupt müssen.
Bei einer derart perfiden Tat kann dem Täter schon die Genugtuung ausreichen.


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26.08.2022 um 23:27
Sie können es deswegen auf sich beziehen, weil die Polizei sie befragt und einen Zusammenhang mit der Gewerkschaft nicht ausschließt.

Und selbst, wenn man den Bezug nicht sieht, ist es nicht gerade angenehm jeden Tag in Richtung Büro zu gehen, wenn man weiß, dass man potentiell der Nächste sein könnte.
Wie will man sich denn gegen so eine Attacke wehren


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26.08.2022 um 23:51
@Tomtim1985
: Du musst aber sehen, C. B. war IT Mensch und nicht Rechtsberater, das ist ein großer Unterschied.


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27.08.2022 um 00:09
Zitat von Tomtim1985Tomtim1985 schrieb:Und selbst, wenn man den Bezug nicht sieht, ist es nicht gerade angenehm jeden Tag in Richtung Büro zu gehen, wenn man weiß, dass man potentiell der Nächste sein könnte.
Naja, dann muss ich aber auch Angst haben über die Straße zu gehen, weil mich da jemand umbringen könnte. Das ist so unspezifisch, dann kann ich auch denken, der Täter hat es auf Männer in mittleren Jahren abgesehen. Oder auf Leute, die über Straßen gehen.

Und wie gesagt: Dann fragt die Polizei - und dann sagen die Leute von der Gewerkschaft eben: "Ja, Gott, was sollen wir über den sagen, wer könnte dem was antun wollen? Das wissen wir auch nicht!"

Er hat halt bei der Gewerkschaft gearbeitet - ja, und wenn er Bäcker gewesen wäre, hätten dann alle Bäcker Angst, dass sie jetzt umgebracht werden? Er ist weder an seinem Arbeitsplatz umgebracht worden, noch hat der Täter irgendwas geäußert. Dahinter kann erst einmal alles und nichts stecken.


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27.08.2022 um 00:13
Zwei Anmerkungen zu der XY-Sendung (Nachbesprechung des Filmfalls):

1) Die Kommissarin hat im Interview auf den von mir schon erwähnten Fall der vergifteten Pausenbrote angespielt (https://www.sueddeutsche.de/panorama/pausenbrot-gift-prozess-urteil-1.4359199), der sich im ostwestfälischen Schloß Holte-Stukenbrock bei Bielefeld abspielte:
Romey Leonhard:"Es gibt durchaus Parallelen zu einem Fall aus Bielefeld, aber da hat sich für uns bisher kein konkreter Tatzusammenhang ergeben."
Der Täter in diesem Fall - Klaus O. - hatte sich in einem "primitiven Kellerlabor" selbst Dimethylquecksilber hergestellt und passt vom Alter her in das Profil des Tatverdächtigen.

2) Die Kommissarin macht auch an anderer Stelle deutlich, dass sie davon ausgeht das der Täter das Gift selbst hergestellt hat:
Romey Leonhard: "... der Täter sich mit der Herstellung von chemischen Stoffen sehr gut auskennen muss"
Ich frage mich, warum die Polizei so sicher zu sein scheint, dass der Täter das Gift selbst hergestellt haben muss. Ich hatte in einem anderen Beitrag ja schon erwähnt, dass das Gift früher als Standard für NMR-Messungen benutzt wurde und somit durchaus noch in einer Reihe von Analytik-Labors rumstehen könnte. Vermutlich würde es auch gar nicht groß auffallen, wenn der Täter sich dort bedienen würde. Letztlich müsste er nicht mal die ganze Flasche mitnehmen - eine 1 ml Spritzenfüllung würde ihm ja schon ausreichen.


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