@Tiho Tiho schrieb:Mit Schilling hätte er am Fahrkartenautomaten nicht bezahlen können.
Mit einer Kreditkarte vielleicht - heute ja - damals vermutlich auch.
Zahlung mit einer damaligen EC-Karte war am Fahrkartenautomaten schon möglich.
Man konnte auch schon 1997 mit jeder Kreditkarte an den manchmal umständlichen Kartenautomaten der DB AG bezahlen.
@latte3 latte3 schrieb:Oft wird von einem Depot im Hölzl geredet...jetzt wollte ich mal etwas davon abweichen und das Depot nach Nürnberg Umgebung verlagern. Da hatte er vielleicht die geraubten Schilling und andere verstaut. Gibt \gab es damals Schließfächer in Nürnbergs Hauptbahnhof? Wäre auch eine Möglichkeit, dass er sich deswegen dahin fahren liess.
Ich denke, dass es weder im Litzenwalcher Hölzl, noch in Nürnberg ein Depot gab. Das ist für mich zu viel Räuberpistole. Zuviel TKKG... zuviel Tatort oder Hollywood...!!
Der Täter hat das Auto aus dem Bereich am Chiemsee entfernt. Gemäß: aus den Augen, aus dem Sinn.
Er war kein Profi, es war wahrscheinlich seine einzige Tat, aber er was anscheinend überdurchschnittlich intelligent. Denn die Spurenbeseitigung ist bis zum Nürnberg Hbf durchaus geplant und auch kreativ gewesen. Nürnberg deswegen, weil er sich dort höchstwahrscheinlich etwas auskannte und dachte, er könnte bequem einen Zug nach München/Chiemgau nehmen. Die sehr große Eile ist mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit einem Termin/Alibi geschuldet, den er am nächsten Sonntagmorgen wahrnehmen musste um so nicht aufzufallen. Nimmt man die Zeugenaussage des Taxlers, der die Berliner Philharmonie unter Hypnose wiedergibt, dann liegt es doch scheinbar nahe, dass er ein paar Male, mehrmals oder öfter mit der Bahn von Berlin über N nach M oder Salzburg fuhr?
Auch ging es ihm nicht nur darum, das Wohnmobil und die Leichen der Familie Langendonk zu verstecken. Das hätte er überall, in jedem Waldstück, in jedem abgelegen Industriegebiet oder Parkplatz tun können. Nein, ich vermute, er wollte, dass man das Wohnmobil auf jeden Fall binnen der nächsten Tage entdeckt und den Niederländern eindeutig zuordnet. Die Leiche hätte er doch auf dem Weg nach N Hbf auch im Wald irgendwo ablegen können, am besten noch getrennt voneinander. Auch das Abfackeln wäre nicht notwendig gewesen, war auch ein Ablenkungsmanöver. Er wollte suggerieren, dass es ein Mord, Totschlag, Racheakt oder ähnliches. (Scheinbar hat sich das Wohnmobil nicht selbst entzündet.)
Auch trug der Täter keine Perücke. Man bedenke: Es war Sommer, Anfang Juni und er hätte sie gegen 20.00 Uhr aufgesetzt. Das hieße, dass er sie fast zehn Stunden getragen hätte, ohne dass er sie abnehmen konnte! Denn beim absetzen benötigt man einen Spiegel, um zu sehen, wie sie sitzt, dass sie gut sitzt und ob nicht noch was herausschaut. Außerdem schwitzt man unter so einem Ding und es war Sommer. Daneben fängt sie an zu stören und man möchte sich fortan kratzen. Sein Adrenalin-Schweißgeruch kam von was anderem. Wahrscheinlich war dies seiner Angst und der Panik geschuldet. Denn schließlich ist er kein Profikiller und hat soeben zwei Leute erschossen und ggf. später erst die Kehle durchschnitten!! Übrigens: ein klassischer Fall von Übertötung. Er musste sich absolut sicher sein, dass die beiden tot sind. Wahrscheinlich konnten sie lebend jederzeit seine Identität preisgeben.
Zum Nordostbahnhof in München fällt mir dies ein: er hat sich bewusst oder unbewusst versprochen. Oder er kennt so einen Namen von einer anderen Stadt. In Wien gibt es bspw. einen Nordwestbahnhof. Da wären wir wieder beim Täter, der höchstwahrscheinlich ein Österreichischer Bundesbürger ist. Oder der Taxler hat sich verhört. Denn man hört oftmals, was man hören möchte. So gibt es jede Menge Bahnhöfe, die mit Himmelsrichtungen benannt werden.
Zum Tatort Litzelwalchen: es ist kann kaum ein Zufall gewesen sein, dass sich das Ehepaar Langendonk an die Stelle neben dem Wald und dem Modellflugzeugplatz hin verirrt hat, wenn man die weitere Tatsache sieht, dass sie dort ermordet wurden und dass sie eventuell zufällig auf einen Psychopathen trafen. Dieser Platz wurde bewusst ausgesucht. Es gab einen Termin. Die Niederländer ruhten sich dort aus und warteten zielsicher auf diesen Typen, der sie später an jener Stelle nach einer Eskalation ermorden sollte. Danach erledigte der Täter in der Zeit zwischen 18.00 und 20.00 Uhr noch wichtige Dinge, musste eventuell wieder sein Alibi wahren, entsorgte die Tatwaffe, brachte eventuell sein Auto weg und kam gegen 20.00 Uhr wieder zurück.
Was noch im Bereich des möglichen läge: wenn überhaupt, dann wohnte/übernachtete er in der Nähe irgendwo im Chiemgau privat, also bei Freunden/Bekannten, die ihm ein Zimmerchen, ein Bett oder eine spartanische Unterkunft boten, die eventuell an jenem Wochenende gar nicht zugegen waren? Vielleicht weil er nur eine Nacht/Übernachtung benötigte oder weil er nur ein paar Male im Jahr diese Art der Übernachtung in Anspruch nimmt und es daher nicht ungewöhnlich oder auffällig ist. So dass es kaum oder niemanden auffiel, wenn er erst in den frühen Morgenstunden zurückkam. Diese Möglichkeit bietet Raum für Spekulationen, warum er in keinem Hotel oder Gasthaus registriert war oder gar auffiel?