Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
28.01.2023 um 20:37Höhenburg schrieb:ob hoch oder fast nichts, ist völlig egal für die Motivlage, solange der Täter(!) davon ausgeht, sie könne etwas wert sein!Ich denke, das haben alle verstanden. Die Frage ist, warum er davon ausgegangen sein soll, denn Geigen gibt es wie Sand am Meer, und zwar in unterschiedlichstem Wert zwischen Null und einigen Mio. Diese triviale Einsicht hätte auch der Täter gehabt. Er klaut also die Katze im Sack, es sei denn, er ist Geigenexperte und hält das Instrument in der Hand. Und da wären wir wieder bei der Frage aller Fragen, wie er denn das gute (oder weniger gute) Stück überhaupt zu Gesicht bekam.
mattschwarz schrieb:Der Mann musste rein subjektiv vermuten, dass irgendeiner was mitbekommen hat.Er hat ja zwei Stunden vor Ort rumgehangen, ohne dass irgendwas passierte. Genau das könnte der Grund gewesen sein: abwarten, ob was passiert. Die Alternative war, zuerst das eigene Auto wegzufahren und zu Fuß zurückzukehren. Dann wäre er in der Gegend etlichen Leuten begegnet. Nicht gut. Das hat auch einen psychologischen Aspekt: Sich vom Tatort entfernen und dann wiederkehren, dem ganzen Wahnsinn entgegengehen in der Ungewissheit, was inzwischen dort los ist. Da war die Beobachterposition sicher besser handhabbar, mit der Option, im Falles des Falles durch den Wald abzuhauen.
Ich gebe allerdings zu, dass dies der Version eines unvorhergesehenen Einfalls entgegensteht. Dass dort seine Karre noch weg muss, war natürlich vorher klar. Andererseits hat er unter ständigem Zugzwang gehandelt. Nicht auffallen, nicht zu schnell und nicht zu langsam fahren. Vielleicht hat er erst in Nürnberg den Entschluss gefasst, sein Auto noch vor dem Morgengrauen abzuholen. Vermutlich hat er sich auch zeitlich verkalkuliert, wollte in München den Taxiwechsel wiederholen, musste aber einsehen, dass das zu knapp wird.