FriedrichA.III schrieb:Tust du aber. ;-) Die Geigendiskussion wurde hier mehr als ausgiebig geführt mit dem einstimmigen Ergebnis, dass die Geige keine Rolle spielt. Schön wär's ... Aber wenigstens wurde ein einleuchtendes Argument herausgearbeitet, dass nämlich kein vernünftiger Mensch eine wertvolle Geige wochenlang im Hochsommer in einem Wohnmobil durch die Gegend fahren würde. Und die Langendonks waren vernünftige Menschen. Falls es also jemals eine Geige gegeben haben sollte, dann dürfte es sich um irgendein 0815-Instrument gehandelt haben, das als Beute uninteressant gewesen wäre.
Und genau hier liegt ein Punkt den ich unterstreichen wollte, weil er in der Diskussion zu kurz kam. Ist ja sowas von schön, daß ihr darüber eingekommen seid, daß die Geige wertlos war! Das heißt aber nicht unbedingt, daß der Täter dies genauso sah und könnte der Grund für einen Raubversuch sein, der sich zum Doppelmord hochschaukelte!
Selbstzitat,weil schneller:
Die Geige ist verbrannt, dies ist zwar richtig, aber in der Diskussion um den Wert, wie hoch oder niedrig auch immer, kommt etwas zu kurz: Wie und wo sollte Eisenherz sie noch loskriegen? Selbst eine Standardgeige ist kein Autoradio oder Funktelefon, daß im Dutzend von den Hehlern umgeschlagen wird.
Eine geklaute Geige kann relativ problemfrei dem Auftraggeber des Diebstahls übergeben werden (Auftragsdiebstahl von bestimmten Gegenständen und Kunstwerken gibt es ja genug), schlimmstenfalls für den Dieb verscheuert er sie mit etwas Verlust an einen Hehler. Aber eine Geige die buchstäblich Doppelmordsheiß ist und sowohl hypothetischer Auftragsgeber oder auch die Hehler würden das rasch mitbekommen, denn wie gesagt, so oft werden Geigen wohl eher nicht auf dem Schwarzmarkt umgeschlagen, wird Eisenherz nicht mehr absetzen können.
Sie ist damit wertlos für ihn geworden und deswegen ließ er sie, möglicherweise der Grund weshalb alles anfing, in den Flammen zurück.
Nur weil wir mit guten Gründen den relativ niedrigen Wert einer "Standardgeige" ausmachen, muß das nicht heißen, daß sie nicht ein Motiv für den Täter, der einen ganz anderen Blickwinkel als wir hatte, sein könnte.