Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
17.01.2023 um 15:55Okay, sorry, irgendwie bekam ich dann die Nürnberger statt der Berliner in den Kopf. Bitte entschuldigt, ihr habt natürlich recht.
frauZimt schrieb:Das ist ja alles sehr schräg.Wenn man sich für so ein Thema nicht interessiert, dann kann das ganz schnell gehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Musikthema als Gesprächsthema so vollständig vergisst,
dass man sich nur unter Hypnose erinnern kann.
Eher, dass man noch weiss "Wir sprachen über ein berühmtes Orchester, aber ich weiss nicht mehr welches...Berliner Symphoniker?
Oder
OdinAndy schrieb:Genauso wie ein überzeugte Klsssikfan höchstwahrscheinlich mit Bands anderer Musikrichtungen kaum etwas anfangen kann, diese weder kennt, noch deren Namen weis.@OdinAndy
frauZimt schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Musikthema als Gesprächsthema so vollständig vergisst,Dieser arme Taxifahrer hatte einiges auszuhalten während der Fahrt, nämlich die seltsamen Körperausdünstungen des Fahrgastes, der zudem so still war. Unterschwellig ging es im Gespräch wohl um diesen Geruch, als der Taxifahrer versuchte, den stillen Gast in ein Gespräch zu verwickeln. Und dazu passt hervorragend die Antwort des Gastes, dass er mit den Symphonikern zu tun hat. Sein Anzug ist erklärt und seine verschwitzten Haare, die so seltsam rochen. Denn wer ständig als Musiker im Körpereinsatz ist, schwitzt eben.
dass man sich nur unter Hypnose erinnern kann.
Der Einsatz von Methoden der Erinnerungsunterstützung zur Präzisierung von Zeugenaussagen bei Kapitaldelikten am Beispiel der HypnoseQuelle: https://docplayer.org/27316802-Elektronische-masterarbeiten.html
Im vorliegenden Fall wurde festgestellt, dass der Taxifahrer für eine solche Befragung eher weniger geeignet war. Als Ergebnis konnte nur festgehalten werden, dass während der Taxifahrt eventuell seitens des Fahrgastes über die Berliner Philharmoniker gesprochen wurde.Quelle: Wie oben, Seite 61.
Im Zusammenhang mit einer Nacherfassung von Spuren fiel ein Hinweis von einem Zeugen auf, der ungewöhnlich detailliert ein Zusammentreffen mit dem Wohnmobil der Getöteten in der Nähe des Tatortes schildert. Dabei sei ihm eine Person aufgefallen, die dem veröffentlichten Phantombild entspricht und mit dem Ehepaar geredet hätte. Er sei an dieser Szene mit dem Pkw vorbeigefahren.Quelle: Wie oben, Seite 62.
Herr Thiessen wurde erneut für eine Hypnosevernehmung angefordert. Dabei ergab sich, dass der Zeuge sehr gut für diese Art der Befragung geeignet war. Letztlich konnte der Unterzeichner der Vernehmung unter Hypnose beiwohnen. Bei der Befragung wurde die Szene, die zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Jahre zurücklag, abgerufen. Der Zeuge bestätigte seine Angaben und konnte sich an weitere Details erinnern. Letztlich ordnete er der Person, die dem Phantombild entsprechen soll einen weißen Pkw Ford Sierra mit österreichischem Kennzeichen zu. Das Kennzeichen konnte er dabei fast vollständig rekonstruieren.
Eine Überprüfung des Kennzeichens ergab, dass in Österreich tatsächlich dieses Kennzeichen existent war und zur relevanten Zeit auf einen weißen Ford Sierra zugeordnet war. Eine Überprüfung des damaligen Fzg. - Halters verlief jedoch negativ. Ein Tatverdacht konnte ausgeräumt werden.
Ich habe etwas mitgebracht, ein Protokoll von der Kripo Traunstein. Da geht es um den Fall Langendonk (Mord an einem niederländischen Ehepaar). Ist schon eine lange Zeit her. Da war ich gleich am Anfang eingebunden, da ist nichts herausgekommen, aber jetzt haben die da allerlei Spuren ausgetüftelt, es könnte ein Rumäne gewesen sein, der über die österreichische Grenze gewechselt ist. Jetzt haben sie einen weiteren Zeugen aufgetrieben, der dort eine Wahrnehmung gemacht hat. Den haben wir voriges Jahr im Sommer dann noch mal hypnotisiert, eine erstklassige Versuchsperson, es ist erstaunlich, was der alles zu Tage gefördert hatQuelle: https://docplayer.org/27316802-Elektronische-masterarbeiten.html
Füchschen schrieb:dass dieser stille Gast ein Mörder ist, der nach frischer Tat da neben ihm gesessen hatte,@Füchschen
Stahl hält, macht ihm die Beifahrertür auf, der Mann aber drückt sie sofort wieder zu und steigt hinten ein. Stahl dreht sich um, guten Abend, wo fahren wir denn hin?Quelle: https://www.reporterpreis.de/upload/wirnshofer-derstillepassagier-63377821183df.pdf
frauZimt schrieb:wurde also 2x Hypnose eingesetzt. Das 2. mal 10 Jahre nach der Tat.Das fällt unter "Dumm gelaufen", daß sich die Spur mit dem weißen Sierra zerschlagen hat. Großes Pech für die Ermittler, denn da der Sierra offensichtlich existierte, kann man der Erinnerung des Zeugen durchaus Gewicht zubilligen.
---österreichisches Kennzeichen, das hätte gut zum Dialekt des Fahrgastes gepasst. Aber
leider war die Spur dann falsch.
Höhenburg schrieb:denn laut dem Zeugen haben die Opfer und der wahrscheinliche Täter sich unterhalten.§1 im Fall Langendonk: Kann sein, muss aber nicht. Entweder die Langendonks haben sich mit dem Täter unterhalten, aber der weiße Sierra gehörte jemand anderem, oder die Langendonks haben sich mit sonstwem unterhalten, dem das Fahrzeug gehörte oder auch nicht.
Papaya64 schrieb:Eine Überprüfung des Kennzeichens ergab, dass in Österreich tatsächlich dieses Kennzeichen existent war und zur relevanten Zeit auf einen weißen Ford Sierra zugeordnet war. Eine Überprüfung des damaligen Fzg. - Halters verlief jedoch negativ. Ein Tatverdacht konnte ausgeräumt werden.Ich stelle mir gerade vor, der Sierra-Besitzer hatte kein Alibi und war mit dem Phantombild zur Not übereinzubringen. Dazu ein so glaubwürdiger Zeuge. Möchte man nicht erleben ...
Papaya64 schrieb:Die Arbeit stammt von Martina Sebald, ist öffentlich zugänglich und betiteltHier ist anzumerken, dass diese Masterarbeit zwei Teile hat. Die von @Papaya64 genannten Seiten beziehen sich auf den zweiten Teil der Arbeit. Ich schreibe das nur, weil ich zuerst die angegebenen Seiten nicht gefunden habe.
Der Einsatz von Methoden der Erinnerungsunterstützung zur Präzisierung von Zeugenaussagen bei Kapitaldelikten am Beispiel der Hypnose
Quelle: https://docplayer.org/27316802-Elektronische-masterarbeiten.html
Höhenburg schrieb:Wir können daher einen plötzlichen Überfall aus dem Wald heraus eher verneinen, denn laut dem Zeugen haben die Opfer und der wahrscheinliche Täter sich unterhalten.(Hervorhebungen durch mich.)
Zu dem Zeitpunkt als der Zeuge vorbeifuhr, muß auch der Sierra dort irgendwo gestanden haben. Kein Wunder, daß man den weißen Ford mit dem Täter in Verbindung brachte. Die Langendonks waren in ihrem Wohnmobil da, die Person mit der sie sprachen, muß ja auch irgendwie ins Wäldchen gekommen sein.
Sherlock_H schrieb:Leider habe ich keinen Hinweis gefunden, wo der Zeuge die Langendonks im Gespräch mit dem blonden Verdächtigen gesehen hat. Da der Zeuge an der Szene vorbeifuhr, kann es nicht im Wäldchen gewesen sein, höchstens an der Abzweigung des Weges von der Straße.Soweit mir bekannt, wurde stets nur von Sichtung "in Tatortnähe" gesprochen.
Sherlock_H schrieb:Das Szenario "Täter kam/kamen aus dem Wäldchen" ist für mich aber noch nicht widerlegtWiderlegen können wir es bei der uns momentan zugänglichen Beweislage natürlich nicht. Aber jegliche Art von Handlung geschieht ja nicht im luftleeren Raum. Der Täter muß genauso wie die Langendonks erst einmal in dieses Wäldchen, daß laut einheimischen Allmy Nutzern eher unspektakulär ist, gekommen sein.
Höhenburg schrieb:Wäre der Täter ein Einheimischer gewesen, warum hat es danach nie mehr ähnliche Vorfälle, jetzt nicht gleich Doppelmord, aber z.B. Überfälle auf Wanderer oder Touristen dort gegeben? Nach einem Doppelmord ist ein stinknormaler Überfall/Raub doch gar kein Problem mehr für so einen Täter.Das sehe ich entgegengesetzt: Der Täter darf nichts riskieren, was zu seiner Enttarnung führen könnte, weil ihm jetzt, also nach dem Doppelmord, eine lebenslange Gefängnisstrafe droht.
Sherlock_H schrieb:Zudem glaube ich aufgrund des österreichischen Dialekts und der äußeren Erscheinung nicht, dass der Täter ein Einheimischer war.Österreichischer oder Bayerischer Dialekt. Die Taxifahrer waren sich da wohl auch nicht ganz schlüssig.
FriedrichA.III schrieb:Ich stelle mir gerade vor, der Sierra-Besitzer hatte kein Alibi und war mit dem Phantombild zur Not übereinzubringen. Dazu ein so glaubwürdiger Zeuge. Möchte man nicht erleben ...@FriedrichA.III