Auf diesen Fall bin ich überhaupt erst durch den Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 29.01.2022 („Der stille Passagier“) gestoßen und seitdem lässt mich die Sache nicht los. Abgesehen davon wohne ich gar nicht so weit weg vom Ort des Geschehens (Rosenheim). Inzwischen habe ich hier die allermeisten posts gelesen, bin aber der Meinung, dass man letztlich nur die Informationen verwenden sollte, die in dem genannten Zeitungsartikel drin stehen, denn dieser ist immerhin unter Mitwirkung des ermittelnden Kriminalbeamten entstanden. Daher kann man davon ausgehen, dass diese Informationen stimmen.
Jomiko schrieb:Vielleicht nutzte er das Womo um etwas zu transportieren und nicht um den Tatort zu verschleiern.
Wenn man davon ausgeht, dass der Täter etwas mit dem Wohnmobil transportieren wollte, dann beinhaltet diese Theorie eigentlich zwingend die Ansicht, dass die Transportabsicht irgendwie auch im Zusammenhang mit dem Erscheinen der Langendonks am Waldrand steht (was ich persönlich aber nicht glaube).
Denn wenn der Täter grundsätzlich irgendwas transportieren hätte wollen, hätte er dies ansonsten ja jederzeit auch mit seinem (vermutlich vorhandenen) eigenen Fahrzeug machen können. Er wird ja kaum am Waldrand gewartet und sich gedacht haben: „Ach wie kommt mir das zupaß dass gerade die Wohnmobil-Camper hier auftauchen, ist eine gute Transportmöglichkeit“
Noch etwas spricht gegen die Transport-Theorie: wenn der Täter wirklich etwas transportieren hätte wollen (ggf. auch gezielt nach Nürnberg, aber das ist wieder ein anderes Thema) dann hätte er dies doch lieber mit seinem eigenem Fahrzeug gemacht, nachdem die Langendonks getötet wurden, die Leichen der beiden im Wohnmobil eingesperrt und dieses dort einfach stehen lassen können. Sicher, nach ein paar Tagen hätte irgendjemand dort nachgeschaut und die Leichen gefunden. Aber gefunden wurden sie ja ohnehin und auch der Tatort am Hölzl wurde ja gefunden. So aber hätte der Täter mit seinem eigenen Kfz den Tatort am Hölzl verlassen und seinen Transport abwickeln können, wäre in aller Ruhe mit seinem eigenen Kfz irgendwohin verschwunden, ggf. auch wieder von Nürnberg zurück und niemand hätte ihn gesehen: keine Taxifahrer, die ein Phantombild anfertigen können und keine Spuren in Nürnberg.
Das Problem in diesem Fall: man kann für alles eine Erklärung finden, die mehr oder weniger plausibel ist und genauso gut dann wieder für diese Erklärung eine Gegenerklärung bzw. Gegenargumente, die dann wieder genauso gut mehr oder weniger plausibel sind …