Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
24.01.2019 um 16:07Hercule-Poirot schrieb:Meine Basisannahmen sind derzeit die folgenden:1. Die Langendonks erreichten das Hölzl zufällig um dort Rast zu machen. Diese Annahme basiert auf 1.1) Sie hielten sich nicht sklavisch an die Deutsche Alpenstrasse, Fotos von Schloß Linderhof und Schloß Herrenchiemsee sind der Beweis, beide liegen abseits dieser Strasse.1.2) Im letzten Telefonat sprachen sie von einer Ausstellung oder von einem Konzert in der Nähe vom Chiemsee das sie besuchen wollten, die B304 ist von Siegsdorf aus die beste Route um in diese Gegend zu kommen.1.3) Das Hölzl ist entlang der B304 praktisch die erste Gelegenheit für eine Rast am schattigen Waldrand.2. Der Täter kam absichtlich ins Hölzl, aber hier muss man bereits zwei Fälle unterscheiden: a) Er war vor den Langendonks dort, daraus folgt er führte dort irgendetwas im Schilde völlig unabhängig von den Langendonks. b) Er kam nach den Langendonks und damit vermutlich ihretwegen dort an.3. Die Konfrontation mit den Langendonks war in beiden Fällen aus Tätersicht unvermeidlich: a) Sie hatten ihn bei etwas illegalem ertappt und aus seiner Sicht war das Risiko sie entkommen zu lassen zu groß für ihn. b) Er plante einen Raubüberfall der völlig aus dem Ruder lief.4. Die Verdeckung des Tatorts war ebenfalls unvermeidlich: a) Er wollte oder konnte das Hölzl für seine illegalen Aktivitäten nicht sofort aufgeben. b) Er war kurz vor der Tat einem Bekannten begegnet der ihn mit der Tat und dem Tatort in Verbindung bringen könnte.Gute Zusammenfassung und in sich völlig stimmig. Seltsame Ungereimtheiten tauchen für mich aber unter Punkt 4. auf. An sich völlig logisch, dass der Täter den Tatort verdecken will. Komisch nur, dass er dann noch so lange hier herumhängt anstatt sofort mit dem Camper und den Leichen wegzugurken. Ok, hier könnte man anführen, dass er erstmal abwarten wollte, ob jemand was gesehen hat und die Polizei kommt. Also zieht er sich zurück und beobachtet erstmals, was passiert. Als nix passiert, kommt er wieder und räumt vielleicht ein bisserl notdürftig auf, bevor er nach Nürnberg cruist. Von mir aus.
Komisch wird die Sache dann aber ab Nürnberg. Klar ist schon mal, dass es überhaupt keinen Sinn gemacht hat, soweit zu fahren, wenn es nur darum ging das Hölzl als Tatort aus dem Spiel zu nehmen. Dann hätten es sicher auch 50 km absolut getan und der gute Mann hätte auch keine Rückfahrprobleme gehabt. Jetzt wird es aberwitzig. Er fährt mit Taxi Nummer 1 zum HBF. Soweit so gut. Nachvollziehbar. Auch das zweite Taxi macht Sinn. Warum zum Teufel fährt der Mann aber mit diesem Taxi zum Tatort zurück? Hätte er sich, wie wohl mal von ihm angedacht, z.B. nach München fahren lassen (von mir aus zum Flughafen oder dortigen HBF) und wäre dann in ein anderes Taxi umgestiegen, dann wäre das Hölzl wohl heute noch als Tatort unbekannt. Für mich gibt es als Begründung für dieses Vorgehen 5 Möglichkeiten:
1. Der Taxifahrgast war nicht der Täter
2. Der Taxifahrgast wollte, dass das Hölzl als Tatort entdeckt wird.
3. Der Taxifahrgast musste doch schneller zurück als ursprünglich geplant.
4. Der Täter wurde dann doch müde und wollte deshalb zurück.
5. Der Täter war nicht die hellste Kerze auf dem Kranz.