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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

28.01.2019 um 12:22
@mattschwarz

Mal abgesehen von der Fahrt mit zwei Leichen nach Nürnberg ist es auch nicht jedermanns Sache zwei Leichen zu "fabrizieren". Ich denke hier wird dem Verbrechen welches mit zwei Werkzeugen verübt wurde viel zu wenig Beachtung bei gemessen. Für einen solchen Täter setzt die Fahrt nach Nürnberg besten Fall ein mildes lächeln in sein Gesicht. Wovon ich das Risiko einer Kontrolle gering einschätze. Bzw. es diese mitten in der Nacht gar nicht gibt.

Die Tat selbst findet kaum Worte. Am naheliegendsten noch abschlachten. Da sehe ich nur Hass, Wut, Zorn. Ich würde da eine Abrechnung sehen wollen. Weiter gehe ich in der Annahme, dass das Hölzl ein Treffpunkt war. Womit sich die Frage erübrigt, warum die Langendonks nach Norden fuhren. Auch findet sich so ein Aufschluss hin zur Frage, was bewegt den Täter sich im Hölzl aufzuhalten. Sicher Zufälle gibt es. Aber an einen solchen, dass sich Täter und Opfer im Hölzl treffen glaube ich nicht. Ich neige auch zu Annahme, dass das Telefonat aus Rosenheim wie das aus Siegsdorf wohl tiefer Gründe besitzt, als nur zu berichten wie die Reise war.

Für die Fahrt in den Raum Nürnberg ist es freilich nicht so leicht eine Erklärung zu finden. Zumal ich von einem rational handelden Täter ausgehe. Auch wenn diese Annahme erstmal etwas widersprüchlich wirkt, da ein Täter üblicherweise den Tatort schnellst möglich verlässt, muss es eine Grund für die Fahrt gegeben haben. Dafür spricht der Taxi Wechsel am HB Nürnberg. Da hatte er was zu erledigen. Was immer das auch gewesen sein mag. Im weiteren kann ich keinen Grund erkennen, warum er die Rückfahrt nicht mit einem Taxi hätte machen sollen. Zumal er da nur von zwei Personen abgebildet wird. Welche ihn auch noch ganz verschieden wahrnahmen. Zudem mal die Frage, welchen Vorteil hätte er gehabt mit der Bahn zu Reisen?
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Waren die Langendonks bei der Fahrt schon tot oder fuhr Harry unter Anweisung und dem Eindruck einer auf ihn gerichteten Tokarev? Wurde am Ende im Hölzl nur a bisserl rumgeballert und ein paar Gegenstände verstreut, um hier später den Tatort hinzuverlegen? Wurde durch die Taxifahrt wie bei Hänsel und Gretel eine Spur ins Hölzl gelegt, die ganz bewusst im Nichts endet?
Und mitten in der Nacht hat dann der Täter am Abstellort in Altenfurt die Tat an den Langendonks vollbracht. Oder wie stellst du dir das vor?


Es ist natürlich einfache Auslegung, die Langendonks fahren zur Rast ins Hölzl, dort fallen sei einem Phantom zum Opfer, dieses dann aus lauter Verwirrtheit sich 2 Stunden zeit abgewinnt, bis er vom Wahn getrieben nach Altenfuhrt fährt, und dort soll er sich soweit gefasst haben, dass er das Wohnmobil abfackelt. Noch nicht genug. Dort macht er auch noch den dümsten fehler seiner Kariere. Er benutzt ein Taxi zur Rückkehr. Und überhaup die Rückkehr zeigt doch auf einen unüberlegten Täter hin. Da habe ich eine ganz andere Auffassung.


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28.01.2019 um 19:50
@Rick_Blaine
Wie man es auch dreht und wendet, sie haben m.E. freiwillig den Chiemgau bereits verlassen und hatten keinen Grund mehr, dahin zurückzukehren. Es muss etwas passiert sein, was ihre normalen Reisepläne komplett aufgehoben hat. Und ich denke, das ist spätestens in Siegsdorf passiert.
Sie hatten in der Tat den Chiemgau ab Marquartstein verlassen und sind dann in Siegsdorf am äussersten südöstlichen Rand wieder hinein gefahren, falls sie die Strecke über Reit im Winkl gewählt haben. Da aber solche Abstecher mehr oder weniger an der Tagesordnung waren (Schloß Linderhof lag westlich der Deutschen Alpenstrasse, Mittenwald südlich und Herrenchiemsee nördlich davon) sehe ich absolut keinen Hinderungsgrund warum sie dies am Tattag nicht auch so handhaben sollten. Auch beim Telefonat mit der Tochter um ca. 14:30 Uhr in Siegsdorf waren sie in bester Stimmung und hatten zu diesem Zeitpunkt die Deutsche Alpenstrasse offensichtlich bereits wieder freiwillig seit ca. 10 km verlassen.
Ich habe etwas Mühe damit mir vorzustellen, dass auf dem kurzen Weg zum Hölzl dann noch etwas entscheidenden passiert sein soll. MMn nahm die Tat dort ihren Anfang.


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28.01.2019 um 20:47
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Ich habe etwas Mühe damit mir vorzustellen, dass auf dem kurzen Weg zum Hölzl dann noch etwas entscheidenden passiert sein soll.
Ich gehe davon aus, dass die Ls "auf Abruf" waren. Die haben sich tagelang in der Gegend bewegt ohne
festes Ziel um irgendwann jemanden zu treffen, der aus Österreich/aus Süden kommend
die Grenze überquert. Man braucht ja nur die Gegend und die Straßenverbindungen (früher Staatsgrenzen) nach Österreich auf Google-Maps anzusehen.
Vielleicht war auch zunächst Reit i.W. (Grenzort) als Treffpunkt abgesprochen. Danacnh haben sie ja gefragt. Wenn sie wirklich vorgehabt hätten, Reit als Touristen zu besuchen, hätte sie sich doch auch mal einen Reiseatlas o.ä. besorgt, wie das üblich war. Das ist doch alles irgendwie seltsam.

Dann gab es vielleicht das Telefonat in Marquartstein, in dem genauere Instruktionen mitgeteilt wurden.

Das Aufeinandertreffen am Hölzl ist doch kein Zufall gewesen. Kann mir niemand erzählen.


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28.01.2019 um 22:04
Zitat von CassCass schrieb:Das Aufeinandertreffen am Hölzl ist doch kein Zufall gewesen. Kann mir niemand erzählen.
Doch. Ich. War Zufall. Purer Zufall. Hier verabredet sich niemand. Zu einsehbar für diskrete Treffen. Zu unbekannt für normale Treffen. Nicht leicht zu finden, trotzdem nicht abgeschieden. Für einen Treffpunkt völlig ungeeignet.


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28.01.2019 um 22:16
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Doch. Ich. War Zufall. Purer Zufall. Hier verabredet sich niemand. Zu einsehbar für diskrete Treffen. Zu unbekannt für normale Treffen. Nicht leicht zu finden, trotzdem nicht abgeschieden. Für einen Treffpunkt völlig ungeeignet.
Verstehe ich nicht.

Aber für eine Rast und zum verweilen soll das Hölzl dann geeignet sein?


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29.01.2019 um 00:26
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Sie hatten in der Tat den Chiemgau ab Marquartstein verlassen und sind dann in Siegsdorf am äussersten südöstlichen Rand wieder hinein gefahren, falls sie die Strecke über Reit im Winkl gewählt haben. Da aber solche Abstecher mehr oder weniger an der Tagesordnung waren (Schloß Linderhof lag westlich der Deutschen Alpenstrasse, Mittenwald südlich und Herrenchiemsee nördlich davon) sehe ich absolut keinen Hinderungsgrund warum sie dies am Tattag nicht auch so handhaben sollten. Auch beim Telefonat mit der Tochter um ca. 14:30 Uhr in Siegsdorf waren sie in bester Stimmung und hatten zu diesem Zeitpunkt die Deutsche Alpenstrasse offensichtlich bereits wieder freiwillig seit ca. 10 km verlassen.
Ich habe etwas Mühe damit mir vorzustellen, dass auf dem kurzen Weg zum Hölzl dann noch etwas entscheidenden passiert sein soll. MMn nahm die Tat dort ihren Anfang.
Um die genannten Ziele zu erreichen mussten die Langendonks kaum von der Deutschen Alpenstraße abweichen. Bis zur Fahrt ins Hölzl haben sich die Langendonks nie weiter als rund 5km Luftlinie von der Alpenstraße entfernt. Schloss Linderhof und Herrenchiemsee werden sicherlich auch als Attraktionen in den Reiseführern der Deutschen Alpenstraße erwähnt. Gerade der Besuch des Herrenchiemsees ist ja fast schon ein Muss für Touristen. Das von Garmisch-Partenkirchen nahegelegene Mittenwald, das für Touristen sicherlich auch nicht unbekannt sein dürfte, wurde von den Niederländern wegen der Geige angesteuert. Das Hölzl und seine Umgebung befinden sich hingegen von Marquartstein und der dortigen Alpenstraße aus etwa 20km nordöstlich und sind keine Touristenattraktion, sondern - so weit ich das beurteilen kann - tiefste bayrische Pampa. Wer die Deutsche Alpenstraße fährt und die unmittelbar angrenzenden Touristenmagnete abklappert, gelangt sicherlich nicht nach Litzlwalchen.

Die Fahrt nach Siegsdorf ist schon ungewöhnlich und könnte höchstens damit zu erklären sein, dass sich die Langendonks verfahren haben, was ich Herrn Langendonk allerdings auch kaum zutraue.


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29.01.2019 um 03:38
Zitat von SwanBlackSwanBlack schrieb:Das Hölzl und seine Umgebung befinden sich hingegen von Marquartstein und der dortigen Alpenstraße aus etwa 20km nordöstlich und sind keine Touristenattraktion, sondern - so weit ich das beurteilen kann - tiefste bayrische Pampa. Wer die Deutsche Alpenstraße fährt und die unmittelbar angrenzenden Touristenmagnete abklappert, gelangt sicherlich nicht nach Litzlwalchen.

Die Fahrt nach Siegsdorf ist schon ungewöhnlich und könnte höchstens damit zu erklären sein, dass sich die Langendonks verfahren haben, was ich Herrn Langendonk allerdings auch kaum zutraue.
Genau. Wir bewegen uns hier wieder nur im Kreis und ich kann die Theorien nicht nachvollziehen, die eine solche Zick-Zack Fahrt der L.s als deren Urlaubsplanung unterstellen.

Genausowenig kann ich mich mit dem Hölzl als festen Treffpunkt anfreunden. Warum sollte man diese pampaeske Gegend als Treffpunkt wählen? Für jedes legale Vorhaben kann man jeden anderen Treffpunkt wählen, da wäre der Gasthof in Marquartstein viel naheliegender. Meinetwegen der Bahnhof in Siegsdorf.

Für ein illegales Vorhaben ist das Hölzl aber auch nicht gerade ideal, denn es ist ja offensichtlich, dass ein holländisches Wohnmobil an diesem Ort so auffällig ist wie eine holländische Windmühle auf der Zugspitze. Nicht nur haben Zeugen es gesehen, man sass in gewisser Weise dort auf dem Präsentierteller. Definitiv kein konspirativer Ort.

Für ein solches Vorhaben wäre also ein Parkplatz an einer Sehenswürdigkeit, wo nicht nur eines sondern zehn holländische Wohnmobile parken viel unauffälliger gewesen.

Ich denke, das Hölzl selbst ist ein spontan und zufällig gewählter Ort, den man während der Fahrt auf der Bundesstrasse wahrgenommen hat. Warum aber die L.s auf dieser Strasse unterwegs waren, und warum sie vorher in Siegsdorf gewesen sind, das sind die entscheidenden Fragen. Und nur aus diesen Antworten kann sich dann eine Antwort ergeben, warum die L.s im Hölzl gewesen sind.


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29.01.2019 um 07:57
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Purer Zufall. Hier verabredet sich niemand. Zu einsehbar für diskrete Treffen. Zu unbekannt für normale Treffen. Nicht leicht zu finden, trotzdem nicht abgeschieden. Für einen Treffpunkt völlig ungeeignet.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genausowenig kann ich mich mit dem Hölzl als festen Treffpunkt anfreunden. Warum sollte man diese pampaeske Gegend als Treffpunkt wählen? Für jedes legale Vorhaben kann man jeden anderen Treffpunkt wählen, da wäre der Gasthof in Marquartstein viel naheliegender. Meinetwegen der Bahnhof in Siegsdorf.

Für ein illegales Vorhaben ist das Hölzl aber auch nicht gerade ideal, denn es ist ja offensichtlich, dass ein holländisches Wohnmobil an diesem Ort so auffällig ist wie eine holländische Windmühle auf der Zugspitze. Nicht nur haben Zeugen es gesehen, man sass in gewisser Weise dort auf dem Präsentierteller. Definitiv kein konspirativer Ort.
Ihr beiden habt Recht, habt mich (fast) überzeugt. Der Ort eignet sich in keiner Weise als Treffpunkt, für keinen Zweck.

Dann muss man aber auch so konsequent sein zu sagen, dass die Fahrtrichtung der Langendonks, so seltsam sie (uns) auch anmuten mag, mit dem Fall nichts zu tun hat, oder?

Es sei denn, nach Siegsdorf (wo sie noch nicht in der Gewalt des Täters waren) ist noch etwas Nennenswertes passiert und der Täter hätte sie gezwungen, ins Hölzl zu steuern. Aber recht überzeugend ist das auch nicht, denn, wie @Hercule-Poirot schon schrieb, ist schwer vorstellbar, was auf dem kurzen Stück noch Bedeutendes passiert sein soll. Und auch in Siegsdorf waren sie ja schon "auf Abwegen". Außerdem würde ein Kidnapper das Womo nicht auf so einen Präsentierteller steuern, sondern z.B. mitten in den Wald...

Deshalb neige ich momentan eher wieder der Ansicht zu, dass die Langendonks einfach zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort waren.


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29.01.2019 um 11:02
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:wie @Hercule-Poirot schon schrieb, ist schwer vorstellbar, was auf dem kurzen Stück noch Bedeutendes passiert sein soll.
Wenn da etwas "passiert" sein sollte, dann nicht auf dem Weg, sondern am Siegsdorfer Bahnhof. Man stelle sich folgende Situation vor. Truus in der Telefonzelle, Harry wartet davor. Er wird von einem Mann angesprochen, der möglicherweise mit dem Zug hier ankam und aus irgendwelchen Gründen nicht weitergekommen ist. Möglicherweise hatte er kein Geld zur Weiterfahrt.

Der Mann wirkt seriös. Er hat zur Freude von Harry ein Sakko an und trägt sogar eine Krawatte. Er erklärt Harry, dass er leider seine Geldbörse verloren habe und fragt wohin denn ihrer Reise geht. Als Harry antwortet erklärt der Mann:

"Es ist mir so peinlich, aber ich habe, weil mir meine Geldbörse gestohlen wurde oder ich sie verloren habe, keinen Cent in der Tasche und kann nicht einmal ein Taxi oder den Bus nehmen. Ganz in ihrer Richtung habe ich Bekannte, die mir weiterhelfen können. Könnten Sie mich freundlicherweise ein Stück mitnehmen, das wäre außerordentlich nett"

Harry: "Das kenne ich, ist mir auch schon passiert. Klar nehmen wir Sie mit, wir haben ja Zeit"
Mann: "Super. Ich freue mich total, dass Sie mir aus der Patsche helfen"

Nach einiger Zeit der Fahrt greift der Mann, der hinten im Camper sitzt in seine Tasche und holt die Tokarev raus, entsichert und zielt auf Harry.

"Kleine Planänderung, Freunde! Du fährst in den nächsten Feldweg rein"

Harry setzt den Fahrtrichtungsanzeiger, biegt wie geheißen auf den Feldweg vor dem Hölzl und erklärt, dass er darum bitte, weder Truus noch ihn zu erschießen. Er versichert, dass man voll kooperiere. Der Mann erklärt freundlich, dass er nicht beabsichtige, jemanden zu erschießen. Man möge ihm jedoch bitte die Urlaubskasse und die Wertgegenstände aushändigen. Es sei ihm zwar unangenehm, aber aufgrund gewisser gegenwärtiger Liquiditätsschwierigkeiten sei er darauf angewiesen, sich auf unkonventionelle Weise erforderliche finanzielle Mittel zu verschaffen.

Harry findet nun doch, dass der Mann doch etwas unkonventionell vorgeht. So richtig seriös ist er nicht. Wenn er genau hinschaut, sitzt auch das Sakko nicht richtig. Zudem ist die Krawatte nur liederlich gebunden. Kein Gentlemen. Er kommt ihm jetzt auch psychisch etwas labil vor. Wenn er ehrlich ist, scheint ihm der Mann auch nicht allzu groß und kräftig. Klar, ist er nicht mehr der Jüngste, aber eigentlich traut er sich den Typen schon noch zu. Wenn es schnell geht, fällt der Typ wie ein Baum. Klar die Pistole macht ihm Sorge. Aber wer weiß, wer sagt denn, dass das Ding geladen ist und der Typ tatsächlich schießt. Außerdem bin ich schnell und überrasche ihn.

Harry wartet den "richtigen" Moment ab, nimmt allen Mut zusammen und will sich auf den Mann werfen. Die Sache geht … richtig: schief! Der Mann dreht durch. Hass, Wut, alles bricht aus ihm raus. Jetzt, nachdem es ruhig geworden ist, denkt der Mann nach. Lange! Was hat er da getan? Wie kommt er aus der Situation. Er fasst einen Plan …


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29.01.2019 um 14:37
Hallo zusammen, ich lese schon eine Weile mit. Sehr merkwürdiger Fall.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Langendonks das Hölzl gezielt aufgesucht haben. Zum einen liegt es abseits von ihrer Route und von allen Touristenzielen. Aus allem, was man liest, spricht auch, dass sie nicht unbedingt die Einsamkeit gesucht haben. Und vor allem: wenn man von Siegsdorf, also von Süden kommt, sieht man den Waldweg viel zu spät, als dass man auf einer Landstraße mit vielleicht 80km/h schnell und dann auch noch links(!) abbiegen könnte. Ich würde sagen, sie kannten entweder den Weg oder sie hatten eine genaue Beschreibung.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Für ein illegales Vorhaben ist das Hölzl aber auch nicht gerade ideal,
Nun ja, immerhin gab es da mal eine Cannabis-Plantage. Damit hatten die Langendonks wohl nichts zu tun, denn die Plantage war ja später. Aber man staunt, was auf dem Land so alles los ist. Ich wohne inzwischen auch sehr ländlich und weiß, dass hier alle Arten von Drogen gehandelt und auch munter konsumiert werden, nicht anders als in der Großstadt.
Ja, klar, erst mal wirkt es so, als sei das Hölzl landschaftlich ein zu exponierter Ort für ein Verbrechen, aber der Mord war vielleicht auch gar nicht geplant. Ein Treffen, Übergabe von irgendwas etc. wäre niemandem aufgefallen. Im Sommer stehen eh ständig Wohnmobile überall rum.
@mattschwarz
Hm, theoretisch möglich, bloß passt das Picknick auf den Campingstühlen nicht dazu.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.01.2019 um 18:37
@Menedemos
@mattschwarz
@Rick_Blaine

Wenn man konsequent ist, und unter Verwendung aller uns bekannten Daten, dürften die Langendonks gar nie im Hölzl gewesen sein. Von daher logisch, hat sich die Tat nicht im Hölzl ereignet.

Eine Fahrt ins Hölzl, und das auch noch Zufällig, anbei noch als Tourist, schlägt iegliche Wahrscheinlichkeit. Genau so gut könnte man das Nachtatverhalten des Täters auch als Zufall abtun. Ist halt alles Zufall. Wohl die einfachste Logik. Weil sie sich selbst erklärt.

Das Hölzl mag zwar für ein Treffen aussergewöhnlich sein. Genau so für eine Rast, wie zum verweilen. Da aber das Phantom nichts gutes im Schilde führte, dürfte der Platz nicht ohne Belangen gewählt worden sein.

Letztich gelange ich zur Überzeugung, dass in der Berichterstatung so einiges nicht stimmig ist. Bei XY ist es die Darstellung im Hölzl. Bei VOX die Nennung des Telefonats. Dazu noch die Strasse. Dies 20 Jahre nach dem Ereignis. Zumal die Begründung bzw. der uns bekannte der Inhalt mehr als dürftig scheint.

Nun schieben wir mal das Telefonat nach Marquartsein an die Bahnhofstrasse. So ergibt sich kein Grund, warum die Langendonks nicht nach Reit im Winkel gefahren sein sollen. In dem Sinne mag ich @Hercule-Poirot durchaus zustimmen. Es kann doch durchaus sein, dass die Langendonks bei einer spähtern Rast auf ihren Mörder trafen. Nun schwindet der Zufall wie das Aussergewönliche im Nichts.

Schieben wir weiter. Und das finde ich gar nicht ab dem Tag, dass im Hölzl gar nichts gesehen wurde. Eben nur Schüsse gehört wurden. In die Richtung zeigt auch VOX.

Nun wird schieben nicht mehr reichen. Aber aus meiner Sicht auch vorstellbar, dass die Langendonks Tod im Hölzl ankamen. Eventuell das Wohnmobil gar nie im Hölzl war. Was dann das Hölzl auch weniger mystisch erscheinen lässt. Da der Täter laut Profiler Horn über Ortskenntnisse verfügt haben könnte.

Aus kriminalistischer Sicht ist natürlich das Hölzl der Tatort. Er gibt sich aus den vorgefunden Spuren. Ob aber die forentischen Auswerdungen hinreichen um das Hölzl als gesicherten Tatort anzunehmen, da bin ich mir gar nicht so sicher.


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29.01.2019 um 18:52
@mattschwarz
@Tritonus
Zitat von TritonusTritonus schrieb:bloß passt das Picknick auf den Campingstühlen nicht dazu.
Was spricht eigentlich für ein entspanntes Campieren? Die Frage ist durchaus wichtig, um etwa zu klären, ob die Langendonks freiwillig das Hölzl ansteuerten oder ob sie vom Täter dazu gezwungen wurden.

Dafür:
- das im Gras gefundene Tischbein des Campingtischs
- Truus' Sonnenbrille
- die Einstiegshilfe

Dagegen:
- Die Flugplatzzeugen sahen das Wohnmobil, aber nicht die Langendonks am Campingtisch, so dass die Vermutung der Polizei aufgekommen ist, die Langendonks hätten ihre Möbel HINTER dem Womo aufgebaut. Eine reichlich merkwürdige Position... Auch die Anordnung bereitete mir schon immer Kopfzerbrechen: Im Wald wird der Campingtisch nicht gestanden haben, direkt auf dem angrenzenden Weg auch nicht. Also in der Wiese. Aber der Wagen müsste dann noch weiter in der Wiese gestanden haben, um die Sitzgruppe verdecken zu können. Als Eigentümer der Wiese würde mir diese Anordnung ganz und gar nicht gefallen und als Hobbykriminaler mit gesundem Menschenverstand gefällt sie mir auch nicht...
Und hätte sich der Täter wirklich die Mühe gemacht, die Campingmöbel feinsäuberlich ins Womo einzuladen? Stand er nicht enorm unter Stress? Hätte es nicht gereicht, den Kram ins Gebüsch zu werfen? Irgendwelche ollen Klappstühle und sonstigen Abfall findet man schließlich in so manchem Gebüsch des deutschen Waldes (leider), nichts besonders Verdächtiges.

Die Einstiegshilfe könnte auch erst der Täter aufgestellt haben, um die Leichen zu verfrachten. Die Sonnenbrille deutet auf eine anfänglich entspannte Situation, aber ganz sicher ist das nicht. Das Tischbein, naja, das könnte auch in der Hektik aus dem Wagen gefallen sein, der Täter schaffte Platz für die Leichen.

Interessant wäre natürlich, ob noch weitere Gegenstände gefunden wurden, die auf Campieren hindeuten. Kaffeetasse z.B. Das weiß nur die Polizei. Falls ja, wäre die Sache klar: Entspanntes Campen. Falls nein: Eher keine entspannte Situation, denn wenn der Täter sogar das Tischbein übersah (obwohl er offensichtlich den Tatort säubern wollte), hätte er so kleine Gegenstände erst recht übersehen und sie hätten noch herumliegen müssen.


Fazit der ganzen Ausführungen: Es kann m.E. so und so gewesen sein. Nach unserem Kenntnisstand kann man die Frage schwer beantworten, ob die Langendonks wirklich gemütlich gecampt haben. Ausschließen würde ich jedenfalls weder die eine noch die andere Möglichkeit. Ich bin mir jedenfalls nicht mehr ganz sicher, ob die Campingmöbel jemals aufgebaut waren.


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29.01.2019 um 19:13
@Menedemos
Im Wald wird der Campingtisch nicht gestanden haben, direkt auf dem angrenzenden Weg auch nicht.
Doch, so wie ihre Landsleute gelegentlich antreffe würde mich es nicht wundern wenn sie den Tisch und die Stühle direkt auf den Weg gestellt hätten. Dort kommt erstens nur alle Jubeljahre jemand vorbei und zweites dürfte der Weg die einzig feste und einigermassen waagerechte Fläche dort gewesen sein. Meine Annahme ist immer noch, dass sie sich dort für ein Mittagsschläfchen und Kaffee und Kuchen niedergelassen hatten, in welcher Reihenfolge ist natürlich nicht bekannt.


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29.01.2019 um 20:37
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genau. Wir bewegen uns hier wieder nur im Kreis und ich kann die Theorien nicht nachvollziehen, die eine solche Zick-Zack Fahrt der L.s als deren Urlaubsplanung unterstellen.

Genausowenig kann ich mich mit dem Hölzl als festen Treffpunkt anfreunden. Warum sollte man diese pampaeske Gegend als Treffpunkt wählen? Für jedes legale Vorhaben kann man jeden anderen Treffpunkt wählen, da wäre der Gasthof in Marquartstein viel naheliegender. Meinetwegen der Bahnhof in Siegsdorf.
Folgende Theorie:

1. Die Ls waren auf Zick-Zack-Kurs weil sie Instruktionen über einen Treffpunkt erwarteten.
Der sollte kurz vor knapp über ein Telefonat bekannt gegeben werden.

2. Es ging irgend etwas schief. Was genau, wissen wir nicht.

3. Mister X hatte den Auftrag, die Ls aus dem Verkehr zu ziehen.

4. Der Killer spürte die Ls auf (z.B. in Marquartstein), ohne dass die das wahrnahmen.
Sie selber waren ja auffällig, wie jeder weiß.

5. Die Ls waren ratlos, wann und wo jetzt das Treffen genau stattfinden sollte. Und fuhren einfach weiter durch die Gegend.

6. Der Killer hatte kein Interesse daran, einen "vernünftigen" Treffpunkt zu haben.
Eine Exekution an einem beliebigen, unkalkulierbaren, nicht kommunizierbaren Punkt war aus seiner Sicht sicherer. Den konnten die Ls nicht weiter erzählen.

7. Deshalb verfolgte er die Ls und überraschte sie am Waldrand.
Aus der Situation heraus waren diese relativ wehrlos.


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29.01.2019 um 20:41
Ze zeiden dat ze in Rosenheim waren en verder wilden rijden naar een viooltentoonstelling bij het Chiemmeer.
Übersetzung:
Sie sagten, sie waren in Rosenheim und wollten zu einer Geigenausstellung am Chiemsee fahren.


https://www.volkskrant.nl/mensen/moord-op-deldens-paar-blijft-mysterie-voor-duitse-politie~b5e73282

DPA Meldung vom 11. Juni 1997


Dies ist zwar die einzige Meldung über diese Geigenausstellung, es war aber immerhin eine DPA Meldung. Zu diesem Zeitpunkt war der Tatort noch nicht bekannt. Demnach waren sie vorher auch noch in Rosenheim und sind von dort entweder direkt zum Chiemsee gefahren oder (mMn wahrscheinlicher) haben einen Umweg über die Deutsche Alpenstrasse in Kauf genommen.


Hier noch ein Link auf eine möglicherweise ähnliche Veranstaltung im Kloster Seeon aus dem Jahr 2016

https://www.ovb-online.de/rosenheim/chiemgau/mozartwoche-kloster-seeon-6241030.html


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29.01.2019 um 20:51
Zitat von Hercule-PoirotHercule-Poirot schrieb:Hier noch ein Link auf eine möglicherweise ähnliche Veranstaltung im Kloster Seeon aus dem Jahr 2016
Das hat doch mit einer Ausstellung nichts zu tun:

„Von Drachenblut und Pferdeschweif“ erzählt der Laufener Geigenbauer Hagen Schiffler am Dienstag, 29. März, um 18.30 Uhr. Die passende Musik zum Thema „Geigenbautechniken des Barock“

Da geht es um die Geschichte des Geigenbaus.
Das ist keine Veranstaltung, zu der man seine Geige mitbringt, um sie begutachten zu lassen. Oder um sie zu verkaufen.
Da gehts ums Handwerk.
Wenn für so einen Vortrag 20 - 50 Leute erscheinen, ist es schon viel. Das ist sehr speziell.


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29.01.2019 um 21:25
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Genausowenig kann ich mich mit dem Hölzl als festen Treffpunkt anfreunden. Warum sollte man diese pampaeske Gegend als Treffpunkt wählen? Für jedes legale Vorhaben kann man jeden anderen Treffpunkt wählen, da wäre der Gasthof in Marquartstein viel naheliegender. Meinetwegen der Bahnhof in Siegsdorf.
Nur mal so zu Info: Der Gasthof in Marquartstein liegt genau so abgelegen wie das Hölzl, aber er wurde von den Niederländern angefahren. Normalerweise verirren sich hier nie Touristen


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

29.01.2019 um 21:34
Da fahren also die Langendonks ziellos im Chiemgau umher. Telefonieren noch nach Hause. Plötzlich entdecken sie an nicht einsehbarer Stelle ein Einfahrt. Obwohl sie als Kontaktfreudig beschrieben werden, suchen sie die Öde. Selbst eine Ausstellung, oder irgend einen Kulturellenanlass, noch sonst was vermag sie von der Einfahrt fern zuhalten. Verwunderlich oder?

Nun sind sie also im Hölzl angelangt. Es mag wohl nicht schöneres geben, als die Campingsachen hinter dem Wohnmobil mit Blick zum Wald aufzustellen. Der Kaffee und Kuchen schmeckt so doch deutlich besser. Die Motorsegelflugveranstaltung mögen sie gar nicht erst beobachten. Auch wenn man kein Interesse an dieser Veranstaltung hat, ein Blick dazu ist so gut wie zwingend. Ein Ehepaar welches selber flugbegeistert ist, aber ihren Flieger nicht dabei hatten, staunen erstmal darüber, dass sich ein Wohnmobil am Waldrand befindet. Plötzlich bemerken sie ein wildes Treiben hinter dem Wohnmobil. Nun sind aber die Hobbyflieger müde. Und verlassen die Veranstaltung. So einen herrlichen Tag da geniesset das Ehepaar doch lieber auf dem verlassen Flugplatz ihr Abendmahl. Oh weh, da hören sie plötzlich Schüsse. Und da von den Hobbyflieger wie von ihnen kein Fahrzeug auszumachen war, können nur Jäger geschossen haben. Da kommt es auch mal vor, dass einer das ganze Magazin leert. Du komm es ist schon späht. Wir Packen zusammen. Genau so sieht Schmarren aus. Und ist es auch. Allerdings mag ich dem gleichwohl etwas abgewinnen. Zeigt es doch auf, dass die Polizei die Ereignisse nicht kennt. Auch Profiler Horn äussert sich nicht dazu. Wohl die Klügste aller Annhamen ist doch, dass da nur Schüsse gehört wurden.


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29.01.2019 um 21:42
@Supertruper

68cb199aa56d MarquartsteinOriginal anzeigen (0,3 MB)

Das Restaurant war in der Tat nicht wirklich im Ortskern, vielleicht gab es aber an der Bundesstrasse entsprechende Hinweisschilder. Den Weg nach Reit im Winkl hat Google Maps blau markiert.


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29.01.2019 um 22:26
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Nach unserem Kenntnisstand kann man die Frage schwer beantworten, ob die Langendonks wirklich gemütlich gecampt haben. Ausschließen würde ich jedenfalls weder die eine noch die andere Möglichkeit. Ich bin mir jedenfalls nicht mehr ganz sicher, ob die Campingmöbel jemals aufgebaut waren.
Ja, leider findet man dazu keine eindeutigen Berichte. Und auf die Aussagen der Flugplatzleute kann man wohl nicht allzu viel geben, die werden ja nicht ununterbrochen das Wohnmobil im Auge gehabt haben.
Was mir auch noch durch den Kopf geht, ist dieses anscheinend völlig planlose Verhalten des Taxi fahrenden Mannes. Erstmal dieses weit weg fahren; 50 km hätte doch auch gereicht. Und nachts lange Strecken Taxi zu fahren (daran erinnert sich später garantiert jeder Taxifahrer), und sich dann noch am Tatort absetzen zu lassen - also das ist doch oberbeknackt. Irgendwann hatte ein User, ich weiß nicht mehr wer, die Idee, dass der Mann im Taxi vielleicht gar nicht der Mörder war, sondern einer, der Stunden nach der Tat den Wohnwagen geklaut hat, ohne gleich zu merken, dass da zwei Leichen drin sind. Das finde ich gar nicht abwegig. Das würde auch die 2 Stunden zwischen Mord und Wegfahren erklären.


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