Thoelke schrieb:Perücke ? Ja, klingt auch grotesk, aber an dem Fall ist so viel grotesk.
Ich habe die Idee mit der Perücke lange als absurd abgetan. Aber ganz ausschließen möchte ich es nicht mehr. Immerhin musste der Täter einen lokalen Bezug haben, er wollte den Tatort verschleiern und auch der Taxifahrer sagte, dass sich der Fahrgast in der Gegend bestens auskannte. Also dann müsste ihn doch jemand auch gekannt und erkannt haben! Zumals er recht charakteristische Merkmale aufwies, vor allem die Frisur. Aber ihn erkannte niemand, wofür die Perücke eine gute Erklärung wäre.
Neulich habe ich gelesen, dass im Haus des Tatverdächtigen im Fall Maddie McCain diverse Perücken gefunden worden sind. Es scheint also in Gangsterkreisen nicht unüblich zu sein, so was zu besitzen und parat zu haben.
Thoelke schrieb:Das Outfit des möglichen Täters spricht aber gegen Ausgrabungen im Wald und gegen so ziemlich jede illegale Outdoor-Aktivität.
Verkleidung nach der Tat? Es blieben ja zwei Stunden zwischen Mord und Abfahrt. Würde auch zur Perückentheorie passen.[/quote]
Momomo schrieb:Campingtische haben keine Beine, sondern ein zusammenklappbares Untergestell. Wie willst du den Tisch sonst aus der schmalen Tür des Wohnmobils bekommen?
Die Beine kann man aufstecken.
Onkel_Eduard schrieb:Als die Langendonks wieder ankommen sagt Harry: "Was macht der denn da? Gib mir mal schnell die Kamera!"
Möglicherweise befürchtete der Täter auch, die Langendonks hatten bereits VOR ihrer Abfahrt Fotos des späteren Tatorts gemacht.
Makarov99 schrieb:1997 waren die Filme von Quentin Tarantino der letzte Schrei.
Immerhin eine interessante Überlegung. Allerdings halte ich es nicht für sehr wahrscheinlich, dass echte Verbrecher sich von Spielfilmfiguren inspirieren lassen (jedenfalls in reiferem Alter). Genauso wenig, wie ein Polizist sich einen Fernsehkommissar zum Vorbild nehmen würde.
Makarov99 schrieb:Höchstwahrscheinlich liegt der Schlüssel in Marquartstein
Makarov99 schrieb:Ein weiterer Punkt ist, dass sich der Täter (mMn. ein Einwohner von Marquartstein) bei seiner Rückreise ab Nürnberg dadurch verraten hat, aus Marquartstein zu kommen, da er dies als Ziel (über München nach Marquartstein), quasi in seine Heimat angab, da es für ihn eben das natürliche Ziel gewesen wäre. Erst später änderte er den Kurs in die Nähe des Tatortes, da dort (vermutlich) noch sein Auto parkte.
Habe ich auch lange drüber nachgedacht. Mittlerweile neige ich aber zu dieser Deutung: Der Fahrgast wies den Fahrer an, die Autobahn bei der Ausfahrt "Grabenstätt" zu verlassen und über Chieming zum Hölzl zu fahren. Das ist tatsächlich der schnellere Weg als über die Ausfahrt "Traunstein", Ortsunkundige würden aber immer über Traunstein fahren. Der Weg über Chieming ist schneller, aber deutlich schwerer zu finden und man muss ihn erst einmal kennen. Aber anscheinend hat der Blonde den Fahrer ja gelotst.
Worauf ich hinaus will: Die besagte Ausfahrt heißt zwar "Grabenstätt", aber es ist auch die Ausfahrt, die man für die Fahrt nach Marquartstein wählen würde. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Fahrgast einfach sagen wollte: "Fahren sie bis zu der Ausfahrt, die nach Marquartstein führt!" Sei es, dass er dachte, Marquartstein sei dem Fahrer eher ein Begriff als Grabenstätt (tatsächlich ist Marquartstein nämlich deutlich größer), sei es, dass er den offiziellen Namen der Ausfahrt selber nicht kannte.
Dass der Täter in Marquartstein wohnte, kann man aus dieser Aussage also (leider) nicht schließen.
Thoelke schrieb:Ein impulsiver Täter, der einen irrationalen Hass ausgelebt hat. Wegen einer unfassbaren Kleinigkeit, die so banal ist
Interessante Überlegung - aber was könnte das sein? Am Hölzl? Denn wenn es eine impulsive Aktion war, wird der Täter nicht erst mit den Opfern spazieren gefahren sein, um unbemerkt seine Aggressionen ausleben zu können (zumal von "unbemerkt" am Hölzl kaum eine Rede sein kann). Die Wut muss demnach beim Hölzl entstanden sein und unmittelbar zu der brutalen Tat geführt haben. Hast du einen konkreten Vorschlag dafür?