Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
12.06.2017 um 14:33RAIDHO schrieb:Fehlt noch was:Über die Fahrgestellnummer hätte man das aber trotzdem in wenigen Tagen herausgefunden. Das Abmontieren der Nummernschilder ist aufwändig, man braucht Werkzeug, deshalb ließ es der Täter wahrscheinlich bleiben.
Daß er die Nummernschilder des Wohnwagens NICHT entfernt hatte, vor dem in Brand setzen.
Dadurch lierferte er der Polizei ziemlich leichte "Hausaufgaben".
RAIDHO schrieb:Die Tatsache daß die Kripo NICHTS in der Hand hat vom damaligen Täter relativiert alles und machtMeine absolute Zustimmung! Natürlich ist nicht jeder, den die Polizei nicht schnappt, ein kriminelles Genie, da hat @Dwarf schon Recht. Aber darum geht es doch gar nicht. Es geht vielmehr darum, WARUM er nicht geschnappt werden konnte. Weil er alle Spuren, die auf ihn hindeuteten, restlos vernichtet hat. Weil nicht einmal das Motiv klar wird. Bei fast allen anderen Kriminalfällen, egal ob der Täter gefasst wurde oder nicht, hat man zumindest eine einigermaßen klare Vorstellung, warum die Tat begangen wurde.
die Wirksamkeit der Strategie des Mörders unmißverständlich deutlich.
Aber wir irrlichtern hier seit Ewigkeiten umher, und nicht nur wir, sondern sogar die Polizei und der Meisterprofiler Alexander Horn. Raubmord? Verdeckungsstraftat? Sexuelle Hintergründe? Mordlust? Selbst Horn sagt, dass er vor einem Rätsel steht. Und das ist m.E. ein "Verdienst" des Täters.
Menedemos schrieb:- Leerfahren des Tanks fast bis auf den letzten TropfenDas habe ich oben ja zu den Fehlern gerechnet. Muss aber nach genauerem Nachdenken nicht so sein. Er wollte ja wahrscheinlich nach Nürnberg, da man von dort auch in der Nacht gut wieder wegkommt. Es ist auf jedenfall nichts das schlechteste Ziel einer solchen Fahrt - und das hat er erreicht. Hätte er noch riskanterweise tanken sollen? Lieber nicht.
Dwarf schrieb:Ich schrieb es bereits, es gibt Möglichkeiten geräuschlos zu morden. Warum tat der Täter das nicht, wenn er so schlau und überlegt gehandelt hat? Durch die lauten Schüsse zog er völlig unnötig Aufmerksamkeit auf sich.Das kann man nicht als Fehler werten, solange man nicht weiß, WARUM er mordete.
Dass man nicht auf offener Bühne herumballern sollte, weiß sogar der allerdümmste Kriminelle. Damit wusste es zwangsläufig auch der Mörder hier. Glaub mir, er hätte es vermieden, wenn er eine andere Möglichkeit gesehen hätte.
siamesi schrieb:Eine Frage an die "älteren" hier: wie kam die Polizei denn dann eigentlich zu diesem Tatort? Wie haben sie ihn damals entdeckt? Eine Frau in Litztwalchen hörte Schüsse und dann suchte die Kripo die komplette Umgebung ab?Schön, dass in dieser schnelllebigen Zeit auch wir Greise noch ab und zu um Rat gefragt werden... ;)
Soweit ich weiß, hat man über den genauen Ablauf der Ermittlung nie etwas erfahren. Ich nehme an, dass sich zuerst der erste Taxifahrer gemeldet hat, daraufhin der zweite und dann ist man auf Litzlwalchen aufmerksam geworden. Aber das vermute ich nur.
@orakel09
Nochmal zum Geld. In den langendonkschen Geldbeuteln ist ja auch Geld verblieben, vor allem Gulden. Ich hab mich immer gewundert, warum. Hat der Täter in der Dunkelheit, auf der Flucht, im Altenfurter Wald Gulden von der übrigen Währung säuberlich getrennt? Fast unmöglich.
Meine Idee: Er hat die Geldbeutel ja über eine Hecke in ein Grundstück geworfen. Könnte es nicht so sein, dass er das Geld überhaupt nie entnahm und sich stattdessen die Finder einigen "Finderlohn" abzwackten, bevor sie den Geldbeutel der Polizei übergaben? Vielleicht gar nicht ahnend, dass das mit einem Mord zu tun hat?
So was passiert immer wieder mal, man kann es zumindest nicht ausschließen. Würde jedenfalls erklären, warum die Langendonks - scheinbar - keine DM hatten. Das Rätsel bleibt natürlich, warum der Täter keine hatte.
Seefahrer schrieb:Somit musste der Täter auch nicht damit rechnen, dass am nächsten Morgen die Polizei plötzlich wegen der Schießerei im Hölzel auftaucht.Das sagt sich leicht, wenn man daheim am Schreibtisch sitzt und im Entspannungsmodus ist. Fakt ist, wenn das eigene Auto am Tatort steht (was du ja gar nicht bestreitest) entsteht ein Gefühl höchster Beunruhigung. Und das ist auch gar nicht so irrational.
Seefahrer schrieb:Was war denn an der Rückfahrt so auffällig?Du sagst, er hatte keine Rückfahrstrategie. Ich glaube schon. Er wollte irgendwie zum Bahnhof und mit dem Zug zurückfahren. Das war die Strategie.
1. Die Person als solche.
2. Die Bezahlung mit ausländischer Währung
3. Die große Fahrtstrecke mit dem Wechsel des Zielortes und dem Zielort als solcher (in der Walachei)
Zugegeben, mit der Umsetzung dieser Strategie hat's dann teilweise gehapert. Zunächst fand er nur einen eher ungünstigen Ort, das Wohnmobil abzufackeln. Vielleicht hat er ja rund um Altenfurt länger gesucht, dafür ist Zeit und Benzin draufgegangen, aber trotzdem nichts Gescheites gefunden. So einfach ist das nämlich gar nicht, bin ich im Geiste auch mal durchgegangen. Ich wüsste auch kein perfekten Ort, obwohl ich ortskundig bin.
Das war's jedenfalls dann mit der ursprünglichen Strategie, es ging kein Zug mehr. Jetzt MUSSTE er die Taxis nehmen. Freilich wäre es schlauer gewesen, in München noch einmal umzusteigen. Aber warum er darauf verzichtet hat, hab ich oben schon geschrieben. Ein paar Gründe sprachen auch dafür, es nicht zu tun.
Recht muss ich dir allerdings mit dem Geld geben. Warum hat er sich nicht vorher welches beschafft (also DM)? Darauf weiß ich leider auch keine Antwort.