Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Rick_Blaine schrieb:ehemaliger Gefangener, der nach der Entlassung den Anzug trägt, den er damals zu seiner Gerichtsverhandlung trug und der das einzige Kleidungsstück war, das er aus dem Leben vor der Haft noch besass

Das kann nun ich mir nicht recht vorstellen. Wenn er wirklich UNMITTELBAR aus der Haft entlassen worden wäre, was treibt er sich dann (a) im Hölzl rum (irren entlassene Straftäter nicht erst einmal über den Alexanderplatz?) und (b), woher hat er dann die Tokarev? Hat ihm die der brave Vollzugsbeamte auch ausgehändigt zusammen mit seinen anderen kleinen Habseligkeiten?

Monopoly mal andersrum: "Gehen Sie in das Hölzl! Begeben Sie sich direkt dorthin! Gehen Sie nicht über Los, ziehen sie nicht andere Sachen an!" :)

Sorry, ich will den Gedanken nicht ins Lächerliche ziehen. Vollkommen auszuschließen ist vielleicht auch dieses Szenario nicht. Aber ich halte es eben aus genannten Gründen für sehr, sehr unwahrscheinlich. Außerdem denke ich, wurden erst kurz zuvor aus der Haft entlassene Straftäter von der Polizei diesbezüglich ins Auge gefasst und an die "Perücke" glaube ich nicht. Woher sollte er denn die gehabt haben, gerade wenn er erst entlassen wurde?

@Rick_Blaine
Noch eine Ergänzung dazu: Wenn deine Hypothese stimmen sollte, käme als Motiv in Frage, dass er sich das Wohnmobil unter den Nagel reißen wollte. Würde in seiner Situation Sinn ergeben. Möglich wäre auch, dass ihm die Sache dann doch zu heiß geworden ist und er es zerstört hat. Aber warum fuhr er dann ins Hölzl zurück, von dort wollte er ja wohl weg, und das ließ er sich auch noch 500 DM kosten?

Interessant wäre auch, WIE GENAU der Fahrgast gerochen hat. Ich habe seine unangenehmen Ausdünstungen immer auf seine schweißtreibenden Aktivitäten rund um die Tat zurückgeführt. Aber ein Sandler, der sich wochenlang nicht gewaschen und nie die Kleidung gewechselt hat, riecht anders als ein bloß verschwitzter Mensch. Das wäre interessant zu wissen...

Könnte es denn vielleicht sein, dass der Täter das Wohnmobil passierte und dachte, es sei abgestellt und die Besitzer unterwegs? Und dann hat er es geknackt und stellte fest, dass die beiden hinten schliefen und hat sie dann umgebracht?

@Menedemos

Wenn ich eine plausible Erklärung für all die Merkwürdigkeiten dieses Falls hätte, hätten wir den Fall ja gelöst. :D

Diese Person ist sicherlich nicht in eine typische Schublade zu stecken, wie Raubmörder etc. Er ist weitaus komplexer und deshalb ist der Fall ja noch nicht gelöst.

Man kann nur versuchen, die einzelnen Spekulationen auf ihre Wahrscheinlichkeit hin untersuchen.

@Menedemos

Menedemos schrieb:- Es gab kein Raubmotiv, vielmehr haben die Langendonks etwas gesehen, was sie nicht sehen durften, oder waren irgendwie im Weg.

Wie kommst du zu dieser Überzeugung.

Rick_Blaine schrieb:Wenn ich eine plausible Erklärung für all die Merkwürdigkeiten dieses Falls hätte, hätten wir den Fall ja gelöst. :D

Ja dann hätte ihn womöglich sogar die Polizei schon gelöst ;-)

Trotz neuer Erkenntnisse drehen wir uns schon wieder im Kreis.

Vielleicht drehen wir uns im Kreis, weil menschliches Verhalten einfach nicht immer logisch ist. Und es auch in diesem Fall ein ganz banales Motiv gibt und keinen Superhirn-Mörder mit ausgeklügelten Ideen, sondern nur einen Mann, der verdammt viel Glück hatte bisher.

@Menedemos

Menedemos schrieb: Wenn er wirklich UNMITTELBAR aus der Haft entlassen worden wäre, was treibt er sich dann (a) im Hölzl rum (irren entlassene Straftäter nicht erst einmal über den Alexanderplatz?) und (b), woher hat er dann die Tokarev? Hat ihm die der brave Vollzugsbeamte auch ausgehändigt zusammen mit seinen anderen kleinen Habseligkeiten?

So Abwägig ist das ganze gar nicht. Als Bekleidung könnte er als Strafentlassener wirklich nichts anderes gehabt haben. Die Tokarev könnte er im Hölzl ausgegraben haben, was auch die dreckigen Hände erklären würde. Aber ob das Beobachten der Langendonks f das Ausgraben der Waffe für einen Doppelmord "reicht" kann ich mir auch nicht vorstellen.

Menedemos schrieb:Es gab kein Raubmotiv

Bei dem Vox Beitrag wurde bestätigt, dass die Opfer Francs dabei hatten. Ich gehe davon aus, dass der Täter diese an sich genommen hatte.
Weiter hiess es ja schon früh, es wurde kein Pfennig Geld und kein Schmuck im ausgebrannten Wohnmobil gefunden.

Profiler Alexander Horn:
Eine der grossen Schwierigkeiten dieses Falles ist die Frage nach dem eigentlichen Motiv denn es lässt sich ein eigentliches Motiv nur schwer herausarbeiten. Wir haben zum einen die Situation, dass es denkbar ist, dass sich jemand bereichern wollte und dann etwas schief lief, es ist aber auch denkbar, dass jemand eine Absicht hatte jemanden zu töten, in dem Fall diese Opfer die nicht vorhersehbar an dieser Örtlichkeit waren und er eine Gelegenheit sah und diese dann wahrnahm.

Demnach kommt für Horn nur Raubmörder oder Psychopat als Täter in Frage.

Sprecher:
Als sicher gilt Truus und Harry Langendonk führten neben DM und Gulden auch französische Francs mit sich.
…
Aufgrund dieser Aussagen entstanden damals zwei Phantombilder, sie unterscheiden sich zwar, werden aber von anderen Zeugen bestätigt.

Es wurde meines Wissens nach nie gesagt wer diese anderen Zeugen sind. Die Leute vom Modellflugplatz können es jedenfalls nicht sein, dazu waren sie zu weit vom Geschehen entfernt (fast 500m).

Hatte mir die vox Dokumentation angeschaut und ich kann immer noch nicht verstehen wie man am Hölzl halten kann und dann die Stühle Richtung Wald stellt. Da gibt es doch nix zu sehen.....

@Alex001

Dem mus ich dir voll zustimmen

Kann man diese Vox Doku irgendwo sehen? Hat sie wer aufgezeichnet?

@HerculePoirot

HerculePoirot schrieb:Es wurde meines Wissens nach nie gesagt wer diese anderen Zeugen sind. Die Leute vom Modellflugplatz können es jedenfalls nicht sein, dazu waren sie zu weit vom Geschehen entfernt (fast 500m).

Gab es da nicht die Geschichte bei welcher ein Wohnmobil anhielt, und mit jemandem sprach. Dies könnten die Langendonks gewesen sein.

https://www.innsalzach24.de/bayern/toter-in-brennendem-wohnmobil-gefunden-7313855.html

Wahrscheinlich ein Unglücksfall aber passt irgendwie zu unserem Thema.

@schluesselbund
Ein Zeuge hatte im vorbeifahren, in der nähe des Tatorts eine Szene wahrgenommen, wo ein Phantombild ähnlicher Mann an einem Wohnmobil mit einem älteren Paar sprach.

Das war der Zeuge, der daraufhin hypnotisiert wurde, um weitere Details dieser Szene hervorzuholen.

Die weiteren Zeugen könnten ihn aber auch in Nürnberg am Bahnhof wahrgenommen haben.

@latte3
@schluesselbund

war das nicht der weisse Ford mit österr. Kennzeichen?

http://195.202.38.218/onlinedokumente/masterarbeiten/2008/Sebald_Martina.pdf

Ab S.138 hat KHK Haas Traunstein einen Fragebogen ausgefüllt.
Darin wird auf Litzlwalchen eingegangen und die Befragung der bzw eines Zeugen unter Hypnose.

@Tiho

Interessanter Beitrag. Bei mir beginnt der relevante Abschnitt im Anhang auf Seite 60.

@Hobby-Cop
Seite 60?

@Tiho
Band 2 startet bei mir wieder mit Seite 1. Der Fragebogen von KHK Haas startet bei Seite 60.