Was mir grad so eingefallen ist: Es war trotz der Kehlschnitte keine "Übertötung". Es war einfach eine (sichere) Tötung.
Ich bin davon ziemlich überzeugt, Sadismus als Selbstzweck hat keine Rolle gespielt u.s.w.
Der Täter ist bei der Tatverschleierung zwar sehr professionell vorgegangen - aber ein guter Schütze war er nicht! Sonst hätte er ja gegen zwei Senioren nicht das ganze Magazin leerballern müssen!
Er
traf also offensichtlich nicht richtig. Und dass er ausgerechnet beim letzten Schuss einen tödlichen Treffer landete, was ihm bei all den Schüssen zuvor nicht gelungen ist, ist auch unwahrscheinlich. Bestimmt hätte er
noch öfter geschossen, allein, ihm war die Munition ausgegangen.
Sicherlich hat er zumindest so getroffen, dass die Langendonks nicht mehr flüchten konnten. Dann musste er sein Werk halt mit dem Messer vollenden. Vielleicht war er auch nur im Zweifel, ob sie tot waren, und wollte auf Nummer sicher gehen.
Nach Polizeiangaben wurden die Langendonks von den Projektilen zwar schon sehr schwer getroffen. Mal hieß es, in den Nacken, dann, in den Rücken. Aber diese Angaben widersprechen sich auch ein wenig. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diesbezüglich gezielt Falschinformationen verbreitet werden, weil die Öffentlichkeit das ja nun wirklich nicht unbedingt wissen muss und weil man damit echtes Täterwissen abprüfen kann.
Brutal war die Tatausführung allemal, aber ich glaube nicht, dass die Kehlschnitte auf besondere Freude am Töten oder am Quälen zurückgehen. Ich bin mir vielmehr sicher, der Täter musste sie ausführen, weil er die Holländer eben töten wollte und sie noch nicht tot waren, da er so schlecht geschossen hat.
Wer übrigens schon je einmal mit einer Pistole geschossen hat, kann das gut nachvollziehen. Der Rückstoß verreißt einem die Waffe extrem, wenn man darin nicht geübt ist. Das kann man mit Gewehrschießen nicht vergleichen, das man ja an der Schulter abstützen kann. Ich hätte jedenfalls keinen dicken Baumstamm aus fünf Meter Entfernung getroffen, von daher kann ich die "Schwierigkeiten" des Täters ganz gut verstehen. Und der hatte es ja auch noch mit sich hektisch bewegenden Zielen zu tun.
Einen als Täter können wir jedenfalls ausschließen: Lucky Luke.
Deshalb glaube ich auch nicht, dass er im Jugoslawienkrieg war oder so (wie ja schon einmal angedacht), dafür schoss der Mörder einfach zu schlecht.
Und das ist so einer der Punkte, der den Fall so schwierig, so grotesk macht: Auf der einen Seite eine hochprofessionelle Tatverschleierung (DNA zerstört, keine Fingerabdrücke, beinahe auch noch erfolgreich den Tatort verschleiert) - auf der anderen Seite der Konflikt auf freiem Feld und die unsäglich erfolglose Ballerei. Man könnte zumindest unter diesem Gesichtspunkt wirklich fast annehmen, dass zwei Tatbeteiligte am Werk waren.
Und noch eins erscheint mir relativ sicher: Der Mörder war vom Geschehen selbst überrascht. Wäre er zum Wohnmobil hingeschritten mit dem festen Plan, das Ehepaar umzubringen, hätte er wahrscheinlich schon besser getroffen.
latte3 schrieb:Meinst du das absperrband auf deinen Fotos ist noch von 1997?
Wäre es dann nicht ein bisschen stärker ausgeblichen? Aber für das Aufspüren historischer Absperrbänder ist ja eh
@HerculePoirot Experte, war da nicht auch mal was in Altenfurt...?
;)(war nicht böse gemeint, bitte nicht sauer sein...)