HerculePoirot schrieb:Sowohl die Strecke von der Schleife bis zu Bild 5 als auch die Strecke von Bild 5 zu Bild 21 / Bild 22 waren quer durchs Gehölz wobei erstere teilweise durch kniehohes Brombeergestrüpp führte und entsprechend unangenehm zu gehen war.
Das habe ich anhand der Karten schon vermutet, danke für die Bestätigung! Es führt also kein Weg vom nördlichen in den südlichen Teil des Hölzls.
Das sieht damit nicht gut aus für unsere Depothypothese oder dass die Langendonks sonst unfreiwillig Zeugen illegaler Aktivitäten geworden sind und deshalb sterben mussten.
Denn ich frage mich immer noch: Was könnten sie gesehen haben, was sie unter keinen Umständen hätten sehen dürfen?
Zunächst mal halte ich es für unmöglich, dass sie direkt vom Standplatz des Wohnmobils aus etwas Verdächtiges beobachtet haben konnten. Denn hinter ihnen war relativ dichter Wald, vor ihnen freies Feld. Es ist an sich schon kaum vorstellbar, dass mitten auf dem Acker klandestine Aktionen vor sich gehen; wenn aber doch, dann hätten es nicht nur die Langendonks sehen können, sondern auch Bewohner der umliegenden Ortschaften oder Leute von der nahen Bundesstraße.
Aufgrund dieser nicht ganz neuen Überlegungen sind wir ja auf die Idee gekommen, die Langendonks hätten einige Schritte in den Wald hinein getan.
Aber wenn der Täter im nördlichen Teil des Hölzl etwas gemacht hat, dann wäre er an den Langendonks direkt vorbeigekommen, er hätte sie unweigerlich gesehen. Er hätte also nicht von ihnen "überrascht" werden können.
War der Täter hingegen im südlichen Teil des Hölzls am Werk gewesen, wären wiederum die Langendonks nicht dort hingekommen, da eben kein Weg vom Wohnmobil in diesen Teil führt. Und dass sie sich auf ihrem vermeintlichen Abendspaziergang durchs Dorngebüsch geschlagen haben, kann ich mir nicht vorstellen.
Bliebe nur die Möglichkeit, dass sie am Waldrand entlang (an dem übrigens auch kein Weg entlang führt) zur alten Deponie marschiert wären. Aber dass dort um diese Tageszeit höchst illegale Aktivitäten stattfanden, mag ich auch kaum glauben. Die Deponie ist nur 200 Meter von Litzlwalchen entfernt, außer den Langendonks hätten auch jederzeit Anwohner, spielende Kinder etc. vorbeikommen können. Und ob die Langendonks überhaupt erkannt hätten, wenn dort jemand illegal Sondermüll entladen hat, ist auch die Frage. Und selbst wenn, einen Doppelmord hätte diese Beobachtung wahrscheinlich auch nicht nach sich gezogen, schließlich hätten sich die Täter denken können, dass Holländer im Urlaub normalerweise Besseres zu tun haben, als zur deutschen Polizei zu rennen.
Es gibt weiterhin keine Anzeichen dafür, dass die Langendonks je den Standplatz ihres Wohnmobils verlassen hätten, eher im Gegenteil: Das Campinggestühl stand auch zum Tatzeitpunkt noch aufgebaut vor dem Wagen, die Sonnenbrille von Truus L. lag im Gras - es hat damit den Anschein, als hätten die beiden noch in ihren Stühlen gelehnt die Abendsonne genossen, als sie urplötzlich vom Täter überrascht wurden. Außerdem, hätten sie im Wald oder auf der Deponie den Täter überrascht, hätte er sie doch wahrscheinlich schon dort erschossen und sie nicht bis zu ihrem Wagen zurückgehen lassen, wo es für ihn wirklich keinerlei Deckung gab.
Ganz ausschließen möchte ich die Depot-Hypothese trotzdem nicht, aber ein wirklich plausibler Ablauf für ein solches Szenario will sich mir auch nicht abzeichnen.
Aber damit keine Missverständnisse aufkommen: Ein Anhänger der Theorie, dass die Langendonks in Begleitung des Täters ins Hölzl kamen, bin ich deshalb noch lange nicht!!
:)