Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)
16.06.2012 um 14:25
servus
Ich stell diesen Essener Fall mal dazu. Denn hier gibt es genug Paralelen.
Mord in der Villa
Essen, 27.05.2008, Von Erol Kamisli
Vor über zehn Jahren wurde die Millionärin Lieselotte Hohlmann in Burgaltendorf brutal erschlagen. Die Polizei fand keine Einbruchspuren. Aus der Handtasche des Opfers fehlten Geld und zwei Notizbücher.
//Anmerkung von mir, - man vermutete das sich in der Handtasche Geld befunden haben mußte//
Kriminalhauptkommissar Frank Vogt mit einer Kopie der Tatwaffe. Das Original, mit dem Lieselotte Hohlmann erschlagen wurde, konnten die Beamten bis heute nicht finden.
)Immer wieder wählt Christa Pieper an diesem Mittwochmittag die Rufnummer von Lieselotte Hohlmann (78), doch an der Charlottenstraße in Burgaltendorf wird der Hörer nicht abgenommen. "Sie hatte ja Probleme mit ihrem Bein, und ich habe mir Sorgen gemacht", sagt die heute 65-jährige Pieper, die der Millionärin ab und zu im Haushalt half. Gegen 18 Uhr hält sie es nicht mehr aus, setzt sich ins Auto und fährt zum Anwesen ihrer Bekannten. Doch auch hier reagiert die 78-Jährige nicht aufs Schellen und Klopfen an der Toreinfahrt. Christa Pieper bittet einen Nachbarn um Hilfe, und gemeinsam klettern sie durch ein Kippfenster ins Erdgeschoss der Villa.
Hier machen sie einen grausigen Fund. Blutüberströmt liegt Lieselotte Hohlmann im Nachthemd auf der Treppe direkt hinter der Eingangstür - brutal erschlagen. "Ich war wie benebelt. Den 27. August 1997 werde ich nie vergessen", sagt Christa Pieper. Sie habe sofort zum Hörer gegriffen, um den Notarzt zu rufen und sich in der Panik ein paar Mal vertippt. "Ich dachte, wir kriegen sie mit Bluttransfusionen wieder hin, hier war alles voller Blut", sagt sie und zeichnet die Blutlache im Eingangsbereich mit dem Zeigefinger nach.
"Sie hatte keine Chance, der Täter muss sofort losgeschlagen haben", sagt Kriminalhauptkommissar Frank Vogt, der den Fall nach über zehn Jahren bearbeitet. Die wuchtigen Schläge, die den Schädel förmlich zertrümmerten, wurden vor allem mit einem Spazierstock, den ein Messing-Pferdekopf ziert, ausgeführt. "Es gibt keine Einbruchspuren und auch die vielen Zimmer wurden nicht durchsucht, keine aufgerissenen Schubladen, alles war tipptopp", sagt Vogt. Nur aus ihrer Handtasche wurden Bargeld in unbekannter Höhe sowie zwei Notizblöcke gestohlen. Vogt: "Sie notierte jede Kleinigkeit, jeden Gedanken und alles, was noch getan werden musste." Der Täter wusste anscheinend von dieser "Macke".
Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass der Mörder am helllichten Tag über die gepflasterte Auffahrt vom schmiedeeisernen Tor zum Haus gegangen sein muss. "Ob ihn das Opfer selbst einließ oder die Tür offen stand, ist noch ungeklärt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Tür offen stand, ist eher gering", so Vogt. Normalerweise ließ die reiche Witwe keine Fremden aufs Grundstück. Mit Friseurin, Lebensmittel-Lieferant und Gärtner vereinbarte sie feste Uhrzeiten, zu denen sie das Tor aufschloss. Nachts sicherte sie die Haustür mit einer schweren Rolllade, und Rottweiler-Hündin Cora bewachte das Grundstück. "Als die Leiche entdeckt wurde, steckte der Hausschlüssel von innen", so Vogt.
Die mehrfache Millionärin Lieselotte Hohlmann, Inhaberin eines Haushaltswaren-Geschäfts an der Viehofer Straße - der Schriftzug "Hohlmann"
ist noch heute dort zu finden - hatte seit dem Tod ihres Mannes zehn Jahre vor ihrem eigenen gewaltsamen Ableben völlig zurückgezogen in dem riesigen Haus gelebt. "Das Grundstück glich einer Festung", sagt Vogt. Ein zwei Meter hoher Zaun und dichte Büsche schirmten das Anwesen von den übrigen Häusern an der beschaulichen Charlottenstraße ab. "Eigentlich kannte sie hier niemand richtig. Sie ließ nur ganz wenige Menschen an sich ran", sagt Christa Pieper, deren Mutter schon eine sehr gute Beziehung zu der Geschäftsfrau pflegte. Dieses gute Verhältnis zu Lieselote Hohlmann habe sie nach dem Tod ihrer Mutter gepflegt. "Wir hatten ein Vertrauensverhältnis, da ich immer für sie da war", sagt die 65-Jährige.
Dieses Vertrauen belohnte Lieselotte Hohlmann mit einem Präsent. Sie schenkte Christa Pieper, bereits zu Lebzeiten, das Haus an der Charlottenstraße, in dem die Friseurin heute lebt. "Doch Bargeld, Grundstück sowie Eigentum im Wert von mehreren Millionen Mark erbte der damals 31-jährige Axel B.", sagt Vogt. Den Sohn eines befreundeten Ehepaares adoptierte die kinderlose Millionärin kurz vor ihrem Tod. Foto, Repro: WAZ, Frank Vinken
Wer hatte denn da nun ein Motiv?
servus