@atencion: Ich gehe davon aus, dass man sich nach der Tat (zunächst) relativ sicher fühlte. Man hatte die Leichen gefunden, war relativ weit weg..... Das Fahren des Audis und die Form der Beerdigung oder der Familienurlaub müssen zunächst nicht verdächtig wirken und können auch andere Erklärungen finden.
Allerdings wissen wir, dass sich HS in Haft befindet und mit großer Wahrscheinlichkeit was mit der Tat zu tun hat. Unter dieser Voraussetzung erscheinen mir die Form der Beerdigung, die Nutzung des Wagens der Opfer und der London-Trip in einem anderen Licht. Was mag das für eine Frau sein, die den Wagen ihres Schwiegervaters nutzt, dessen Besitzer sie kurz zuvor bestialisch um sein Leben gebracht hat? Was mag das für ein Sohn sein, der nach der Ermordung seiner Eltern (ist wohl ein Unterschied zur natürlichen Form des Ablebens hinsichtlich emotionaler Auseinandersetzung und Verarbeitung sein) gegen den Willen der gesamten Familie (wie es dargestellt wurde) und höchstwahrscheinlich gegen den Willen seiner Eltern eine Form der Beerdigung wählt, die letztere aufgrund ihrer sozialen Stellung nicht gewählt und sich auch nicht gewünscht hätten? Wiegen evtl. Konflikte mit der Familie höher als der Wunsch der brutal aus dem Leben gerissenen Eltern nach einer "standesgemäßen Beerdigung"? Spielen hier Emotionen überhaupt eine Rolle? Oder war es der Gedanke an eine möglichst preiswerte Beerdigung wie man auch das Anwesen recht schnell zum Verkauf angeboten hat und zu Lasten einer professionellen Präsentation des Hauses gegenüber potentiellen Käufern die unübersehbaren Überreste einer anzunehmenden Blutlache nicht beseitigen wollte, zumal die Blutlache einen immer wieder in noch stärkerem Maße an die grausame Tat - die Ermordung seiner Eltern, ein traumatisches Erlebnis? - erinnert? Klar kann ein Urlaub immer auch als Gewinnung von Abstand interpretiert werden, wenn nahe stehende Menschen aus dem Leben gerissen werden oder Opfer eines Verbrechens werden, in welches man nicht involviert ist.....
All das beweist nicht, das man die Tat begangen hat. Das ist richtig. All das wäre auch keine rationale Vorgehensweise eines Täters nach einer Tat. Allerdings ist in meinen Augen bis auf die eiskalte rationale, ja technische Planung und Ausführung dieses bestialisch-grausamen, heimtückischen und feigen Mordanschlages (im Rahmen der offensichtlich vorhandenen intellektuellen Kapazitäten, denn die hätte durchaus perfekter ausgeführt werden können und müssen...) nichts Rationales erkennbar. Aber es läßt Rückschlüsse auf das Seelenleben der/des Menschen zu, der/die diese Tat begangen hat/haben. Die Beziehung zu den Opfern war "bestenfalls" durch tiefe negative Emotionen geprägt. Das drückt für mich das als seelenlos interpretierbare Verhalten nach der Tat aus.